Bergstolz Issue No. 112

BIKE #112 TRAILS ENDURO NEWS TESTS EVENTS BIKES FOTOFOLIO MONI GASBICHLER KERALA ABENTEUER SÜDINDIEN ROYA-TAL FRANKREICH RIDER PROFILE TANJA NABER JESSE MELAMED FAHRTECHNIK MIT TOM ÖHLER BALANCE PRODUKTE / TEST SANTA CRUZ / PIVOT SIGNATURE TRAILS SALZKAMMERGUT VERLOSUNG ALPEN COMFORT HOTEL CENTRAL / NAUDERS SQLAB 611 ERGOWAVE LTD. DOMETIC KÜHLBOX SCHÖFFEL 2.5 EPIC TRAIL JACKET

ON AND ON AND ON... Das Heckler mit seinem großen 720Wh-Akku bringt Dich auf Touren. Durch die legendäre Santa Cruz Carbon-Qualität ist es robust und konkurrenzfähig leicht. Und bereit für die längsten Abenteuer. Es ist als 29er oder mit MX-Laufrädern erhältlich. Du bekommst also das passende Bike für Dich und Deine Trails. 150mm VPP™ Federweg | 29′′ oder MX Laufräder | 720Wh Akku

EDITORIAL // INHALTE 3 Herausgeber und V.i.S.d.P Sports Medien, Ralf Jirgens Angerlweber 5 | 83703 Gmund am Tegernsee email: info@sports-medien.de Redaktion Julia Dobler // julia@bergstolz.de +49 (8022) 5080-162 Gregor Arndt // gregor@bergstolz.de +49 (8022) 5080-164 Projektleitung Günter Scholz // guenter@bergstolz.de +49 (8022) 5080-163 Anzeigen Sports Medien | Ralf Jirgens email: jirgens@sports-medien.de Grafik | Bildredaktion Nagel Werbeagentur Lektorat Johanna Jirgens // johanna@bergstolz.de Autoren Tine Zelass, Monica Gasbichler, Cédric Tassan, Tanja Naber, Tom Öhler, Maxie-Renée Korotin, Günter Scholz, Julia Dobler Fotografen Cédric Tassan, Jonas Schwarzwaelder, Chris Holter, Piotr Staron, Tobias Köhler, Max Schumann, Sterling Lorence, Martin Stromberg, Katrin Kerschbaumer, Günter Scholz, Katrin Baumann Druck Athesia Druck GmbH Weinbergweg, 7 | 39100 Bozen | Südtirol | Italien www.athesiadruck.com Web Design Nagel Werbeagentur | Marco Marchese Redaktions-Anschrift Bergstolz Ski & Bike Magazin® c/o Sports Medien | Ralf Jirgens Angerlweber 5 | 83703 Gmund am Tegernsee email: jirgens@sports-medien.de Tel: +49 (8022) 5080-160 // Fax: +49 (8022) 5080-169 www.bergstolz.de Bergstolz® ist eingetragener Markenname von Nicolas Nagel. Bergstolz® ist ein geschützter Titel nach §5 Abs.3 MarkenG von Nicolas Nagel (NAGEL Werbeagentur) © 2008-2022 N.N. Edi tor ial COVER Foto & Rider: Cédric Tassan Location: Kerala, Indien Endlich ist der Frühling eingekehrt! Der Winter wehrt sich zwar noch ein bisschen, aber auf den Südhängen lassen sich schon die ersten Trails befahren. Wir waren für Euch natürlich auch schon unterwegs und uns stellte sich sofort die Frage: E-Bike oder Light-E-Bike? Der Triumphzug der E-Bikes ist nicht aufzuhalten und nun kommen die Light-Versionen der E-Bikes auf den Markt. Ein kleinerer Akku und geringere Motorleistung fordern die sportlichen Mountainbiker unter Euch heraus, vielleicht doch mal auf so ein Bike zu steigen. Wir haben es jedenfalls gewagt und stellen uns nun die Frage: Was macht mehr Sinn? Die neuen, starken E-Bikes mit bis zu 750 Wh Akkuleistung und ordentlich Bumms? Oder ein Light E-Bike mit 430 Wh Akkuleistung, aber dafür mindestens um 3-4 kg leichter? Die leichtesten der Light-E-Bikes kommen auf knapp über 15 Kilo, das bietet ordentlich Stoff zum Grübeln. Bergauf muss man zwar ordentlich mittreten, um die 2.000 Höhenmeter zu erreichen, dafür ist die Abfahrt umso spaßiger. Denn die leichteren Versionen sind deutlich handlicher und agiler im Trail und somit wesentlich näher am normalen Bio-Bike dran - die ja übrigens auch immer schwerer werden und nicht selten 15 oder 16 Kilo wiegen. Ja, was ist denn nun die bessere Entscheidung – ein 22-24 kg schweres E-Bike mit 750 Wh Akku und enormen Reichweiten bis zu fast 3.000 Höhenmetern bei entsprechender Fitness, oder eben doch das Light-E-Bike, das vom Fahrgefühl beinahe einem Bio-Bike entspricht? Wer viele Trails in einer neuen Region in kurzer Zeit erkunden will, der wird sich vielleicht für ein normales E-Bike entscheiden. Wer bisher sehr sportlich unterwegs war und die entsprechende Fitness mitbringt, greift vielleicht eher zum agileren Light-Konzept. Unsere Bike-Vorstellungen in dieser und den folgenden Ausgaben sollen Euch bei Eurer Entscheidungsfindung unterstützen, sodass es Euch leichter fällt, das genau richtige Bike für Euch selbst zu finden. Wie auch immer Eure Entscheidung letztendlich ausfällt: Wir wollen Euch ein guter Ratgeber in dieser Frage sein. Wir wünschen Euch eine tolle Bike-Saison und viel Spaß beim Erkunden neuer Trails – vielleicht auf einem neuen E- oder Light-E-Bike! Ride on 03 Editorial | IMPRESSUM 04 News 06 News 08 Verlosung 10 Fotofolio // Moni Gasbichler 14 Südindien // Kerala 20 Rider Profile // Tanja Naber 21 Rider Profile // Jesse Melamed 22 Fahrtechnik // Tom Öhler 24 Frankreich // Roya-Tal 28 Test // Pivot 29 Test // Santa Cruz 30 Signature Trails // Salzkammergut INHALTE

