Seite 27 - Bergstolz Issue No. 39

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BERGSTOLZ Ski Magazin Januar 2013 | Seite 27
ZILLERTAL
Das Zillertal – Im Bundesland Tirol gelegen, zweigt das
Zillertal etwa 40 km östlich von Innsbruck vom Inntal ab. Es
ist das breiteste südliche Seitental des Inntales und reicht in
einer Länge von 32 Kilometern von Strass im Zillertal bis
Mayrhofen, wo es sich in vier Seitentäler, in den Zillergrund,
den Zemmgrund, das Stillupptal und das Tuxer Tal aufteilt.
Das Gerlostal zweigt bei Zell am Ziller Richtung Osten vom
Zillertal ab. Umringt von zahlreichen Dreitausendern und von
der wunderbaren Bergwelt der Tuxer Voralpen, des Tuxer
Hauptkamms und der Zillertaler Alpen bietet das Zillertal ein-
zigartige Ausblicke. Den höchsten Punkt im Zillertal bildet mit
3.509 Höhenmetern der Hochfeiler. Das Zillertal besteht aus
25 Gemeinden mit insgesamt ca. 33.500 Einwohnern und
erstreckt sich über eine Fläche von 1098 km². Seinen Namen
hat das Tal vom Ziller-Fluss, der das Zillertal von Norden nach
Süden durchläuft und bei Strass in den Inn mündet.
Soweit die kühlen Fakten. Muss man die eigentlich nennen?
Denn jeder von uns kennt das Zillertal und seine außergewöhn-
lichen Freeride-Spots. Hochfügen, Kaltenbach, die Zillertal
Arena, Mayrhofen und den Zillertaler Gletscher fallen sehr oft,
wenn man am Montag im Freundeskreis fragt wo das
Wochenende verbracht wurde.
Und auch wir schätzen und lieben das Zillertal, dessen Skigebiete
und Events. Und genau auf einem dieser verrückten Events, den
„Ostwand Open“ wurde eine Idee geboren.Wir waren letzten März
der Einladung von Olli Grau gefolgt. „Kimmst einfach um Neini zur
Talstation vom 8er Jet nach Hochfügen und schau was abgeht“. Die
Ostwand Open sind keine Wettbewerbe. Es treffen sich einfach ein
paar Freerider, rocken einen der Hänge – bevorzugt natürlich die
Ostwand in Hochfügen. Oli filmt alles, schneidet noch vor Ort einen
Film, der am Nachmittag vor der „Preisverleihung“ – bei der jeder
für irgendwas einen Preis bekommt- gezeigt wird. Ein verrückter,
ehrlicher und vor allem lustiger Event. Als wir also, nach getaner
Arbeit, in der Märzsonne vor der Schneebar saßen, kamen zwei alte
Bekannte und Zillertaler Localgrößen, Xaver und Tobi, vom Berg.
Großes „Hallo, wieso seid’s denn ned a mitgefahren und wo kemm-
t’s ihr überhaupt jetzt her“. „Wir ham heut a Zillertaldurchquerung
gmacht!“ Was, wie, wo bzw. von wo nach wohin und wie lang.
Fakten, die sich die beiden natürlich nur unter Zuführung einiger für
sie kostenloser Kaltgetränke aus der Nase ziehen ließen.
Drei Bier später wussten wir Bescheid und unser Entschluss stand
fest – einmal durchs Zillertal. Von hinten bis vorne, mit Freerideski
und Hammerabfahrten. Wann mach ma des?
Und wie es dann immer ist: März, April und auf einmal ist
Sommer. Die Idee garte aber weiter und so war die Ansagen an
Xaver im Oktober ganz klar: Sobald es Schnee hat machst uns
an Guide! Was uns natürlich auch wieder a paar Bier und selt-
same Schnäpse kostete, aber das ist jetzt wirklich a andere
Geschichte.
November kein Schnee, Dezember mußte Xaver in der Skischule
arbeiten, Anfang Januar konnte Michi nicht, dann wurde Xaver
krank, dann war die Lawinensituation zu angespannt und und
und…
Irgendwie wollte es nicht klappen. Die Geschichte war jedoch fix
eingeplant und so wurde der Druck von Tag zu Tag größer. Die
Mails und SMS wurden mehr, die Möglichkeiten länger disku-
tiert, bis schließlich Xaver ein Datum festsetzte bei dem er
glaubte, die Wetter-, Schnee- und Lawinensituation ließe die
Durchquerung zu. Jetzt war es wieder an mir alle Teilnehmer
und – ganz wichtig – einen Fotografen zu organisieren. Aber
was klappen muß, klappt ja bekanntlich dann doch immer
irgendwie. Erster Treffpunkt 7:15 am Parkplatz in Kaltenbach,
dem Endpunkt unserer Tour. Ein Auto stehenlassen und mit dem
zweiten, über Mayrhofen, wo Xaver und Tobi zustiegen, weiter
nach Finkenberg. Auto geparkt, Schuhe an und ab zum Lift. Dort
das erste böse Erwachen – der Fotograf hat keine Tirol Card. Die
Tageskarte kostet 42 EUR und gilt auch nur hier im Gebiet. Die
Zillertal Card gilt erst ab 2 Tagen und kostet über 80 EUR. Es
Skier: Ralf Jirgens