Bergstolz Issue No. 92

PASS TRAI LS 33 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 09 | 2020 Unser Ziel war aber natürlich nicht einen aus- schweifenden Auto-Ausflug zu unternehmen, sondern in kürzester Zeit die schönsten und längsten Trails in einen einzigen Trip zu packen! Wir holen unsere Liftkarten in Wolkenstein beim Dolomiti Super Ski Büro ab und fahren weiter über Corvara zum Falzaregopass, un- serem ersten Ziel. Leider müssen wir feststel- len, dass es hier vor lauter Wanderern keinen Parkplatz mehr gibt. Einen Kilometer weiter am Col di Gallina können wir unser Fahrzeug dann doch abstellen. Leider ist es schon 11 Uhr, der Stau in Corvara und der dichte Verkehr, Ferragosto sei Dank, hat uns etwas hinter den Zeitplan gebracht. Hier am Col di Gallina steigen wir in den Trail/Wanderweg 440 Bai de Dones ein und fahren diesen teilweise sehr wurzeligen, tech- nischen Trail hinunter zum Sessellift 5 Torri. Eigentlich sollte es von hier aus weitergehen nach Cortina d’Ampezzo auf den zehn Kilo- meter langen „5 Torri Freeride“ Trail. Aus Zeit- mangel mussten wir schweren Herzens darauf diesmal aber leider verzichten. Also Planänderung.Wir nehmen den Sessellift hoch zum Rifugio Sciatolli, staunen oben an- gekommen nur kurz über die Cinque Torri Felsriegel und geben uns den steilen Weg bergauf zum Rifugio Averau. Hier kehren wir ein zum Mittagessen, nach der Stärkung geht es dann zuerst etwas über die Skipiste und dann rechts auf den Trail unterhalb des Ave- rau entlang, bis wir auf die schönen Almen- wiesen kommen und uns dann weiter nach rechts orientieren. Hier geht’s flowig etwa sechs Kilometer den Trail/Wanderweg 419 bis zur Falzarego Straße zurück. Meine Kollegen bleiben an dem Rastplatz zu- rück und ich fahre zum Falzarego Pass hoch und hole den Cadillac. Diese schöne MTB- Runde eignet sich vorzüglich für eine gemüt- liche 2-3 Stunden Tour, lässt sich aber mit Sightseeing am Cinque Torri auch problemlos zu einer Tagestour ausweiten. Für uns geht’s weiter nach Arabba und ins Hotel Malita. Ganz in der Frühe fahren wir zum Passo Pordoi hoch und lassen hier un- seren Cadillac zurück. Die Morgensonne lässt den Sellastock in diesem besonderen Licht erstrahlen, das man nur aus den Dolo- miten kennt. Wir steigen in den „The Col Trail“ ein, hinunter in Richtung Arabba und kommen dann auf den „All Fever Trail“, bei- des sehr spaßige Trails, auf denen auch Ein- steiger ihre Freude haben. Wir erreichen die Fordom-Kabinenbahn und fahren diese wie- der hoch zum Pordoi. Oben angekommen halten wir uns links, hier beginnt der Burztrail, ein angelegter Trail, der zuerst etwas auf und ab geht, dann aber flo- wig spektakulär in das wunderschöne Almen- gelände übergeht. Technisch nicht sehr anspruchsvoll, aber landschaftlich ganz großes Kino. 4,5 km feinster Trail bis zur Burzhütte. Hier machen wir eine kleine Rast und genießen Pappardelle mit Hirschragout. Man weiß nicht was besser ist, das Essen oder die Aussicht. Nach dieser Stärkung geht es nun etwas an- spruchsvoller den Burztrail weiter, durch schnelle steile Anlieger hinunter nach Arabba. Wir durchqueren den Ort und fahren die Portovescovobahn hoch. Hier blicken wir di- rekt auf das Marmolatamassiv, ein toller Aus- blick! Nun geht es ziemlich heftig den teilweise ausgesetzten Trail zum Fedaiastau- see hinunter. Direkt an der Staumauer ange- kommen gibt es jetzt verschiedene Möglichkeiten, um nach Canazei zukommen: Den sehr anspruchsvollen „Via Neva Trail“ oder die etwas leichtere Variante „Castiglioni Via Neva“. Wir entscheiden uns für die an- spruchsvolle Variante, es geht über hohe Fels- stufen ziemlich trailig dahin, wir