Bergstolz Issue No. 103

L IEBL INGSTOUR 54 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2022 Foto: Christian Penning STRECKE • Ausgangspunkt: 1.000 m • Aufstieg / Abfahrt: 1.250 Hm • Zeit Bedarf: 3-4 h Aufstieg, 1 h Abfahrt • Beste Jahreszeit: Mitte Dezember – Ende März Tipp: bei schlechten Schneebedingungen eventuell über die Skipiste KiWest (Kunstschnee) abfahren. Große Vorsicht bei Lawinen Warnstufe 3 und Neuschnee! AbenteuerBERG Paul Koller, Berg- und Skiführer aus Kirchberg in Tirol, ist seit vielen Jahren als Bergführer tätig und kennt – nicht nur – die Berge vor seiner Haustüre wie seine Westentasche. Ob Skitour oder Freeridetag, der passionierte Skifahrer findet garantiert den besten Schnee in den Kitzbüheler Alpen: „Das Abenteuer beginnt, wo die Erfahrung endet." www.abenteuerberg.at office@abenteuerberg.at Ein Gipfel in der Mitte der Kitzbühler Alpen mit herrlicher Aussicht in alle Richtungen - so sind zum Beispiel der Watzmann, der Großglockner, der Großvenediger, die Reichenspitze, Berge der Stubaier Alpen, die Karwendel Berge und das Kaisergebirge sehr gut zu erkennen. Das Brechhorn auf seinen üblichen Routen hat sehr viele Grashänge im optimalen Schigelände (+/- 30°) und ist sogar mit einer Seilbahn von Norden her (KiWest) mit nur 500 Höhenmetern Aufstieg sehr gut zu erreichen. Das Spertental, das vom Tourismusort Kirchberg ausgehend der Aschauer Ache entlangführt und bei Aschau sich in zwei Täler zweigt, ist der übliche Ausgangspunkt zum Brechhorn. In Aschau befindet sich auch die DAV geführte Oberlandhütte, deren Sektion sogar die Ski Route zum Brechhorn pflegt. Es gibt aus dem Tal mehrere Aufstiegs- und Abfahrtsvarianten, die zu diesem markanten Gipfel führen. Der Gipfel ist schon von St. Johann aus im SW an der abgeflachten, aber dennoch felsigen Spitze zu erkennen. Ich möchte hier die Standardroute und die einfache Route mit Seilbahn Unterstützung beschreiben. Einfache Skitour mit Lift Aufstiegshilfe zum Brechhorn Mittels der Seilbahn „KiWest“ im Skigebiet Westendorf und einer Einzelfahrt gelangt man bequem unter den Gampenkogel. Von hieraus fährt man der Skipiste entlang hinunter zum Brechhornhaus. Direkt an der Hütte vorbei geht es nun weiter im freien Skigelände und einer häufig heiklen Querung zur Schlederer Alm. Hier ist es jetzt zum Auffellen. Gnade demjenigen in der Gruppe der jetzt seine Felle vergessen hat. Gemütlich folgt man dem Almweg weiter mit einigen Abkürzern hinauf zur Feldbergalm. Die Bäume werden weniger und der Weg ist etwas Latschendurchsetzt, besonders im Frühwinter. Die steile, häufig lawinenträchtigen Nordwand sollte man meiden und weit östlich auf dem runden Rücken zum Ost Grat aufsteigen. Häufig sind hier Harscheisen empfehlenswert! Etwas ausgesetzt geht es jetzt direkt über den Grat zum Gipfel. Dass ich gerade oben war ist daran zu erkennen, dass ich die letzten steilen Meter eine sichere Fell-Aufstiegsspur ausgrabe - ja richtig gelesen, ich „schaufle“ sehr häufig eine Genussspur die direkt auf das flache kleine Gipfelplateau führt. Wenn diese Spur nicht vorhanden ist oder für schwächere Skifahrer empfehle ich ein Ski Depot 50 m unterhalb des Gipfels. Dieser kann dann auf einer Fußspur sicher erreicht werden. Hinunter geht’s auf demselbenWeg zur Schlederer Alm, mit den Fellen steigt man zurück zum Brechhorn Haus zur Einkehr. Die letzten Meter zurück zur Bergstation der KiWest fallen dann auch nicht so schwer. Die Abfahrt zur Talstation findet jetzt auf der gesicherten Skipiste statt. SKITOUR ZUM BRECHHORN 2.032 m Fotos & Text: Paul Koller STRECKE • Ausgangspunkt: KiWest Seilbahn Bergstation 1.700 m • Aufstieg / Abfahrt: 700 Hm, plus 800 HmAbfahrt auf der Skipiste KiWest • Zeit Bedarf: 2 h Aufstieg, 1,5 h Abfahrt • Beste Jahreszeit: Mitte Dezember – Ende März Vorsicht bei der Querung zur Schlederer Alm, besonders bei Wind und Neuschnee! Reinrassige Skitour zum Brechhorn über den Duracher Kogel Direkt am Eingang des Unteren Grund ist ein großer Parkplatz (Ebenau), der als Ausgangspunkt für die klassische Skitour genutzt werden kann. Über die Brücke erreicht man die Almhütten von Ebenau. Von dort geht es jetzt steil bergauf (häufig direkt über die Almwiesen) und man erreicht nach 40 Höhenmetern die Durach Almen. Hier führt der Weg weiter leicht NNW zu steiler werdenden, lichtenWaldhängen. Über einen schönen Rücken führt die Spur in einen Sattel (Jagdhütte) und geht nun im Baumfreien Gelände hinauf zum Duracher Kogel. Diesen überschreitet man südlich etwas unterhalb des Gipfels auf einer sanften Hangterrasse. Nach einer kurzen Abfahrt (40 Hm) geht es nun steiler werdend hinauf zum Ost Grat des Brechhornes. Nicht selten liegen da oben speziell nach Schneefällen eingeblasene Triebschnee Pakete und mahnen zu extremer Vorsicht bei der Spurwahl! Nach einer gemütlichen Gipfelrast an dem markanten Gipfelkreuz, das seit 1972 dort oben steht (der östliche eiserne Querbalken des Gipfelkreuzes ist durch den jährlichen Schneedruck nach unten gebogen worden) geht es in die Abfahrt. Wir a) folgen der Aufstiegsspur ins Tal oder b) fahren mit einer mit einer kleinen Zusatz Variante über die Südhänge zu den Wirtshochalmen. Hier wird nochmals 200 Hm aufstiegen bis etwas unterhalb des Duracher Kogel. Von hier aus folgt man den Aufstiegspuren über schöne freie Alm-

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