4 NEWS Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 NEU: CRANKBROTHERS // Mallet Trail Ob Fully oder Gravel-Bike, ob flacher Lenker oder Drop-Bar, ob ausgesetzte, hochalpine Trails oder tief im Wald – mit dem Mallet Trail Pedal schließt Crankbrothers die Lücke zwischen Candy und Mallet. Ausgestattet mit einer langen Spindel für Stabilität und Geschwindigkeit, zwei einstellbaren Pins pro Seite für zusätzliche Traktion und dem bewährten EggbeaterSystem mit 4-seitigem Einstieg und einer Konstruktion, die dem Schlamm bestmöglich widersteht, ist das Mallet Trail genau das Pedal, das auf allen Traileinsätzen überzeugt. Mithilfe der integrierten Traction Pad Technologie lässt sich die Schnittstelle Schuh/Pedal nochmals optimieren, die Pins sorgen für zusätzlichen Grip. Wie bei allen Mallets sind die Kanten abgeschrägt, um Schäden durch Felskontakt zu minimieren. Der 57 mm Q-Faktor garantiert gute Manövrierbarkeit, selbst auf richtig engen Trails. Die seitliche Rotation sowie der Clip-In-Winkel lassen sich individuell einstellen. Hochwertige Lager und ein doppeltes Dichtungssystem verstehen sich von selbst. Crankbrothers gewährt auf das Mallet Trail, das in drei Farben erhältlich ist, fünf Jahre Garantie. Zu kaufen ist das neue Crankbrothers Mallet Trail ab sofort im Fachhandel. www.crankbrothers.com ENDURO ONE // Öffnung der Nennung Die Einschreibung zur Enduro One Serie 2023 ist bereits in vollem Gange und die Klasse E1 Sport bereits seit Wochen ausgebucht. Mit Öffnung der OnlineNennung seit 5. März können sich die MTB-Cracks nun auch für die einzelnen Events registrieren. Die Liste der Serienstarter wird immer länger. Seit dem 05. März können sich sowohl Serienstarter als auch Gäste Startplätze für die Einzelrennen sichern. Die Location für den Termin am 02./03. September ist noch offen, wird aber in Kürze bekanntgegeben. Für Gaststarter lohnt es sich in jedem Fall schnell zu sein, denn pro Rennen ist nur ein begrenztes Kontingent für Gäste freigegeben. Tourstopps 2023: 22./23. April 2023 – Bad Wildbad 17./18. Juni 2023 – Trieb 24./25. Juni 2023 – Rossbach 02./03. September 2023 – Location folgt in Kürze 07./08. Oktober 2023 – Eifa www.enduro-one.com NEUZUWACHS BEI DEN 3-LÄNDER-ENDURO-TRAILS // Der Piztrail Der Piztrail harmoniert mit seiner Umgebung wie ein Orchester in einem grandiosen Musikstück. Egal, ob es sich um die ersten Trail Erfahrungen für den Nachwuchs, oder um einen Familienausflug mit bereits versierten Mountainbikern handelt, der Piz Trail begeistert alle. Auch Spezialisten legen auf dem neuen Trail-Zuwachs in grüner Schwierigkeitsstufe ihre Aufwärmrunde hin, bevor sie sich in die wurzeligen Abenteuer der 3-Länder Enduro Trails stürzen. Der Piztrail schlängelt sich auf einer Länge von sieben Kilometern mit 600 Höhenmetern von der Piz-Schöneben Bergstation in Richtung Tal. Er führt besonders mühelos und verspielt durch den Wald, wobei er rasant, spannend und besonders naturschonend um die vielen Zirben-Bäume herum angelegt wurde. Es gibt mehrmals die Möglichkeit zwischen dem Piz Trail und dem (roten) Schönebentrail hin und her zu wechseln. Dadurch eröffnen sich neue Kombinationsmöglichkeiten und ein behutsames Herantasten an größere Herausforderungen wird, Step by Step, ermöglicht. Wir wollen nicht zu viel verraten, nur so viel ist seit der Fertigstellung klar: Der Piztrail an der Schöneben Bahn ist in seinem Segment absolute Weltklasse! www.3-laenderendurotrails.com www.reschenpass.it NORRØNA // Fjørå Gore-Tex Pro Serie Bike-Klamotten für jedes Wetter und jede Jahreszeit – das ist die Norrøna Fjørå Gore-Tex Pro Serie. Die neue Linie besteht vorerst aus drei Teilen: Der Fjørå Gore-Tex Pro Jacket, sowie der entsprechenden langen Hose und Short. Das Hauptmaterial ist Gore-Tex Pro 40D, das für ultraleichte Strapazierfähigkeit entwickelt wurde. Es ist dauerhaft wasserfest, hoch atmungsaktiv und absolut winddicht. Die Jacke hat einen Knöchelschutz für die Hände, der bei Nichtgebrauch versteckt werden kann. Dazu kommt eine intelligent konstruierte Kapuze: Ein Regenkanal leitet Regenwasser aus dem Sichtfeld ab, mittels Zugkordel auf der Rückseite wird die Kapuze an den Helm angepasst. Außerdem gibt’s noch einen reflexstreifen und reflektierende Logos für mehr Sichtbarkeit und Sicherheit oben drauf. Hose und Short sind dank Custom-Fit-Hosenbund und Reißverschlüssen entlang der Hosenbeine individuell anpassbar. Während die lange Hose auch an den Beinenden Reißverschlüsse hat für leichteres An- und Ausziehen, geht die Short für mehr Schutz bis übers Knie. Beide weisen im Sitzbereich und am Beinabschluss Verstärkungen für mehr Reißfestigkeit auf. Und um alle notwendigen Kleinigkeiten unterzubringen gibt’s zwei laminierte Seitentaschen plus eine zusätzliche Minitasche am Bund. Die technische Passform ist außerdem optimiert, um eine gepolsterte Bike-Unterhose drunterziehen zu können. www.norrona.com NEU: JULBO EDGE // Mit der neuen Edge bringt Julbo eine Bikebrille auf den Markt, die keine Kompromisse macht – weder im Style noch in der Performance. Modernes Design trifft hier auf clevere Features und optimale Passform. Und bei der Scheibe selbst kann man den Franzosen sowieso nichts vormachen. Der leichte, fließende Minimalist Frame verschwindet beinahe hinter dem Glas mit extra großem Panorama-Blickfeld – sehr edgy. Dazu ist die Brille mit dem MagneFix-System ausgestattet, das ein kinderleichtes, sekundenschnelles Wechseln der Scheibe zulässt. Die wird mittels magnetischer Befestigung fixiert. Die Glasbelüftung und die Antibeschlag-Beschichtung sorgen dafür, dass auch bei schweißtrei benden Anstiegen die Sicht stets frei bleibt. Damit die Brille auch auf rumpeligsten Trails auf der Nase bleibt, gibt’s zur umschließenden Passform noch den 3D Fit Nasensteg und flexible Grip-Tech Bügel obendrauf. Erhältlich ist die neue Julbo Edge in vielen verschiedenen Farb- und Glasvarianten – selbstverständlich auch mit selbsttönender Reactiv- oder der leichten, aber extrem stoßfesten Spectron-PolycarbonatScheibe. www.julbo.com ENDURO.TIROL // TOUR 2023 Die MTB-Rennserie enduro.tirol findet heuer zum zweiten Mal statt. In Innsbruck, Kitz Alps, Sölden und ganz neu am Kronplatz in Italien können alle Rider:innen in den Kategorien Pro, Open, eBike, Junior ab U11 und Masters 35+ im Ranking Punkte sammeln. Bei der Premiere im vergangenen Jahr waren insgesamt 650 Mountainbiker:innen am Start und testeten das neue Format auf Wurzel und Stein. 2023 geht die enduro.tirol Tour nun mit vier Stopps in die nächste Runde. In Innsbruck fällt der Startschuss, weiter geht’s mit den österreichischen Meisterschaften in den Kitzbüheler Alpen und in der Bike Republic Sölden, das große Serienfinale wird erstmals am Kronplatz in Südtirol ausgetragen. Nur die Besten können mit guten Platzierungen enduro.tirol Champion werden und das Preisgeld von insgesamt 4.000 Euro mit nach Hause nehmen. Das Rennwochenende startet jeweils am Samstag mit verpflichtendem Training, im Anschluss findet das Youngsters Race und der Prolog statt. Das Hauptrennen am Sonntag führt die Pro, Open und eBike Rider:innen über sechs Stages. Seit 15. März 2023 ist die Anmeldung möglich. 18.-20.08.2023 Bikepark Innsbruck 08.-10.09.2023 Kitzbüheler Alpen (Öst. Meisterschaft) 29.09.-01.10.2023 Bike Republic Sölden 06.-08.10.2023 Kronplatz enduro.tirol Jonas Schwarzwaelder 131 15 124 25 L

GENIUS ST 900 TUNED SCOTT-SPORTS.COM © SCOTT SPORTS SA 2023 | Photo: Roo Fowler Schnell rauf, noch schneller runter? Das neue, progressiver ausgerichtete Genius ST ermöglicht dir genau das! Mit dem speziell entwickelten Float X Nude-Dämpfer von FOX versehen, kommt das extrem leichte Genius ST dem perfekten Trail-Bike verdächtig nahe. NO SHORTCUTS ANY TRA I L , ANY T IME .

