Bergstolz Issue No. 106

BIKE #106 TRAILS ENDURO NEWS TESTS EVENTS BIKES FOTOFOLIO MORITZ SONNTAG FAMILY SHRED LIVIGNO RIDER PROFILE SINA FREI ELIAS SCHWÄRZLER FREERIDE ACTION ÄTNA BIKES & MORE ZILLERTAL PRODUKTE / TEST ALUTECH / SR SUNTOUR SIGNATURE TRAILS NAUDERS VERLOSUNG HOTEL GROF / SLOWENIEN FEEDBACK REPARATURSTÄNDER CRANKBROTHERS STAMP 7 SEAGRAVE PEDALE NORRONA OUTFIT

EDITOR IAL / / INHALTE 3 Herausgeber und V.i.S.d.P Sports Medien, Ralf Jirgens Angerlweber 5 | 83703 Gmund am Tegernsee email: info@sports-medien.de Redaktion Julia Dobler // julia@bergstolz.de +49 (8022) 5080-162 Gregor Arndt // gregor@bergstolz.de +49 (8022) 5080-164 Projektleitung Günter Scholz // guenter@bergstolz.de +49 (8022) 5080-163 Anzeigen Sports Medien | Ralf Jirgens email: jirgens@sports-medien.de Grafik | Bildredaktion Nagel Werbeagentur Lektorat Johanna Jirgens // johanna@bergstolz.de Autoren Chiara Feußner, Moritz Sonntag, Oli Dorn, Norman Bielig, Ralf Jirgens, Günter Scholz, Julia Dobler Fotografen Moritz Sonntag, Sebastian Stiphout, Flo Totschnig, Andreas Mayer, Christian Penning, Anton Brey, Hoshi Yoshida, Katrin Baumann, Christian Grath, Martin Erd, Michal Cerveny, Rick A. Walder, Patrick Valorzi, Simon Beizaee, Felix Saller, Christoph Eichinger Druck Athesia Druck GmbH Weinbergweg, 7 | 39100 Bozen | Südtirol | Italien www.athesiadruck.com Web Design Nagel Werbeagentur | Marco Marchese Redaktions-Anschrift Bergstolz Ski & Bike Magazin® c/o Sports Medien | Ralf Jirgens Angerlweber 5 | 83703 Gmund am Tegernsee email: jirgens@sports-medien.de Tel: +49 (8022) 5080-160 // Fax: +49 (8022) 5080-169 www.bergstolz.de Bergstolz® ist eingetragener Markenname von Nicolas Nagel. Bergstolz® ist ein geschützter Titel nach §5 Abs.3 MarkenG von Nicolas Nagel (NAGEL Werbeagentur) © 2008-2022 N.N. Ed i t o r i a l COVER Foto: ueberall.eu | Moritz Sonntag Rider: Tobias Müller Location: Madeira Seit ein paar Wochen jagt ein Event das nächste: Von einer BikeparkEröffnung zur nächsten, vomWeltcup in Leogang über das Global Bike Festival zum Glemmride, dazu Rosadira Bike Festival, E-Bike Festival Flachau, After-Work-Rides am Samerberg und – natürlich – die zahlreichen Testfahrten mit den neuen Bikes und Parts, die wir Euch in jeder Ausgabe vorstellen. „Neue Bikes“ ist schon das nächste Termin-Stichwort: Nachdem die OutDoor by ISPO im Juni auf super Resonanz stieß, wartet die gesamte Bikeindustrie gespannt wie eine Stahlfeder auf die Eurobike. Tatsächlich ist 2022 alles neu, nicht nur der Veranstaltungsort auf der Messe Frankfurt. Die Spatzen pfeifen es schon von den Dächern, dass einige Hersteller Light E-Bikes vorstellen werden. Diese Bikes werden besonders sportliche, fitte Rider ansprechen, die sich nicht auf einen 26kgBomber setzen wollen, der zwar viel Komfort, aber wenig Fahrdynamik bietet. Die Neuen kommen mit mehr Akkuleistung und deutlich weniger Gewicht. Insgesamt werden die Eckdaten „bis 17kg Gewicht – 500Wh Akku – 140-150mm Federweg“ wohl auf etlichen Messeständen zu finden sein. Ganz gleich, welche Neuheiten auf der Eurobike und in den darauffolgenden Wochen präsentiert werden, wir werden in nächster Zeit viel auf dem Bike sitzen. Schließlich sollt Ihr ja auch in der September-Ausgabe des Bergstolz und im Frühjahr 2023 mit ausführlichen Testberichten und kompetenten Einschätzungen zum neuesten Stuff versorgt werden. Vielleicht treffen wir uns ja auch persönlich auf einem der vielen Festivals, die noch bis in den September hinein veranstaltet werden. Bis dahin wünschen wir Euch einen Sommer, wie wir ihn auch selbst genießen: Sonne satt, Biketouren mit Freunden, rasante Bikeparktage und eventuell sogar das eine oder andere Endurorace. Und wenn Ihr die Chance habt, macht es wie wir und testet mal ein neues Bike – denn dafür sind die Hersteller auf den zahlreichen Events. Ride on, 03 Editorial | IMPRESSUM 04 News 06 News 08 Verlosung 10 Fotofolio // Moritz Sonntag 14 FreerideAction // Ätna 20 Rider Profile // Sina Frei 21 Rider Profile // Elias Schwärzler 22 Family Shred // Livigno 24 Produkte // Test 26 Bikes & More // Zillertal 28 Service // Enduro Reifen 30 Signature Trails // Nauders INHALTE

