Bergstolz Issue No. 117

CROSS TYROL FIEBERBRUNN / ARLBERG CYCLES KRAFT DES WEIBLICHEN ZYKLUS TOPPTUR NORWEGEN FOTOFOLIO DAVID FERK GOOD TIMES & BAD JOKES ISLAND RIDER PROFILE FLURINA BIEGER BERNHARD BRAUN LIEBLINGSTOUR WEST ISLAND SKITEST WOMAN’S SHRED VERLOSUNG LENZERHEIDE & HOTEL KRONE 2 NÄCHTE / 2 PERSONEN THE MOUNTAIN STUDIO JACKE YETI KÜHLRUCKSACK JULBO HELM/BRILLE LINE SKI SKI # 117 SKI TOUR TELEMARK NEWS POWDER EVENTS

EDITORIAL // INHALTE 3 Herausgeber und V.i.S.d.P SportsMedien, Ralf Jirgens Angerlweber 5 | 83703 Gmund am Tegernsee email: info@sports-medien.de Redaktion Sophie Oettl // Sophie@bergstolz.de +49 (8022) 5080-162 Gregor Arndt // gregor@bergstolz.de +49 (8022) 5080-164 Anzeigen SportsMedien | Ralf Jirgens email: jirgens@sports-medien.de Grafik | Bildredaktion Nagel Werbeagentur Lektorat Johanna Jirgens // johanna@bergstolz.de Autoren Johanna Brunner, Valentin Werner-Tutschku, Anderl Hartmann, Flurina Bieger, Bernhard Braun, Julia Dobler, Stefan Baumgartner, Tamara Lunger, Sophie Oettl, Ralf Jirgens Fotografen Anjuna Hartmann, David Ferk, Moritz Ablinger, Kirsten Frank, Framegrab, Daniel Bear, Anderl Hartmann, MaxDraeger, Lukas Dürnegger, Tamara Lunger, Urban Engel, Mattias Nutt, Birgit Ertl Druck Athesia Druck GmbH Weinbergweg, 7 | 39100 Bozen | Südtirol | Italien www.athesiadruck.com Web Design Nagel Werbeagentur | Marco Marchese Redaktions-Anschrift Bergstolz Ski & Bike Magazin® c/o SportsMedien| Ralf Jirgens Angerlweber 5 | 83703 Gmund am Tegernsee email: jirgens@sports-medien.de Tel: +49 (8022) 5080-160 // Fax: +49 (8022) 5080-169 www.bergstolz.de Bergstolz® ist eingetragener Markenname von Nicolas Nagel. Bergstolz® ist ein geschützter Titel nach §5 Abs.3 MarkenG von Nicolas Nagel (NAGEL Werbeagentur) © 2008-2022 N.N. Edi tor ial COVER Foto: Moritz Ablinger Rider: Lukas Mühlmann & Valentin Werner-Tutschku 03 Editorial | IMPRESSUM 04 News 06 News 08 News 10 Verlosung 12 Fotofolio // David Ferk 16 Cross Tyrol // Fieberbrunn - Arlberg 24 Cycles // Kraft des weiblichen Zyklus 30 Skitest // Woman’s Shred 38 Topptur // Norwegen 44 Rider Profile // Flurina Bieger 45 Rider Profile // Bernhard Braun 46 Good Times & Bad Jokes // Island 52 Know How Ski // mit Eva Walkner 54 Lieblingstour // West Island INHALTE Eigentlich ist es erst fünf Monate her. Und eigentlich sollte sich über die Jahre eine gewisse Routine eingespielt haben. Und eigentlich ist es auch nichts Weltbewegendes. ABER die Vorfreude, die Aufgeregtheit vor und das fette Grinsen im Gesicht beim ersten Skitag der Saison verfliegt bei mir nie! Das erste Mal wieder Ski, Boots, Skikombi, Helm und Brille rauszusuchen und ins Auto laden. Das erste Mal wieder die Inntalautobahn – natürlich brav mit Tempomat und IGL konform - entlang cruisen, an der Ausfahrt Ötztal den Blinker setzen, dem Tal bis Sölden folgen. Auf der Gletscherstraße in den Sportmodus des Autos wechseln und die Playlist anpassen. Das erste Mal die Boots anziehen, der erste Marsch zur Gondelbahn, die erste Liftfahrt - die ich natürlich dazu nutze, dem einen oder anderen Freund wissen zu lassen, wo ich gerade bin. Das erste Mal Einklicken, die ersten Meter, der erste Schwung – am Anfang noch genauso zurückhaltend wie das Tempo eben auf der A12 – aber mit eben dem fetten Grinser im Gesicht. Sehr schnell kommt das Gefühl zurück. „Der Körper vergisst nix“ steht auf irgendeinem Balken einer Skiclubhütte bei uns im Oberland. Ein Glück! Was für eine Freude! Und das Beste am ersten Skitag: Der ist bei mir meistens ein kurzer Pistentag. Es folgen dann der erste wirkliche Skitag, der erste Skitag mit die Jungs, der erste Powdertag, der erste Skitourentag, der erste Groupshred, der erste Skitag im Dezember, im Januar… und auf alle freue ich mich jetzt schon! Vor vier Wochen hab ich hier geschrieben, dass wir dringend das „Sturmtief Susi“ brauchen. Und scheinbar haben meine flehentlichen Zeilen bei Frau Holle oder Schneegott Url Gehör gefunden. Rechtzeitig zum Stubai Zoo Opening und dem KTO kam die Ladung Schnee, auf die wir alle gehofft haben und die uns alle – siehe oben – in helle Vorfreude stürzt und das fette Grinsen ins Gesicht zaubert. Ich wünsch Euch allen viel Spaß und ein fettes Grinsen bei Eurem ersten Skitag! Griaß

