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Rider Profile - Manon Loschi & Max Hitzig


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„Das beste am Freeriden ist, mit Freunden draußen zu sein“

„Ich heiße Manon Loschi – das wird ‚LOSKI‘ gesprochen, jeder sagt das immer falsch – und ich fahre heuer Freeride World Tour.“ Kurz und knapp stellt sich die 20-jährige Französin lachend im Interview vor. „Das beste am Freeriden ist, mit Freunden bei jedem Wetter am Berg unterwegs zu sein, neue Menschen und Orte kennenzulernen. Und wenn ich dann noch meinen Run so runterbringen konnte, wie ich es mir vorgestellt habe und das Adrenalin spüre – das macht mich glücklich.“

Wobei Skifahren nicht unbedingt Liebe auf den ersten Blick war. Ihr Vater betreibt einen Skishop in der Nähe von La Clusaz und Manon stand schon mit zwei Jahren das erste Mal auf den Brettern. „Am Anfang mochte ich es gar nicht so sehr. Aber als ich auf die höhere Schule wechselte, wählte ich als Schulaktivität den Freeride Skiclub Evolution 2, dort war Seb Michaud Trainer. Und das hat mich so sehr gepackt, dass ich nie mehr wieder damit aufhörte.“ Zu Beginn war sie noch in kleinen Parks unterwegs – „Ich hab Mini-360s gemacht und ein paar kleine Tricks gelernt.“ – aber mit 14 Jahren wechselt sie zum Freeriding. „Meine Eltern haben mich da immer unterstützt. Für sie war es beruhigend zu wissen, dass wir nicht alleine im Gelände unterwegs waren, sondern mit Coaches, die uns nicht nur Skifahren, sondern auch die notwendigen Sicherheitsprozeduren beibrachten“, erinnert sie sich.

Die Basic-Tricks, die sie zuvor gelernt hatte, kamen ihr jetzt zugute, erzählt sie, denn im Freeride Ski Club waren fast ausschließlich Jungs. „Die Atmosphäre war immer freundschaftlich motivierend. Jemand hat was ausprobiert, einen Trick oder eine Line zum Beispiel, und die anderen wollten es nachmachen. Es war völlig egal, ob Du mal gestürzt bist, wenn was geklappt hat, gab es sofort die nächsten Aufgaben zu erledigen: Einen neuen Trick lernen, oder ihn größer machen.“ Sie lacht: „Wir haben uns gegenseitig gepusht und uns so entwickelt. Und außerdem kannst Du beim Freeriden immer was machen am Berg, egal wie das Wetter ist: Treeruns oder Faces, Parklaps oder ein spezieller Trick. Da lernst Du ziemlich viel dazu. Wir haben nicht viel darüber nachgedacht, was genau wir da machen – wir haben es einfach getan.“

2023 ist Manon Loschi ein Rookie auf der FWT, sie hat sich mit einem Sieg beim 4*-Contest in Nendaz und einem 2. Platz beim FWQ in Gurgl qualifiziert. „Klar, es hilft im Frauen-Feld, ein paar Tricks smooth und stylisch in Deinen Run einzubauen“, grinst sie, „das jagt Deinen Score ganz schön in die Höhe, weil das noch nicht so viele Fahrerinnen machen. Aber Du musst auch schnell und sicher Skifahren, eine tolle, anspruchsvolle Line finden. Viele Riderinnen fahren sehr schnell und springen hohe Cliffs. Mein Ziel ist es in der kommenden Saison, Lines zu fahren, die mir gefallen und auf die ich stolz bin, selbst wenn ich mal stürzen sollte.“

Für einen Neuling klingt sie nicht sehr aufgeregt, sie bestätigt das auch direkt: „Ich durfte in Fieberbrunn das Face eröffnen, da hab ich schon einen kleinen Vorgeschmack davon bekommen, was mich auf der FWT erwartet. Meine Eltern, besonders meine Mutter, sind, glaube ich, nervöser als ich. Aber gespannt bin ich schon“, gibt sie dann zu. „Es ist doch mein Traum, rund die Welt zu reisen und an den verrücktesten Orten Ski zu fahren. Ich war noch nie in Kanada – da freue ich mich riesig drauf! Ich hab großes Glück, dass mich meine Sponsoren so toll unterstützen, das macht vieles einfacher für mich. Und ich bin sehr glücklich, dass ich an einer Business School studieren kann, die aufs Skifahren ausgerichtet ist. So kann ich mich voll auf die Wettkampfsaison konzentrieren – und hab trotzdem einen Plan B in der Tasche, falls es doch nicht klappen sollte, nur vom Skifahren zu leben.“

