bergstolz

Engelberg - Christmas date


// Foto: Anne Wangler & Mary Birkeland // Text: Sophie Oettl

Nicht ohne Grund zählt Engelberg zu einer der beliebtesten Freeride Destinationen der Alpen.  Was mit Abstand das Beste in dieser Region ist, sind die meist super Bedingungen und das abwechslungsreiche Skigebiet. Man hat unzählige Möglichkeiten für verschiedene Runs mit bis zu 2.000 Tiefenmetern direkt vom Lift aus.

 Auch die Freeriderin Mary Birkeland vom Women2Women Blizzard Team konnte hier nicht widerstehen. Geboren und aufgewachsen ist Mary in einem kleinen Dorf in Norwegen namens Sauda. Sobald sie laufen konnte, stand sie bereits auf ihren ersten Skiern. Im Winter ist es in ihrem Geburtsort üblich, die Ski als Transportmittel zu verwenden, so hatte die Freeriderin schon sehr früh sehr viel Kontakt mit dieser für sie so besonderen Sportart. Denn der Ski war bei Mary bald „nicht nur Transportmittel“. Mit 15 startete sie mit ihren ersten alpinen Wettkämpfen, wobei Mary schon recht schnell merkte, dass der Rennsport nicht ihre Welt war. Der logische Schritt: Sie sattelte um und fuhr kurz darauf den einen oder anderen Freestyle Contests mit.

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Als sie endlich 18 wurde, durfte sie schließlich auch bei den ersten Freeride Contests mitmachen, wobei die Wettkämpfe für sie eher zum socializen dienten. Ihr Papa wollte damals unbedingt, dass Mary nach erfolgreichem Abschluss der Highschool das College besucht, doch die junge Norwegerin wollte einfach nur Skifahren, was ihrem Papa die ein oder andere Panikattacke bescherte. Mary wollte auch neue Orte, Kulturen und Abenteuer entdecken. Auf ihrer Reise arbeitete die junge Norwegerin als Skilehrerin, um sich über Wasser zu halten. „Ich hatte nicht wirklich viel Geld, ich versuchte so wenig wie möglich zu arbeiten, um so viel Zeit wie möglich beim Skifahren verbringen zu können.“ Es dauerte nicht lange da entdeckte sie Engelberg für sich. Durch die coole Freeride Community fühlte sie sich direkt wohl und wusste: „Hier möchte ich bleiben!“

Zu diesem Zeitpunkt kam sie an einem Punkt in ihrem Leben, wo ihr das „normale“ Arbeiten als Skilehrerin zu langweilig wurde und sie den täglichen Trott satt hatte. Sie wollte aber dennoch draußen an der frischen Luft arbeiten und sich körperlich betätigen und das am Besten mit Ski an den Beinen. Leider musste sehr schnell ein Job her, damit sie in diesem wunderschönen Ort bleiben konnte. Ein guter Freund, der damals schon bei Ski Patrol arbeitete, brauchte nicht viel reden, um Mary mit an Bord zu holen. Sie hatte jetzt nicht nur einen neuen Job ergattert, sondern auch ein eigenes Abenteuer gefunden, mit neuen Freunden, Bekanntschaften, Kollegen - unter anderem ihren jetzigen Lebensgefährten Sven. Als Ski Patroler ist Mary vor allem für die Hangsicherheit zuständig, rettet verletzte Personen, leistet Erste Hilfe und bringt bei Bedarf die Feiermeute wieder sicher zurück ins Tal.

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Auch ein großer Teil ihres Jobs: Lawinenkontrolle und bei Bedarf diese zu sprengen. Es war letztes Weihnachten, als Mary das erste Mal die Ehre hatte, vom Helikopter zu sprengen. Ihr „Christmas Date“ mit ihrem Teamkameraden und festen Freund verlief dann doch etwas anders als geplant. Sven saß mit dem Piloten vorne, Mary hinten und war schon im Sicherheitsgurt festgemacht. Die drei kundschaften die beste Stelle zur Platzierung der Bombe aus und einigten sich auf einen Punkt – den Mary aber zum Todlachen der beiden anderen verfehlte… An diesem Tag war es windig, der Schnee war stark verweht und teilweise vereist, weshalb die Bombe die Wand hinunterrutschte. Auch stand sie ein wenig wackelig auf den Beinen – draußen auf der eisigen Kufe des Helikopters. But don’t worry! Die „Sprengflüge“ der Ski Patrol finden immer sehr früh morgens statt und es wird mehrmals gecheckt, dass sich niemand im Sprengfeld und im möglichen Lawinenkegel aufhält. Ende gut alles gut!