4 NEWS Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 STANTON SKI OPEN // 01. bis 03. Dezember 2023 Es riecht nach Neuschnee, man hört Musik aus verschiedenen Richtungen und die Lust auf das gemütliche Beisammensein ist greifbar: Der Beginn der Skisaison in St. Anton am Alberg liegt in der Luft. Beim Stanton Ski Open von 01. Bis 03. Dezember 2023 startet das Tiroler Dorf mit Konzerten auf drei Bühnen und verschiedenen Food Trucks schwungvoll in den Winter 2023/24. Für Festivalstimmung sorgen am Freitag und Samstag jeweils zwischen 17 und 22 Uhr coole Bands, DJS und Künstler wie der bayerische Sänger vom Tegernsee da Oimara. Beim Arlberg Safety Camp in Kooperation mit der Bergrettung Tirol sind am Samstag ein Lawinenvortrag sowie am Sonntag ein Praxistraining geplant (Anmeldung erforderlich). Am gesamten Eröffnungswochenende können Gäste wieder kostenlos die neuesten Modelle der Top-Hersteller von Ski und Snowboards testen. www.stantonamarlberg.com ROECKL // Mellau GTX Ein Handschuh gemacht für alle Freeride-Liebhaber! In den Fingerausbuchtungen des FreerideHandschuhs sind 100 Prozent recyceltes Eco Polyester Dull verarbeitet. Der Rest der Oberhand und die Innenhand bestehen aus strapazierfähigem trommelgegerbtem Ziegenleder. Dieses Naturmaterial wurde wasserabweisend ausgerüstet und bleibt selbst bei Minusgraden flexibel. Der RAIL FINGER CUT bietet dank anatomisch vorgekrümmter Finger eine super Passform, CUT-PROTECT Besätze an Daumen, Zeigefinger und Handkante schützen vor scharfen Skikanten. Die GORE-TEX Membrane macht den Handschuh wasserdicht, winddicht und atmungsaktiv, zudem ist sie PFC-frei und bluesign®- und STANDARD 100 by OEKO-TEX®-zertifiziert. Der Wischdaumen besteht aus softem, großteils recyceltem ECO. SENSE® Suede – und dank der recycelten Sicherheitsschlaufe bleibt der MELLAU GTX stets an der Hand. Bergstolz Fazit: Da hat man was „an“ der Hand! Definitiv ein Handschuh für die kälteren Tage, der aber trotz seines Volumens eine gute Haptik ermöglicht und dank dem Materialmix ziemlich cool aussieht. www.roeckl.de EVOC // Gear Backpack 90 Der All-in-One-Rucksack für den organisierten Ausflug in den Schnee. In einzelnen, schnell erreichbaren Fächern finden deine Stiefel, Helm und weitere Ausrüstung kompakt Platz und wird gut geschützt mit auf die Reise genommen. Der Rucksack hat zwei große Hauptfächer für Stiefel, Helm oder Bekleidung und ein seitliches Reißverschlussfach mit Fixierungen für kleines Equipment. Die gut gepolsterten, ergonomischen Schultergurte schmiegen sich gut an und der extrabreite Hüftflügel bietet einen komfortablen Sitz. Für den sicheren Stand sorgt die verstärkte Bodenkonstruktion. Fazit Bergstolz: Mit seinen 90 Litern findet wirklich alles – und noch etwas mehr – Platz: Die Boots sauber unten, der ganze Rest im riesigen Hauptfach oder den seitlichen Fächern. Ein praktischer Rucksack, der sich auch optisch von den ganzen anderen Racebags abhebt. www.evocsports.com PIEPS // Neues LVS-Gerät - PRO IPS Nach vier Jahren Entwicklung bringt PIEPS den „PIEPS PRO IPS“ heraus, der die Lawinenverschüttetensuche noch einfacher gestalten soll. Das Akronym IPS steht für Interference Protection System. Diese Technologie filtert den Einfluss von Störsignalen heraus und liefert so die maximale Sende- und Suchleistung mit einer Suchstreifenbreite von 80 Metern. Anwenderinnen und Anwender des PIEPS PRO IPS sind daher im Notfall besser vor Störeinflüssen, wie sie beispielsweise von Handy oder Kamera verursacht werden können, geschützt. Dazu ist das PIEPS PRO IPS mit einer Reihe von Funktionen, wie SCAN-Function, Victim Selection, Neigungswinkelmesser, Auto-Revert und den Backup-mode ausgestattet. Bergstolz Fazit: Gratulation Pieps! Super klein, super handlich und kinderleicht zu bedienen. Bei ersten Tests hat uns auch die Reichweite und Zielführung überzeugt. Und endlich braucht man sich keinen Gedanken mehr über Handys und andere „Störer“ machen. www.pieps.com SHRED // Gratify Im Herbst 2006 gründete der mehrfache Weltmeister und Olympiasieger Ted Ligety zusammen mit einem Geschäftspartner das Unternehmen Shred Optics. Shred vertreibt Skibrillen, Sonnenbrillen und Skihelme. Das Design ist bunt, flippig und ein klein wenig verrückt, wie der Firmeninhaber eben auch. Die Gratify bietet höchste Passform und Komfort und verfügt über CONTRAST BOOSTING LENS™ 2.0 (CBL 2.0)* / CONTRASTBOSTING LENS™ (CBL) und die NODISTORTION™ Technologie zur Verbesserung von Kontrast vor allem bei flachem Licht und Bildschärfe sowie SHRED.wide™ zur Maximierung des Sichtfelds. Die Gratify gibt es in 10 Farben und mit diversen Wechselscheiben. www.shredoptics.com

KAÇKAR MOUNTAINS // Skitouren-Reise in der Türkei Das Kaçkar-Massiv im türkischen Kaukasus gehört zu den besten Skitourengebieten der Welt und ist noch (!) ein echter Geheimtipp. Der höchste Gipfel des Kaçkar ist fast 4.000 m hoch. Hier gibt es Skitouren für jeden Geschmack – steile Rinnen oder weite Hänge für genussvolle Abfahrten. Von dem bezaubernden, weit abgelegenen Dorf Olgunlar können wir ca. 15 verschiedene Skitour Routen wählen, das Tal ist ein Naturparadies mit imposanten Gipfeln, langen Seitentälern, kristallklaren Bächen und wunderbaren Wäldern. Unser Zuhause während dieser einzigartigen Skitour Reise ist die urgemütliche Kaçkar Pansiyon, geführt von einer Familie, welche hier seit Generationen lebt. Die Zimmer sind einfach und gemütlich, das Frühstück und Abendessen sind so reichhaltig und köstlich, als wäre man in einem Luxushotel. Zum Rahmenprogramm gehört neben täglichen Skitouren auch Entspannung und Relax Yoga in einem wunderschönen, türkischen Aufenthaltsraum und als besonderen Abschluss gibt es noch einen echten türkischen Abend mit den Freunden vom Tal. Infos & Anmeldung: Sonnia Höffken Staatl. gepr. Skilehrerin Backcountry Guide Int. zertifizierte Yogalehrerin / LTC Life Trust Coach SkiYo – feel the flow! www.skiyo.de flow@skiyo.de instagram: sonniaskiyogi 6 NEWS Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 GRAYL // Titanium Filterflasche Ultimative Lösung für unterwegs. Die weltweit erste Titanium Filterflasche für die Wasseraufbereitung im Freien. Sie bietet optimale Festigkeit bei minimalem Gewicht. Robust und dennoch leicht genug, um sie überall hin mitzunehmen. Nicht nur für Wasser – diese Flasche ist "drink-mix ready" und ideal für die Zubereitung von Getränken mit Elektrolyten. Der äußere Ti-Becher ermöglicht das Erhitzen von Wasser und das Kochen von Mahlzeiten am Lagerfeuer oder auf dem Campingkocher. Die Filterflasche entfernt zuverlässig Viren, Bakterien, Protozoen, Partikel, Chemikalien, Pestizide, Herbizide und Schwermetalle. www.grayl.com ORTOVOX // Safety Academy Winterkurse Knietiefer Powder, die Spur einsam im Hang: Skitouren und Freeriden im ungesicherten Gelände sind einzigartig. Doch um sich sicher abseits der Pisten zu bewegen, benötigt es umfassendes Wissen. Die Ortovox Safety Academy mit ihren Lawinenkursen im Winter gilt als eine der weltweit größten Ausbildungsinitiativen zur Lawinenprävention und bietet ein umfassendes Kursangebot. Für die ab sofort buchbaren Kurse der Saison 23/24 wurde das Konzept erweitert: SkifahrerInnen können jetzt wählen, ob sie im Praxisteil lieber auf Skitour oder beim Freeriden unterwegs sind. Bei allen Kursen besteht die Möglichkeit, AVABAG LiTRIC Lawinenairbag-Rucksäcke und aktuelle Notfallausrüstung kostenfrei auszuleihen. Mehr Infos und Tickets: www.ortovox.com/de-de/safety-academy/ausbildung/lawinenkurse PHANTOM // At-Home Kit Es ist Zeit, die Ski für die bevorstehende Wintersaison vorzubereiten. Mit At-Home Kit war es noch nie einfacher, sich selbst um die Beläge zu kümmern. PHANTOM ist eine umweltfreundliche, dauerhafte, leistungsstarke Belag Behandlung für Ski und Snowboards, die die Gleitleistung bei verschiedenen Schneekonditionen verbessert. Das All-inclusive-Kit kombiniert den Base Cleaner, das Base Care Kit und das Single Application Kit. Mit der Polymer-Technologie werden mikroskopisch kleine Kettenverbindungen verwendet, um in die unstrukturierten Bereiche des Ski- oder Snowboardbelags einzudringen und sich darin zu verteilen. Wie Wasser, das ein Glas mit Murmeln füllt, jedoch auf molekularer Ebene. Nachdem PHANTOM Glide in den Belag eingedrungen ist, wird UV-Licht zur Aktivierung des Aushärteprozesses verwendet, der es dauerhaft mit dem Belagsmaterial verbindet. Das kann mithilfe von natürlichem Sonnenlicht im Freien erreicht werden. Nach einem Durchgang mit einer Roto-Bürste sind deine Beläge vollständig behandelt und bereit zum Gleiten. www.dpsskis.com/products/phantom-glide-at-home JACK WOLFSKIN // Alpspitze Pro 3L Jkt & Pants M Die ALPSPITZE PRO 3L-Jacke bietet Skisportlern ein ultraleichtes, atmungsaktives Tragegefühl in einem klassisch, freerideigen Design. Dank des leichten PERTEX® SHIELD AIR-Gewebes, das eine sehr hohe Atmungsaktivität bietet, und der zusätzlichen Belüftungsöffnungen kann man die Jacke auch mal beim Aufstieg an lassen, ohne zu überhitzen. Die Kapuze lässt sich so einstellen, dass den Helm vollständig bedeckt. Die ALPSPITZE PRO 3L PANTS vereint leichten, atmungsaktiven Schutz durch PERTEX® SHIELD AIR-Gewebe mit einem klassischen Skitouringdesign. Die durchgehenden Seitenreißverschlüsse ermöglichen eine einfache Belüftung und ein leichtes An- und Ausziehen. Die vorderen Taschen sind auch beim Tragen eines Rucksacks oder Klettergurts gut zu öffnen. Bergstolz Fazit: Funktioneller, stylischer, etwas weiterer Schnitt. Alles ist da wo es sein soll. Sehr angenehmes Tragegefühl auch direkt auf der Haut, wenn man bei wärmeren Temperaturen unterwegs ist. www.jack-wolfskin.de