6 NEWS Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 KITZSKI // Investiert in Bike Der Verein BIKE ARGE, ein Zusammenschluss aus Bergbahn Kitzbühel, Kitzbühel Tourismus, TVB Kitzbüheler Alpen – Brixental sowie der Stadtgemeinde Kitzbühel und der Gemeinde Kirchberg, investiert im Jahr 2023 1,2 Millionen Euro in den Ausbau des Bike-Angebots von Brixen im Thale bis Mittersill. Die Nachfrage nach Bike-Angeboten wächst auch im Raum Kitzbühel, aus diesem Grund soll das Liftangebot und Wegenetz nun umfassend ausgebaut werden. „Ziel ist, ein harmonisches Miteinander von Wanderern und Bikern“, sagt Mag. Christian Wörister, Vorstand der Bergbahn Kitzbühel und Obmann des Vereins. Geplant sind im Moment vor allem familienfreundliche, neue Trails, sowie ein Skillpark, die das etablierte Angebot ergänzen sollen: Fleckalmtrail, Lisi Osl Trail und Gasiberg Trail in Kirchberg, sowie der Bike Trail Hahnenkamm in Kitzbühel haben schon lange ihr Publikum gefunden. Mit den Baumaßnahmen, z.B. einem fahrbaren Weg als Ergänzung zur Schiebe-/Tragestrecke am Stangenjoch, will die Destination letztendlich ein durchgehendes Bike-Wegenetz bis nach Mittersill schaffen. Die Entwicklung dürfte spannend werden. www.kitzski.at STONE KING // Touring Club Die Santa Cruz Stone King Rally ist ein einwöchiges Enduro-Rennen, das einmal im Jahr innerhalb von sechs langen Renntagen vom Queyras in den Westalpen an die ligurische Küste führt. Als NachfolgeRennen der Trans-Provence verbindet die Stone King Rally Outdoor-Abenteuer und Enduro-Racing. Doch abgesehen von den Rennen kann man Stone jetzt auch ganz ohne Rennstress genießen. Dazu wurde der Stone King Touring Club ins Leben gerufen, der begeisterten und erfahrenen Mountainbikern helfen soll, ihr eigenes Abenteuer entlang der jährlich wechselnden Strecke zu erfahren. Die umfassende Plattform bietet aber nicht nur sämtliche Infos, die es braucht, um die Stone King Rally auf eigene Faust nachzufahren. Im Rahmen der Club Weeks kann man gemeinsam mit Ash Smith die Stages und Strecke als geführte Tour erkunden – und sich von ihm selbst natürlich alle Infos dazu holen. Club Weeks 2023 Stone King Club Week 1 02.-09.09.2023 Stone King Club Week 2 23.-30.09.2023 Stone King Club Week 3 30.09.-07.10.2023 stonekingrally.org POWERSPINE // Hocheffektives Rückentraining Die medizinische Trainingstherapie (MTT) nach Dr. Alfen soll Schmerzfreiheit des Rückens durch spezielle und gezielte Muskelkräftigung erreichen. Ziel ist es, durch aktive Rekonditionierung die Funktion der Wirbelsäule wiederherzustellen. MTT sind computergesteuerte, technisch aufwendige, medizinische Therapiemaschinen notwendig. So kann gelenk- und bandscheibenschonend ein isoliertes Training der Halswirbelsäulen- bzw. Lendenwirbelsäulenstreckmuskulatur durchgeführt werden, wobei eine Trainingseinheit nicht länger als 150 Sekunden pro Maschine beträgt. Besonders empfehlenswert ist die MTT bei verschiedenen Erkrankungen der Wirbelsäule und des Bewegungsapparats wie Rückenschmerzen, Migräne, Tinnitus, nach OPs an der Wirbelsäule bzw. nach Wirbelsäulentraumen, bei Osteoporose und degenerativen Veränderungen der Wirbelsäule, Band- scheibenvorfällen, sowie auch Erkrankungen aus dem rheumatoiden Formenkreis. www.powerspine-muenchen.de ABUS // CliffHanger Der CliffHanger ist der brandneue Halbschalenhelm von Abus, der in Zusammenarbeit mit der Freeride-Legende Richie Schley entwickelt wurde. Er spricht ambitionierte Mountainbiker mit hohen Anforderungen an Material und Ausrüstung an. Der Helm ist sowohl funktionell als auch optisch ein sicherer Begleiter für das Shuttlen in der Toskana, auf Singletrails in Slowenien oder bei der Feierabend-Runde mit dem E-MTB. Sicherheit hat oberste Priorität, deshalb verfügt der Helm über eine verlängerte Schale im Hinterkopfbereich für zusätzliche Stabilität und eine Strukturverstärkung im EPS-Kern. Der Helm ist mit ZoomAce-System für eine individuelle Anpassung ausgestattet. Acht Lufteinlässe an der Vorderseite und sechs Luftauslässe an der Rückseite sorgen für Erfrischung, und das höhenverstellbare Visier kann für eine Goggle nach oben geklappt werden. Der CliffHanger ist in neun Farben QUIN Ready, sechs weitere Farben sind mit MIPS sowie zwei Modelle schon ab Fabrik mit dem Sturzsensor QUIN ausgerüstet. Erhältlich ist der CliffHanger in drei Größen. mobil.abus.com HOTEL PIDER // in Alta Badia Der einzigartige und spektakuläre Bikespot Alta Badia liegt dort, wo die weißen, schroffen Gebirgszüge der Dolomiten hinter den Fichtenwäldern auftauchen. Inmitten der imposanten Umgebung des UNESCO Welterbe Dolomiten sorgt Familie Rubatscher im Hotel Pider***S für unvergessliche Bike-Momente. Ihr Rezept für den perfekten Mountainbike-Urlaub in Alta Badia? Ein perfekter Mix aus Bikespaß, Spa & Südtiroler Spezialitäten. Zuerst werden mit Hausherr Markus die Berge und Trails unsicher gemacht: Sellaronda, Armentara Wiesen oder Adrenalinkick beim Downhill – was darf’s heute sein? Danach sorgt die würzig-duftende Biosauna mit Heu- und Bergblüten der Umgebung und die finnische Außensauna mit Panoramablick für Entspannung. Auf den Wasserbetten des Ruheraums kommt man zur Ruhe, bevor der Chef des Hauses mit regionalen Köstlichkeiten den Gaumen verwöhnt. Denn nach dem Dolomiten-Vergnügen am Sattel folgt im Pider noch eine kulinarische Genussreise durch Südtirol – mit traditionellen Ladinischen Gerichten und mediterranen Spezialitäten. Genau so geht Bike-Genuss pur in Alta Badia. Hotel Pider ***S pider.info WEITERE HOTELS UND REGIONEN UNTER bike-holidays.com #MyPlace2Bike Foto: Christian Penning Foto: Piotr Staron

