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„Es geht immer was“- Freeriden für Ladies im Paznaun

Ladies Freeride Camps im Paznaun TVB Paznaun-Ischgl Ladies Freeride Camps im Paznaun

Text: Friederike Tuller

„Relax if you can“ - diesem Motto folgen nicht nur die Aprés Ski Touristen sondern auch die Teilnehmerinnen des dreitägigen „Freeriden für Ladies Camp“... und finden dennoch Ruhe und Entspannung auf einsamen Gipfeln und unberührten Hängen des Paznauns. Freeride Camps für Mädels sind längst keine Seltenheit mehr, das Paznauntal setzt jedoch noch einen drauf und verbindet Offpiste Spass mit Kulinarik am Berg und für die müden Muskeln gibt es den Eintritt in den Wellnessbereich des Silvretta Center inklusive.

160229 DSC00394Donnerstag Morgen, leichte Anspannung am Frühstückstisch. Die meisten der Mädels werden sich heute zum ersten Mal abseits der Pisten bewegen. Im Skigebiet angekommen wurden alle Teilnehmerinnen zunächst mit fetten Powderlatten und LVS Geräten ausgestattet. Der letzte Schneefall lag bereits einige Tage zurück und beim Anblick des verspurten Geländes rund um die Idalp zweifelte ich doch sehr an unserem Traum von der unberührten weisen Pracht. Zudem hatten Wind und Sonne ganze Arbeit geleistet und vielen Hängen bereits einen „Deckel“ verpasst. Ungläubig fragte ich Bergführer Hannes Walser ob denn überhaupt noch was geht. „Es geht immer was!“ bekam ich zur Antwort und somit machten wir uns nach kurzem LVS check zuversichtlich auf den Weg ins Freeride Abenteuer.

Die Einteilung in kleine Gruppen mit jeweils einem Bergführer erfolgte dann nach den ersten Schwüngen in Gelände vom „Palinkopf“ zur neuen Seilbahn der „E5 Piz Val Grondabahn“. Bereits beim Anblick der „Piz Val Gronda“ ließ sich die Dimension des Offpiste Terrains erahnen. Die Freude über die Gruppeneinteilung hielt sich bei einigen Mädels in Grenzen. Während Jungs wahrscheinlich um die stärkste Gruppe konkurriert hätten, mussten die Mädels ermutigt werden. Jungs suchen eher die Herausforderung, während Mädels meist auf Sicherheit bedacht sind. Dabei gibt es fahrtechnisch oft überhaupt keinen Unterschied...

160229 IMG 20160219 WA0001Von der Bergstation der Piz Val Gronda ging es dann über weitläufiges, mäßig steiles Gelände Richtung Heidelberger Hütte ins Fimbatal und über den gespurten Talbodenweg mühelos zur Talstation der Gampenbahn. Wer die Herausforderung sucht findet auf der Ost- und Nordflanke der Piz Val Gronda seinen Freeride Spaß. Steile Rinnen, Coloirs und Cliffs bilden hier den Spielplatz der Profis. Wir wählten als nächstes eine weniger steile Variante Richtung Samnaun. Auf dem Weg zurück ins Skigebiet konnten wir eine Gruppe Freerider beobachten die sich auf dem Weg durchs Gelände total verzettelt hatten. Ihr Offpiste Spaß endete an einem Abgrund und sie mussten ihren Spuren folgend wieder aufsteigen. Alle Wege führen nach Rom, aber nicht alle zurück ins Skigebiet. Wer sich nicht auskennt sollte auf der Piste bleiben, oder sich an einen Bergführer wenden. Schließlich wurden die Energiespeicher im Bergrestaurant Pardorama hoch oben auf dem Pardatschgrat wieder aufgefüllt um am Ende den vermeidlich leichtesten Teil des Tages zu bewältigen – die Talabfahrt. Vom „Schmankerl“ zum Schluss kann hier allerdings nicht die Rede sein denn wenn man sich mit Massen anderer Wintersportlern den Weg ins Tal bahnt, weis man die unberührte Natur des Freeride Eldorados Ischgl einmal mehr zu schätzen.

Am nächsten Tag zeigte sich das Wetter leider nicht von seiner besten Seite. Tiefhängende Wolken erschwerten die Sicht, sodass sich unser Bergführer Martin Vogt für eine kontrastreiche Rinnen Variante entschied, die „Ravaischer Salaas“. Der einfache Einstieg von der Greitspitze über leicht kupiertes Gelände führte uns schließlich durch ein schmales Coloir an einem Eisfall vorbei bis nach Samnaun. Auch hier sollte man sich auskennen oder mit erfahreneren Leuten unterwegs sein, denn wer sich verzettelt landet nicht im Coloir sondern auf dem Eisfall. Am Talschluss nutzen wir das freie Gelände für eine kleine Theorie- und Praxiseinheit der LVS-Suche die zum Standardprogramm eines jeden Freeriders gehören sollte. Zum Abschluss des Tages wurden wir kulinarisch auf der gemütlichen Vider Alp verwöhnt.

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Am dritten und letzten Tag zauberte unser Bergführer Martin Vogt noch ein Ass aus dem Ärmel. Die nordseitige Abfahrt vom Visnitzjoch nach Kappl. Die Ski geschultert ging es von der Grivaleabahn 50 Höhenmeter bergauf. Auf dem Sattel lag uns das Visnitztal zu Füßen und wartete mit einer über 1500 Höhenmeter langen Abfahrt auf uns. Einzeln befuhren wir zunächst den steileren Einstieg, bevor sich das Tal in breiteres, leicht kupiertes Gelände eröffnete. Vorsicht war geboten, denn auf Grund des insgesamt recht schneearmen Winters, wurden wir von dem ein oder anderen Stein überrascht. „Easy Cheesy“, wie Bergführer Martin Vogt steht's zu sagen pflegte, fuhren wir das Tal hinab und erreichten den Parkplatz der Talstation in Kappl. An diesem Tag hätten wir ursprünglich noch den Profis bei den „Open Faces Kappl“ zuschauen sollen. Der Wettkampf musste jedoch auf Grund der schlechten Wetterverhältnisse für heuer ausfallen. Mit einsetzendem starken Schneefall beendeten wir schließlich das rundum gelungene Camp mit einem Mittagessen im Sunny Mountain Restaurant in Kappl.

Fazit

Mit dem neuen Paket „Freeriden für Ladies“ bietet die Skischule Ischgl seit dieser Saison einen speziellen Kurs nur für Freeriderinnen und solche die es noch werden wollen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Mädels unter sich in diesem Sport eine Einheit bilden, schneller lernen und sich vor allem mehr zutrauen. Zu fünft kostet der Tageskurs mit Bergführer, Freeride Ausrüstung, Mittagessen auf der Vider Alp und den Eintritt ins Silvretta Wellness Center 109€ pro Person. Also auf geht's Mädels, haut euch in den Pulver. Weitere Informationen gibt es unter www.ischgl.com

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(c) Hannes Walser

Letzte Änderung amMontag, 29 Februar 2016 21:45

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