8 NEWS Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 WINTERCOCKTAIL // vom Holzgauer Haus Auf 1500 Höhenmeter - am sonnenverwöhnten Rande des Arlbergs liegt das Holzgauer Haus. Über ein Jahrhundert war es eine Schutzhütte für Wanderer, Schmuggler und Wilderer. Heute bilden das urige Stammhaus und die zeitgemäßen Auszeitlofts ein modernes Berghotel am Arlberg. Mit ausgezeichneter Küche, leckeren Drinks und unglaublich coolem Sound. Ausspannen, einkehren, sich der Aussicht erfreuen. Chefin Christine Bechter ist Visionärin, Sommelier, Musikliebhaberin und Gastgeberin – immer herzlich, immer strahlend und auch immer gern bei einem Schnapserl dabei! Die lässt sie teilweise exklusiv brennen oder setzt sie selbst an. Für den Bergstolz öffnet sie ihr Rezeptbuch und empfiehlt „Einen schönen Klassiker von uns, natürlich im speziellen Alberg-Mix“: BERG-NEGRONI • 2cl ROOTS GIN (unser hauseigener Gin, mit Enzian, Latschenkiefer, Angelikawurzel & Preiselbeeren) • 2cl WERMUT aus unserem Kräutergarten • 2cl CAMPARI • Serviert mit eingelegten Latschenwipfeln www.holzgauerhaus.at MARKER CRUISE // Nachhaltiger Komfort Nachhaltigkeit ist das Stichwort der Stunde, nichts geht (in der Sportbranche) mehr ohne. So auch die Marker Cruise, die erste Bindung, die aus nachhaltigen Materialien gefertigt wird. Verwendet werden einerseits recycelte, andererseits biobasierte Kunststoffe. Während man bei MDV bereits seit längerem Erfahrung damit hat, Kunststoffabfälle wiederzuverwerten – Stichwort „Recycle your boots-Projekt“ – sind die auf Rizinusöl basierenden Kunststoffe auch für Marker Neuland. Für die Cruise greift der Bindungshersteller auch erstmals auf Verwendung von biologisch abbaubaren Schmierstoffen zurück, ein Novum in der Branche. Darüber hinaus lässt sich die Cruise in ihre Einzelteile zerlegen und damit stofflich trennen, was sie am Ende ihres Lebenszyklus auch zu 100 Prozent recycelbar macht. Trotz dieser Besonderheiten auf ihre inneren Werte ist die Marker Cruise alles andere als ein Nischenprodukt, ganz im Gegenteil: Ihre Funktion ist voll und ganz auf Allround-SkitourengeherInnen und Komfort ausgelegt. Mit gerade einmal 475 Gramm Gewicht ist sie sicher nicht der Grund, warum am Gipfel die Beine müde sind. Besonders gefallen haben im Test der supereinfache Einstieg und die herrlich praktisch zu bedienende Steighilfe. Als Vorderbacken kommt der im Vorjahr eingeführte ISI Toe zum Einsatz. ISI steht dabei für „Intuitive Step In“ – also einfacher, intuitiver Einstieg. Ein spezieller Gummianschlag hilft, den Schuh beim Einstieg besser und intuitiver zu positionieren. In Kombination mit einer veränderten Geometrie und breiteren Einstiegsplattform, über die sich der Druck einfacher aufbauen lässt, können die Tech-Inserts und Pins perfekt aufeinander ausgerichtet werden, und die Verriegelung erfolgt mit einem deutlich geringeren Kraftaufwand. Die Umstellung zwischen Walk- und Skimodus erfolgt über das Drehen des Fersenbackens. Der Skistopper wird automatisch entriegelt. Trotzdem wird Sicherheit natürlich auch bei der Cruise GROSS geschrieben: Horizontale und vertikale Auslösewerte lassen sich separat einstellen. Bergab konnte die Marker übrigens ebenso überzeugen, wie in der Handhabung: gute Skikontrolle – wobei die hauseigene Kombination mit Völkl Rise Above 88 das Zeug zum absoluten Alltime-Favourite hat. Diese Bindung macht nicht nur Spaß, weil man sich das Herumgewurschtel mit nervig-fitzeligen Teilen spart, die performt auch in schwierigem Terrain mit Sicherheit gebendem Feedback und einer Leistung, die das Grinsen im Gesicht festzimmert. Und nebenbei grinst man auch noch guten Gewissens – eine Win-Win-Win-Situation! Erhältlich ist die Marker Cruise ab sofort als Cruise 10 (DIN Range 4 bis 10) oder Cruise 12 (DIN Range 6 bis 12). Stopper gibt’s in 90 mm oder 105 mm Breite. www.markerbindings.com Die 50 spannendsten Freeride-Touren im Montafon, am Arlberg und im Klostertal, im Bregenzerwald und im Kleinwalsertal. Dieses Guidebook zeigt die lohnendsten und spannendsten Freeride Runs in Vorarlberg und ist damit die perfekte Inspirationsquelle für das nächste Abenteuer abseits der Piste. Ob Varianten-Skifahrer, Freerider, Split- oder Snowboarder – mit dieser handverlesenen Tourenauswahl wird jeder seine persönliche Freeride-Wunschliste finden. Allen Touren gemeinsam sind kurze, liftunterstützte Aufstiege und außergewöhnliche, lohnende Abfahrten. Alle Lines und Runs werden mit Übersichts- und Detailfotos, topografischen Kartenausschnitten sowie genauen Routenbeschreibungen dargeboten. Kurze Interviews mit Freeride-Protagonisten wie Nadine Wallner, Lorraine Huber, Max Hitzig oder Gigi Rüf, Hintergrundwissen zum Freeriden, spannende Facts zu naturverträglichem Verhalten sowie großartige Action- und Landschaftsfotos. Der Autor: SIMON WOHLGENANNT (geb. 1984) ist leidenschaftlicher Skifahrer, Freeride Coach sowie staatlich geprüfter Skilehrer und Skiführer. Der gebürtige Vorarlberger war bei nationalen und internationalen Freeride Wettbewerben erfolgreich und hat auf seinen Skiabenteuern die ganze Welt bereist. Er lebt in Schruns im Montafon und hat dort mit dem SC Montafon das erste Freeride Team in Vorarlberg gegründet. www.guidesimon.at www.tyroliaverlag.at FREERIDE BUCKET LIST VORARLBERG // Simon Wohlgenannt Banff: das ist Champagne-Powder, TiefschneeSchnorcheln, Cat Skiing. Ein Traum. Wer hier unterwegs ist, überlässt nichts dem Zufall. Der BANFF MIPS ist der Inbegriff von Style, Komfort und Sicherheit. Der leichte Freeride-Helm bietet eine optimale Klimatisierung durch einstellbare Lüftungsöffnungen und Schutz durch verstärkte Unterkanten. Wobei das Innenfutter aus nachhaltiger lavalan-Schafwolle besteht und die kleinen Luftkammern eine optimale Stoßabsorption bieten. Dazu gibt’s natürlich die passende Brille. Sozusagen der Deckel von unserem Topf. Die Nendaz Q ist eine Freeride-Brille mit der ALPINA Top-Technologie Quattroflex. Das heißt, die Scheibe hat einen Polfilter, der störendes Blend- und Streulicht herausfiltert sowie kontrastverstärkend wirkt. Der moderne Shape der Goggle ist kantig, progressiv, groß – und gleichzeitig so designed, dass sie auf die meisten Nasen passt. Auch in Sachen Nachhaltigkeit geht die Nendaz mit der Zeit, das Prädikat „Protecting Planet“ zeigt es an. Die Nendaz hat durch die Verwendung von biobasierten und recycelten Materialien einen besonders geringen CO2 Abdruck. www.alpina-sports.com ALPINA // Goggle-Helm-Kombination - BANFF MIPS | NENDAZ Q