8 VERLOSUNG Die Deutsche Initiative Mountainbike e.V. setzt sich deutschlandweit für die Förderung des Breiten- und des Rennsports mit dem Mountainbike, sowie das freie Befahren aller Wege unter Berücksichtigung der Natur- und Sozialverträglichkeit ein. Zudem begleitet sie mit Rat und Tat den Erhalt und die Schaffung vielfältiger MTB-Angebote und kümmert sich um ein gutes Miteinander sämtlicher Naturnutzer – eben „Fair on Trails“. Dieser Initiative fühlt sich auch SQlab verpflichtet und entwarf in diesem Sinn den SQlab 611 Ergowave active 2.1 ltd. Fair on Trails Sattel. Für jeden verkauften Sattel spendet SQlab 10 Euro an die Deutsche Initiative Mountainbike e.V.. Der 611 Ergowave ltd. Fair on Trails ist für die Anforderungen für All-Mountain und Enduro gedacht. Der Sattel sorgt durch seine wellenartige Form und das hochgezogene Heck für den perfekten Halt nach hinten und eine optimale Druckverteilung bis in die tiefen Strukturen des Körpers, wodurch die Kraftübertragung auf das Pedal wesentlich verbessert wird. Die tieferliegende Nase schafft in Kombination mit der Vertiefung in der Mitte mehr Platz und Freiraum für den Dammbereich für Frauen und Männer. Ein hochwertiger Kevlarbezug schützt die besonders beanspruchten Stellen am Sattel. Durch die SQlab active-Satteltechnologie folgt der Sattel der Tretbewegung, der Komfort erhöht sich, die Bandscheiben werden mobilisiert und der Druck auf die Sitzknochen wird minimiert. Wir verlosen einen SQlab 611 Ergowave ltd. Fair on Trails! Am Gewinnspiel kannst Du wie immer auf unserer Website teilnehmen. www.sq-lab.com Sqlab 611 Ergowave ltd. // Fair on Trails Campen mit dem eigenen Auto? Ohne Van oder Wohnmobil? Mit Dometic GO geht das jetzt ganz einfach! Mit 100 Jahren Firmengeschichte in der Kühlindustrie bietet Dometic eine große Auswahl an Produkten für Camper, Boote und Autos. Mit dem Dometic GO System gibt es jetzt eine Produktreihe, die das Campingerlebnis mit dem normalen Auto revolutioniert. Bestehend aus vielen praktischen Produkten, wie einem elektrischen Wasserhahn, einem kompakten Campingtisch oder einer robusten Equipment Box ist alles dabei, was man für ein komfortables Camping-Erlebnis mit dem Auto benötigt. Das Dometic GO “Car-Camping” System überzeugt durch Design, innovative Lösungen und Robustheit. Simpel, praktisch, stylisch. Das Besondere: Die Produkte können dank des „pack-stack-go“ Systems ohne Tetris-Erfahrung entspannt in jedem durchschnittlichen Kofferraum verstaut werden und sparen so schon vor dem Trip eine Menge Nerven. Die Produkte aus leichten Materialien und mit durchdachtem Design verwandeln jedes Auto im Handumdrehen in das perfekte Gefährt für lange Roadtrips oder ein Lagerfeuer am See. Wir verlosen eine elektrische CFX3 Kühlbox aus dem neuen Dometic GO Sortiment. Die tragbare Kompressor-Kühlbox mit 45 Litern Inhalt kühlt und gefriert, sodass Du mehr von Deinem Lieblingsessen und Deinen Kaltgetränken mitnehmen kannst, wo immer Dich Dein Abenteuer auch hinführt. Durch ihre robuste Konstruktion eignet sie sich ideal für den OutdoorEinsatz. Mit der Smartphone-App lassen sich die Funktionen der Dometic CFX3 bequem steuern. Die Verlosung findest Du wie immer auf unserer Website! Viel Glück! www.dometic.com DOMETIC // Kühlbox CFX3 Im Alpen Comfort Hotel Central in Nauders am Reschenpass machst Du Urlaub bei einem der Tiroler Bike-Pioniere schlechthin: Gastgeber Harry Ploner ist seit über 20 Jahren der perfekte Ansprechpartner, wenn‘s um Alpenüberquerungen, Singletrails oder Genusstouren geht. Bikeguides Gerry und Michi halten für Dich hervorragende Tourenbeschreibungen, persönliche Routenempfehlungen, individuelle, tägliche Tourenberatungen und ein vielfältiges Angebot an maßgeschneiderten BikePauschalen bereit. Gebiked wird hier zusammen – mit Muskelantrieb, dem Leih-EBike oder im MTB-Kinderanhänger. Ums Wohlfühlen davor, dazwischen & danach kümmert sich die Familie Ploner mit herzlicher Tiroler Gastlichkeit, After-Bike-Jause und dem entspannten 500m² Wellnessbereich. Vom Playground ganz abgesehen, sind deine MTB-Spielvarianten in der 3 Länder Rad & Bike Arena schier unbegrenzt: 2.000 Kilometer an unvergesslichen Trails. 80.000 Höhenmeter, die jeden Tropfen Schweiß wert sind. 58 Kilometer Naturtrails für Endurofans. Und traumhafte Aussichten wie aus dem Bilderbuch. Inmitten der Tiroler Berge, umrahmt von der Dreitausenderkulisse im Dreiländereck AT-IT-CH bietet das Gebiet alles, was der Mountainbiker sucht. Und all das kombiniert mit südländischem Lebensgefühl - Helm auf, Abenteuer an! Die Gewinnspielfrage findest Du wie immer auf unserer Website. Viel Glück! hotel-central.at www.nauders.com GRENZENLOSER BIKE- UND ENDURO TRAILSPASS in Nauders am Reschenpass // 2 Nächte für 2 Personen im Alpen Comfort Hotel Central Bike-Regenjacke mit optimaler Ventilation gesucht? Du suchst die perfekte Jacke zum Mountainbiken und das Wetter soll dabei keine Rolle spielen? Hier kommt die 2,5L Epic Trail Jacket von Schöffel! Das 2,5-Lagen Venturi Material mit einer Wassersäule von 20.000 mm und einer enorm hohen Atmungsaktivität hält Dich absolut trocken, von innen wie von außen. Zudem wurde bei der Bike Jacke von Schöffel die 4D Body Mapping Technologie eingesetzt, wodurch die Materialien so miteinander kombiniert werden, dass das Gewebe noch strapazierfähiger und atmungsaktiver wird. Außerdem kannst Du Dich auf die optimale Ventilation in der Jacke verlassen und bekommst so immer das perfekte Körperklima. Die extrem leichte Regenjacke verfügt des Weiteren über eine helmtaugliche Kapuze, rucksackkompatible Reißverschlüsse sowie verstärkte Schulter- und Hüftbereiche und eine integrierte Smartphone Tasche. Wir verlosen eine Schöffel 2,5L Epic Trail Jacket für Herren. Das Gewinnspiel findest Du auf unserer Website. www.schoeffel.com SCHÖFFEL // 2,5L Jacket Epic Trail Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023

BDC // KOMBI 3.0 Die „Bicicletta da Corsa“ Rennrad Kombi 3.0 by Maloja Foto: Katrin Baumann Wir würden ja nie von uns behaupten mit unseren beiden schwarzen Bicicletta da Corsa Rennradkombis „Trendsetter“ gewesen zu sein, aber unseren lieben Freunden aus Rimsting kann man das schon nachsagen. Deshalb war auch die Frage „Was folgt auf einen Klassiker und wie sieht die nächste Bicicletta da Corsa Kombi by Maloja aus“ sehr schwierig zu beantworten! Aber auf die Design-Götter vom Chiemsee ist Verlass! Alle Vorschläge haben uns von Anfang an sehr gut gefallen und es war wirklich schwer DIE EINE Kombi rauszusuchen: „Die sind alle geil!“ oder „Würd ich alle anziehen!“ kam es aus dem Freundeskreis. Nach langem Zaudern haben wir uns für „Nr. IV“ entschieden: Neu, modern, anders als zuvor, aber trotzdem in der Tradition und von Anfang unser Favorit! Das enganliegende Bike Trikot besteht aus schnelltrocknendem Material, das mit einer Polygiene Ausrüstung versehen ist. Natürlich mit durchgehendem Frontreißverschluss, Silikonbeschichtung am Bund, Rennrad optimiertem Schnitt und drei Rückentaschen – eine davon wasserfest. Bei der Bib-Short verleiht das neueste Bike Stretch HC Material Hose ihre perfekte Passform und unterstützt die Muskelkompression für eine schnellere Regeneration. Die High Performance Träger der eng geschnittenen Maloja-Trägerhose sind aus leichtem Mesh-Material. Das hochtechnische Männer FREEDOM Sitzpolster mit S.A.T. Technologie dämpft Stöße und sorgt für besten Komfort im Sattel, während die Polygiene-Technologie die Entstehung von Schweißgeruch verhindert. Wir schlagen also nicht nur „stylemäßig“ ein neues Kapitel auf, sondern erreichen auch bei den Materialien, technischen Lösungen und funktionellen Details ein ganz neues Level: Bicicletta da Corsa by Maloja 3.0!!! Die Kombi ist einfach, sicher und exklusiv im Sportschrank Maloja OnlineShop und bei den Maloja Pushbikers in Holzkirchen zu kaufen. www.sportschrank.de Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 SORRY. OVERSIZE MATTERS. Extra wide frameless design / Available with REACTIV photochromic lens/ Anti-fog coating / Interchangeable magnetic lens / 3D Fit Nose / Flexible slim temples. EDGE With panoramic vision, a lightweight streamlined frame and interchangeable magnetic lens, our EDGE sunglasses refuse to compromise. A high-end design for high-level athletes. Like you? #MOREWAYSTORIDE Athlete : Ludo May