In ihrer Freizeit geht Mary gerne und viel Skitouren. Einer ihrer Favoriten ist die Titlis-Rundtour: Eine coole Halbtagestour, mit vielen Tiefenmetern und einer kurzen, aber wunderschönen Skitour mit gewaltigem Ausblick auf die benachbarten 4000er. Die Tour beginnt mit der Auffahrt auf den Titlis, gefolgt von ein paar Kurven auf der berühmten Freeride Abfahrt „Steinberg“, bevor man auf einen Grat namens „Messer“ stößt. Es folgt ein kurzer Hike über den Grat, der aber an manchen Stellen sehr ausgesetzt ist, hier ist also Vorsicht angesagt. Nach der Überquerung gelangt man zum ersten Abseilpunkt. Für sehr gute Rider ist die Rinne befahrbar, aber nur, wenn auch genug Schnee vorhanden ist. Dann folgt eine schöne Abfahrt in einem nach Süden ausgerichteten Hang in der Sonne. „Titlis ist nach Norden ausgerichtet, also freuen wir uns immer besonders, wenn wir ein bisschen in der Sonne fahren können.“ Dann kommt der zweite Abseilpunkt. Bei genügend Schnee und guten Fahrskills ist auch diese befahrbar. Wenn man aus dem zweiten Couloir rausfährt, wird man direkt mit einem Blick auf das gewaltige Bergmassiv der 4.000er belohnt. Es geht weiter mit einem kurzen Ski-Teil zum ersten Auffellpunkt. Dafür ist der folgende Aufstieg über den Wendengletscher mit seinen 600 Höhenmetern auch mit dicken Ski und Freerideboots gut zu schaffen und das Biwak am Grassen schnell erreicht. Das Highlight: Die jetzt folgende 1500hm Abfahrt!

Mit spektakulärem Blick auf das Engelberg-Tal zieht man seine Lines im steilen und verspielten Gelände. Wer seine Tour verlängern möchte, hat die Möglichkeit, im Grassen Biwak zu übernachten und die umliegenden Berge und Abfahrten zu erkunden. „Die Hütte ist sehr einfach gehalten, mit Feuer zum Heizen und Kochen sowie einem Bett, aber es gibt eine feine Weinbar. Ich habe nach langen Tagen in den Bergen viele Abende im Grassen Biwak mit gutem Wein genossen.“

INTERVIEW
LESLIE BAKER-BROWN

Wann hast du deine Leidenschaft für’s Skifahren entdeckt?
Ich habe mit 3 Jahren angefangen Ski zu fahren – zu diesem Zeitpunkt wusste ich wahrscheinlich noch nicht, dass es zu meiner Leidenschaft werden würde! Als ich 6 Jahre alt war, haben wir am örtlichen Rennprogramm teilgenommen, und es gab kein Zurück mehr.

Du bist die Leiterin des Projekts Women2Women. Um was geht es hier genau?
Das Women2Women-Programm startete 2015 mit dem Ziel, das Outdoor- und Skierlebnis für Frauen zu verbessern und zu fördern. Wir haben im Grunde genommen 4 Säulen, die unsere Ausrichtung bestimmen.

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Produkt: Wir arbeiten eng mit unserem Produktentwicklungsteam und einer Kerngruppe von Frauen weltweit (einschließlich Mary B.!) zusammen, um das richtige Produkt für Frauen zu entwickeln. Wir testen Prototypen, Konkurrenzprodukte und validieren die Produktentwicklung hinsichtlich des Gefühls und der Fahreigenschaften sowie des Grafikdesigns und der Farben.

Bildung: Wir glauben, dass eine gebildete Frau besser in der Lage sein wird, für sich selbst einzutreten und selbstbewusster wird. Wir bieten Bildungsmöglichkeiten an, um mehr über Ausrüstung zu erfahren, sowohl bei Veranstaltungen vor Ort als auch durch Online-Meetings. Wir haben auch das Hilaree Nelson Stipendienprogramm, bei dem wir Frauen die Möglichkeit bieten, an Frauen-Camps teilzunehmen oder Kurse zu belegen, um ihre Karriere in der Skigemeinschaft voranzutreiben. Es gibt nicht genug Frauen in Führungspositionen in der Skibranche!

Inspiration: Wir entwickeln inspirierende Inhalte und Geschichten, die zeigen, was Frauen tun können und hoffentlich andere Frauen dazu inspirieren, ihre Grenzen zu überschreiten, mehr zu lernen und mehr auszuprobieren.

Gemeinschaft: Die Bereitstellung einer Plattform, auf der Frauen zusammenkommen können, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen, ist eine kraftvolle Möglichkeit, Selbstvertrauen aufzubauen und mehr Spaß zu haben!

Wie geht es weiter? Habt ihr euch konkrete Ziele gesetzt?
Wir haben das Glück, dass wir volle Unterstützung von unserem Mutterunternehmen mit Menschen und finanziellen Ressourcen haben, um mit diesem Programm weiter voranzukommen. Frauen stellen einen großen Teil der Skibevölkerung dar. Oft treffen sie Entscheidungen darüber, ob ihre Familie Ski fahren oder in den Urlaub fahren soll, was der Branche als Ganzes hilft, Frauen engagiert, eingebunden und gehört zu halten. Unsere 4 Säulen sind stark, und wir werden weiterhin mit mehr Initiativen voranschreiten, um Frauen im Freien weiter zu fördern.

ÜBER WOMEN2WOMEN:
www.blizzard-tecnica.com/us/en/about-w2w

BLOG:
www.blizzard-tecnica.com/us/en/women-project




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