10 VERLOSUNG Wie die Vision Collection wurde auch der LINE Pandora 110 mit THCTechnologie ausgestattet und verbindet Tiefschnee-Performance mit Hardpack- und Touring- Eigenschaften. Mit seinem ausgefeilten RockerProfil, dem Tapered Shape und der funktionalen 110er Taillenbreite floatet der Pandora 110 durch den Powder, zieht perfekte Schwünge auf der Piste und lässt dich bei der Tour nicht müde werden. „Die Empfehlung für Mädels, die sich an den Powder rantasten und Spaß am Fahren haben möchten“ „Der Ski ist eine breite Ansage an jeden Powderhang. Lange Turns liegen ihm am besten und zaubern ein Lächeln aufs Gesicht.“ www.lineskis.com Lenzerheide ist dein Outdoor-Spielplatz in den Bündner Bergern. Das Hotel Krone in Churwalden der perfekte Rückzugsort nach einem aktiven Tag. Schneebedeckte Berge, frisch präparierte Pisten und Loipen. Zahlreiche Winterwanderwege und Schneeschuhtrails. Das und vieles mehr bietet Lenzerheide. Ein Spielplatz für Fans von Outdoor-Abenteuern. Inmitten der Ferienregion und nur zwei Gehminuten von der Panoramabahn ins Skigebiet Arosa Lenzerheide entfernt, begeistert das Hotel Krone seine Gäste. Mit seiner Lage ist es der optimale Ausgangspunkt für aktive Tage in den Bergen. Mit seiner Ausstattung die ideale Base für Wellness und Erholung. Das Skigebiet Arosa Lenzerheide bietet neben den 225 Pistenkilometern, auch Freeride Highlights. Tief verschneite Couloirs und steile Hänge, durchzogen mit Felsvorsprüngen, warten auf erprobte Freerider und Skitourengänger. Ein eindrückliches Erlebnis in der unberührten Winterlandschaft der Bündner Bergwelt bietet die knapp 25 km lange Skisafari zwischen Arosa, Lenzerheide und Tschiertschen. TiefschneeAbenteuer und Wellness perfekt kombiniert. Worauf wartest du noch? www.lenzerheide.swiss www.kronechurwalden.ch LENZERHEIDE & HOTEL KRONE // 2 Übernachtungen für 2 Personen inkl.e Tageskarten für das Skigebiet Arosa Lenzerheide THE MOUNTAIN STUDIO // Z-2 HD - GORE-TEX PRO 3L Shell Jacket Goggle-Helm-Kombination für Freerider und Backcountry Freesstyle Fans. Durch die Kombination einer Hybrid-Konstruktion in Verbindung mit der MIPS®-Technologie bietet der Freeride-Helm HYPERION MIPS® optimalen Schutz. Ein solider Helm in einem markanten, modernen Stil. Für maximalen Komfort sorgen die flexiblen und abnehmbaren 3D-Ohrabdeckungen, der magnetische Verschluss Fidlock® und die MIPS® Technologie. Für die richtige Belüftung sorgt der Adjustable Air Flow und die belüftete Scheibe. Mit dem oversized Style, das nahtlos über jeden Helm passt, und der bequemen Passform ist die Julbo SHARP optimal für lange Powder Days geeignet. Die oversized zylindrischen Gläser und das rahmenlose Gehäuse sorgen für ein weites Sichtfeld, was für viel Vertrauen sorgt, während das extragroße Band einfach einzustellen ist und auch dann an Ort und Stelle bleibt. www.julbo.com JULBO // Goggle SHARP | Helm HYPERION mit MIPS Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 Foto: Mattias Nutt Foto: Urban Engel Foto: Mattias Nutt LINE // Pandora 110 Mit dem Kühlrucksack kann man den Tag auf die leichte Schulter nehmen - im wahrsten Sinne des Wortes. Die Kühltasche lässt sich bequem wie ein Rucksack tragen. Setzt du sie ab, bleibt sie dank des vorgeformten Bodens aufrecht stehen. Die Hülle besteht aus einem leicht zu reinigenden, hochdichten Gewebe, das Einstichen und UV-Strahlung widersteht. Ein Streifen aus Magneten, schließt die Kälte ein und hält den Inhalt so über Stunden gekühlt. Sie ist vollständig auslaufsicher und lässt sich sehr weit öffnen, so dass Getränke, Eis oder die Lieblingssandwiches leicht eingepackt werden können. Das HitchPoint™ Gitter ist ideal zum anzuhängen von Gegenständen, die immer griffbereit sein müssen. In der Kängurutasche können Schlüssel, eine Brieftasche oder ein Telefon einfach und sicher verstaut werden. www.yeti.com YETI // Der Hopper® M12 Die Z-2 HD (Heavy Duty) ist eine 3-Lagen GORE-TEX® Pro ShellJacke, gemacht für anspruchsvolles alpines Gelände. Unzählige verschiedene Versionen und Details sind bei der Entwicklung getestet und immer weiter verbessert worden – von dem eigenen The Mountain Studio Team, inklusive Marcel Hirscher, wie auch von anderen Ski Pros. Die Brand hat sich für ein strapazierfähiges, robustes 80 Denier GORE-TEX® Pro- Funktionsmaterial entschieden, das auch extremen Bedingungen beim Skifahren, Snowboarden und Skitourengehen standhält. Die Gore-Technologie macht die Jacke dauerhaft wasserdicht, winddicht und extrem atmungsaktiv. Die Shell-Jacke lässt sich optimal in einem mehrlagigen Bekleidungssystem nutzen und kann daher bei so gut wie allen Bedingungen und Temperaturen zum Einsatz kommen. An warmen Tagen verwendet man die Shell alleine, an kalten Tagen in Kombination mit einem dick gefütterten Midlayer. www.the-mountain-studio.com/de