10 FOTOFOLIO Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 „Ich möchte mit meiner Fotografie eine komplette Geschichte erzählen“ Hinter dem Pseudonym „Mediamoni“ steckt eine bergsport-begeisterte junge Frau, die ihr Leben in vollen Zügen und mit ansteckender, positiver Energie lebt. Neben dem Skifahren im Winter ist der Rest des Jahres gefüllt von der Leidenschaft für ihre Bikes, die sie am liebsten quer durch die Weltgeschichte bewegt. Zur Fotografie kam sie durch einen Freund: Der streckte ihr als Coach bei einem Fahrtechnik-Training einfach seine Kamera hin und meinte „Probier mal!“ Anscheinend schlummerte da das bisher unentdeckte Talent in ihr, Momente, Emotionen und Gefühle im richtigen Moment einzufangen, denn das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Dann ging es schnell: Sie kaufte ihre erste Kamera und feierte bei Crankworx Innsbruck 2021 ihr offizielles Debut als Fotografin. Ihre Entwicklung lief bis heute im selben Tempo: Beim UCI Downhill World Cup, der EWS, Crankworx und anderen Events arbeitete sie, daneben als Portrait-, Hochzeits- und Interior Design-Fotografin. Ihr Ziel ist es stets, Menschen und ihre verschiedenen Facetten im Bild festzuhalten: „Ich fotografiere so, wie ich gerne selbst ein Foto von mir hätte.“ Ihr Blick durch die Linse lässt sie Momente für die Ewigkeit festhalten und fesselt so die Betrachter. Moni Gasbichler CRANKWORX INNSBRUCK 2022 / SUPER MAN DURING THE WHIP-OFF / PETER KAISER LA POMA BIKEPARK, SPAIN / ONE FOOT ON A HIP JUMP / NOAH SCHWEIZER mediamoni www.mediamoni.com Foto: Christian Tharovsky

DOWNHILL WORLD CHAMPS LES GETS 2022 / LAURIE GREENLAND FOTOFOLIO 11 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 EWS CANAZEI, ITALY / JESSE MELAMEND

12 FOTOFOLIO Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 PUMPTRACK WALS / ON 26 INCH ROBERT RENNEMÜLLER PUMPTRACK WALS / ON A BMX / GREGOR GRUBER FINALE LIGURE, DH MEN / ALEXANDRA ECKERT

FOTOFOLIO 13 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 DOWNHILL WORLDCUP VAL DI SOLE 2022 / / OVERALL WIN OF CAMILLE BALANCHE MADEIRA ISLAND / RIDING DOWN A GRAVEL PIT / ALEX BERGER DOWNHILL WORLD CHAMPS LES GETS 2022 / WORLD CHAMPION LOIC BRUNI

14 SÜDINDIEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 KERALA Abenteuer Südindien Wir sind auf dem Weg nach Osten, zum nördlichsten Punkt Indiens, wo die Wintersonne in der Nähe des Äquators noch heißer ist, als die bei uns im Sommer. Unsere Boeing setzt auf dem Rollfeld des Flughafens von Cochin, Bundesstaat Kerala auf. Ein paar Minuten lang haben wir aus dem Fenster geschaut und einen üppigen Wald gesehen, der von einem weißen, nebligen und überwältigenden Licht erhellt wird. Die Ankunft auf dem Flughafen fühlt sich wie eine Ohrfeige an. Nicht nur, dass wir gerade angenehme 20 Grad hinter uns gelassen haben, auch die Gesichter, die uns entgegenblicken, sehen ganz anders aus als die, die wir gewohnt sind: Die vorherrschende Hautfarbe ist hier ein tiefes Braun, die Augen sind durchdringend und die Outfits sind sehr bunt. Wir wissen, dass unser Fahrer unter den Hunderten von Menschen versteckt ist, die sich vor den Gates des Flughafens drängen. Aber mit unseren drei großen Koffern, die unsere Fahrräder enthalten, und unseren ausgetrockneten Mündern sollte es nicht schwer sein, gefunden zu werden. Ich bringe zwei Freunde mit, Cyril und Olivier, die sich schnell für die Idee einer Mountainbikereise unter der Wintersonne Indiens begeistert haben. Nachdem ich mehrere Ziele ins Auge gefasst hatte, entschied ich mich für Kerala. Es ist ein Land, in dem ich noch nie zuvor gewesen bin, aber von dem ich viel Gutes gehört habe. Ich fühle mich von diesen faszinierenden Geschichten angezogen und freue mich darauf, mir selbst ein Bild von diesem Ort zu machen. Bei meinen Recherchen bin ich auf die Website von Mike gestoßen, www.mountainbikekerala.com, einem Engländer, der in Kerala lebt und Mountainbike-Touren durch die grünen Landschaften dieses Bundesstaates anbietet. Ein Termin war schnell vereinbart… Mikes Fahrer Dumbe findet uns zuerst inmitten des dichten Gedränges. Wir springen in seinen Bus, die Hitze ist fast erdrückend, die Luftfeuchtigkeit liegt wohl bei 100%. Wir nehmen unsere Plätze ein, und kaum haben wir den Flughafen verlassen, bekommen wir die zweite // Text und Fotos: Cédric Tassan