4 NEWS Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022 BOSCH // UniversalPump 18V An die Pumpe – fertig - los! Mit der kabellosen UniversalPump 18V von Bosch geht’s ohne Kraftanstrengung dank aufladbarem Universalakku! Für alle kleineren Pumpaufgaben, vom Fußball über Motocross- oder Fahrradreifen bis zur Drucküberprüfung beim Auto reichen die 30 Liter pro Minute, die die UniversalPump schafft, locker. Ein beleuchtetes Manometer zeigt die Druckmesswerte gut lesbar an, dies ist besonders angenehm bei schlechten Lichtverhältnissen. Nach demAufpumpen können alle Zubehörteile und der Schlauch im Staufach direkt an der Werkzeugvorderseite verstaut werden. Besonders praktisch: Im Lieferumfang sind verschiedene Ventilaufsätze - Kugelnadel, Sclaverand-Ventilaufsatz und Ballonaufsatz - ebenso enthalten wie ein 67 cm langer, textilummantelter Pumpschlauch. Optimaler Testbereich für die Bosch UniversalPump war unser EnduroreifenTest. Hier lieferte uns die akkubetrieben Pumpe allerbeste Dienste. Aus unserer Sicht eine absolut vernünftige Anschaffung für die fahrende Radwerkstatt, wenn man öfters mal für ein paar Tage zum Biken unterwegs ist. Oder im Badeurlaub eineArmada an Schwimmtieren und Luftmatratzen aufzupumpen hat. www.bosch-diy.com ZANIER // Gabriel Wibmer Signature Glove Seit 2018 zählt Downhill und Street-Trail Rookie GabrielWibmer zum Zanier Athleten Team, der erweiterten #zanierfamily. Mit dem Nachwuchstalent aus Osttirol verbindet die Marke Zanier ihre Wurzeln, schließlich war auch sie fast 50 Jahre im Bezirk Lienz zuhause. Von Anfang an lieferte Gabriel wertvollen Input zur Produktenwicklung hochfunktioneller Handschuhe für das Mountainbike, Downhill & Enduro Segment. Diese Kooperation gipfelte 2021 im Gabriel Wibmer Signature Glove, ein Handschuh ganz im Design von Gabriel Wibmer. Lenkerkontrolle und Taktilität sind nicht nur für Gabriels Tricks und Geschwindigkeit ausschlaggebend, sondern geben allen Radsportlern im Gelände Sicherheit: Die Innenhand aus speziell-perforiertem Amara mit Silikondruck, 4-Wege Stretch Material und Gummibund am Handgelenk für erhöhten Tragekomfort, sowie touchscreen-kompatible Fingerspitzen machen den Signature Glove zum Allround-Talent: „Ich nehme die Handschuhe für Downhill und Trial Bike genauso wie Motocross“, sagt Gabriel dazu. zanier.com WARTH-SCHRÖCKEN // goes Mountainbiking Wer an denArlberg denkt, hat unendlich tiefen Schnee und ultrafette Ski im Kopf.Warth-Schröcken gibt aber auch in der schneefreien Zeit Vollgas. Mit dem neuen Sommerprogramm für Bike & Hike-Fans, Mountainbiker und E-MTBler nimmtWarth-Schröcken in der Arlberg-Region eine Vorreiterrolle ein. In und umWarth-Schröcken erstreckt sich ein spektakulär-aussichtsreiches Wegenetz, vollgepackt mit landschaftlicher und fahrtechnischer Vielfalt. Besonders bieten sich Bike & Hike-Touren an. Um auf den Geschmack zu kommen, werden jeden Mittwoch zwischen 13. Juli und 31. August geführte E-Bike & Hike Touren auf Juppenspitze oder Zitterklapfen angeboten. Ausgewiesen werden in der ersten Saison neun BikeRunden unterschiedlicher Länge und Schwierigkeit - von den drei kürzeren Tannberg-Runden bis zur gut 50 Kilometer langen und anspruchsvollen Spullerseerunde.Wer lieber bergab als bergauf fährt, nimmt den Lift und probiert den Burgwald Bike-Trail in Lech – 500 Tiefenmeter mit grandiosem Tief- und Weitblick zwischen Oberlech und Lech. Für den Zweiradsommer 2022 wurde ein praktischer Pocketfolder aufgelegt, der alle Infos zum Thema MTB und E-MTB enthält. www.warth-schroecken.at 27. ISCHGL IRONBIKE // Hart, härter, Ischgl Ironbike. Das Kult-Rennen zählt zu den härtesten und anspruchsvollsten MountainbikeRennen Europas und trennt die Spreu vom Weizen. Neu 2022: Vier Distanzen mit eigens ausgewiesenen UCI-Strecken für Damen und Herren. Vom 3. bis 6. August 2022 geht der Ischgl Ironbike Marathon mit den vier Strecken Light, Medium, Hard und Extreme, das Einzelzeitfahren, der Short Track und die nächtliche Alpenhaus Trophy auf die Idalp über die Bühne. Alle vier Rennen können von Amateuren und Profis individuell oder, wer UCI-Punkte sammelt, im Rahmen des vier geteilten Ischgl Ironbike UCI Stage Race S1absolviert werden. Abgerundet wird das Mountainbike-Event durch die Kids & Junior Trophy, eine Fuchsjagd für E-Mountainbiker sowie ein buntes Rahmenprogramm mit geführten Touren in der eindrucksvollen Kulisse des Silvretta Massivs. Frühbucher sparen beim Startgeld. Eine Anmeldung ist noch möglich. www.ischglironbike.com GRAYL // Trinkwasserfilter GeoPress & UltraPress Immer und überall Trinkwasser parat haben! „Fill, Press, Drink“ oder schnell, vielseitig und einfach zu bedienen – das macht Grayl aus. Innerhalb von wenigen Sekunden verwandelt die GeoPress 710ml kontaminiertes Brack- oder Seenwasser in gefiltertes, sauberes Trinkwasser. Die etwas kleinere und handlichere Schwesterflasche UltraPress filtert in der gleichen Zeit 500ml. Außerdem passt sie in jede Fahrradhalterung. Beide Modelle entfernen 99,99% aller Viren und Bakterien aus dem Wasser. Auch Schwebstoffe, Schwermetalle, Gerüche und Geschmäcker können es nicht mit der Kombination aus Elektroadsorption undAktivkohlemembran des Filters aufnehmen. Der Filterprozess ist ebenso simpel wie überzeugend: Das kontaminierte Wasser wird in den äußeren Behälter gefüllt und der innere Behälter mit integriertem Filter wird mithilfe des Körpergewichts durch das zu filternde Wasser gepresst. Damit das Wasser ohne Bedenken getrunken werden kann, kommt das Wasser im äußeren Behälter zu keinem Zeitpunkt mit dem gefiltertenWasser im Innenbehälter in Berührung. Gewechselt werden sollte die Filterkartusche, wenn der Filterungsprozess 15 Sekunden überschreitet. Die Farbpalette beider Flaschenmodelle reicht von bunten Signalfarben bis hin zu taktischen Outdoorfarben. www.thegrayl.eu ABUS // Modrop MIPS Mit dem Modrop erweitert Abus sein Mountainbike-Helm-Portfolio um ein komplett neues Allround-Modell mit hochwertiger Ausstattung, bestem Schutz, geringem Gewicht und in acht Design-Varianten. Er ist als Two-Shell- In-Mold-Konstruktion gefertigt und einem Vollring aus Kunstoff, der mittels Zoom-Ace-System für die perfekte Passform justiert wird. Im Ponytail Outlet können lange Haare oder ein Zopf nach hinten durchgeführt werden und schränken somit beim Fahren nicht die Sicht ein. Der Kinnriemen kann dank neu entwickeltem TriVider auf die Kopfform angepasst werden. Acht Lufteinlässe und sechs Luftauslässe sorgen für optimale Belüftung. Zum Schutz vor Fliegen und Insekten sind die großen Öffnungen mit einem Netz versehen. Der Visor ist höhenverstellbar und bietet auch einer Goggle Platz. Erhältlich sind sowohl eine MIPS- als auch eine QUIN-Variante, wobei alle Modell QUIN-ready sind, also mit dem Crash Sensor nachgerüstet werden können. Der Modrop sitzt mit dem weit runter gezogenen Hinterkopf ausgezeichnet und fühlt sich durch das geringe Gewicht von 334 Gramm in Größe M auch leicht an. Die große Farbauswahl ist sehr ansprechend getroffen worden, da finden auch anspruchsvolle Ästheten was Passendes. Insgesamt ein super Allroundhelm für jeglichen Einsatz am MTB. mobil.abus.com Foto: Flo Totschnig Foto:Sebastian Stiphout Foto: Magura

