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E-Bikes sind mittlerweile fast allgegenwärtig, allerdings auch ein heiß diskutiertes Thema: Während die einen gerne auch mal mit Motorunterstützung treten, weigern sich ein paar Hartgesottene kategorisch – aus welchen fadenscheinigen Gründen auch immer – sich aufs E-Bike zu setzen. Schafft man es dann, diesen Verweigerer auf eines zu setzen, dann zeigt sich fast immer dieselbe Reaktion: „Wow!“
Mit dem E-Bike tun sich neue Wege auf, wenn sich nicht überhaupt eine neue Sportart entwickelt: Ich war letztlich wieder mal am schönen Gardasee und in der Nähe des Ledro Sees zu einer E-Bike Präsentation eingeladen. Mittlerweile bin ich doch schon etliche Jahre in der Region unterwegs und meinte, alle fahrbaren Wege (oder zumindest die meisten) zu kennen. Aber weit gefehlt! Mit dem E-Bike zeigen sich neue Perspektiven und gänzlich neue Möglichkeiten: Wir sind einen Wanderweg hochgefahren, wo Du im Leben nicht dran denkst hier hochzufahren. Laufend 20% Steigung und technisches Bergauffahren unter größter Anstrengung. Das war bei Weitem nicht „Naja Du fährst jetzt auch schon E-Bike, ja in Deinem Alter würde ich das auch tun“… Im Übrigen lag das Durchschnittsalter bei dieser Tour um die 35 Jahre und der Spaß war groß, denn einen neuen unbekannten Trail runterzufahren ist immer was Besonderes. Danach war ich noch auf dem Riva Bikefestival, und hier würde ich das Durchschnittsalter mit mindestens 35 Jahren beziffern, eher noch älter. Eröffnet das E-Bike also gar die Chance, die Jüngeren wieder zu motivieren auf ein Bike zu steigen?
Ob mit oder ohne elektrische Unterstützung, können wir nicht alle zusammen einfach das tun, was wir lieben? Das E-Biken ist eine neue Sportart, es hat zwar eindeutig mit MTB zu tun, ist aber trotzdem anders und hat seine Daseinsberechtigung wie jede andere Disziplin auch. E-Bikes sind nicht mehr wegzudenken; wenn man die Hersteller fragt hört man immer öfter, dass sie 50% ihres Umsatzes mit E-Bikes machen. Hier wird investiert und die Entwicklung vorangetrieben, es herrscht eine Stimmung wie in den Anfängen des MTB Booms in den 90ern.
Das wird natürlich auch Probleme auf den Trails bringen: Wo die einen bergab fahren, kommen die anderen rauf, aber miteinander sollten wir es doch schaffen, Rücksicht und Verständnis für den anderen mitzubringen und die Leidenschaft miteinander zu teilen. Denn eigentlich haben wir doch alle das gleiche Ziel: draußen die schöne Bergwelt zu genießen. In diesem Sinne machen wir im Bergstolz Magazin keinen Unterschied, ob mit Strom oder ohne: Hauptsache fahren und die Trails genießen!
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