SÜDINDIEN 15 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023

16 SÜDINDIEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 Ohrfeige: Den Straßenverkehr und das Autofahren. Aber Cochin ist nicht Neu-Delhi, was Größe und Einwohnerzahl angeht. Dumbe bahnt sich mit seiner Hupe seinen Weg durch den chaotischen Verkehr. Die Urbanisierung nimmt kein Ende. Inmitten von Mülltonnen und Plastikabfall erscheint diese von Menschen kolonisierte Landschaft wie eine Warze inmitten der von Großzügigkeit überquellenden Natur. Die Zeit zwischen unseren Schrecksekunden ist kurz – sehr kurz, es fällt uns schwer, uns zu beruhigen, der Doppelbus fährt manchmal ohne Sicht, wir vermeiden drei Zusammenstöße mit Autos nur um Haaresbreite, wir rasieren die Fußgänger, wir stellen den Kühen aus, wir liefern uns Straßenduelle mit überladenen Bussen. Ohne Sicherheitsgurt. Uns wird angst und bange. Nach einer Stunde Fahrt resignieren wir und legen unser Schicksal in die Hände unseres Fahrers. Wir schaffen es sogar, auf den Bänken einzuschlafen. In alle Richtungen geschleudert, ist die Ruhe allerdings jedes Mal nur von kurzer Dauer. Unsere Fahrt nimmt scheinbar kein Ende, es sind vier Stunden geplant, bis wir unsere Basis erreichen. Dumbe hält für eine Essenspause an, wir haben tatsächlich langsam Hunger. Wir halten an einem schmutzigen Bouiboui, dessen Zustand der des Parkplatzes bereits vorhergesagt hatte. Obwohl die Einrichtung heruntergekommen und die Tische stumpf sind, haben wir keine andere Wahl, als hier zu essen. Wir sind eine Woche lang hier und können es uns nicht leisten, uns nicht zu stärken. Die Angst, uns mit irgendetwas zu infizieren, verfolgt uns jedoch: Sollen wir unsere Hände wirklich mit dem verschmutzten Wasser waschen, oder es nicht doch besser einfach bleiben lassen? Das Essen ist eine gute erste Überraschung, es ist schmackhaft und frisch: ein vor Ort gebackenes Butterbrot und Gerichte in würziger Soße. Wir setzen unsere kurvenreiche und von Schlaglöchern übersähte Straße fort und kommen in Kuttikkanam an, einem kleinen Dorf in den Bergen von Kerala. Mike empfängt uns zusammen mit seinen Führern Deepak und Rocky herzlich. Nachdem die Fahrräder montiert sind, machen wir eine Erkundungstour durch die Umgebung. Es ist wirklich sehr heiß, wir folgen Pfaden und Wegen durch die Teeplantagen. Die Landschaft ist vollkommen. Am Ende des Tages, bei schwindendem Licht, folgen wir einem sich windenden Pfad. Manchmal verirrt er sich in der üppigen Vegetation. Bei Einbruch der Dunkelheit kehren wir in unser Hotel zurück, unsere kleine Holzhütte bietet uns hervorragenden Komfort. Beim Abendessen im Hotel haben wir Gelegenheit, uns gegenseitig besser kennen zu lernen: Khila, Mikes Frau, lebt jetzt hauptberuflich in Kerala, Deepak, ein junger, eher zurückhaltender Führer aus Nordindien, Rocky, der etwas selbstbewusster ist und in Kathmandu in Nepal lebt. Am nächsten Tag, nach einer ziemlich kühlen und windigen Nacht, starten wir bei strahlendem Sonnenschein. Wir werden die umliegenden Hügel erkunden und sind uns nicht sicher, was vor uns liegt. Die Strecke ist recht angenehm, wenn auch sehr hügelig für unsere Enduros. Der Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung führt zu einer weiteren Ohrfeige, einem Kulturschock, für uns Europäer. Das Lächeln ist hier die erste Lektion, die wir lernen. Gastfreundschaft und Großzügigkeit sind allgegenwärtig, auch wenn wir uns nicht verständigen können. Die menschliche Wärme, die Blicke und das Lachen sind hier überall zu spüren, und wir fühlen uns wohl. Die neugierigen Kinder, die wir treffen, wollen alle eine Radtour machen, und ich überlasse ihnen gerne mein viel zu großes Ibis. Trotzdem werden sie schnell besser auf dem Bike. Frauen waschen ihre Wäsche in Flüssen, Kinder toben im Wasser, einige kauen Zuckerrohr. Es ist das erste Mal, dass ich es probiere. Bei dieser Reise war es mir wichtig, dass mein Besuch der örtlichen Bevölkerung zugutekommt. Obwohl meine Aktion bescheiden ist, denke ich, dass Hilfe immer willkommen sein wird. Mike und seine Frau haben eine Wohltätigkeitsorganisation gegründet, die Kindern in Kerala hilft, insbesondere in einigen der Dörfer, die wir seit gestern durchquert hatten. Dort leben Familien in einfachen, aber bunten Lehmhäusern. Das Ziel der Organisation ist es, den Kindern sportliche Aktivitäten zu ermöglichen, indem sie Ausrüstung wie Bälle und Schläger kaufen, sowie ihre kulturelle Bildung und ihre Englischkenntnisse durch illustrierte Bücher fördern. Als Schöpfer der VTOPO-Editionen liegen mir diese beiden Bereiche natürlich sehr am Herzen. Mike und Khila haben ungefähr 40 Kinder in einem dunklen Kindergartenraum versammelt. Die Kinder saugen alles auf, sind sehr aufgeschlossen und ich bin wirklich froh, an dieser Aktion teilzunehmen. Khila betont ausdrücklich, dass die gespendeten Materialien sowohl für Jungen als auch für Mädchen bestimmt sind. Das ist wichtig, denn die indische Kultur tut sich nach wie vor extrem schwer mit dem Thema Gleichberechtigung. Eine Tochter zu haben, kann wegen der erwarteten Mitgift eine Familie ruinieren – obwohl diese Praxis eigentlich verboten ist, wird sie weiterhin betrieben. Frauen treiben ab, wenn das Baby kein Junge wird. Oder aber die Mädchen werden nach der Geburt ausgesetzt. Das alles ist umso trauriger, wenn man die Freude in den Gesichtern und die Schönheit der weiblichen Züge sieht. Wir beenden unseren Besuch mit einem Austausch und ein paar Fotos. Ich beschließe, nach meiner Reise einen Spendenaufruf zu starten, um die Hilfsorganisation noch bekannter zu machen. Wir setzen unsere Entdeckung des wilden und abgelegenen Kerala fort. Die Wege durch die Teeplantagen durchziehen die unfassbar grüne Landschaft mit einem optimal angelegten Trail-Netz. Wir gelangen schließlich

SÜDINDIEN 17 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 in ein steiles Tal, der Trail ist perfekt. Fährt Mike an der Spitze, führt er unsere Gruppe von oben bis unten. Erfahrungsgemäß mögen es Guides nicht allzusehr, von ihren Gästen überholt zu werden, aber Deepak hat kein Problem damit: Gibt er den Weg frei, dann lässt er mich vorbei, damit ich in meinem eigenen Tempo fahren kann. Vertrauen wird aufgebaut, Bindungen werden gestärkt. Wir verlassen Kuttikkanam, um sechs Stunden lang über viele weitere schreckliche Straßen weiter nach Munnar zu fahren. Es ist die touristischste Stadt im Landesinneren von Kerala. Sie ist von Nationalparks umgeben, in denen viele asiatische Elefanten und auch Tiger zu Hause sind. Das sehr steile Relief und die tiefen Wälder bieten der Tierwelt alles, was sie zum Überleben braucht. Wir begegnen auch einigen Affen am Wegesrand. Während unseres Aufenthalts in Munnar erkunden wir neue Wege, schillernde Bergrücken, aber auch manchmal lange Asphaltstrecken. Wie die Angelsachsen sagen: „Es ist wie es ist, wir nehmen die Dinge, wie sie kommen." An den letzten beiden Tagen nimmt uns Deepak mit auf eine lange, sehr steile und technische Dschungelabfahrt mit. Mike betreut in der Zwischenzeit andere Fahrer, und er hat sich auf meine Bitte hin, uns etwas Außergewöhnliches fahren zulassen, auch was einfallen lassen!

