Bergstolz Issue No. 80
68 SAAS-FEE Bergstolz Ski & Bike Magazin • 12 | 2018 hinunter ins Dorf, wo an der Black Bull Snowbar der Après-Skibär steppt. In gemäßigter und weit ange- nehmerer Form, als man es aus manchen Tiroler Skiorten kennt. Vieles in diesem Walliser Dorf, in dem der deutsche Dichter Carl Zuckmayer von 1957 bis zu seinem Tod 1977 (gestorben im nahen Visp) lebte und von dem er sagte „Man steht am Ende der Welt und zugleich an ihrem Ursprung, an ihrem Anbeginn und in ihrer Mitte“ ist angenehmer als anderswo, weil das Ergebnis einer jahrzehntelangen Nachhaltigkeitspolitik. Bereits 1951 entschied Saas-Fee, autofrei zu bleiben. Im Ort verkehren nur Elektrobusse. Um deren Batterien wieder aufzuladen, werden zu 100 Prozent erneuerbare Energien verwendet. Saas-Fee ist außerdem Gründungsmitglied der „Allianz in den Alpen“, einem Gemeindenetzwerk, das sich für die Umsetzung der Alpenkonvention (ein völkerrechtli- ches Übereinkommen zum umfassenden Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der Alpen) einsetzt. 2002 er- hielt die Gemeinde zudem das Label „Energiestadt“, ein Leistungsausweis für Gemeinden, die eine nachhaltige kommunale Energiepolitik vorleben und umsetzen. Seit 2012 bezieht Saas-Fee für das gesamte Gemeindegebiet sauberen Strom aus Walliser Wasserkraft, erhält zudem als erste hochalpine Gemeinde der Schweiz ein solarther- misches Nahwärmenetz, sagt dem krebserregenden Fein- staub den Kampf an und rüstet die 250 Holzfeuerungen in der Gemeinde mit Partikelfiltern aus. Saas-Fee ist so auf dem besten Weg, zur ersten feinstaubfreien Gemeinde in den europäischenAlpen zu werden. Ein au- ßergewöhnlicher Ort, der zusammen mit den Nachbar- gemeinden Saas-Grund, Saas-Balen und Saas-Almagell seit Oktober 2011 als „Freie Ferienrepublik Saas-Fee“ auch in Sachen Tourismus-Marketing andere Wege geht als übliche Destinationen. Allzu viel Marketing braucht es hier aber eigentlich gar nicht. Diese grandiose 4000er Kulisse und das ursprüng- liche Flair dieses Ortes spricht für sich und zieht einen immer wieder her.Wie auch die diesmal vielen unbefah- renen weiße Powderhänge, die bereits auf der schönen und stressfreien Heimfahrt mit dem Zug die Sehnsucht auf das nächste Mal wachsen lassen. // „Perle der Alpen“ – auch dank nachhaltigem Engagement
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