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Es ist schon krass, wie sich „das Moutainbiken“ verändert hat. Wenn ich nur ein paar Jahre zurückdenke, waren Mountainbikes vorwiegend Hardtails. Die „Events“ waren vor allem Marathonveranstaltungen und jeder Ort, der auch nur einen kleinen Hügel hatte, veranstaltete sein eigenes Rennen. Die Strecken verliefen größtenteils auf „Forstautobahnen“ und jeder Veranstalter, der mal einen kurzen Abstecher auf eine „anspruchsvolle Waldpassage“ – das Wort „Trail“ gab es ja noch nicht – machte, wurde teilweise heftig kritisiert, weil so was „Unfahrbares“ auf einem Moutainbikerennen nichts zu suchen habe. Und heute? Sprießen die Bikeparks aus dem Boden wie die Pilze nach einem warmen Sommerregen.
Saalbach, Livigno, Flims, Serfaus-Fiss-Ladis, Nauders – diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Die Krone gebührt hier aber mal wieder unseren Freunden aus Tirol, die setzen nicht auf einen Bikepark, sondern machen gleich das ganze Land zur „Bikeschaukel“. Da können sich andere Tourismusregionen mehr als nur eine Scheibe abschneiden. Anstatt mit Genehmigungsverweigerungen, Verboten und Engstirnigkeit eine komplette Zielgruppe auszuschließen und über die Grenzen zu treiben, wird hier einiges für uns Biker getan. Wenn sich unsere deutschen Touristiker mal ein Event in Tirol oder Graubünden anschauen würden, sähen sie, wen sie da vertreiben: junge und junggebliebene Biker – viele schon mit Familie, denn die Kids können ja bei der „Junior Trophy“ starten – die gerne bereit sind, Geld für Ihren Sport und Ihren Urlaub auszugeben. Aber wahrscheinlich passt diese Zielgruppe einfach nicht zu unseren Urlaubsdestinationen hier in „Good Old Bavaria“.
Da kann man einfach nur den Kopf schütteln, das Auto vollpacken und sich auf den Weg Richtung Österreich, Italien oder die Schweiz machen. Wie toll man dort biken kann, könnt ihr mal wieder hier bei uns im Bergstolz lesen.
Wir wüschen Euch alle viel Spaß dort!