Bergstolz Issue No. 82

PRODUKTE / / TEST 29 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 | 2019 Im Rahmen der Eurobike-Demodays konnten wir zum ersten Mal einen Blick auf die neue En- durogabel von DT Swiss werfen. Sie unterscheidet sich schon äußerlich stark von anderen Konkurrenzprodukten: Es gibt keine Einstellknöpfe oder Ventile, alles ist sauber unter hoch- wertigen Aludeckeln versteckt. Die Gabel gibt es in 27,5 und 29 Zoll und mit 140, 150 oder 160mm Federweg. Ob es DT Swiss mit der F535 one wohl mit der starken Konkurrenz im En- durogabel-Segment aufnehmen kann? Matt schwarz und schnörkellos im Design macht die Gabel optisch richtig was her. Vergeblich sucht man die Einstellknöpfe für Low- und Highspeed Compression oder auch die Reboundver- stellmöglichkeit. Glücklicherweise werden wir schnell aufgeklärt: im Steckachsenschnellspanner versteckt sich ein kleiner Torxschlüssel, mit dem die Aludeckel auf der Gabelkrone entfernt werden können. Mit diesem Werkzeug können die Einstellungen verändert und individuell abgestimmt werden, sollte man mit dem Basis-Setup nicht zurechtkommen. Allerdings folgen wir dem Tipp der DT Swissler – „Das passt schon ganz gut so!“ - und fahren die Grundeinstellung. Bei der ersten Ausfahrt fällt gleich das feine Ansprechverhalten auf den ersten drei Zentimetern des Federwegs auf. Im mittleren Federwegsbereich sackt die Gabel nicht weg und arbeitet sehr gut. Zum Ende des Federwegs wird sie sehr progressiv. Leichte Fahrer können so den Federweg nicht voll ausnutzen, dafür müsste der Volumenspacer in der Gabel entfernt werden. Dennoch wirkt DT Swiss F535 one sehr sportlich straff abgestimmt, was auch Enduroracer ansprechen wird. Für unseren 74kg leichten Fahrer haben wir einen Spacer rausgenommen, was sich sehr positiv auf die Federwegsnutzung ausgewirkt hat: Über 90%. So bleiben immer noch Reserven für den Bikepark oder höhere Drops. Die Fahrperformance der DT Swiss F535 one kann sich absolut sehen lassen und braucht die Kon- kurrenz von Rock Shox oder Fox nicht zu scheuen. Sehr steif ist diese Gabel ein echtes Raceteil, die eigenständige Optik mit den versteckten Verstellmöglichkeiten und integriertem Werkzeug könnte fanatische Setup-Schrauber allerdings ordentlich nerven kosten. Allerdings sind keine gro- ßen Einstellungen an der Gabel notwendig, das Grund-Setup ist sehr harmonisch und funktioniert einwandfrei. Der Test auf den Trails in Finale konnte der Gabel jedenfalls nichts anhaben, auch ruppige Passagen meistert sie problemlos. Großes Kompliment an DT Swiss! Die F535 one ist eine astreine Endurogabel, die der Konkurrenz in Sachen Performance in nichts nachsteht und au- ßerdem mit ihrem außergewöhnlichen Look punktet. www.dtswiss.com DT SWISS F535 one Die spanische Marke BH aus dem Baskenland startet mit einem aggressiven Trailbike durch und sie haben keinen Geringeren als Dave Weagle als Designer des Bikes gewon- nen. Das 29“ Bike kommt in zwei Varianten: Einmal mit Sram XX1 Ausstattung und Fox Federelementen mit einem Gewicht von 11,3 kg und einmal als LT Variante mit 150mm Federweg an der Front. Diese Variante des Lynx Carbon konnten wir ausführlich fahren und bei unterschiedlichsten Bedingungen durchs Gelände jagen. Der BH Lynx 5.0 Carbon Rahmen hat auch das Miranda BH Enduro Team überzeugt. Die Rider fahren zwar mit Stahlfederbein, ansonsten handelt es sich aber um das exakt identi- sche Bike. Das Lynx 5 Carbon wird als aggressives Trailbike gelistet und legt erstaunliche Abfahrtqualitäten an den Tag: In Kombination mit dem geringen Gewicht und dem top ar- beitenden Hinterbau, der sich nach wesentlich mehr Federweg anfühlt, bewältigt man auch Hochgebirgstouren mit richtig steilen Anstiegen und knackigsten Enduroabfahrten. An den wichtigen Komponenten wurde nicht gespart, so wurde eine Fox 36 Factory Gabel und ein Fox DPX Evol Factory Kashima Dämpfer verbaut. Als Bremsen werden Shimano XT verbaut und als Schaltung kommt die solide und robuste SRAM GX BH zum Einsatz. BH hat hier den bestmöglichen Kompromiss zwischen guter Bergabperformance und gerin- gem Gewicht gefunden. Denn was macht mehr Spaß als mit einem Bike, das nur knappe 12 kg wiegt, über die Trails zu heizen? Und das, nachdem man nach 1.000 Höhenmetern berg- auf nicht komplett am Ende ist… Unsere Tester waren durch die Bank begeistert von Bike und Konzept des BH Lynx 5.0 Carbon. Die Erfolge des Miranda BH Enduro Teams in der EWS 2018 sprechen außerdem für sich. Fazit: Das Lynx 5.0 Carbon ist Dein Freund für lange Ausfahrten mit vielen Höhenmetern bergauf und rasanten Downhills bergab. Da kann es auch ruhig mal etwas ruppiger werden, dieses Bike meistert auch anspruchsvolle Strecken mit Bravour. www.bhbikes.com BH | Lynx 5.0 29 Carbon

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