6 NEWS Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022 OSTTIROL // Start der Bike Transalp Wenig motorisierter Verkehr, wenig Abgase, weniger Gefahr - dafür wilde Natur, hohe Gipfel und aussichtsreiche Bergstraßen. Kein Wunder, dass Biken in Osttirol boomt. Ein diesjähriges Highlight ist der erstmalige Start der Bike Transalp am 3. Juli 2022 in Lienz. Osttirols Hauptstadt war 2005 und 2015 Etappenort der Bike Transalp, heuer feiert sie nun endlich Premiere als Startort. Die rund 1.000 Teilnehmer aus 35 Ländern „erfahren“ dabei die beiden Sahnestückchen von Lienz: Den Peter-Sagan-Trail und den Alban-Lakata-Trail, insgesamt 65 Kilometer und über 3.000 Höhenmeter stehen am ersten Tag am Programm. Osttirol mit seinen zahlreichen MTB-Routen, dem flächendeckenden E-Bike_Ladestationen-Netz und natürlich den Bikeparks Kals und Lienz hat aber auch abseits der Rennstrecke für Biker jeder Couleur jede Menge Gustostückerl in petto. Die Region ist mit ihren einzigartigen Hochtälern, urigen und den atemberaubenden Panoramen auf die 266 Dreitausendergipfel die ideale Kulisse für Mountainbike-Abenteuer – ganz gleich, ob man auf einer der ausgewiesenen E-Bike-Routen oder im Bikepark unterwegs ist. www.osttirol.com FAIR BIKE INITIATIVE // Mit ihrer landschaftlichen Vielfalt, ihren unzähligen kulinarischen und kulturellen Erlebnissen sowie fahrradfreundlichen Unterkünften bietet die Region Oberbayern Radfahrern jeder Art und jeden Levels die passenden Strecken. So hat sich das Bike zu einem gängigen Fortbewegungsmittel entwickelt, das jeden Sommer mehr Aktive auf das Wegenetz Oberbayerns zieht. Um ein gemeinsames Miteinander auf den Trails und Wegen zu fördern, initiierte der Tourismus Oberbayern München e.V. zusammen mit den oberbayerischen Tourismusregionen und -orten im Jahr 2019 die Initiative „Fair Bike – Berge erleben mitnand“. Ursprünglich mit Fokus auf die MTB-Community, richtet sich die Fair Bike Initiative ab dem Sommer 2022 an Fahrradfahrer aller Art und appelliert an gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme. Die ursprünglichen 15 im bayerischen Dialekt formulierten Regeln wie „Griaß di“ oder „D´Haustür machst ja a zua“ werden ab sofort um fünf „Straßenregeln“ erweitert: So bittet „Ned im Pulk“ Radfahrer darum, bei viel Verkehr nicht nebeneinander zu fahren. „Da wui i hi“ rät dazu, rechtzeitig zu signalisieren, wohin man abbiegen will und den Schulterblick nicht zu vergessen. Und „Ned aufm Gehsteig“ hält dazu an, auf der Straße oder dem Radweg zu bleiben. Im Zuge der Erweiterung wurde sowohl das Kampagnen-Logo als auch die ursprüngliche MTB Initiative neu aufgesetzt und die Aussagen teilweise angepasst. www.oberbayern.de DEVOLD // Wolle für Biker Devold stellt mit der Kløvstien Mountain Biking Linie erstmals eine Capsule Bike Kollektion vor. Für die Fertigung der neuen Bike Kollektion, bestehend aus Langarm-, Kurzarm-Shirts, einem 3/4-Sleeve und einem Hosenmodell, bedient sich Devold der modernen Jaquard-Stricktechnik: So erhalten die Oberteile ihr besonderes Muster. Zudemwird das Material durch diese Webart abriebfest und robust. Das Woll-Tencel-Gemisch zeichnet sich durch hohe Elastizität aus – eine wertvolle Eigenschaft für Bewegungsfreiheit beim Biken. Alle, die auf mehrtägigen Touren mit leichtem Gepäck und deshalb nur einem einzigen Kleidungsstück unterwegs sind, werden die Stücke der Kløvstien Mountain Biking Serie lieben. Denn Merinowolle funktioniert – im Gegensatz zu synthetischen Fasern – geruchsneutral. Nimmt das Shirt einen Geruch an, reicht es, die Bekleidung über Nacht zu lüften. Waschen kann man die Teile einfach bei 40 Grad. Zudem sorgt ein Reflektionsstreifen am Rücken für bessere Sichtbarkeit, Mesh-Einsätze unter den Achseln für zusätzliche Belüftung und ein Leineneinsatz auf der Innenseite der Shirts fungiert als Brillenputztuch. Die neue Kollektion wird komplett in Europa gefertigt und garantiert über die ISO-Zertifizierung die chemikalienfreie Produktion. www.devold.com MEGAVALANCHE 2022 // Sieg für Stefan Peter Am ersten Juliwochenende fand die so berühmte wie berüchtigte Megavalanche im französischen L’Alpe D’Huez statt. Die Mutter aller EnduroDownhillrennen verlangt Mensch wie Maschine alles ab - vom Start auf dem 3.330 Meter hohen Pic Blanc bis hinunter ins auf 700m hoch gelegene Allemond. Genau die richtige Bewährungsprobe für die brandneue Durolux 38, mit der SR Suntour WERX Pilot Stefan Peter (CH) sein Rad als erster im Ziel abstellte. Auf den Plätzen folgten Liam Moynihan aus Großbritannien und Olivier Bruwiere aus Belgien. Auch bei den Frauen ging der Sieg in die Schweiz: Alba Wunderlin setzte sich gegen die Konkurrenz durch. Den zweiten Platz sicherte sich Louise Ferguson aus Großbritannien, noch vor Cécile Delaire aus Frankreich. Wir gratulieren! www.instagram.com/megavalancheucc CARDO // Packtalk Outdoor Sport gemeinsam erleben - die ultimative Kommunikationslösung für Ski-, Wasser- und Bergsport – das ist das neue Cardo Packtalk Outdoor. Das neue Packtalk Outdoor der israelischen Firma Cardo Systems ermöglicht es, sich mühelos während dem Sport zu unterhalten, sich zu coachen oder seine Emotionen zu teilen. Zusätzlich lassen sichAnrufe entgegennehmen. Sich selbst auf Mute zu schalten oder Musik zu hören funktioniert ebenfalls. Gemeinsam die Trails rocken und sich dabei unterhalten, als stünde man gemeinsam an der Bar? Das Packtalk Outdoor ermöglicht genau das. Tausch Dich mit Deinen Kumpels aus, lacht zusammen, warnt Euch gegenseitig vor möglichen Gefahren oder gebt Euch in Echtzeit Tipps – die Gruppensprechanlage ermöglicht Euch eine ganz neue Art der Outdoor-Erfahrung. Kristallklarer Klang ist selbstverständlich unerlässlich. Dank der dynamischen Mesh-Kommunikation (DMC™) ist das jetzt möglich. Sie stellt dynamische Verbindungen her, sucht aktiv nach Kontakt mit anderen Einheiten und sorgt dafür, dass die Kommunikation niemals abreißt. Mehr als eine halbe Million DMC-Geräte werden bereits weltweit von Motorradkonzernen eingesetzt. Mit dem Packtalk Outdoor von Cardo hält die DMC-Technologie jetzt auch auf dem Bike Einzug. www.cardosystems.com Foto: Christian Penning Foto: TVB Osttirol/Andreas Meyer Foto: Hoshi Yoshida/Whyex

