16 NEUSEELAND Bergstolz Ski & Bike Magazin • 03 |2024 oft abgelegen und wild beschrieben hat. Klar wird da das Teufelchen in uns geweckt. Letztlich haben wir uns aber meist an das Motto „better safe than sorry“ gehalten – und sind damit gut gefahren. Neben der Routenwahl war schnell klar, wir wollen mit einem Euro-Bike mit möglichst vielen heimischen Komponenten racen. Unsere Wahl fiel auf ein Alutech Fanes mit Komponenten von SQlab, Formula, DTSwiss, Newmen, Bikeyoke, Fizik, Continental und als Highlight ein Vorbau von Rulezman. Damit wollen wir den Kiwis zeigen, dass auch aus Europa schnelle, schluckfreudige und trotzdem effiziente Bikes kommen. Auch Holger von Evoc war begeistert von der Idee. Bei einem zufälligen Treffen hat er uns sofort Bikebag, Daybag und ein Prototyp der neuesten Protektorenweste mitgegeben. Perfekt ausgerüstet sind wir dann Anfang März im ersten Basecamps eingetroffen. Das Material stimmte, aber waren auch wir bereit? Passt die Form nach dem langen Winter? Wie zornig sind die Trails? Wie sind die anderen drauf? Überschäumende Vorfreude gepaart mit nervenzehrender Nervosität. 6-Tage lang Spaß haben, sein Bestes geben, racen. Aber auch nicht überziehen. Ali hat uns mitgegeben, besonders am ersten Tag nicht gleich ans Limit zu gehen. Das sei der Tag mit den heftigsten Crashes, schließlich werden alle Etappen blind gefahren. Leichter gesagt als getan. Wir bekommen gleich das volle Programm: es geht in den Wairoa Gorge Bike Park. Nicht nur, dass der Park ursprünglich von einem Bike-verrückten Milliardär für sein Privatvergnügen angelegt und erst kürzlich für die Local Community geöffnet wurde. Sondern auch, weil uns direkt technische und lange Trails mit steilen Rinnen und staubigen Kurven erwarteten, die uns sofort gezeigt haben, schlau mit unseren Kräften hauszuhalten. Den Racing Spirit haben wir natürlich im Blut, aber gegen fitte Locals anzutreten, die einen langen Sommer in den Beinen haben, hat uns schnell die Grenzen unserer Fitness aufgezeigt. Auf der letzten, schnellen und exponierten Stage sind wir dann doch recht kraft- und saftlos über eine wackelige Hängebrücke ins Ziel gerollt. Gut, dass Ali und sein Team im Ziel ein Barbecue aufgebaut hatten: Burger, lokales Craft Bier und der Austausch mit den anderen haben uns die Anstrengungen schnell vergessen lassen. Racing Kiwi Style – so haben wir uns das vorgestellt! An Tag zwei dann das Kontrastprogramm, nicht weniger anstrengend: steile Uphills, flowige Stages, endlos, natürliche Anlieger. Wer hier schnell sein will, muss aus jeder Kurve heraus antreten. Warum, fragen wir uns nach dem 20. Anlieger und mit dicken Oberschenkeln, denn die Ausblicke und Urwälder sind mindestens genauso überwäl-
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