Im Interview lacht Manon Loschi viel und ansteckend. Man spürt richtiggehend, wie groß ihre Freude ist, ihrem Lebenstraum einen Schritt nähergekommen zu sein. Abschließend meint sie dann nur: „In einem Jahr möchte ich sagen können, dass ich eine superspaßige Saison hatte, viele neue Menschen und Orte kennengelernt habe. Dass ich gut Ski gefahren bin und tollen Schnee gefunden habe. Und wenn wir uns in zehn Jahren wiedertreffen, dann hoffe ich, dass ich vom Skifahren leben kann, die Welt mit meinen Ski bereise und ein paar richtig gute Skifilm-Segments gedreht habe. Aber alles zu seiner Zeit, jetzt bin ich erst mal der Rookie mit dem größten Spaß auf der Tour!“ Sie lacht.

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„Mit Ski an den Füßen habe ich das Gefühl, eine Superkraft zu besitzen“

„Man hat nur einen Versuch, um die perfekte Route zu wählen und so viel wie möglich von seinem Können zu präsentieren, ohne dass man die Strecke davor kennt“, sagt Max Hitzig im Interview. Diese eine Chance zu ergreifen, wenn sie sich einem bietet, das kann der Montafoner offenbar ziemlich gut: Über eine Wildcard zu einem Startplatz für den Freeride World Tour Stopp in Fieberbrunn 2022 gekommen – sein erster Start bei der FWT wohlgemerkt – begeistert er Judges und Publikum gleichermaßen und holt sich direkt den Sieg.

So geradlinig das erscheinen mag, der Weg nach Fieberbrunn war es nicht direkt: Max bekam für den 4*-Qualifier im Montafon eine Wildcard, stürzte aber in seinem Run. „Mein Ziel war ein Podiumsplatz und damit ein Platz in den Finals – Traum geplatzt. Da hab ich echt gedacht, das wars jetzt mit meiner Skikarriere“, erinnert er sich zurück. „Aber nur eine Stunde später hatte ich eine Wildcard für einen 3*Qualifier in der Schweiz in der Tasche. Den hätte ich glatt gewonnen, wenn ich nicht ein gesperrtes Cliff gesprungen wäre.“ Während des Contests war eine Lawine abgegangen und eine Sektion des Faces wurde gesperrt. Da der Starter das aber nur auf Französisch bekannt gab, bekam er die Info nicht mit, fuhr seine Line und wurde anschließend disqualifiziert. Dafür – Überraschung – bekam er eine Wildcard für den anschließenden 4*-Bewerb, bei dem er endlich am Podest ganz oben landete. Danach in Jasna wurde er Zweiter und hatte das Ticket für die Freeride World Tour 23 in der Tasche. „Und dann hab ich noch die Wildcard für Fieberbrunn bekommen“, lacht er. „Am Start fühlte ich mich zuerst nicht so gut, aber dann kam die Sonne raus. Es hört sich vielleicht komisch an – wenn das Wetter gut ist, dann fühlen sich die Landungen weicher an und alles wirkt irgendwie einfacher. Und ja, am Ende hats ja ganz gut hingehauen für mich.“ Max grinst. Das Ziel, Profi-Freerider zu werden, hatte der gelernte Elektrotechniker sich schon mit 14 in den Kopf gesetzt. „Die Ausbildung hab ich beendet. Aber für mich war seit damals klar, dass ich das mit dem Skifahren so lange probiere, bis es klappt“, erklärt er. Die Liebe zum Skifahren und zu den Bergen wurde ihm praktisch in die Wiege gelegt: „Mein Papa ist Bergführer und Skilehrer, ich war noch nicht mal zwei Jahre alt, als ich das erste Mal auf Ski stand. Im Kindergarten dann bin ich am Nachmittag auch immer mit meinem Papa mitgefahren“, erzählt er und berichtigt: „Ehrlicherweise bin ich oft gar nicht im Kindergarten gewesen, sondern schon in der Früh mit ihm zum Skifahren gegangen.“ Die klassische Rennkarriere im Skiclub hat ihn hingegen nie interessiert: „Die haben mich eher genervt damals, da wollte ich nicht dazu gehören. Mein großer Bruder hat dann irgendwann mit Freestyle angefangen, da bin ich mit. Aber da wir mit meinen Eltern schon so früh auch immer im Gelände waren, war für mich der Weg zum Freeride eigentlich vorgezeichnet. Skifahren gibt mir das Gefühl der Freiheit. Nur ich, meine Ski und die Natur - mehr braucht es nicht.“ Entsprechend früh kam Max auch in Berührung mit den Schattenseiten des Freeridens. „Unser Vater hat uns von klein auf den Umgang mit alpinen Gefahren nähergebracht“, erzählt er. „Trotzdem, als ich ungefähr zehn Jahre alt war, waren wir alleine, ohne Eltern unterwegs. Es hatte einen 4er, wir hatten Spaß im Powder und glaubten, dass schon nichts passieren würde. Wir haben aber jede Menge Lawinen losgetreten, glücklicherweise ist nicht mehr passiert. Zuhause waren meine Eltern dann sehr ruhig, sie haben mir klar gemacht, wie gefährlich sorgloses Verhalten am Berg sein kann. Und da hats bei mir ‚klick‘ gemacht. Ich bin seitdem nie mehr wieder in eine solche Situation gekommen.“ Seinem Enthusiasmus fürs Freeriden hat das dennoch keinen Abbruch getan: „Mich reizt der Adrenalinschub, den ich bekomme, wenn ich mit voller Geschwindigkeit einen Hang hinunterfahre oder ein Cliff springe. Sobald ich mir meine Ski an die Füße schnalle, habe ich das Gefühl, eine Superkraft zu besitzen. Ich kann nicht mehr nur den Berg hinab laufen, ich fahre, ich fliege, bis ich wieder am Boden ankomme.“ An den Contests gefällt ihm der Ansporn durch die Konkurrenz, aber: „Eigentlich geht es bei den Wettbewerben nicht nur darum, gegen die Mitstreiter zu fahren, sondern auch gegen den Berg. Man hat nur einen Versuch. Die Challenge ist es, die mich begeistert.“

