Bergstolz Issue No. 86

SPANIEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 1 0 | 2019 33 los. Dass die Fahrt Richtung Süden lange dauert, war uns allen bewusst, denn wir kannten die Strecke ja gut von unseren Surfurlauben. Aber prepared mit guten Snacks, abwechslungsreicher Musik und diversen Hörspielen vergehen auch 14h Fahrt wie im Flug. Es war stockfinstere Nacht, als wir in dem Örtchen Baqueira Beret ankamen, aber die Silhouetten der Bergketten, die das Tal säumen waren auch in der Nacht deutlich zu erkennen und erfüllten uns mit Vorfreude. Wie bestellt erwartete uns die kommenden Tage frischer Schneefall und wir starteten den Trip erstmal mit Downdays. Diese nutzten wir dazu, die typisch spanischen Berg- dörfer zu erkundigen. Diese wirkten teils gespenstig leer und nicht so belebt wie man die Skiorte in anderen Ländern kennt. Das Aran-Tal (Val d'Aran) besteht aus insgesamt 33 Dörfern - charakterisiert durch die Häuser aus Natursteinen und Holz und vielen alten romanischen Kirchen - die sich über 9 Gemeinden erstrecken, wobei Viella (Vielha) den Hauptort darstellt. Und da ich es eh kaum erwarten konnte, waren wir an jedem der Downdays mindestens 2 Mal in einer der vielen Tapas Bars. Gerade in Vielha säumen sie die Hauptstraße und Nebengassen. Auch besuchten wir eine „Que- seria“ (Käserei), in welcher wir nicht nur eine Führung, sondern auch eine großzügige Käseverkostung machen durften. Auch die Souvenirs für zu Hause wurden in Form von kiloweise Käse besorgt. Gourmets sind in Spanien sowieso gut aufgehoben, denn es wird nicht nur reichlich und deftig gegessen, sondern auch hoch qualitativ – davon haben wir uns die ersten Tage gleich überzeugen lassen. Dann war es soweit, der Himmel klarte auf und die Sonne zeigte sich. So zogen wir mit großen Erwartungen los, um die völligst unverspurten Hänge der Pyrenäen zu er- kunden.Warum unverspurt? Außer uns fuhren hier nicht viele abseits der Pisten. Somit konnten wir uns ziemlich gemütlich und ohne Eile, dass uns jemand zuvorkommt, am Berg spielen und hatten den ganzen Powder für uns alleine. Allerdings erzählte man uns, dass wohl der spanische König Juan Carlos dieses Skigebiet regelmäßig bereist. Aber auch dieser verspurte uns zu diesem Zeitpunkt keinen Hang. Die Skipisten in einer Höhenlage von 1.500 bis 2.510 m Seehöhe bieten großzügige und offen ange- legte Pisten und Abfahrten an, teilweise von Wald gesäumt, was uns sehr entgegen kam. Das Skigebiet Baqueira Beret, das in den 60er Jahren von der lokalen Bevölke- rung gegründet wurde, gliedert sich in drei Bereiche: Baqueira, Beret und Bonaigua. Baqueira-Beret mit seiner westlichen Ausrichtung ist vom Atlantik her wetterbegüns- tigt und bietet meist die besten Schnee- und Pistenverhältnisse mit 1000m Höhen- differenz, weshalb wir auch hier starteten und uns dann bis Bonaigua vorarbeiteten. Von dort starteten wir weiter ins Outback, da wir ja nicht nur „im“ Skigebiet bleiben wollten. Vollbepackt für 2 Tage Skitouren gehen und Hüttenübernachtungen montier- ten wir die Felle und starteten mit unserem Guide von Kabi Travels Richtung Refugio Saboredo, einer Schutzhütte der Pyrenäen auf 2310 m Höhe auf einem Hügel, der im

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