FOTOFOLIO Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 Mit der Fotografie versucht David, seine Leidenschaft für Natur und Bergsport mit der Kamera einzufangen. Ob beim Skifahren, Mountainbiken, Trailrunning oder Surfen – er findet stets neue Perspektiven und kreative Ansätze, um die Gefühle und Emotionen des Momentes im Bild wieder entstehen zu lassen. Mit seiner Arbeit bei Roast Media setzt er Foto- und Videoproduktionen für Tourismusregionen und Brands im Bergsportbereich um. Sein erstes persönliches Filmprojekt, der Skifilm Expectations wird am 11. November 2023 bei der Freeride Filmbase in Innsbruck im Metropol Kino zu sehen sein. David Ferk SUNSET /NORDKETTE @david.ferk www.davidferkvisuals.com www.roast-media.com 12

CHRISTOPH STECHEL FOTOFOLIO Bergstolz Ski & Bike Magazin • 06 |2023 JULIA MEHNER 13

FOTOFOLIO Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 ANNE WANGLER & ROAST MEDIA CREW SAALBACH JUSTINE DUFOUR-LAPOINTE 14

FOTOFOLIO Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 ANGELA STROLZ VICTORIA MAIER ZILLERTAL 15

16 CROSS TYROL Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023

CROSS TYROL Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 17 CROSS TYROL Ein Skiabenteuer von Fieberbrunn zum Arlberg Der Film „Cross Tyrol“ entführt uns in ein mitreißendes Freetouring-Abenteuer der Mountain Tribe Crew durch das österreichische Bundesland Tirol. Die Reise beginnt im Osten in Fieberbrunn und führt die Freerider durch atemberaubende Berglandschaften bis an ihr Ziel im Westen: St. Anton am Arlberg. Dabei sehen sie sich täglich mit Herausforderungen wie Schneemangel, ungünstigen Lawinensituationen und wechselhaftem Wetter konfrontiert. Trotz der meist ungünstigen Witterungen meistern die Freerider die knapp 20-tägige Tour, die sie über 180 Kilometer Fußmarsch und durch mehr als 15.000 Höhenmeter führt. //Text: Vali Werner-Tutschku | Fotos: Moritz Ablinger

18 CROSS TYROL Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 Die Ursprungsidee für dieses Abenteuer entstand bereits im Jahr 2019, als Martin Kogler und Lukas Mühlmann am Stubaier Gletscher realisierten, wie nah das nächste Skigebiet Sölden lag, und wie man mehrere Skigebiete in Tagesausflügen miteinander verbinden könnte. Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelte sich die Vision, das gesamte Bundesland von Ost nach West zu durchqueren, und das ganz ohne den Einsatz von straßenbasiertem Transport. Einige Etappen schienen in der Planungsphase besonders anspruchsvoll, aber da muss man einfach durch. Zwei Wochen vor dem Start traf die größte Enttäuschung ein: Martin Kogler rief aus dem Sanatorium Kettenbruckein Innsbruck an und teilte die Nachricht vom gerissenen Kreuzband mit. Es schien, als wäre das Projekt für ihn in dieser Saison beendet. Die Mountain Tribe Crew entschied sich daraufhin, die Tour auf zwei Jahre zu verteilen, um Martin die Möglichkeit zu geben, im zweiten Jahr gemeinsam die Gipfel im Westen Tirols zu erleben. Ein paar Tage später war es so weit, und die Crew startete von Fieberbrunn aus ins Abenteuer. Die ersten Tage verliefen problemlos, auch wenn die 70 km bis Silberleiten, dem ersten größerem Stopp, lang waren und Aktivitäten von bis zu 16 Stunden pro Tag erforderten. Doch die anfängliche Begeisterung und Motivation schienen anzuhalten. Das erste Highlight, der "Gabler", stand bevor. Majestätisch ragte er am Talschluss empor. Für Flo Gassner war es von besonderer Bedeutung, diesen lang ersehnten Berggipfel zu erobern, da er als kleiner Junge in dieser Gegend das Skifahren erlernt hatte. Das Ziel des ersten Jahres war Steinach am Brenner, an dem die Tour endete und im nächsten Jahr, gemeinsam mit Martin, fortgesetzt werden sollte. Die verbleibenden 95 km bis nach Steinach stellten eine beträchtliche Strecke dar. Das Skiliftnetz, das sich über die Gipfel und Täler spannte, erleichterte die Distanz erheblich, sodass sie in zwei Tagen von Silberleiten nach Steinach am Brenner gelangen konnten. Mit Rucksäcken von ca. 26 kg pro Person startete der erste Tag des zweiten Jahres, geprägt von 28 km Fußmarsch und einem Anstieg von 1.580 Höhenmetern. Dieser Tag war einer jener Momente, in denen man den Sinn des Projekts in Frage stellt. Der Aufstieg vom Bahnhof Steinach am Brenner zur Bremer Hütte erwies sich als lang und nervenzerreibend. Dies lag nicht nur am Schneemangel und der zusätzlichen Strecke, die nicht wie geplant auf Ski zurückgelegt werden konnte, sondern zu Fuß. Ebenso stellte der vielerorts schneefreie Aufstieg zur Hütte eine Herausforderung dar. Nach einem Start im Dunkeln erreichte die Crew nach 13 Stunden das Tagesziel und ahnte nicht, dass eine heranziehende Schlechtwetterfront am nächsten Tag eine enttäuschende Wendung erfordern würde. Vali empfand es als eine Art Niederlage, als die Gruppe ins Stubaital gezwungen wurde und das beeindruckende Becherhaus mit seiner atemberaubenden Aussicht ausgelassen werden musste und stattdessen die restliche Strecke im Stubaital entlang der Straße zurückgelegt werden musste. "Es war enttäuschend", sagte er, "mit den Skiern wieder am Rucksack die Straße entlangzugehen und auf das Becherhaus verzichten zu müssen, aber es war die richtige Entscheidung an diesen Tag." Das nächste Highlight, die Wildspitze, der höchste Gipfel Tirols, stand an. Die Crew war nach ihrer Ankunft in Sölden vom Stubaital aus wieder voller Energie und Motivation. Trotz des starken Windes und der schlechten Sicht gestaltete sich der Aufstieg zur Wildspitze schwierig, daher mussten sie abermals eine Alternative wählen und diese hieß: Abwarten bis zum nächsten Tag in der Hoffnung auf besseres Wetter. Aber auch am nächsten Tag war keine Besserung in Sicht. Der Schneefall und der Wind über Nacht zwangen die Bergbahnen dazu, sogar den Betrieb einzuschränken. Dadurch musste die Crew zu Fuß von der Schrägbahn starten und somit begann der Tag im Sturm, ohne Sicht, entlang der Pistenbegrenzungen bis zum Mittelbergjoch zum freien Skiraum am Gletscher. Martin kommentierte: "Es wurde von niemandem ausgesprochen, aber jeder hoffte, dass nach all dem Pech mit dem Wetter bisher, dieser Tag der sein wird, an dem sich das Wetter zur Abwechslung auf unsere Seite stellen wird." Und genau so geschah es! Das Wetter wurde fast minütlich besser. Die Crew war als Seilschaft allein im Aufstieg und spurtete den sonst von hunderten Menschen pro Tag begangenen Berg nach dem frischen Schneefall vor. Mit dem ungewohnten Gefühl, dass sich Situationen auch mal zu Gunsten der Crew ändern können, juchzten die Freerider am Gipfel des höchsten Bergs Tirols vor Freude! Der Gepatschferner, der größte Gletscher Tirols, erstreckt sich majestätisch über 18 km² und ist nicht nur ein Naturwunder, sondern auch ein kostbares Gut, das höchsten Schutz verdient. Diejenigen, die bereits eine Tour in dieser Region unternommen haben, wissen um die unvergleichliche Schönheit dieser