18 SÜDINDIEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 CÉDRIC TASSAN, Mountainbike-Abenteurer, reist um die ganze Welt und ist auch für extreme Soloabenteuer bekannt. Cédric ist auch ein Filmregisseur. Insta @cedrictassan83 ANREISE: Mit dem Flugzeug, Landung in Kerala am Flughafen Cochin. Obligatorisches Visum für Indien, das online beantragt werden kann. REISEFÜHRER: Wir empfehlen Mike! Mike kennt Indien gut, seine Reisen sind gut konzipiert und bieten guten Komfort. Wir hatten keinen einzigen Zwischenfall zu beklagen. www.mountainbikekerala.com ZU SEHEN / ZU TUN: Wer nach Kerala kommt, muss eine Teefabrik besuchen. In Kuttikkanam, neben Mikes Lieblingslodge, gibt es einen Betrieb zu besichtigen. Sehr interessant. Die Begegnung mit wilden Tieren wie Elefanten sollte im Nationalpark gesucht werden, um sicher zu sein, sie zu sehen. Aber Vorsicht, an der Biegung eines Weges kann man sehr wohl auch zufällig auf einen Dickhäuter treffen! BUDGET: Das teuerste bleibt das Flugzeug. Vor Ort ist das Leben nicht teuer, Essen kostet nur eine Handvoll Euro. Dazu kommen dann noch Kosten für Unterkunft und Guide. CHARITY: Während dieser Reise wollte ich der lokalen Bevölkerung helfen, die wir bei unseren Ausflügen rund um Kuttikkanam kennengelernt haben. Mike und Khila gründeten die Green Frog India Foundation, eine Wohltätigkeitsorganisation, die Dorfkindern durch die Bereitstellung von Sportgeräten und den Bau von Bibliotheken zu einer gesunden Entwicklung verhilft. http://greenfrogindiafoundation.org I N F O BOX Es geht mehr als eine Stunde ausschließlich bergab. Der Trail ist felsig, technisch, mit Spines gespickt. Unten kommen wir an einem märchenhaften Wasserfall heraus, der von den Felswänden herabstürzt. Wir klettern durch den Urwald, um eine Steinplatte zu erreichen, die über den Wasserfall hinausragt. Ich kann nicht widerstehen, ich muss einfach runterrollen! Sie ist nicht besonders steil, aber lang. Und das letzte Stück stürzt praktisch direkt in ein Bassin. Es gibt keinen Notausstieg - wenn ich zu schnell bin, dann folgt zwangsläufig der große Sturz. Ich konzentriere mich, dosier meine Geschwindigkeit. Der Grip ist super, nur an den Stellen, an denen das Wasser den Stein überspült, ist es etwas kniffliger. Ich löse die Bremse ein wenig, während die Felskante näherkommt. Ich orientiere mich am Wasserbassin, bremse konstant und vor allem ohne das Hinterrad zu blockieren, und trotzdem nehme ich rasant Tempo auf. Der Puls steigt, das Adrenalin rauscht durch meinen Körper. Wenige Zentimeter vor dem Wasserfall halte ich an. Rush hour in meinen Adern! Wir beenden unseren Downhill und erreichen schließlich unser Ziel für den Tag. Es fühlt sich an, als ob wir durch Raum und Zeit geflogen wären: Wir befinden uns nicht mehr länger in Kerala, der reichsten Region Indiens, sondern in Tamil Nadu, einem wesentlich ärmeren Bundesstaat. Die Häuser sind nur kaputte Hütten, überall stapelt sich Müll, die Kinder spielen auf dem Boden, die Abflüsse werden als Kanalisation genutzt. Wir verwöhnte Europäer haben so etwas noch nie gesehen, fühlen uns beinahe ins Mittelalter versetzt. Trotzdem schaut uns die Bevölkerung immer noch gleich an, überrascht, aber freundlich. Wir kehren nach Munnar zurück und versuchen, bei Sonnenuntergang eine letzte Runde zu drehen, um Elefanten zu sehen. Wir entdecken ein wunderschönes Tal, in das sich ein paar Häuser schmiegen. Es fühlt sich ziemlich gut an. Wir fahren bis in die Nacht, ohne Tiere zu sehen. Am Ende sitzen wir am Feuer und tauschen uns mit den Einheimischen aus. Letzter Tag in Indien und was für ein Tag! Der schönste. Wir verlassen Munnar um 7:30 Uhr, um ins Silent Valley zu fahren, eine der schönsten Landschaften, die wir in Kerala gesehen haben. Nach fast zweieinhalb Stunden Uphill erreichen wir eine Höhe von 2.200 Metern. Wir tragen unsere Fahrräder noch weitere 400 Höhenmeter bis auf 2.600 Meter. Dort oben ist die Aussicht unglaublich. Im Norden strömt der feuchte Nebel den Bergrücken hinunter. In dieser alpinen Atmosphäre nehmen wir den letzten Tag unserer Radtour in Angriff. Wir sind verloren, weit weg von allem, zwischen Almwiesen, Flüssen, Wasserfällen, Riesenrhododendren und Eukalyptuswäldern. Das ist unsere letzte Erinnerung an Kerala. Auf unserer Rückreise sind wir uns schnell einig, dass Kerala ein außergewöhnliches menschliches Abenteuer war – und das Fahrrad beinahe zweitrangig…

www.nauders.com www.reschenpass.it 27 58 5 www.3-laenderendurotrails.com © Bild: Chris Riefenberg

20 RIDERPROFILE Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 “Mountainbiken kombiniert einfach alles, was mich interessiert und reizt: Berge, Natur, Sport, Technik, Reisen, Abenteuer und Herausforderungen.“ So breit Tanjas Grinsen ist, wenn sie über ihr Hobby erzählt, so hell funkeln auch ihre Augen. Man merkt sofort, dass das nicht nur irgendwelche Plattitüden sind. “Angefangen hat für mich alles in Rosenheim, wohin ich zum Studium bin. Die Berge, nun in greifbarer Nähe, und Sport in allen Varianten waren für mich schon immer das Beste.“ Vom normalen Radfahren, Fußball, Tennis und Skaten über Kiten, Snowboarden und Skifahren kam sie 2011 aufs Mountainbike – und stieg nie mehr ab. Sowohl die körperliche Anstrengung bergauf, als auch die Natur, das Genießen der Aussicht und das Austesten der eigenen Grenzen bergab haben es ihr angetan. „Entweder Du suchst Dir den technischsten Trail ever und bastelst an Deinen Hinterrad-Versetz-Skills, oder Du battelst Dich mit Deinen Freunden in Speed und optimaler Linienwahl. Oder Du spielst einfach nur mit dem Gelände und genießt hier und da mal ein bisschen Airtime über Sprünge oder natürliche Features“, schwärmt sie vom Biken in all seinen Facetten. „Da stecken Flow und Motivation in allen Varianten drin, und am Ende des Tages bin ich dann hoffentlich platt und zufrieden“, lacht sie und setzt gleich nach: „Und zudem kann man sich auch mit seinem Bike selbst beschäftigen: Fahrwerk einstellen, Teile reparieren, umbauen, tunen, usw. Wie schon gesagt: Beste Kombi in einem Hobby ever!” Nach ihrem Studium zog sie nach Freiburg, bekannt für Trails und eine große Bike-Community. “Dort bin ich dann quasi neben meiner Arbeit als Bauingenieurin nur noch auf den Trails vor meiner Haustür unterwegs gewesen. Nach dem Feierabend schnell noch eine Runde und am Wochenende sowieso, den ganzen Tag lang. Jegliche Freizeit und Urlaub habe ich zusammen mit Freunden und meinem damaligen Freund auf dem Bike und in den Bergen verbracht. Wir sind in viele noch unbekannte Regionen im ganzen Alpenraum gereist und haben Trails ausgecheckt, große Bergtouren gemacht und Bikeparks besucht. Viel Natur, viel draußen, viele Höhen- und Tiefenmeter und viel campen! Das liebe ich!” 2016 wird sie Mitglied der damaligen Haibike-Crew, fährt ihre ersten Enduro-Rennen und landet praktisch nur mehr auf dem Podest. „Ich wollte einfach wissen, wie gut oder schlecht ich im Vergleich zu anderen Frauen fahre“, erinnert sie sich. „Eine neue Herausforderung! Und dazu lernt man auf den Events ja immer super viele coole Menschen kennen, das hat mich weiter motiviert.“ Sie nahm an größeren, internationalen Rennen teil – Sponsoren wurden auf sie aufmerksam. So fährt sie seit 2017 für Juliana bzw. Santa Cruz und iXS. „Darauf bin ich superstolz! Ich hab damals dann sogar angefangen, nach Plan zu trainieren – krass, oder?“ schmunzelt sie. „Aber das macht für mich das Biken aus: Der Spaß, kombiniert mit der Herausforderung.“ Damit kommt sie ziemlich gut klar, offensichtlich: Etliche TopErgebnisse in der EWS – und das bei einem Vollzeitjob! – und natürlich der Sieg bei der Stone King Rally 2022. „Das war definitiv das härteste Rennen, das ich je gefahren bin! Sechs Tage hintereinander auf teils wiederentdeckten Trails durch unbekannte Gebiete, tagtäglich bis zu 2.000 Höhenmeter hoch zu fahren und zu tragen und 4.000 Tiefenmeter meist gezeitet über wahnsinnig gute Trails abzufahren! Das ist körperlich und mental herausfordernd, aber zugleich so unglaublich gut, weil man so viele krasse Eindrücke sammelt“, erzählt sie begeistert. „Die Landschaft raubt dir den Atem, wenn er denn noch da ist, und die Menschen, die mit dir auf der Rally sind, haben die gleiche Passion zum Biken. Dass ich gewonnen habe, hat der Torte dann noch die Kirsche aufgesetzt.“ Es scheint, Tanjas ganzes Leben dreht sich ums Biken. „Stimmt schon“, meint sie dazu, „Neben meinem Vollzeitjob als Bauingenieurin und dem Biken bleibt wenig Zeit für was anderes. Aber meine Arbeit im Bereich energieeffizienter Gebäude sehe ich nicht nur als Job – die Klimakrise beschäftigt mich sehr und ich versuche, mein Leben so umweltverträglich wie möglich zu gestalten, weniger zu reisen, nicht zu fliegen, mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. dem Rad unterwegs zu sein. Zudem mache ich mir viele Gedanken über Trails bzw. Trailbau. Wie kann man in welchem Gelände welche Art von Trail bauen bzw. mit welchen Interessensgruppen müssen Vorabstimmung laufen, was ist genehmigungsfähig und überhaupt: Wie naturverträglich ist unser Sport und wie können wir besser auf die Umwelt aufpassen?“ Große Fragen, die noch viele Gedanken auf und neben dem Bike brauchen. „Aber wie gesagt: Ich fordere mich gerne heraus und setze mir hohe Ziele”. Alter: 35 Wohnort: Freiburg Beruf: Bauingenieurin Sponsoren: Santa Cruz Bicycles, iXS, Intend, Maxxis, Trickstuff, RideConcepts, Reserve Ziele für die Zukunft: Mehr Abenteuer MIT der Natur Media: www.instagram.com/tanja_naber Tanja NABER „Mountainbiken kombiniert alles, was mich reizt“ Fotos: Max Schumann