8 VERLOSUNG Ein Style-Update fürs Bike ist gesucht? Die Crankbrothers Stamp 7 Pedale in der Seagrave Edition – also in der charakteristischen schwarz-pinken Farbgebung von Tahnee und Kaos Seagrave – haben definitiv das Potenzial dazu! Alles an diesen Pedalen ist auf Speed und Kontrolle ausgelegt: Die Oberfläche mit ihren verstellbaren zehn Pins pro Seite bietet besten Grip, die konkave Plattform sorgt für sicheren Halt. Insgesamt ist das Pedal aus geschmiedetem 6061-T6 Aluminium nur maximal 13 mm dünn – ganz schön schlank. Ausgestattet mit Igus LL-glide Innen- und Außenlager und einer Spindel aus geschmiedetem Chromoly-Stahl scm 435 sowie Schmiernippeln für eine einfacheWartung, bringt das Stamp 7 Seagrave bei einer Größe von 114mm x 111mm gerade mal 375 Gramm pro Paar auf dieWaage. Dass Crankbrothers von der Qualität überzeugt ist, zeigen auch die fünf Jahre Garantie, die auf die Pedale gewährt werden. Wir verlosen ein Paar Crankbrothers Stamp 7 Pedale Seagrave Edition in Größe L.Wenn Du damit Dein Bike pimpen möchtest, dann schau auf unserer Website vorbei und beantworte dort die Gewinnspielfrage. int.crankbrothers.com CRANKBROTHERS // Stamp 7 Seagrave Edition Der Klassiker unter den Montageständern – leicht, superstabil und praktisch unkaputtbar! Produkte wie den Feedback Pro Elite Reparaturständer findet man selten in unserer heutigen schnelllebigen Zeit. Der weltbeste mobile Reparaturständer stellt seit inzwischen mehr als zehn Jahren die Referenz der mobilen Reparaturständer dar. Dies wird ihm auch jedes Jahr aufs Neue durch den Gewinn der verschiedenen Vergleichstests in diversen Fahrrad-Magazinen bescheinigt. Durch seine Secure-Lock-Klemm-Vorrichtung werden die Handhabung und Reparatur Deines Bikes zum Kinderspiel. Das sehr stabile Stativ mit seinen drei extralangen Standbeinen sorgt für hervorragende Standeigenschaften selbst auf unebenem Untergrund. Eine maximale Tragkraft von 38,6 kg spricht dabei für sich. Die Arbeitshöhe kann in einem großen Bereich auf einfachsteWeise verstellt werden, um flexibel arbeiten zu können. Dabei wird, wie auch beim Auf- und Abbau, keinerlei Werkzeug benötigt. Jedoch bleibt der Pro Elite dabei immer auch leicht zu transportieren. Das geringe Pack-Maß und das niedrige Gewicht machen ihn zum perfekten Partner für Werkstatt, Rennservice oder für HobbySchrauber. Nahezu immun scheint der hochwertig verarbeitete Reparaturständer gegen Schmutz, Rost oder Feuchtigkeit zu sein – beste Voraussetzungen für eine lange Nutzungsdauer! Wir dürfen in Kooperation mit Paul Lange einen Feedback Pro Elite unter allen Einsendungen zum Gewinnspiel verlosen! Der würde DeineWerkstatt auf ein neues Level heben? Dann schnell auf unserer Website vorbeischauen! www.feedbacksports.com www.paul-lange.de FEEDBACK PRO // Elite Bike-Reparaturständer Unsere Abenteuerreise geht heute in den Süden, genauer gesagt, nach Slowenien. Dort wo idyllische Naturreservate, kristallblaue Seen und Bergpanoramen die Landschaft dominieren und viele Braunbären zu Hause sind. Ach ja… wir müssen gestehen, wir sind dem wunderschönen Land schon längst verfallen! Nicht zuletzt, weil Slowenien zu den kultigsten Bike-Destinationen Europas gehört und eine Menge Mountainbike-Touren auf uns warten. Mitten im grünen und unterem Savinja-Tal liegt das neueste Mountain Bike Holidays Mitglied, das Hotel Grof. Die Gastgeber gehören definitiv zu den eingefleischten Slowenien-Liebhabern und -Kennern. Egal, ob Mountainbike, Rennrad, Gravel oder e-MTB – Biker aller Art sind hier herzlich willkommen.Was das Hotel Grof so besonders macht? Tja... eines können wir schon mal spoilern: der hauseigene Bikeguide Matic leitet geführte Heli-Touren auf die wunderschönen Hochebene Čemšeniška planina – hier steppt & biked der Bär nicht bloß… hier fliegt er sogar! Klingt gut? Dann nimm Dein Glück selbst in die Hand und hau‘ in die Tasten! Wir verlosen 2 Nächte für 2 Personen, inkl. Halbpension – zur Verfügung gestellt von Mountain Bike Holidays. Nicht inkludiert sind Anreise und Getränke. Was Du für Deine Bike-Auszeit tun musst? Mitspielen und Gewinnfrage beantworten. Dein Bike-Experte: Hotel Grof grof-cycling.eu/de WEITERE HOTELS UND REGIONEN UNTER bike-holidays.com #myPlace2Bike HOTEL GROF / SLOWENIEN Wo der Bär steppt, biked & fliegt // 2 Nächte für 2 Personen inkl. Halbpension Die neue und verbesserte fjørå dri1 Jacke ist die ultimative wetterfeste Außenschicht für Herren beim Biken. Die bequeme Jacke ist wasserdicht, atmungsaktiv und macht jede Bewegung mit. Der Schnitt ist technisch: Es können also mehrere Schichten darunter getragen werden, ohne dass die Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird, gleichzeitig behindert kein Zuviel an Volumen die Sicht oder führt zu unangenehmen Falten, wo keine hingehören. Sie lässt sich problemlos zu einem kleinen Päckchen komprimieren, das bei überraschendem Regen und Wind schnell aus dem Rucksack geholt werden kann. Die fjørå dri1 Jacket bietet praktische Funktionen wie reflektierende Details für eine bessere Sichtbarkeit, Belüftungsöffnungen unter denArmen, einen verstellbaren Kragen, eine Brusttasche mit Kopfhöreröffnung, verschweißte Reißverschlüsse und einen am Rücken verlängerten Schnitt, damit keine Lücken entstehen, durch die Regen- oder Spritzwasser eindringen könnte. Verstellbare Armabschlüsse mit Klettverschluss und eine Brusttasche, in der das Handy gut verstaut ist, komplettieren die technischen Features. Das verwendete dri™1 2,5L-Material ist wasserdicht und leicht – die Jacke wiegt nur 200 Gramm! Das Obermaterial besteht aus 100% recyceltem Nylon, das mit einer PFC-freien Membran und DurableWater Resistance behandelt wurde. Auf der Rückseite ist es mit einer bedruckten Membran laminiert. Wir verlosen eine Norrøna fjørå dri1 Jacket in der Farbe Lemon Chrome! Um am Gewinnspiel teilzunehmen, brauchst Du nur auf unserer Website die Frage beantworten. Viel Glück! www.norrona.com NORRØNA // fjørå dri1 Jacket Foto: Hotel Grof Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022

BDC / / KOMBI 3 . 0 9 Wir würden ja nie von uns behaupten mit unseren beiden schwarzen Bicicletta da Corsa Rennradkombis „Trendsetter“ gewesen zu sein, aber unseren lieben Freunden aus Rimsting kann man das schon nachsagen. Deshalb war auch die Frage „Was folgt auf einen Klassiker und wie sieht die nächste Bicicletta da Corsa Kombi by Maloja aus“ sehr schwierig zu beantworten! Aber auf die Design-Götter vom Chiemsee ist Verlass! Alle Vorschläge haben uns von Anfang an sehr gut gefallen und es war wirklich schwer DIE EINE Kombi rauszusuchen: „Die sind alle geil!“ oder „Würd ich alle anziehen!“ kam es aus dem Freundeskreis. Nach langem Zaudern haben wir uns für „Nr. IV“ entschieden: Neu, modern, anders als zuvor, aber trotzdem in der Tradition und von Anfang unser Favorit! Das enganliegende Bike Trikot besteht aus schnelltrocknendem Material, das mit einer Polygiene Ausrüstung versehen ist. Natürlich mit durchgehendem Frontreißverschluss, Silikonbeschichtung am Bund, Rennrad optimiertem Schnitt und drei Rückentaschen – eine davon wasserfest. Bei der Bib-Short verleiht das neueste Bike Stretch HC Material Hose ihre perfekte Passform und unterstützt die Muskelkompression für eine schnellere Regeneration. Die High Performance Träger der eng geschnittenen Maloja-Trägerhose sind aus leichtem Mesh-Material. Das hochtechnische Männer FREEDOM Sitzpolster mit S.A.T. Technologie dämpft Stöße und sorgt für besten Komfort im Sattel, während die Polygiene-Technologie die Entstehung von Schweißgeruch verhindert. Wir schlagen also nicht nur „stylemäßig“ ein neues Kapitel auf, sondern erreichen auch bei den Materialien, technischen Lösungen und funktionellen Details ein ganz neues Level: Bicicletta da Corsa by Maloja 3.0!!! Die Kombi ist einfach, sicher und exklusiv im Sportschrank Maloja Online-Shop und bei den Maloja Pushbikers in Holzkirchen zu kaufen. www.sportschrank.de Die „Bicicletta da Corsa“ Rennrad Kombi 3.0 by Maloja Foto: Katrin Baumann

