am Gipfel und Lawinenablagerungen, die weiter unten eisige Schneebälle bildeten. Wir fuhren vorsichtig, im Wissen, dass jeder Sturz in dieser abgelegenen Gegend fatal sein könnte. Erschöpft erreichten wir schließlich die Straße in Nuvsvåg und schlugen im Dunkeln unser Lager auf. Der nächste Morgen begrüßte uns mit blauem Himmel und Sonnenschein. Nach einem schnellen Frühstück schulterten wir unsere schweren Rucksäcke und machten uns auf den Weg in das schattige, nordexponierte Elvbuktdalen. Theas selbstgemachte Sandwiches – gefüllt mit Schinken, Käse und gekochten Kartoffeln – wurden zum Running Gag, als die Kartoffeln zu Eiswürfeln gefroren. Trotz der heiteren Momente war der Tag anstrengend. Hüfttiefer Schnee machte den Aufstieg im letzten 400-Meter-Couloir zum Ullsfjorden erschöpfend, aber die Belohnung war es wert: eine atemberaubende Abfahrt durch unberührten Pulverschnee in den ersten 300 Höhenmetern – die beste Abfahrt bisher. Weiter unten wurde es wieder herausfordernd, aber wir erreichten das Lager nahe einem offenen Fluss am Fuße des Øksfjordjøkul-Gletschers. Als die Sonne unterging, bereiteten wir uns auf die Ski-Mission des nächsten Tages vor: ein 600-Meter-Couloir, das wie eine verputzte Halfpipe an der Bergflanke aussah. Thea schlief in dieser Nacht kaum, als die Temperaturen auf -25°C fielen und sogar der Fluss zufror. Um 3 Uhr morgens brachen wir auf, um das Morgenlicht um 5 Uhr auf dem Gipfel des Couloirs zu erwischen. Der Aufstieg war eine stetige, stille Anstrengung. Als wir den Gipfel erreichten, erstreckte sich der Ullsfjorden unter uns, umgeben von nichts als schroffen Gipfeln und dem Ozean. Die Abfahrt war aufregend, aber fordernd, mit steilen Pulverschneeturns und konstantem Sluff, der uns verfolgte. Als wir ins Lager zurückkehrten, waren wir völlig erschöpft, aber euphorisch. Der letzte Abschnitt unserer Reise stand bevor: ein steiler Aufstieg zum abgelegenen Tverrfloget-Pass, geprägt von einer unerbittlichen mentalen und physischen Anstrengung. Schwere Rucksäcke NORWEGEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025
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