RIDERPROFILE Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 Jesse Melamed „Meine Eltern haben mir beigebracht, dass man für seine Träume arbeiten muss” Alter: 31 Homespot: Squamish, BC, Kanada Sponsoren: Canyon, SRAM, RockShox, Troy Lee Designs, DT Swiss, Maxxis, Crankbrothers, Ergon, E-13, Chris King, Dynamic Bike Care, MaurtenGravity Card, Clano Apparel, Senders Academy Karriere Highlights:: 2022 Enduro World Series Gesamtsieger 2020 Enduro World Series Führender Media: 21 Fotos: Sterling Lorence Was für eine Krachermeldung gleich zu Beginn des neuen MTB-Jahres: Der amtierende Enduro World Series Gesamtsieger Jesse Melamed verlässt sein langjähriges Team und wechselt zum Canyon CLLCTV. "Ich bin total stoked, ab sofort ein Teil des Canyon CLLCTV zu sein! Sie teilen meine Leidenschaft fürs Racen, und ich bin gespannt, was wir gemeinsam erreichen werden”, sagt Jesse zu seinem spektakulären Team-Wechsel. “Auch wenn es sicher noch eine Zeit dauern wird, bis ich mich an das neue Umfeld gewöhnt habe, freu ich mich auf die Reise.” Der Kanadier aus Whistler gehört seit Beginn der Enduro World Series 2013 zum Riderfeld. Und hat sich im Lauf der Jahre als einer der schnellsten unter den Top-Fahrern etabliert. Schon 2020 hatte er im Rennen um die EWS-Krone am Ende des Rennkalenders die Nase vorn, aber: In der verkürzten Serie wurde kein Titel vergeben. Vergangenes Jahr dann kürte er sich in seiner zehnten Saison endlich zum Enduro World Series Gesamtsieger: „Es war ein langer, harter Weg dorthin, und ich kann es eigentlich immer noch nicht wirklich glauben“, erinnert er sich an die Saison 2022, „Richie Rude und ich wechselten uns praktisch dauernd in der Führung ab und ich war schon wahnsinnig stolz, dass ich ihn überhaupt dermaßen fordern konnte. Dass ich in den letzten Rennen dann den Gesamtsieg fixieren konnte, war Wahnsinn. Und ich verdanke das auch allen, die mich unterstützt haben.“ Dabei sind und waren Jesses erste Förderer und Unterstützer seine Eltern. „Ich wuchs im Mountainbike-Paradies Whistler, B.C. auf“, erzählt er davon, wie er aufs Bike kam. „Ursprünglich wollte ich ja Profi-Eishockeyspieler oder Skifahrer werden. Und natürlich besser sein als mein großer Bruder. Meine Eltern waren aber Mountainbiker und setzten mich aufs Bike, ob ich wollte, oder nicht. Ich erinnere mich daran, dass ich zu Beginn wirklich überredet werden musste und mir meine Eltern jede Menge Eiscreme versprachen, als Belohnung nach dem Biken.“ Er lacht. „Irgendwann hat mich das Fieber aber gepackt, und ich wollte nicht mehr absteigen.“ So verbrachte er schon als Kind jedes Wochenende im Sommer auf dem Rad und nahm an lokalen Rennen teil. Hier zeigte sich schnell sein Talent. Darauf, dass sich jedoch nicht sein ganzes Leben – vielleicht zu früh – alleine ums Biken drehen sollte, achtete Jesses Mutter. „Sie hat meinem Bruder und mir acht Jahre Klavierunterricht aufs Auge gedrückt, und als Kinder haben wir sie dafür gehasst“, schmunzelt er. „Heute freue ich mich, dass ich ganz ordentlich spiele.“ Außerdem machte er seinen Uni-Abschluss in Computer Engineering, während er in der EWS rund um den Erdball um den Sieg fuhr. „Meine Eltern haben mich nie gezwungen, zur Schule oder zur Uni zu gehen, das war meine eigene Entscheidung. Was sie mir aber beigebracht haben ist, dass man für seine Träume arbeiten muss.“ So studierte er nicht nur - neben seinen eigenen Rennen verbringt er noch immer seine freie Zeit zuhause in Whistler damit, junge Fahrer für die Whistler Off Road Cycling Association zu coachen und Fahrtechnik-Camps anzubieten. Auch auf seinen Social-Media-Kanälen geizt er nicht mit Tipps und Ratschlägen, wenn er darum gebeten wird. „Für mich ist das ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Ich lasse mich von jedem inspirieren, der Spaß hat", sagt Jesse. "Wenn ich Fahrrad fahre, ist mir das Lächeln ins Gesicht zementiert. Und diese Freude zu teilen, ist unglaublich für mich.“ So wild ihn der Enduro-Zirkus auch rund um den Erdball führt, so geerdet wirkt Jesse Melamed. „Meine Familie und Whistler sind die Konstanten in meinem Leben. Und wie gesagt, die Arbeitsmoral haben mir schon meine Eltern vermittelt.“ Er schmunzelt: „Mein Vater ist jetzt 64 und baut hier immer noch Trails. Er fragt mich oft nach meiner Meinung – und manchmal schafft er es sogar, dass ich ihm helfe, ein paar Steine aus dem Weg zu räumen.“ Dass einer der schnellsten und talentiertesten Rider im Starterfeld zudem einer der härtesten Arbeiter unter den Fahrern ist, wird es der Konkurrenz – neues Team hin oder her - nicht einfacher machen, Jesse Melamed 2023 vom Podium zu schubsen. Er grinst: „Ein paar Jahre hab ich sicher noch. Aber irgendwann hör ich auf professionell zu racen, und dann würde ich gerne mein Ingenieursstudium mit dem Biken verbinden.“ Bis dahin aber wird er Gas geben, denn: „Ich kann es kaum erwarten, dass die neue Saison startet!“ JesseMelamedMTB @jessemelamed

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