10 FOTOFOL IO Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022 Fotograf und Filmemacher bei der Agentur Ueberall // Ich habe das Glück, seit vielen Jahren meine Hobbys mit meinem Beruf zu verbinden. In der Agentur leben wir den Sport tagtäglich selbst und freuen uns, mit Kunden, Models und Sportlern zusammenarbeiten zu können, die diese Leidenschaft teilen. Das ist ein großes Geschenk. Allerdings haben wir als kreative Storyteller auch eine große Verantwortung. Gerade im Outdoorsport und in Zeiten von Social Media ist es unsere Aufgabe, auch einen nachhaltigen Umgang mit unserer “Spielwiese” Natur zu vermitteln und vorzuleben. Es liegt auch an uns, einen verträglichen Umgang zu kommunizieren und mit den Geschichten und Bildern, die wir erzählen, zu einer positiven Entwicklung in unserem Sport beizutragen. So bringt dieser Beruf nicht nur die immer neuen Herausforderungen, schöne Formate zu gestalten, mit sich, sondern auch, sich den Zeiten anzupassen und sich seinen Aufgaben bewusst zu sein. Mit unserer Arbeit hoffen wir die Schönheit der Natur, das, was wir aus ihr gewinnen können, aber auch wie wir uns in ihr richtig verhalten, vereinen zu können www.ueberall.eu @ueberall MORITZ SONNTAG ueberall.eu TOBIAS MÜLLER AUF MADEIRA FOTO: CHRISTIAN GRATH/ENDLESS LOCAL

OBEN: MARKUS WEEGER // ALLGÄU | UNTEN: TOBI MULLER / JOHANNA HOLZMANN // MADEIRA FOTOFOL IO 11 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022 MADEIRA

12 FOTOFOL IO Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022 / JOHANNA HOLZMANN & TOBI MÜLLER // MADEIRA

FOTOFOL IO 13 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022 / JULIA WEINL // ALLGÄU

14 SIZI L IEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022 FREERIDE ACTION AUF DEM ÄTNA Oli Dorn & Guido Tschugg in Sizilien Text: Oli Dorn / Foto: Martin Erd Sizilien ist nicht nur die größte Insel Italiens, sondern vielmehr eine wahre Perle im Mittelmeer: Atemberaubende Landschaften, gutes Essen und natürlich der Vulkan Ätna machen die Insel zu einem einzigen Spektakel. Bella Italia von seiner schönsten Seite. Grund genug für die Mountainbiker und Italien-Fans Guido Tschugg und Oli Dorn, dort Freeriden zu gehen.

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SIZI L IEN 17 Die Reise beginnt: Doch bevor es richtig losgeht, stehen erst einmal 20 Stunden Autofahrt und rund 1.800 km mit dem Sunlight Adventure Van bevor. Vom Allgäu durch die Schweiz und schließlich einmal längs durch Italien geht es hinunter nach Sizilien. Mitten in der Nacht geht es schlussendlich mit der Fähre weiter über die Straße von Messina. Nach der langen Reise fallen die beiden erschöpft ins Bett. Am nächsten Morgen blitzen bereits früh Sonnenstrahlen durch die leicht geöffneten Fenster. Ein Duft von Olivenbäumen, Rosmarin und Blumen liegt in der Luft. Rings herum stehen Olivenbäume und dahinter ragt imposant der Ätna hervor. Eine unglaubliche Macht strahlt dieser Vulkan aus. Immer leicht rauchend und Ausbruchsgefahr ausstrahlend ist er atemberaubend und einschüchternd zugleich. Von Linguaglossa führt eine Passstraße mit unzähligen Kurven durch Jahrtausende altes Lavagestein hinauf zum Rifugio Sapienza auf der Südseite des Vulkans. Dies ist der höchste zu erreichende Punkt mit demAuto. Guido und Oli machen dort eine kleine Rast, um sich einen Überblick zu schaffen. „Such a nice car“ hören die beiden von hinten. Sie drehen sich um – ein braungebrannter, von der Natur gezeichneter Mann steht vor Ihnen. Giovanni ist Guide am Ätna und kennt den Vulkan von seinen guten, aber auch von seinen schlechten Seiten. Auf der Karte erklärt er den beiden, welche Regionen sich am besten zum Freeriden eignen und wie sie dort hinkommen.

18 SIZI L IEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022 Die Seilbahn Funivia dell’Etna startet direkt am Rifugio auf zirka 1.900 Metern Höhe und erreicht die Zwischenbergstation la Montagnola auf ungefähr 2.500 Metern in einer guten Viertelstunde Fahrt. Etwas nervös was auf sie zukommt, aber voller Vorfreude, sitzen Oli und Guido in der Gondel. Von dort aus führt eine Kies-Straße hoch zu dem Face, das die beiden fahren möchten. Schwefel liegt in der Luft, überall strömt aus Löchern und Ritzen heißer Rauch hervor. Es ist ein wenig furchteinflößend, mit seinem Bike auf dem größten und aktivsten Vulkan Europas zu stehen. Unzählige Menschen haben bereits ihr Zuhause oder sogar ihr Leben verloren, als dieser Vulkan in der Vergangenheit ausgebrochen ist. Drop’n in. Fotograf Martin hat sich am Fuße der Flanke positioniert. Das Herz pocht, das Adrenalin steigt und der Puls wird immer höher. 3 … 2 … 1 … „Drop’n in“, tönt es aus demWalkie-Talkie. Kurzes Abklatschen und es geht los.Wie im Tiefschnee ziehen Oli und Guido ihre Lines durch die staubige Mondlandschaft. Dieses Gefühl, auf dem spektakulärsten Vulkan Europas zu stehen, mit seinem Kumpel frische Linien in die Hänge zu ziehen, ist wohl das Beste, was die Beiden bisher auf dem Bike erlebt haben. Nach einem gelungenen Tag und einigen außergewöhnlichen Runs in der schwarzen Erde ziehen die beiden vom Ätna weiter in Richtung Westen. Biancavilla heißt der nächste Spot, welcher sich im Hinterland der Hauptstadt Catania befindet. Dort soll es außergewöhnliche Gebirgsformationen geben, die fast schon weiß zu schimmern scheinen. Vom Fuße des Ätna geht es im Hinterland der Insel gute 30 km durch Olivenbaum-Plantagen, Felder und Wiesen bis nach Biancavilla. Etwas außerhalb des italienischen Dörfchens finden Guido und Oli die besagten Gebirgsformationen namens Calanchi di Biancavilla.Wie schlafende Riesen liegen die Sandsteinformationen im grünen Gras Siziliens. Die vielen einzelnen Grate laden geradezu auf einige Freeride-Runs ein. Auf dem Weg Richtung Fähre nehmen Guido und Oli die Route am Meer entlang. In einigen Fischerdörfchen machen die beiden Rast, um noch etwas Urbanspaß auf dem Bike zu haben und das wichtigste: Um noch einmal richtig gut Essen zu gehen. Schlussendlich geht es beim Mountainbiken doch genau darum – Spaß zu haben und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Oli’s TIPPS für den Sizilien-Trip 5 HIGHLIGHTS: • Der Ätna:Wenn man Sizilien besucht, dann muss man einfach auf den höchsten aktiven Vulkan Europas! • Calanchi di Biancavilla: Die außergewöhnlichen Sandsteinformationen mit dem Bike abzufahren – einmalig! • Trapani: Mit seinen vielen historischen Bauwerken gilt Trapani als eine der schönsten Städte Siziliens. • Castelbuono: Landschaftlich wunderschön – die Kleinstadt liegt an der Küste, direkt dahinter ragen bis zu 2.000 Meter hohe Berge auf. • Palermo: Die Hauptstadt Siziliens ist ein Muss bei einem Sizilien-Besuch! Gegründet im 8. Jh. V. Chr. von Phöniziern, blickt die Stadt auf eine bewegte Geschichte zurück, die sich auch im Stadtbild niederschlägt. CAMPER HACKS: • Park4night App: Die schönsten besten, tollsten Übernachtungsplätze mit Womo oder Campervan, inklusive Usertipps. • WASSERWAGEN App: Das einfachste Mittel, um das Wohnmobil gerade zu stellen und so für erholsame Nachtruhe zu sorgen. • GIESSKANNE: Unverzichtbar zum Auffüllen des Wassertanks – und auch sonst in vielen Situationen praktisch… • TRIUMA GRASPRÜFER: Wem schon mal an ungünstiger Stelle und zu einem noch schlechteren Zeitpunkt das gas imWomo ausgegangen ist, der weiß den Gasprüfer definitiv zu schätzen.

