Bergstolz Issue No. 133

18 JAPAN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07/2025 Freundschaften, die ein Leben verändern Wie kam ich überhaupt auf Hakuba? Die Antwort führt elf Jahre zurück: Neuseeland und eine Wanderung zu einer Lodge in den neuseeländischen Alpen. Dort treffe ich Géraldine „GG“ Grand und Simon Favez, zwei Schweizer Snowboarder auf Weltreise. Ihr nächstes Ziel: Japan. Wenige Monate später erfahre ich, dass sie dort, wie es sich für echte Abenteurer gehört, nicht nur Urlaub machten, sondern kurzerhand beschlossen, sich niederzulassen. Inspiriert von Freunden, die in Japan eine Lodge gekauft hatten, halfen sie diesen zunächst einige Wochen beim Betrieb der Lodge. Doch die Idee, selbst etwas auf die Beine zu stellen, ließ sie nicht mehr los. So fanden sie 2015 schließlich ihr Traumhaus: Eine Ski-in/Ski-out-Lodge direkt neben den Skiliften im Gebiet Hakuba Norikura, mit Liftverbindung zum benachbarten Skigebiet Cortina. Aus diesem Fund entstand die Kodama Lodge – ein kleines Paradies, in dem Skifahrer und Snowboarder vom ersten Check-in an keine Straßenschuhe mehr brauchen. Schuhe aus, Hausschuhe an, Skischuhe in den Vorraum: So einfach und unkompliziert ist das Leben dort. Schon 2015 war ich Gast in der Lodge. Seither verbindet uns nicht nur die Liebe zum Skifahren und Snowboarden, sondern auch eine tolle Freundschaft, sodass ich komme, wenn Hakuba ruft. Drei Tage Tokyo Am 26. Dezember lande ich in Tokyo. Die erste Herausforderung: Das Skigepäck schon nach Hakuba schicken während ich noch ein paar Tage Tokyo erkunde - in Japan kein Problem. Am Flughafen gebe ich meine Taschen bei “Black Cat” (Yamato Transport, oft Kuroneko genannt, was schwarze Katze bedeutet) ab, einem Unternehmen, das Gepäck zuverlässig im ganzen Land zustellt. Für rund 30 Euro verschwindet mein Skisack um nach zwei Tagen vor der Kodama Lodge wieder aufzutauchen. Ich hingegen reise bequem, nur mit einem kleinen Rucksack, der gerade genug Kleidung für drei Tage Citytrip fasst. Tokyo selbst empfängt mich mit allem, was man sich vorstellt: Riesige Kreuzungen in Shibuya, die Lichter von Shinjuku, schrille Outfits in Harajuku, traditionelle Stille im Meiji-Jingu-Tempel. Ich schlendere durch die Takeshita Street, shoppe Souvenirs, probiere Running Sushi und heiße Ramen, lasse mich von Neonlichtern blenden und finde abends in einem Kapselhotel zur Ruhe. Für den zweiten Tag habe ich noch von zu Hause eine Busfahrt zum Mount Fuji gebucht. Zugegeben: Touristisch organisiert bis ins Detail – doch der Berg bleibt

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