Challenge, Adrenalin, Konkurrenz – Ehrgeiz ist Max Hitzig sicher nicht fremd. Im Gespräch bekommt man allerdings das Gefühl, dass der es nicht ist, der ihn als Freerider auszeichnet. Viel eher schon eine selbstbewusste Mischung aus Freude am Skifahren, einer gewissen Bescheidenheit und dem Wissen um das Glück, genau das tun zu können, was er liebt: „Ja klar will ich der Beste sein! Aber ich mache mir nicht zu viel Druck, sondern versuche einfach Spaß auf der Tour haben. Das wird ein Abenteuer für mich, und ich möchte zeigen, was ich kann.“ Wie er seine Lines anlegen will? „Grad runter. Früher wollte ich immer superkreativ fahren, aber die ‚alten Hasen‘ haben mir beigebracht, dass es am besten in der Falllinie läuft.“ Ziemlich geradlinig also – passt zu ihm. Und wenn es so geradlinig weitergeht wie bisher, dann dürften wir von Max Hitzig in den kommenden Jahren noch einiges hören.

bergstolz riderprofile loschi

MANON LOSCHI

Alter: 20

Homespot: La Clusaz, France

Sponsoren: K2 Skis, Peak Performance, Anon, BCA, La Clusaz, La Scierie Restaurant

Highlight: 1. Platz FWQ 2022
Qualifikation für die FWT 2023
5. Platz FWQ 2021
Erstes Skifilm-Segment in „Recipe“ von Colline Ballet-Baz

Ziele :Durch das Skifahren rund um die Welt reisen und für Skifilme große Freeride- und Backcountry-Segments drehen

Instagram @manon_loschi


 

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MAX HITZIG

Alter: 20

Homespot: Silvretta Montafon

Sponsoren: K2 Skis, BCA, Montec

Highlight: 1. Platz FWT Fieberbrunn Qualifizierung für die FWT 2023

Ziele1. Platz FWT

TikTok maxhitzig

Instagram @maxhitzig





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