CROSS TYROL Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023

20 CROSS TYROL Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 unberührten Landschaft. Diese Erkenntnis wurde auch zur prägenden Erfahrung für die Mountain Triber, als sie bei strahlendem Kaiserwetter über den Gepatschferner marschierten, um die atemberaubenden Couloirs der Erichspitze zu befahren und in der Rauhekopfhütte zu übernachten. Für Martin war diese Zeit am Gepatsch das beeindruckendste Zeugnis von unberührter Natur in Tirol. Nach vier Tagen in der Höhe war es an der Zeit, sich wieder dem Tal zu nähern. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Kaunertal ging es über das Riffljoch in Richtung Pfunds, wo eine lange Talausfahrt auf die Freerider wartete. Sie hofften, dass die Route größtenteils befahrbar war, doch schnell wurde klar, dass abermals aufgrund des Schneemangels einiges zu Fuß bewältigt werden musste – Ski wieder am Rucksack. Die Route zu Fuß in die Schweiz, ausgehend von Pfunds, mag auf den ersten Blick unspektakulär erscheinen, aber…. nein sie ist es auch. Es waren 18 Kilometer - erneut mit Skiern am Rucksack - entlang der Bundesstraße bis nach Samnaun. Hier tauchte erneut die Frage auf, die oft in der Produktion von Freeride-Filmen auftaucht: Warum? Lukas drückte es treffend aus: "Je weniger man nachdenkt, desto schneller vergeht die Zeit." So waren Samnaun und das weiterführende Ischgl im Paznaun bereits in greifbarer Nähe. Der Kontrast zwischen der unberührten Natur, die die Freerider in den letzten Tagen erlebt hatten, und den überfüllten, verbauten Bergen mit Après-Ski-Flair, wohin man auch blickte, schockierte jeden. Es war offensichtlich, wie sehr sich die Freerider zurück in die Berghütten und auf die einsamen Gletscher sehnten. Der Morgen brachte ersehnte Nachrichten: Schnee im Wetterbericht. Schnell wurde ein Plan geschmiedet, um das bisher seltene Skifahren in diesem epischen Abenteuerfilm auch zu realisieren. Die Rucksäcke wurden erneut gepackt, das klare Ziel: Kappl im Paznaun. Hier verweilte die Mountain Tribe Crew einen Tag, in freudiger Erwartung der besten Bedingungen der gesamten Tour. Wie so oft zahlte sich die Geduld aus, und die Crew stand endlich wieder in ihrem Element: Steile Abfahrten im Pulverschnee am Gipfel, der berühmten "Wall of Kappl" in Tirol. Für Vali war dieser Moment der Verwirklichung eines langen Traums. Der frisch gefallene Schnee und die streifende Sonne am Hang ermöglichten optimale Bedingungen für eine spektakuläre Abfahrt. Der Jubel war groß, doch die Anspannung stieg, als Lukas im Funkgerät eingezählt wurde. Ein kleines Schneebrett löste sich im ersten Schwung, in äußerst anspruchsvollem Gelände. Doch Lukas konnte sich problemlos befreien und stand bald nur noch vor Fels. Also schnallte er ab und kletterte einen Teil hinab – eine herbe Enttäuschung. Im zweiten Teil der Abfahrt testete Lukas vorsichtig

CROSS TYROL 21

CROSS TYROL Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 DREI FRAGEN AN DIE MOUNTAIN TRIBE CREW: Was war dein Highlight dieser Durchquerung? Vali Werner-Tutschku: Mein Highlight war der letzte Gipfel, mit Aussicht auf das Ziel, St. Anton am Arlberg. Man konnte weit entfernt die Wildspitze als höchsten Berg am Horizont sehen. Doch war die Wildspitze bereits in der zweiten Hälfte der Tour und somit der Beginn noch viel weiter im Osten. Es erfüllte mich mit Stolz, all diese Distanz mit dieser Crew vollständig bewältigt zu haben. Martin Kogler: Nach meiner Verletzung, die mir das erste Jahr der Durchquerung genommen hat, mit der ganzen Crew auf der Wildspitze zu stehen, war mein Highlight. Paul Schweller (Director, Cinematographie): Für mich gab es viele Highlights, vor allem immer das Ankommen an den verschiedenen Hütten bzw. unseren Tageszielen hat mir immer sehr viel Motivation für die nächsten Tage gegeben. Mein Highlight war daher das Ankommen am Taschachhaus, nachdem wir zusammen auf der Wildspitze waren. Nach so viel Wind und Eindrücken auf der Wildspitze wieder in der ruhigen gemütlichen Hütte zu sitzen und den Tag nochmal zu reflektieren, fand ich sehr cool. Was war der kritischste Moment der Tour? Vali Werner-Tutschku: Kritisch waren für mich die beiden Tage von Steinach am Brenner bis ins Stubaital. Durch mehrere Zeitverzögerungen musste eine Alternativroute eingeschlagen werden. Ich war mir nicht sicher, ob der Zeitplan und die Route nicht zu motiviert für uns als Crew angesetzt waren. Lukas Mühlmann: Von der Gruppendynamik war die kritischste Situation bestimmt der Moment, als wir notgedrungen ins Stubaital abfahren mussten. Es fühlte sich wie eine Niederlage an, die Hochtour, um das Becher Haus auslassen zu müssen. Noch dazu waren die Gemüter sowieso schon vom 14h-Marsch des Vortages angeschlagen. Paul Schweller: Für mich war der kritischste Moment der Tour nicht unbedingt der gefährlichste. Am zweiten Tag der Durchquerung hatten wir eine sehr lange Etappe von Jochberg bis Silberleiten geplant. Zwei Stunden vor Sonnenaufgang aufstehen und zwei Stunden nach Sonnenuntergang ankommen. Die letzten Stunden habe ich sehr gezweifelt, ob ich die ganze Durchquerung schaffe. Wenn jeder Tag so hart gewesen wäre wie dieser, dann sicher nicht. Wie entstand die Idee, Tirol auf Ski zu durchqueren? Martin Kogler: Die Idee ist schon fast 5 Jahre alt. Ich wollte schon lange versuchen, das ganze Bundesland, aus dem ich herkomme, auf Ski zu durchqueren. Bei der Planung wurde uns bewusst, dass die Distanz in ca. 20 Tagen zu bewältigen sei und ebenso, wie schön die unberührte Natur zwischen der Liftinfrastruktur ist. Lukas Mühlmann: Am Stubaier Gletscher stehend spekulierten Martin und ich, welches Skigebiet uns im Westen so nah erscheint. Dadurch realisierten wir, wie kurz oft die Distanzen zwischen der alpinen Infrastruktur in den Tiroler Alpen sind. Das Projekt „Cross Tyrol“ war für uns die logische Folge. Skier: Flo Gassner, Martin Kogler, Vali Werner-Tutschku und Lukas Mühlmann Film: Paul Schweller aka Bruno Foto: Moritz Ablinger 22 einen Übergang, um mögliche Risse in der Schneedecke zu erkennen. Tatsächlich löste sich erneut ein Schneebrett. Lukas bewies Mut und tat das, was in solch einer Situation jeder Freerider tun sollte: Umkehren und in Aufstiegsnähe abfahren. Lukas betonte: "Das war nicht einfach für mich, aber das Risiko war zu hoch. Vernunft ist keine Schande!" Mit isotonischem Sportlergetränk in der Hand ließ die Crew in der Hütte den Tag Revue passieren. Später stellten sie fest, dass sich im Verlauf des Tages noch ein weiteres Schneebrett gelöst hatte, ausgelöst von einem Skifahrer im selben Hang. Das Ziel war in Sicht: St. Anton am Arlberg. Entsprechend war der letzte Gipfel mit Blick in den Osten bis zur Wildspitze und im Westen der Arlbergpass etwas ganz Besonderes. "Bei einem Projekt, das sich mehrere Jahre im Kopf abspielt und immer präsent ist, das Ziel vor Augen zu sehen, ist einfach genial. Dabei geht es nicht nur um die sportliche Leistung, sondern viel mehr um die erfolgreiche Planung und Durchführung eines für uns so großen Ziels", so Martin. Das Gefühl war großartig. Und noch besser war die Erfahrung, ganz Tirol nur auf Ski durchquert zu haben. INTERVIEW

