29 KRETA / SENJA Bergstolz Ski & Bike Magazin • 06/2024 Auf Tour von der Ägäis zum Nordmeer Summit to Sea – mediterran und polar Skitourengehen boomt – und das nicht erst seit Corona! Die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos, die Ziele vielfältig. Einen besonderen Reiz übt die Kombination von Gegensätzen aus: Skifahren und Meer. Im hohen Norden nichts Ungewöhnliches mehr, im sonnigen Süden stößt man durchaus auf Verwunderung, wenn man das Skigepäck auspackt. Diesen Winter konnten wir sowohl das wahrscheinlich südlichste Skitouren-Revier Europas, Kreta, unsicher machen, als auch zum wiederholten Male im Norden Norwegens auf Senja den Pulverschnee genießen. Kreta und Senja, beides Inseln, auf beiden gibt’s weiße Berge, auf beiden kann man genial Skifahren – und doch könnten die Gegensätze nicht größer sein. Der Reiz der Gegensätze: Natur und Kultur Die höheren Berge gibt’s auf Kreta: Der Psiloritis überragt die Insel mit fast 2500 m und auch die Lefka Ori, die weißen Berge, überschreiten die 2400 m Marke. Mit den Autos geht es über abenteuerliche Schotterpisten bis auf ca. 1300 m. Ab dort stehen dem motivierten Ski-Alpinisten dann gute 1000 Höhenmeter Schnee zur Verfügung. Anfangs noch mit Ski am Rucksack geht’s durch ausapernde Olivenhaine den Gipfeln entgegen. Nach den mühsamen ersten Metern öffnet sich das Gelände und man erblickt unzählige perfekte Hänge. Für die teils weiten Zustiege entschädigt der perfekte Firn: nicht zu sulzig, nicht zu eisig, vom Gipfel bis zum Auto feinstes Wedeln. Aber auch abseits des Skifahrens bietet Kreta einen ganz eigenen Reiz: Kreta besticht durch seine reiche Geschichte und Kultur. Auf den Spuren der Minoer kann man alte Paläste und Ruinen erkunden, wie etwa den berühmten Palast von Knossos. Die kretische Kultur ist durchdrungen von Mythen und Legenden, die Landschaften sind gespickt mit kleinen Kapellen und alten Klöstern, die oft in den entlegensten Winkeln der Berge zu finden sind. Auf Senja hingegen dominiert die rohe, unberührte Natur. Die Insel wird oft als „Norwegen in Miniatur“ bezeichnet, weil sie viele der landschaftlichen Highlights Norwegens auf engstem Raum vereint. Auch auf Senja gibt’s knappe 1000 Höhenmeter Skitouren-Spaß. Der Unterschied? Der höchste Gipfel hat hier nur 1001 m! Man startet mit Ski am Sandstrand, spurt durch perfekten Pulverschnee vom Meer
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