bergstolz

Unterwegs beim Ironbike Ischgl – Erlebnisbericht Kurzstrecke


Von: Vera Schnepf

Faszination Mountainbike Marathon – doch wie kommt man dazu? Vor drei Jahren war ich zum ersten Mal als Begleitperson und Zuschauer bei einem Mountainbike Marathon. Ohne jede Vorahnung erlebte ich bereits bei der Akkreditierung das pure Adrenalin und sportbegeisterte und lebensfrohe Menschen. Im Gegensatz zu meiner damaligen Vorstellung, dass nur sehr ambitionierte und halbe Leistungssportler einen Radmarathon fahren, war auch einfach nur der ganz normale Radfahrer durch alle Altersklassen hinweg hier zu finden. Gut, zugegeben „normal“ ist immer Definitionssache und ein gewisses Maß an Ehrgeiz und Disziplin, aber auch vor allem Spaß sollte vorhanden sein.

170813 WP 20170803 17 21 46 Pro LIDas Fantastische an einem Marathon ist, er ist immer anders – verschiedene Faktoren, wie ausreichend Schlaf, Trainingszustand, Konkurrenz und Wetterbedingungen sind maßgeblich. Jedes einzelne Rennen wird zu einem einzigartigen Erlebnis. Den Ironbike empfinde ich als sehr Zuschauer-freundlich. Durch die Summercard, die jeder nächtigende Gast erhält, stehen alle im Sommerbetrieb laufenden Gondeln kostenfrei zur Verfügung. Dadurch ist es möglich die Fahrer vielfach auf der Strecke anfeuern und betreuen zu können. Nicht nur im Start- und Zielbereich oder im Ort selbst, sondern auch bei der Idalp (mit Hilfe der Silvrettabahn), wo sich die Fahrer der Mittel- und Langdistanz nach sagenhaften 920 hm Anstieg nur kurz erholen können bevor es weiter hinauf zur Velillscharte geht oder der Greitlspitz (mit Hilfe der Flimjochbahn), beim höchsten Punkt des Rennens, bevor die Langdistanzler über den Trail abwärts nach Samnaun sausen. Während dieser 1500 hm, die es abwärts mit der Gondel geht, kommt man mit den verschiedensten Menschen ins Gespräch, die das 4-tägige Event für einen Kurztrip oder ihren Start in den Urlaub nutzen. Nicht unüblich, dass daraus teilweise sogar Freundschaften entstehen.

Nach der Medium Distanz beim Kitzalpbike in Kitzbühl und der E-Strecke im Salzkammergutrophy in Bad Goisern wagte ich mich also auf die Kurzdistanz mit 27,5 km und 755 hm. Da ich schon recht früh wach war, packte mich das Marathonfieber bereits beim Start der Mittel- und Langdistanzler um 8.30 Uhr. Anschließend richtete ich mein Trikot mit meiner Startnummer nochmals, ölte meine Kette etwas nach und machte mich dann auf eine kleine Einrolltour durch Ischgl. Um 9.30 Uhr sausten die Mittel- und Langdistanzler durch Start- und Zielbereich, um sich auf den Idalp Anstieg vorzubereiten. Nach und nach trudelten alle Kurzdistanzler ein und wir reihten uns auf und warteten anhand der ablaufenden Uhr und der super Anmoderation mit belebender Musik auf unseren Start. Um Punkt 10 Uhr ging es dann endlich unter Anfeuerungswünschen von vielen Zuschauern los. So langsam war ich richtig gespannt, immerhin kam nun völliges Neuland auf mich zu. So ging es die ersten Kilometer mit leichtem Anstieg erst mal am Fluss entlang. Am Wildpark vorbei ging es dann Richtung Außertschaffein auf ca. 1850 hm – das heißt ein Anstieg von ca 450 hm war zu bewältigen. Schon nach den ersten paar Metern im Anstieg merkte ich, dass ich zwar nicht super schlecht drauf war, aber dennoch es auch nicht so rund lief, wie ich mir das ursprünglich vorgestellt hatte. Im Wald es noch dazu recht dämpfig zu den eh schon recht hohen Außentemperaturen. Dennoch konnte ich an einigen Fahrern mit regelmäßigem Tritt vorbei ziehen. Oben angekommen ging es dann auf Schotter wieder zum Wildpark hinunter. Das erste Gefühl am Berg täuschte nicht, so ganz fit war ich nicht, denn nach und nach überholten mich diverse Fahrer, die ich im Anstieg eingeholt hatte.

170813 sportograf 105532542In Mathon angekommen querten wir den Fluß und total motivierte Helfer standen bei der Labestation nach 12,5 km bereit um uns mit Wasser und Iso im Pappbecher, mit Riegeln und halben Bananen zu versorgen. Gestärkt ging es weiter und ich holte alle, die mich in der Abfahrt überholt hatten, wieder ein. Mein Puls stieg rasant bei dem Gedanken daran, dass gleich das mir unbekannte Trailstück auf mich zukommt. Von diversen Erzählungen aus Gondelfahrten oder im Ziel aus der Vorjahren wusste ich aber, dass es zwar kein immens schwerer Trail ist, aber auch kein leichter. Als ich den Einstieg sah, nahm ich etwas Tempo raus, um den Puls unter Kontrolle zu bekommen. Gespickt mit Wurzelstufen, groben und losen Steinen ging es in schön angelegten langgezogenen Kurven hinab bis zum Ausstieg über eine kleine Holzbrücke, die in einen Forstweg mündete. Alles in allem war der Trail gut zu bewältigen – wenngleich viele Teilnehmer ganz oder teilweise geschoben haben. Die letzten Kilometer ging es dann am Radweg zurück bis Ischgl und beim Auftauchen der Häuser und der Brücke schoss es mir dann durch den Kopf: Wahnsinn, da stehst du jahrelang auf eben dieser Brücke und beobachtest die Fahrer und jetzt fährst du selber bei super toller Stimmung und vielen, vielen Zuschauern bei Applaus durchs Ziel. So kam ich also überglücklich im Ziel an und freute mich über meinen 13. Platz in der allgemeinen Damenwertung. Mein persönliches Ziel unter 2h zu bleiben, hatte ich erreicht!

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Wer selbst in den Genuss der Trails und Mountainbike Routen der Region kommen möchte, hat noch bis in den Herbst hinein die Möglichkeit dazu. Denn bis einschließlich 17. September ist die Silvrettabahn im Sommerbetrieb. Nach kruzer Pause starten die Bergbahnen Ischgl am 23. November in die Wintersaison 2017/18. 

Alle weiteren Infos zu den unzähligen Möglichkeiten in Ischgl gibt es hier: www.ischgl.com 

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Letzte Änderung amSonntag, 13 August 2017 18:23

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