24 CYCLES Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 CYCLES Die Kraft, die im weiblichen Zyklus liegt Foto: Anjuna Hartmann // Text: Johanna Brunner Wir erleben eine Zeit des Wandels, in der die Anerkennung und Gleichstellung von Frauen im Sport an Bedeutung gewinnt. Insbesondere im Bereich des Outdoor- und Risikosports, werden Frauen langsam aber doch immer sichtbarer. Preisgelder werden angeglichen, immer mehr Frauenteams treten bei Wettbewerben an und Frauen nehmen den Raum ein, den sie verdienen. Doch während dieser Fortschritt gefeiert wird, gibt es noch immer einige ungelöste Herausforderungen, die die volle Gleichstellung im Sport behindern. In dieser Zeit des Umbruchs und der Gleichstellung wurde in der Wintersaison 2022/2023 der experimentelle Kurzfilm "CYCLES" produziert.

CYCLES 25 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023

26 CYCLES Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 "CYCLES" ist nicht nur ein weiterer Action-Ski-Film, er konzentriert sich vor allem auf die verschiedenen Phasen des weiblichen Zyklus und die damit einhergehenden körperlichen und emotionalen Veränderungen. Er ist eine Hommage an die weibliche Natur und wie sie den Sport beeinflusst. Unter dem Motto "Dein Zyklus ist deine Superkraft" nimmt uns dieser Film auf eine visuelle Reise durch die vier Phasen des weiblichen Zyklus mit. Diese Reise wird in ein Freeride-Abenteuer auf Ski und Snowboard verpackt. Der Film zeigt nicht nur atemberaubende Abfahrten, sondern erzählt auch die Geschichten von Frauen, die sich ihren Träumen und Leidenschaften verschrieben haben. Er gewährt tiefe Einblicke in die inneren Gedanken und Gefühle dieser Athletinnen, während sie sich durch die unterschiedlichen Phasen ihres Zyklus bewegen. Eine tiefergehende Verbindung Die Verbindung zwischen zwischen körperlicher Aktivität und den wechselnden Energien im Zyklus einer Frau wird auf eine experimentelle und visuelle Weise dargestellt. In den letzten Jahren hat zyklusbasiertes Training bei Spitzensportlerinnen an Bedeutung gewonnen. Sowohl Sportlerinnen als auch medizinisches Fachpersonal betonen die Bedeutung des weiblichen Zyklus im Sport. Das Bewusstsein für den weiblichen Zyklus und seine Phasen kann Sportlerinnen und Trainer:innen einen erheblichen Mehrwert bieten, um die Leistung zu steigern und die Lebensqualität zu erhöhen. Dieses Wissen kann im Outdoorsport dazu beitragen, Frustration zu minimieren und Verletzungen vorzubeugen. Beginnend mit der Menstruationsphase, die dem inneren Winter gleicht. In dieser Zeit erlebt der Körper eine Phase der Erneuerung und Reinigung, vergleichbar mit einem natürlichen Frühjahrsputz für die Seele. Während dieser Phase stößt der Körper die Gebärmutterschleimhaut ab, begleitet von der monatlichen Blutung. Ruhe, Schlaf und Erholung sind in dieser Zeit von entscheidender Bedeutung. Es ist eine Gelegenheit, die Geschwindigkeit des Lebens zu verlangsamen und sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Die Qualität der Ruhe während dieser Phase hat einen erheblichen Einfluss auf die Energie für den Rest des Zyklus. Für diejenigen, die trotzdem gerne körperlich aktiv sind und Bewegung zur Energiegewinnung nutzen, sind leichtes Training, sanftes Yoga und Stretching besonders wohltuend. Ein hilfreicher Tipp ist, alle Aufgaben, die zeitlich flexibel sind, aufzuschreiben, um sie in den nächsten Zyklusphasen mit voller Energie umzusetzen. Foto: Framegrab Foto: Kirsten Frank

CYCLES 27 Die Follikelphase repräsentiert den Frühling, eine Zeit des neuen Wachstums, des Aufblühens und der Entfaltung. Mit steigendem Östrogenspiegel fühlen sich viele Frauen* in dieser Phase risikofreudiger, stressresistenter, stärker und fokussierter. Dies ist die ideale Zeit für intensives Training, längere Splitboard- und Ski-Touren und das Fahren anspruchsvollerer Abfahrten. Die Ovulationsphase entspricht dem Höhepunkt des Zyklus, dem inneren Sommer und ist von viel Energie geprägt. Das Östrogen erreicht sein Maximum und dieses steht auch in enger Verbindung zu den Glückshormonen Serotonin und Dopamin, daher fühlen wir uns in dieser Zeit oft glücklicher, offener und risikobereiter. Dies ist die Zeit, um Ziele zu verwirklichen und geplante lange Touren in den Bergen zu starten. Ein praktischer Tipp ist, wichtige Meetings, lange Bergtouren und sportliche sowie mentale Herausforderungen idealerweise in der ersten Hälfte des Zyklus nach der Menstruation zu planen, da sie in dieser Phase etwas leichter von der Hand gehen. Schließlich, in der Lutealphase, dem inneren Herbst, bereitet sich der Körper auf Abschließen und das Loslassen vor. Der Schwerpunkt liegt auf dem Sammeln von Reflektieren von Erfahrungen und Eindrücken aus dem vorangegangenen Zyklus, ähnlich wie bei der Ernte. Nutze diese Zeit, um Klarheit zu schaffen und zu reflektieren, wofür du zu Beginn des Zyklus mit voller Energie gestartet sind. Das Hormon Progesteron dominiert in dieser Phase und in Zusammenhang mit den hormonellen Schwankungen erleben manche Frauen in dieser Phase Kopfschmerzen, Müdigkeit oder eine gewisse innere Anspannung. Durch diese höhere Empfindlichkeit können viele Dinge sich herausfordernder anfühlen als noch vor einer Woche. Es ist daher wichtig, achtsam und liebevoll mit sich selbst und den eigenen Bedürfnissen umzugehen. Möglicherweise brauchst du in dieser Phase mehr Zeit für dich und weniger äußeren Fokus. Sanftere sportliche Aktivitäten sind besonders wohltuend und fördern Entspannung und Ausgeglichenheit.

