18 ARLBERG Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07/2024 „Mein Dreamday beginnt, wenn der Schnee gut ist“, erklärt Nadine. „Dann will ich von frühmorgens bis abends jede Minute nutzen, man weiß nie, was der nächste Tag bringt.“ Denn wechselnde Bedingungen saind am Berg täglich Brot. An einem Tag können Wetter, Schneebedingungen und Lawinengefahr perfekt sein, doch schon am nächsten kann alles ganz anders aussehen. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf, war es für sie nur logisch, diese Herausforderung an einem Tag zu beschreiten. Die Route, die sie plante, verbindet die legendärsten Abfahrten der Region – von der Albonakopf-Abfahrt im Osten bis zur Eisentalerspitze im Westen – 29 Kilometer und mehr als 3000 Höhenmeter warten auf sie und ihr Team. „Wobei es nie darum ging eine bestimmte Kilometeranzahl oder Höhenmeter zu erreichen, vielmehr standen die Abfahrten und das Freeriden für mich im Ordergrund. Der Rest hat sich dann lediglich so ergeben“, betonte Nadine bei unserem Gespräch. Der Weg zur Mission Die Idee für dieses Freeride-Projekt entstand nicht über Nacht. „Es ging nie darum, eine bestimmte Kilometeranzahl oder Höhenmeter zu sammeln“, betont Nadine. „Vielmehr standen die Abfahrten und das Freeriden immer im Vordergrund. Der Rest hat sich dann lediglich so ergeben.“ Die Verbindung dieser fünf Lines an einem Tag war eine natürliche Konsequenz aus ihrer Liebe zur Region und ihrem ständigen Drang, neue Herausforderungen zu meistern. Trotz ihrer Erfahrung als Freeriderin war eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. Nadine und ihr Team mussten das Wetterfenster genau im Auge behalten. „Das Wetter spielt oft nicht so mit, wie man es gerne hätte“, erklärt Nadine. Sie definierten daher ein dreitägiges Zeitfenster. Einen Tag vor dem Start sahen die Wetterprognosen vielversprechend aus und das Team setzte spontan einen Call auf, und dann war es beschlossen: Der nächste Tag sollte es sein. Nadine übernahm die komplette Routenplanung und die Entscheidungen am Berg – von der Einschätzung der Lawinengefahr bis zur Wahl der Abfahrten. „Besprochen und abgestimmt habe ich mich natürlich mit meinen Kollegen, aber die Entscheidungen am Berg lagen bei mir“, sagt sie. Um einen Berg mit einer guten Gruppe und einem oder mehreren Bergführern zu besteigen, reicht oft eine solide Fitness. Aber um diese Herausforderung eigenständig zu meistern braucht man, wie Nadine, viel Erfahrung, fundiertes Wissen und die Fähigkeit, rechtzeitig zu erkennen, wann es zu gefährlich wird und man besser umkehren sollte. Bereits im Vorfeld machte Nadine sich einen groben Plan und schätzte die Distanzen ab. Sie kam zu dem Schluss, dass die Route mit ihrer Fitness machbar wäre. Einen detaillierten Routenplan gab es allerdings nicht – der Arlberg ist schließlich
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