SIZI L IEN Local Legend. + Hergestellt in Deutschland + BASF Infinergy® Material I N F O B O X SIZILIEN Die größte Insel im Mittelmeer liegt südwestlich vor der „Stiefelspitze“ Italiens und ist der Überrest einer Landbrücke, die einst Europa und Afrika verband. Zusammen mit ihren vorgelagerten kleineren Inseln bildet sie die Autonome Region Sizilien der Italienischen Republik. Neben der einheimischen Bevölkerung wurde Sizilien von vielen weiteren kulturellen Einflüssen seit der Antike geprägt: Sowohl die Griechen und Karthager, als auch später Araber, Byzantiner und Normannen hinterließen ihre Spuren. Prägend für alle Epochen und das geografisch bedeutendste Merkmal der Insel ist der Vulkan Ätna. Er ist mit seinen rund 3.357 Metern der höchste aktive Vulkan Europas und seit 2013 UNESCO Weltnaturerbe. www.regione.sicilia.it ANREISE Sizilien ist über drei große Flughäfen – Catania, Palermo-Punta Raisi und Trapani – zu erreichen. Auch per Bahn kann man nach Sizilien reisen. Mit demAuto bzw. dem Camper geht es auf der A3 von Neapel Richtung Süden. Südlich von Salerno geht die A3 in die erneuerte A2 über. Während der Saison besteht ständiger Pendelverkehr der Fähren zwischen Villa San Giovanni und Messina. Eine Vorbuchung von Tickets ist nicht erforderlich, sie werden am Schalter des Fährhafens bezogen. Die Überfahrt dauert etwa 20 bis 30 Minuten; die Fähren fahren mindestens im Stundentakt. Auf Sizilien sind die Autobahnen A18 von Messina aus bis Catania und die A20 in Richtung Palermo bis zum Ende bei Buonfornello mautpflichtig. Oli Dorn Oli Dorn ist einer der besten Enduro-Mountainbiker Deutschlands und den größten Teil des Jahres unterwegs. Auch wenn er sein umtriebiges Leben liebt, ist der gebürtige Allgäuer doch ein heimeliger Typ und glücklich, dass ihn seine Familie auf den eisten Reisen begleitet. www.instagram.com/olidorn Guido Tschugg Guido Tschugg gilt völlig zu Recht als einer der Granden des deutschen Mountainbike Sports. Er hat wirklich alles gesehen und gemacht und war schon Prodi, als sichAthleten noch mit ungefederten Bikes die Downhill-Lines runter gestürzt haben. Im Jahr 2013 war er einer der Ersten, der E-Bikes also mit elektrischer Unterstützung verwendete und er ist seitdem als kritischer Denker Teil der sich schnell verändernden E-MTB Szene. www.instagram.com/tschugg_23 SUNLIGHT Cliff 590 4x4 Adventure Edition Der Adventure Van, mit dem Oli Dorn und Guido Tschugg unterwegs waren, war der Vorläufer für den neuen Sunlight Cliff 590 4x4Adventure Van. Der ist nicht nur mit Allrad und satten 170 PS ausgestattet, sondern basiert als erster seiner Klasse auf Basis des Ford Transits – hochwertige Rahmenfenster und eine große Markise inklusive. Im Inneren des Abenteuer-Gefährts findet sich ein bequemes Heckquerbett und eine mit 2-Flammkocher mit 12V Zündung, einem großen Spülbecken und einem 70l Kompressor- Kühlschrank ausgestattete Kücheneinheit. Erhältlich ist der neue Sunlight Cliff 590 4x4 Adventure Van ab sofort im Fachhandel. www.sunlight.de Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022

20 R I DERPROFI LE Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022 Sina Freis Palmarès liest sich nicht nur außergewöhnlich erfolgreich, sondern für eine 25-jährige auch recht umfangreich: Welt- und Europameistertitel finden sich ebenso wie unzählige Schweizer Meistertitel und – natürlich – nicht zuletzt eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen Tokyo 2020, die verspätet erst im vergangenen Jahr stattfanden. Umso beeindruckender ist diese Liste, wenn man bedenkt, dass die Schweizerin erst im Alter von 12 Jahren zumMountainbike kam: „Ich bin durch meinen Papi zum Velo gekommen. Zu der Zeit suchte ich gerade nach einer neuen Sportart für mich und er fuhr nach Spanien auf Mountainbike-Urlaub – und mein Bruder durfte mit“, erinnert sie sich. „Das fand ich unglaublich – Ferien in Spanien! Wir waren nie richtig im Ausland in die Ferien gefahren, und da wollte ich unbedingt mit.“ Ihr Vater meinte allerdings, dass das nicht ginge, weil sie überhaupt nicht biken konnte. Das reichte, um Sinas Ehrgeiz anzustacheln: „Im nächsten Jahr wollte ich auch mit nach Spanien!“ Sie setzte sich aufs Velo und bestritt noch im gleichen Jahr ihr erstes Rennen. „Im Jahr darauf durfte ich ebenfalls mit nach Spanien“, lacht sie im Rückblick. Schnell fuhr sie auch für einen Verein, und nahm an Wettkämpfen quer durch die gesamte Bandbreite des Radsports teil, von Straßenrennen bis zum MTB. Im Juniorenbereich wurde sie mehrmals Schweizer Meisterin auf der Straße, entschieden hat sie sich dennoch für Crosscountry: „Das gefällt mir einfach am besten. Es wird schnell gestartet, es geht rauf und runter, man fährt coole Strecken. Das ganze Format dauert eineinhalb Stunden und das Niveau ist in den letzten Jahren so gestiegen, das ist auch für Zuseher extrem spannend“, erklärt sie mit ansteckender Begeisterung. Nachdem ihre ersten Renneinsätze noch eher ernüchternd endeten, stand sie schon 2011 erstmals bei einem Rennen ganz oben auf dem Podest. Nur ein Jahr später wurde sie in die Schweizer Nationalmannschaft berufen, 2013 holte sie die Nationalen Meistertitel auf der Straße, im Cyclocross und im Crosscountry. „Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich Radsportlerin werden wollte und richtete mein Umfeld darauf aus.“ Sina Frei wechselte auf die United school of sports in Zürich, die es jungen Spitzensportlern ermöglicht, eine Berufsausbildung mit dem Sport unter einen Hut zu bringen. Es zahlte sich aus, im U19 und U23-Bereich sammelte die nur 1,51 Meter große Schweizerin einen Titel nach dem anderen. Nach der Lehre konnte sie auf die Spitzensport Rekrutenschule der Schweizer Armee wechseln: „Gemeinsam mit zwei weiteren Mountainbikerinnen, so war das Niveau in unserer Trainingsgruppe immer megahoch.“ Sie bekam ihren ersten Vertrag mit einem internationalen Team bei Ghost und wechselte ein Jahr früher als notwendig in die Elite-Kategorie. „Ich fuhr gleich in meiner ersten Elite-Saison Top-4-Plätze ein und bekam die Möglichkeit, zu Specialized zu wechseln“, erinnert sie sich. „Für mich ging ein Traum in Erfüllung.“ Vergangenes Jahr schließlich kam an Sina Frei niemand mehr vorbei: Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Tokyo, Weltmeisterin im XC Short Track, Dritte im XCO und zum Drüberstreuen ein Sieg beim Cape Epic gemeinsammit Laura Stigger: „Die Zieleinfahrt in Tokyo war definitiv die emotionalste meines gesamten Lebens, es war extrem überwältigend, unvergesslich und einfach megaschön! Und trotz meiner Erfolge bin ich immer noch die gleiche Sina. Gut, ich werde öfter erkannt – also hauptsächlich, wenn ich Radklamotten trage – und es ist ein megaschönes Gefühl, wenn Kinder auf mich zukommen und mir erzählen, dass ich ihr Superstar bin. Auch wenn ich das selbst überhaupt nicht so empfinde.“ Was Sina Frei zu einer macht, mit der im Weltcup immer zu rechnen ist, ist die Ausgeglichenheit, die sie ausstrahlt – nicht nur auf dem Bike: „Ich fahre sowohl bergauf als auch bergab auf sehr gutem Level. Und ich bin mental stark“, meint sie im Interview. Ihre Zielstrebigkeit zeigt sich erst auf Nachfrage: „Ich arbeite hart für meinen Erfolg, und wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann kenne ich meine Verpflichtungen und setze das bestmöglich um.“ Was sie sich so in den Kopf gesetzt habe, wollen wir gerne wissen. „Einen Weltcup-Gesamtsieg – oder zumindest einen Podestplatz. Den XCO Weltmeistertitel. Und mein großes Ziel ist Paris 2024.“ Was sie nicht dazuzusagen braucht: Die Silbermedaille hat sie schon zuhause. Alter: 25 Wohnort: Uetikon am See Beruf: MTB Pro, Ausb.zur Kauffrau-United School of Sports / Sonova AG Sponsoren: Specialized Factory Racing, Lidl, Halo, Regiobank Männedorf, Focus Water, Intersport, Davos Klosters, H.P. Schmid AG Bachenbülach, Spitzensport Schweizer Armee, Oakley, Prematic, BikeHalle Uetikon am See Erfolge: 2020 Silbermedaillengewinnerin Olympische Spiele Tokyo 2021 XC Short Track Weltmeisterin 2021 3. Weltmeisterschaft XC Olympic 2021 Gewinnerin Cape Epic mit Laura Stigger 2017, 2018, 2019 Weltmeisterin team Relay Media: www.sinafrei.ch @freisina SINA FREI „Nie aufgeben. Immer nach vorne schauen.“ Foto: Michal Cerveny / Specialized Factory Racing Team Foto: Michal Cerveny / Specialized Factory Racing Team

