Bergstolz Issue No. 132

25 MOUNTAINTRIBE Klang als zweites Element Neben dem Bild spielt auch der Ton eine tragende Rolle. Eine eigens für GOLD entwickelte Klangkomposition gemixt mit Originaltönen der Nacht, dem Knirschen von Steigeisen im Schnee, Atemzüge im Dunkeln und vieles mehr fügt sich zu einem visuelln Erlebnis. Die Musik ist nicht nur Begleitung, sondern Teil der Inszenierung. Zwischen Kunst und Sport Ein Kunstprojekt über Freeriden, indem sich nicht die Frage stellt, wie steil oder wie spektakulär eine Line war, sondern im Fokus: die Auseinandersetzung mit dem Moment, mit der Schönheit, die oft nur fünf Minuten dauert. Und vor Allem mit der Erkenntnis, dass Perfektion in den Bergen immer relativ ist und bleibt. Vali beschreiben es so: „Freeriden ist eine ständige Suche, ein Spiel mit Unsicherheiten. GOLD zeigt genau das – keine als makellose Heldengeschichte, sondern ein ehrliches Porträt von seltenen Erfolgen.“ Paul, der Regisseur des Films fügt hinzu: "Uns ging es darum, nicht das perfekte Bild zu finden, sondern den Moment, wo etwas anderes sichtbar wird." Ein hoffnungsloser Winter? Der vergangene Winter in den Alpen war eine Herausforderung für alle die Schnee suchen. Warm, unbeständig, mit langen Phasen ohne nennenswerte Niederschläge. Touren begannen mit Skiern am Rucksack, nicht an den Füßen. Die Landschaft wirkte oftmals trocken, fast wie eine Karikatur des Winters. In dieser Kulisse überhaupt an ein Filmprojekt zu denken, war gewagt und erforderte umso mehr Willenskraft. Umso erstaunlicher ist, dass es am Ende doch gelungen ist Bilder einzufangen, die diesen Winter definieren. Was bleibt? Am Ende bleibt die Erinnerung an fünf Minuten, die alles wert waren. Fünf Minuten, in denen Licht, Schnee, Hang und Timing in Balance standen. Fünf Minuten, die zeigen, warum Menschen überhaupt bereit sind, Nächte im Dunkeln zu verbringen und sich darauf einlassen. GOLD ist damit nicht nur ein Film über das Freeriden, sondern auch über die Komplexität in den Bergen. Über den Mut, sich auf Unsicherheiten einzulassen. Über die Geduld, auf einen seltenen Moment zu warten. Und über die Freude, wenn er tatsächlich eintritt. Im Film selbst ist dies zur freien Interpretation überlassen. Jedoch weiß jeder, der Ähnliches versucht hat, wie schwerfällig und selten es dann wirklich funktioniert. Für die Zuschauer bedeutet das: GOLD ist ein Werk, das Zeit verlangt, das Stille zulässt und das Fragen stellt über Sinn und Zweck, über Anstrengung und Schönheit, über das Verhältnis von Mensch und Natur. Es ist die Erfahrung, dass etwas, das fast nie gelingt, manchmal doch möglich wird. Und dass dieser eine Moment, so kurz er auch sein mag, von unschätzbarem Wert ist. Fünf Minuten für die Ewigkeit – mehr braucht es nicht.

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