28 CYCLES Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 PRODUKTION IDEE: Johanna Brunner CREATIVE CONCEPT: Anjuna Hartmann DIRECTED BY Johanna Brunner & Anjuna Hartmann PRODUCED BY Johanna Brunner CINEMATOGRAPHY: Kirsten Frank & Anjuna Hartmann 2ND CAMERA: Anna Baab & Johanna Brunner DRONE: Kirsten Frank & Celina Weber mit Jana Linicus Hannah Brickler Celina Weber Anna Baab Verena (verruecktschick) Inese Grinberga Helena Launay Orlando SUPPORTED BY Mons Royale und DELAYON Eyewear Die Macherinnen von "CYCLES" sind leidenschaftlich daran interessiert, diesen Film an Orten zu präsentieren, an denen er einen Unterschied machen kann. Wenn Sie ein Kino, ein Filmfestival oder ein Event organisieren, bei dem "CYCLES" perfekt passen würde, zögern Sie nicht, sich unter contact@jobrunner.at zu melden. I N F O BOX CYCLES a movie about discovering the power of the female cycle IDEA johanna brunner CREATIVE CONCEPT anjuna hartmann DIRECTED BY johanna brunner, anjuna hartmann PRODUCED BY johanna brunner CINEMATOGRAPHY kirsten frank, anjuna hartmann 2ND CAMERA anna baab, johanna brunner DRONE kirsten frank, celina weber ADDITIONAL FOOTAGE ludwig hagelstein STARRING jana linicus, hannah ziegler, celina weber, anna baab, verena stahl, inese grinberga, helena launay orlando, rosina friedel EDIT & SOUND DESIGN anjuna hartmann COLORS matilda schön SOUND MASTERING dennis keil INTRO VOICE luisa horn GRAPHIC DESIGN jule saalmüller STILL PHOTOGRAPHY anjuna hartmann, kirsten frank, jana linicus

30 SKITEST Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 |2023 Champagne Powder, Tiefschnee-Schnorcheln, Backcountry Skiing. Das beschreibt so ziemlich die Gegebenheiten, die uns Frau Holle dieses Jahr geschenkt hat. Einer der geilsten und besten Skitests in der Bergstolz-Historie! Und er fand auch wieder im gewohnten und bewährten Testmodus statt. Jeder Ski, der in dieser Bergstolz Ausgabe veröffentlicht wird, wurde beim Skitest am Hintertuxer Gletscher von Meinungsbildnerinnen, Mitarbeiterinnen der Skihersteller und den Magazintesterinnen bei unterschiedlichen Bedingungen auf seine Stärken und Schwächen, seine besonderen Vorzüge und seinen optimalen Einsatzbereich hin getestet. Auf jeden Topf passt ein Deckel, sprich für jeden Ski gibt es die passende Pilotin. Daher geben wir den Herstellern sehr wenig vor. Für die diesjährige „WOMEN’S SHRED“ Kategorie waren das: „Euer Top-Freerideski für Frauen“. Das sind sowohl Unisex-Bretter für fette Backcountry Lines, als auch verspielte Twintips für unsere Park-Königinnen. Bei uns gibt es kein klassisches Zahlen Ranking, sondern vielmehr eine Aufbereitung der Stärken und Schwächen der einzelnen Ski. Denn jede Freeriderin ist einzigartig und hat unterschiedliche Vorlieben. Wir versuchen genau diese Charakteristiken herauszuarbeiten, um Dir eine Entscheidungshilfe zu bieten, welche neuen Skimodelle für Dich persönlich geeignet sein könnten. Mit dieser Vorauswahl und einem zusätzlichen Ratschlag vom Fachhändler Deines Vertrauens steht dem erfolgreichen Kauf neuer Freeride-Bretter dann nichts mehr im Weg. Oft bieten Händler auch Testtage an. Bei den meisten Openings ist auch die Skiindustrie mit ihrem neuen Material vertreten. Und natürlich bietet das FreerideTestival - das heuer an fünf Standorten in Österreich stattfindet - die uneingeschränkte Möglichkeit alle Brands und deren Ski im Schnee zu testen. Jetzt aber viel Spaß beim Stöbern und Vergleichen! FREERIDE SKITEST HINTERTUXER GLETSCHER ZILLERTAL 2023 Fotos: Daniel Bear Kategorie „WOMAN’S SHRED”

SKITEST 31 ARMADA ARW 116 VJJ UL Test Länge: 175 cm | ø R= 17,0 m Erhältliche Längen: 165, 175, 185 cm Taillierung: 139 | 116 | 135 mm Gewicht / Paar: 3.200 g Preis: 749,95 Euro Testermeinung: Empfohlen für verspielte Fahrerinnen, die einen Shredbuddy suchen. Der Ski lässt sich easy fahren und fühlt sich gut an. Er hält gut auf der Piste, ist eher weich abgestimmt und daher super, um von weichem Buckel zu weichem Buckel zu springen. Die große Schaufel sorgt für guten Auftrieb im Gelände, und der weiche Flex macht ihn super einfach zu fahren. Empfohlen für Skifahrerinnen, die sehr leichte Ski bevorzugen und keine schnellen Big Mountain Lines fahren wollen. „Er gleitet super und dreht gut, dank gutem Auftrieb und Drehfreudigkeit, sowohl in großen Turns als auch in Treeruns.“ BLIZZARD Sheeva 11 Test Länge: 180 cm | ø R= 19,0 m Erhältliche Längen: 168, 174, 180 cm Taillierung: 140 | 112 | 130 mm Gewicht / Paar: 3.640 g Preis: 750,00 Euro Testermeinung: „Der sieht zwar zuckersüß aus, ist aber ein massives Brett für gute Skifahrerinnen!“ Auf der Piste kann er mit seiner Mittelbreite schon mal etwas flattern, aber insgesamt lässt sich der Sheeva 11 super unkompliziert drehen. Mit gutem Auftrieb läuft er durchs Verspurte und bleibt stets ruhig und gelassen. Der Blizzard vermittelt viel Sicherheit, besonders in kurzen Radien fährt er sich top. Für sportliche Mädels, die gerne abseits der Pisten unterwegs sind. „Eine bombastische Allround-Waffe für Frauen, die schnell, sportlich und kraftvoll Skifahren, und das bevorzugt im Gelände.“ DPS Kaizen 100 Test Länge: 179 cm | ø R= 15,0 m Erhältliche Längen: 153, 163, 171, 179, 184, 189 cm Taillierung: 132 | 100 | 117 mm Gewicht / Paar: 3.610 g Preis: 1.549,00 Euro Testermeinung: Das Design der Ski ist sauber und typisch für DPS. Onpiste lässt sich der Kaizen gut auf die Kante bringen, erfordert jedoch ordentlich Druck auf die Schaufel für Kurzschwünge. Im verspurten Gelände ist die Schwungeinleitung harmonisch, Stöße werden aber sehr direkt weitergegeben. Unsere Testerinnen beurteilen den Kaizen als einen hartern und anspruchsvoll zu fahrender Ski, dessen Pilotin ein ordentliches Ski-Skillset mitbringen sollte, um Spaß zu haben. „Sowohl Big Turns als auch Treeruns machen richtig Spaß, der Auftrieb ist supergut, das ist ein top Ski für perfekten Powder!“ DYNAFIT Radical 97 Ski W Test Länge: 177 cm | ø R= 19,0 m Erhältliche Längen: 163, 170, 177 cm Taillierung: 126 | 97 | 116 mm Gewicht / Paar: 3.100 g Preis: 800,00 Euro Testermeinung: Der Radical 97 W fährt sich, bei allen Bedingungen „easy-cheesy“. Der Kantenhalt ist für einen Freetourer super, und auch gecarvte Turns lassen sich gut auf die Piste zirkeln, solange es nicht zu schnell wird. Im Verspurten lässt sich der Dynafit problemlos durch die Buckel steuern. Im Pulver schwimmt der Tip mit dem langen Rocker gut auf, für richtig tiefe Tage fehlt es dem Ski aber etwas an Mittelbreite. Unkomplizierter und einfach zu fahrender Freetourer, mit dem frau auch längere Aufstiege unternehmen kann. „Schönes Design - man erkennt sofort die Dynafit-Gene.“

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzk0ODY=