R I DERPROFI LE Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022 ELIAS SCHWÄRZLER „Radfahren lehrt einen wahnsinnig viel fürs Leben“ Alter: 26 Wohnort: Rankweil Homespot: Bikepark Brandnertal Beruf: Professioneller Mountainbiker Sponsoren: Scott Sports, Continental, Huawei, Dsire, SQ Lab, Shimano, Insta360, Marzocchi, Riesel Design, Bikepark Brandnertal, Gravity Card, Clano Apparel, Senders Academy Ziele: 300km/h auf dem Standard Mountainbike 1 Million Follower auf Social Media Junge Talente im Mountainbike Sport aufbauen und fördern Media: www.senders-academy.com @elias_schwaerzler @eliasschwaerzler @UCGWOKYF5sq1iDkiScn-krPw Foto: Rick A. Walder 21 Foto: Fotos: Rick A. Walder 300 km/h. Reisegeschwindigkeit von ICE und TGV. Im Auto – sehr schnell. Auf einemMotorrad – das wollen sich sicher nur die wenigsten überhaupt vorstellen. Aber auf einem SerienMountainbike? „Ich war immer schon fasziniert von Geschwindigkeit – ich wollt immer schneller und immer schneller fahren und dann hab ich mir das irgendwie in den Kopf gesetzt, dass ich der erste Mensch sein will, der 300km/h mit seinem normalen Mountainbike fährt“, sagt Elias Schwärzler. Die 300 km/h-Grenze hat er bei seinemRekordversuch im Juni zwar knapp verpasst, aber am Ende standen unglaubliche 272 km/h auf der Uhr und er darf sich seitdem offiziell Guinness Weltrekordhalter nennen: „Schnellster Mensch der Welt auf einem Standard Mountainbike mit 272km/h gezogen von einemMotorrad“, grinst er. Auf seinem Youtube-Kanal gibt es schon einen Kurzfilm zur Mission 300, eine ausführliche Dokumentation mit dem Titel „The Fear of Speed“ folgt in Kürze. Youtube ist gleich das nächste Stichwort zum Werdegang des Vorarlbergers. Jahrelang war er die eine Hälfte der Sick Series, Fabio Wibmer die andere. Alles, was die beiden auf ihren Bikes anstellten, filmten und anschließend auf Youtube stellten, ging durch die Decke. 2020 trennten sich die Wege der beiden und seither macht Elias sein eigenes Ding: Sein Youtube-Kanal hat mittlerweile knapp 400.000 Follower, letztes Projekt war die erwähnte Mission 300. Dass er seine Bekanntheit und letztendlich seinen Beruf Social Media verdankt, ist Elias sehr bewusst: „Als wir gestartet haben, war es natürlich unser Traum, irgendwann mal vom Radfahren leben zu können – aber das war so weit weg! Fabio und ich haben dann immer gemacht was wir geliebt haben - Videos auf unsere eigene Art und Weise. Das Ganze hat wie eine Bombe eingeschlagen und wir haben eigentlich ungewollt eine neue Berufssparte geöffnet. Social Media hat es uns möglich gemacht, dass die Videos weit verbreitet wurden und von Millionen Menschen gesehen wurden“, erinnert er sich. So glatt und reibungslos, wie es sich anhört, ist aber auch Elias‘ Weg zum Profi nicht verlaufen: „Als Selbständiger gibt es tagtäglich irgendwelche Hindernisse, und das ist auch super so – nur dadurch kann man lernen und besser werden“, erklärt er. „Ich glaube, das wichtigste ist einfach zu starten und sich von niemandem einschüchtern zu lassen. Es gibt so viele Besserwisser, da muss man einfach durch. Die meisten geben zu früh auf, weil sie denken, der Erfolg kommt über Nacht. Ist aber nicht so, nur wer durchhält, wird es schaffen.“ Dieses Wissen ist es auch, was er mit der Senders Academy an junge Talente weitergeben will: „Ich liebe es, junge Fahrer zu unterstützen und zu sehen, wie sie Erfolge feiern. Und genau da habe ich mit der Senders Academy angesetzt. Ich zeige motivierten Fahrern alles, was ich in den letzten sechs Jahren als Profi gelernt habe.“ Das wiederum beinhaltet bei Weitem nicht nur Fahrtechnik, sondern dreht sich auch um Dinge wie Sponsoring, Social Media und Videoproduktion. „Zwei Jahre haben wir intensiv daran gearbeitet und die Vision ist richtig groß. Wir arbeiten an unserem eigenen Downhill Worldcup Team und an eigenen Events“, ergänzt er enthusiastisch. Was er ebenfalls weitergeben will, ist ganz einfach die Liebe zum Mountainbike. Die spürt man in jedem einzelnen Video und im direkten Gespräch mit Elias sowieso: „Eigentlich war ich früher ja ein klassischer Fußballer. Bis mich mein bester Kollege mal mitgenommen hat zum Mountainbiken. Die zwei Räder haben mich sofort gefesselt, besonders als ich gemerkt habe, dass mir das Abwärts fahren relativ gut liegt“, lacht er. „Es lehrt einen wahnsinnig viel fürs Leben: Du musst hunderte Male hinfallen, analysieren und nochmal probieren, bis der Trick klappt. Ich glaube wir Radfahrer trauen uns auch im echten Leben mehr – wir haben gelernt, länger durchzuhalten.“ Und: „Radfahren macht einfach unendlich Bock!“ Was als nächstes am Programm steht? „Urlaub! Die letzten beiden Jahre waren mit dem Rekordversuch und der Senders Academy so intensiv, dass ich erstmal Energie tanken muss, bevor es weitergeht.“ Was Neues hat Elias allerdings schon in der Pipeline – wie er selbst gesagt hat: Aufgegeben wird nicht. Und die magische Million wartet auf Youtube noch.

