Seite 44 | BERGSTOLZ Ski Magazin November 2011
KICK THE VIK
Dieses Jahr war der Contest zum ersten Mal ein
Freeride World Qualifier (FWQ) Event. Zur Freude des
Einen und zum Unverständnis des Anderen. „Es war
eine schwere Entscheidung“, so der Erfinder von Kick
The Vik Markus Boss. „Die Grundidee ist, dass sich auf
der Hütte Freerider treffen und zusammen Spaß haben.
Nicht zu vergessen ist der Lerneffekt durch die
Anweisungen und Hilfestellung der Bergführer, sowie
durch die intensive Auseinandersetzung mit der
Wettkampflinie. Der ökologische Hintergrund ist relativ
simpel: Wir brauchen weder Transportmittel für den
Aufstieg, noch gibt es irgendwelche Sprengungen im
Gelände. Auf Helikopterflüge wird komplett verzichtet.
Schlussendlich soll der Event klein bleiben und immer
für eine Überraschung gut sein. Kann man aufgrund
des Wetters nicht Freeriden, dann beginnt sich die
Kreativität von Kick The Vik erst richtig zu entfalten. Bei
der Integration des FWQ sind wir unserer Philosophie
absolut treu geblieben und auch die FWT hat unsere
Absichten akzeptiert.
Das einzige, was wir aus dem ursprünglichen Konzept
strichen, war das Ridersvoting anhand von Video
Aufnahmen. Kick The Vik konnte bei der Erstellung des
Sicherheitskonzeptes und Organisation den vorgege-
benen Strukturen der FWT profitieren. Deshalb wird
auch in 2012 der Event ein FWQ sein.“
Beim letzten Event tauchte VIKTOR auf. VIKTOR ist nie-
mand anderes als ein Buddy, der gerne das einfache
Leben genießt, dabei ein wenig „öko“ orientiert ist
und gerne seine Freuden und Erlebnisse mit anderen
teilt... und so hat er auch Kick The Vik ins Leben geru-
fen. Es ist demnach sein Event, bei welchem es darum
geht, ihm eine gute Show zu liefern! In seiner Freizeit
probiert er einfach alles aus, hat Spaß dabei und ver-
sucht sich als Moderator, wie man das unschwer auf
den Videos auf der Website von Kick The Vik und
Facebook sehen kann.
FREITAG - AUFSTIEG MIT SONNENSCHEIN
Es war stürmisch, als die Teilnehmer auf dem
Oberalppass mit dem Zug von Andermatt oder Disentis
ankamen. Nach Anmeldung bei den Organisatoren und
dem Sicherheits-Check ging es zu Fuß zur Maighels
Hütte die auf 2304m liegt.Während des zweistündigen
Aufstiegs beruhigte sich das Wetter und die Sonne
erstrahlte die Gemüter. Das Bild der Berge zeigte
Spontanlawinen und ließ für den bevorstehenden
Contest nicht allzu hohe Erwartungen aufkommen.
Nachdem die Rider ihre Zimmer auf der Maighels Hütte
bezogen haben, genossen einige Fahrer kurze
Abfahrten hinter der Hütte, andere fanden etwas zum
Jibben und nochmals andere genossen einfach das
sein.
SAMSTAG - KALT UND WINDIG, DAFÜR VIEL
KREATIVITÄT
Der Contest musste aufgrund von stürmischen
Verhältnissen auf Sonntag verschoben werden und den
Teilnehmern wurden verschiedene Alternativ-
programme angeboten. Gleich nach dem Fru
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konnte in Gruppen der besten Freund von VIKTOR
gebastelt und vor dem Mittag pra
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sentiert werden.
Arc'teryx sponserte den Gewinnern 5 Atom LT Hoody
was die Kreativität der Teilnehmer schier zum
Explodieren brachte. „Die Präsentationen waren der
Knüller“, sagt Markus, „ich hätte nie gedacht, dass
diese spontane Idee einen solchen Anklang fand und
zur positiven Stimmung beitrug. So ist halt Kick The
Vik!“ grinst Markus.
Am Nachmittag konnten die Rider den Foto-Workshop
mit Simon Starkl besuchen oder mit der Bergführer
Crew die Verschütteten Suche und Bergung üben. Wer
einfach nur die Hüttenatmosphäre genießen wollte,
spielte UNO und schlemmte die Leckereien der ausge-
zeichneten Küche. Das Wetter verschlechterte sich und
der Schneefall nahm zu.
Suppe - Salat - Spaghetti Bolognese, Napoli und
Gorgonzola - Schokotörtchen und ab ins Bett.... etwas
früher oder später.
SONNTAG - SHOW ME YOUR LINE!
Keine Wolke war am Himmel, als die Sonne in das
Maighelstal strahlte. Der Wind hatte nachgelassen und
die Schneedecke machte Hoffnung auf ein paar Sprays.
Frühstück gab es um 6.00 Uhr und um 7.30 Uhr star-
tete der Aufstieg zum Start.
Das Gelände unterhalb des Piz Badus ist sehr breitläu-
fig und von oben schwer übersichtlich. Es gab viele
Sharks die vielen Ridern die Ski wegbissen. Bei den
Herren Ski zeigte Marco "Stouni" Steinemann (SUI)
eine beeindruckende, steinige „stounige“ Line mit
einem beachtlichen Cliff am Ende, was ihn auf den
zweiten Rang brachte. Gewonnen hat der
Lokalmatador Mattias Menzli mit einer sehr flüssigen
Line und zwei sauberen 3ern. Der Österreicher Leo
Rauch begeisterte ebenfalls mit einer flüssigen Abfahrt
mit sauber gestandenen Cliffs, wurde aber kurz vor
dem Ziel von einer Bodenwelle überrascht, die Ihn
einen Podestplatz kostete.
Bei den Frauen Ski konnte sich die Elisabeth Schmölzl
(GER) mit der sehr flüssig gefahrenen Line beweisen.
„Für mich war es in dieser Saison der mit Abstand
schönste Event, weil er so familiär war. Der Tag an dem
wir hier herauf gehiked sind, war der Wahnsinn. Die
ganze Gruppe war so gelassen, in keinster Weise in
Wettkampfstimmung, es war einfach schön!“