müssen unser gesamtes Fahrkönnen zusammenneh- men, um den Trail zu bewältigen, aber der Trail macht Laune. Leider ist er viel zu schnell zu Ende und wir fahren die Forststraße weiter nach Canazei. Hier geht es mit der Seilbahn zum Col di Rossi hoch. Von hier oben gibt es nochmal einen herrlichen Blick auf das Marmolata Massiv und den darunterliegenden Fedaiastausee. Auf der anderen Seite blicken wir auf das Sella Massiv. Da die Zeit drängt fahren wir etwas hoch zum Rifugio Fredarolo und von hier aus runter über den flowigen Lezuo Trail. Diesen fahren wir nicht ganz zu Ende, son- dern nehmen die Passstraße hoch zum Pordoi und gelangen so wieder zu unserem Cadillac. Wir laden die Bikes ein und es geht weiter Richtung Schlanders. Im schönen Eggental machen wir noch eine kurze Rast am Karer- see. Dieses Naturerlebnis können wir uns nicht entgehen lassen und fahren dann wei- ter bis nach Schlanders, wo wir im Hotel Goldene Rose unsere Nacht verbringen. Am nächsten Morgen starten wir sehr früh unseren Trip zum Stilfser Joch hoch, von hie- raus wollen wir den Goldseetrail erkunden. Die Alternative wäre gewesen, den nicht weit entfernten Umbrailpass und den dort begin- nenden Umbrailtrail hinunter nach Val Müs- tair zu fahren, aber das ist für sich selbst eine Tagestour.Wir haben uns für den Goldseetrail entschieden, der uns insgesamt mit den an- schließenden Trails eine ca. 24 km lange Ab- fahrt bis hinunter nach Prad bringt. Direkt hinter dem Stilfser Joch Pass geht es links hoch, wir schieben das Bike ca. 100 Höhenmeter und fahren den breiten Weg Richtung Furkelhütte. Nach ca. 500 Metern zweigt der Weg nach rechts ab und der Gold- seetrail beginnt. Es ist ein genüsslicher Hö- henweg, der keine großen Ansprüche an das Fahrkönnen stellt, dafür aber einen phänome- nalen Ausblick auf den Ortler und die umlie- genden 3.000er. Nach ungefähr 3-4 km zweigt ein Trail nach Trafoi hinunter ab, der etwas leichter zu fahren ist, als unsere Vari- ante, die geradeaus weiterführt zur Furkel- hütte. Nach zirka sechs Kilometern wird der Goldseetrail wesentlich steiler und es geht über endlose Stufen und Felsplatten. Die sind zwar gut zu fahren, aber doch etwas anstren- gend bis zur Furkelhütte. Hier könnte man zwar sehr gut einkehren, wir fahren allerdings gleich weiter. Es gibt nun mehrere Möglichkeiten: Entweder links wie- der hoch, da stehen aber nochmal 670 Hö- henmeter an, um dann nach ca. 17 km und 1.860 Tiefenmetern in Prad unten anzukom- men.Wir entscheiden uns für den Trail neben der Forststraße, der uns direkt nach Stilfs führt. Durch Stilfs durch suchen wir den Trail hinunter zur Stilfserbrücke, von dort rollen wir zurück nach Prad. Der Goldseetrail ist ein ganz besonderes Trailerlebnis, sehr lang mit atemberaubenden Blicken auf den Ortler und die umliegende Bergwelt. Isabella musste leider den Cadillac wieder runter nach Prad fahren, so machten wir uns auf denWeg nach Davos über den Fluelapass. Nach einer zweieinhalbstündigen Fahrt kom- men wir am Fluelapass an. Etwas unterhalb geht es rechts hoch zum Pischatrail, einem der besten Trails der Region Davos. Der An- stieg hat es in sich, wer nicht super fit ist muss hier einige Schiebepassagen in Kauf nehmen, oder das E-Bike. Oben auf dem Hu- Cadillac stellt diesen Herbst einen neuen SUV Namens GT 4 vor. Wir hatten die Gelegenheit, mit dem Fahrzeug unsere Pass Trails Tour zu bestreiten. Angefangen vom Falzarego Pass sind wir über Arabba zum Pordoi Pass gefahren, dann ging es weiter nach Schlanders auf das Stilfser Joch und letztendlich über den Flüelapass zum Ende der Tour nach Davos.

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