FAMI LY SHRED / / L IVIGNO Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022 22 Eigentlich wollten wir ja zum Biken nach Livigno. Aber ich hatte die Rechnung ohne die wuselige Einkaufsmeile inmitten der italienischen Bergwelt gemacht. Ein Zoll Sonderstatus, der noch auf Napoleon zurückgeht, macht das Shoppen in Livigno so günstig. 1805 wurde Livigno wegen seiner exponierten und früher imWinter kaum erreichbaren Lage von Napoleon zur zollfreien Zone erklärt. Bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war der Ort sechs Monate im Jahr von der Außenwelt abgeschnitten und bekam deshalb den Spitznamen „Piccolo Tibet“. Seitdem wird der Passo di Foscagno auch im Winter geräumt und macht Livigno so ganzjährig aus dem Süden erreichbar. Von der Nordseite erreicht man das Hochtal auf spektakuläre Weise durch den 1968 erbauten, mautpflichtigen und einspurigen Munt-la-Schera-Tunnel. Er diente für den Transport von Baumaterial für die 130 Meter hohe Bogenstaumauer des Lago di Livigno. Nachdem die Mauer fertiggestellt und der See geflutet wurde, wurde der Tunnel mit Einschränkungen auch für den allgemeinen Verkehr geöffnet. Nach gut 3km enger und dunkler Fahrt spuckt uns die Röhre direkt auf der Staumauer inmitten einer beeindruckenden Bergwelt aus. Nach den Zollformalitäten – die bei der Einreise noch sehr locker sind und einer wunderbaren Fahrt entlang des Stausees, erreicht man den Hauptort Livigno, in dem imWinter 33 Liftanlagen die Skifahrer auf 115km Pisten schaufeln. Im Sommer haben Mountainbiker die Qual der Wahl: Rechte Seite oder linke. Trails oder Park. Selbst treten oder Shuttle. Wir suchen zuerst mal unser Hotel, checken ein und begeben uns auf eine erste Erkundungstour in den Ort. Ich sammle die Gebietskarten und informier mich über die Möglichkeiten, meine beiden Jungs schießen wie Dumdum-Geschosse von Klamotten-, zu Technik-, zu Süssigkeitenläden und meine Frau tut das einzig Richtige: Sie organisiert einen Tisch in einer der vielen schönen Bars und bestellt erst mal einen Spritz. Der schmeckt natürlich hier in Italien, bei prallem Sonnenschein so gut wie nirgends sonst und wird – auch natürlich - mit ein paar Knabbereien serviert, die zum Sitzenbleiben einladen, um die Pläne für die nächsten Tage zu schmieden. Alle paar Minuten kommen unsere Jungs, um von weiteren Preissensationen zu berichten: „Das iPhone 12 kostet nur 800,- EUR! – krieg ich das?“ Da wir es mit den Bikes erst mal ruhig angehen lassen entscheiden wir uns für den ersten Tag für die Trails am Sitas. Direkt aus dem Ortszentrum kann man mit zwei Bahnen bis auf 2.700m gondeln. Die Mountain Area Sitas bietet insgesamt 11 Strecken für Biker unterschiedlicher Arten und Schwierigkeitsgrade: 6 leichte Strecken, 2 mittelschwere und 3 schwierige. Für Anfänger und JuniorShredder ist die „Bike Academy“ - ein 5km langer Trail für Anfänger auf dem 8 Übungsbereiche integriert sind - super cool. Der Trail geht an der Rifugio Costaccia direkt in den Roller Coaster über, der immer wieder atemberaubende Ausblicke über den Stausee und den Ort bietet. Auf den letzten 200 Höhenmetern zurück zur Gondel kann man sich dann in „The Snake“ noch mal richtig schwindlig fahren – in engen, gefühlten 200 Kurven geht es über die Almwiese zurück zur Talstation. Der perfekte Auftakt mit super angelegten, flowigen Trails, einem typisch italienischen Mittagessen am Berg (Burger) und teilweise schon Einsamkeit der Bergwelt. Das ändert sich deutlich, als wir am zweiten Tag die Talseite wechseln: Jumpkissen, Musik, Fullface und Downhillräder. Der Mottolino-Bike-Park ist das Aushängeschild der Region und sicher einer der besten Bike-Parks Italiens. Seit dem Downhill-Weltcup 2005 hat sich viel getan: Mittlerweile kann man auf der Mottolino-Seite des Tals aus über 13 Trails wählen, vom Flow-Trail bis zur besagten World-Cup-Downhillstrecke. Wie immer wollen wir es mit dem „take it easy“ erstmal locker angehen. Meine zwei Nachwuchsshredder biegen aber schon im oberen Teil immer wieder in die „Flow Line“ ab, die wir immer wieder kreuzen und auf der wir dann auch ins Tal rollen. Die zweite Abfahrt auf dem „Enduro Natural Trail“ erweist sich dann für unser jüngstes Teammitglied als zu anspruchsvoll. Sei es, weil er fertig ist, Hunger hat oder einfach von den bisherigen perfekt geshapeten Trails verwöhnt ist, wird die Abfahrt zur Herausforderung für die Papa-Sohn- bzw. Bruderbeziehung, denn nicht mal das feinfühligste gute Zureden bringt in diesem Moment noch was. Schiebender Weise erreichen wir Gott sei Dank bald eine Forststraße, die zurück nach Livigno führt. Aber auch die leckere Pasta auf dem Panorama Restaurant können die Speicher nicht mehr so auffüllen, dass es für weitere Runs reicht. In dezimierter Gruppenstärke nehmen wir also den „EAS 23“ und „Stoner“ und treffen die anderen immer wieder oben am Berg oder dann unten beim Jumpkissen. Die nachmittägliche Tour durch die Süssigkeitenläden und eine Pizza und Cola, lässt aber auch beim Junior die Verzweiflung im Trail schnell vergessen. Dritter Tag, drittes Gebiet – bzw. das höchste kommt zum Schluss. Das Carosello 3000-Gebiet ist Livignos FlowBerg. Mountainbike-Legende Hans „No Way“ Rey hat hier zehn verschiedene Flowtrails entworfen und gebaut: Flowig und abwechslungsreich erstrecken sich die 10 Trails auf über 50km. In karger Hochgebirgslandschaft starten wir auf genau 3000m zu unserer längsten Abfahrt. Flowig, ohne viel Bremsen geht es auf dem „Bikers United“ über die Almwiesen, vorbei an grasenden Schafen und einer Wildpferde-Herde, immer wieder gespickt mit technisch anspruchsvollen Kurvenkombinationen. Auf Höhe der Mittelstation tauchen wir in den Wald ein und genießen die schön angelegten Trails der „Blueberry Line“ entlang des Bergbachs in Richtung Talstation. 1200hm am Stück – das saugt die Pommes-Speicher Family Shred LIVIGNO Foto, Text: Bergstolz

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