bergstolz

HÜTTNGAUDI | SPITZINGSEE


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Um mal ein paar Bikes der Marken Bionicon, Haibike, Scott und Specialized auf eine andere Art vorzustellen, trafen wir uns auf der Hüttn vom Wage im Spitzingsseegebiet. Die Idee war, die Teambikes der Prorider untereinander zu tauschen, jeder sollte mit dem Bike des Anderen fahren und seine Meinung dazu abgeben. Allerdings sollte die ganze Sache nicht zu ernst werden, der Spaß stand im Vordergrund.

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Die Pro's waren: Guido Tschugg, Haibike, bekannt als bester deutscher 4Cross Fahrer, Weltcupsieger im 4Cross und 2., 3., 4. der Weltcupgesamtwertung im 4 Cross und erfolgreicher Red Bull Rampage Teilnehmer und viele andere Erfolge, es würde hier den Rahmen sprengen. Holger Meyer, ex. Downhill Weltcup Fahrer und Scott Urgestein, feiert dieses Jahr sein 15- jähriges Jubiläum bei Scott, auch bekannt durch "die Rasenmäher", mit seiner Frau Karin Eller zusammen, veranstaltet er sehr viele Events. Daniel Schäfer, Specialized, ex. 4Cross Fahrer, Downhiller und Fahrtechnikexperte, bekannt auch unter dem Namen "Danger", da er immer hart am Limit unterwegs ist, verbringt den Winter auf La Palma, wo er Fahrtechnikcamps abhält, im Sommer ist er als Fotofahrer tätig. Günter Scholz, Redakteur Bergstolz MTB, Biker der ersten Stunde, ex. Marathonrennfahrer, Gründer der Marke Rocket und Bike Konstrukteur, war mit dem Bionicon unterwegs. Zu erwähnen bleibt noch, dass es ohne gute Bilder auch keine Story gibt, so war als fünfter Mann Martin Erd als Fotograf dabei, mehr von ihm im Fotofolio in dieser Ausgabe.

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Die Idee kam cool an, nur war es schwer, einen geeigneten Termin zu finden, da die Jungs immer sehr beschäftigt sind. Daniel plante ab Mitte Oktober in La Palma zu sein, Guido musste zum Fotoshooting nach Utah, Holger musste nach Lenzerheide und so war es ein großes Glück, dass das Ganze doch noch stattgefunden hat. So nun aber war die Frage, wo sollte es stattfinden? Der Eine kommt aus Garmisch, die Anderen aus dem Chiemgau. So kam der Wage in Spiel, nach einem Treffen mit ihm, lud uns dieser auf seine Hüttn ein. Der Bikefreak aus Schliersee, bestens in der Szene bekannt durch seine legendären Auftritte, gab uns den besten Support für unser Vorhaben. Unterhalb vom Rauhkopflift am Taubenstein, sehr idyllisch gelegen, war die Hüttn ideal für unsere Story.

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So kamen wir an einem nebligen Oktobertag zusammen. Trotz der nicht gerade spaßigen Bedingungen, hatten wir eine rechte Gaudi. Die Trails rund um die Hüttn hatten alles dabei, um die Bikes richtig ranzunehmen. Leider mußten wir den Vormittag mit Warten verbringen, bis sich der Nebel verzogen hatte. Martin fand dann genügend Licht für ein paar gute Fotos. Außer Warten, hatten wir den Vormittag mit Holz machen verbracht, nach Anweisung vom Hüttnchef Wage: "Macht's mal das Holz klein, sonst sitz da keiner nachher gemütlich in der Hüttn", wurde sodann mit Beil und Motorsäge beherzt drauflos geschlagen und gesägt, bis alles Holz an die Hüttn gestapelt war und der Wage zufrieden lächelte. Danach ging es dann endlich aufs Bike. Die Frage lautete, wie findet der Kollege mein Bike und so wurde munter durchgetauscht. Das gab dann genügend Gesprächsstoff in der Hüttn. Guido, seit der Saison 2015 bei Hai Bike unter Vertrag, kam mit seinem Sduro E.Bike 27,5 und musste sich natürlich gleich ein paar Sprüche anhören, wie "alter Mann, hast jetzt an Zwirbelschnurrbart und fährst mit dem E-Bike", Holger hatte sein Scott Genius 27,5 Plus und Daniel "Danger" hat das neue Spezialized Stumpjumper FSR Fattie6 27,5+ am Start. Guido revanchierte sich: "Braucht Ihr jetzt schon breitere Reifen in Eurem Alter" und so wurde mit Sprüchen nicht gespart.

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Bergauf wollte natürlich jeder mit Guido's Haibike fahren. Klar, mit dem Yamahaantrieb ging es natürlich brutal bergauf, wo alle schon geschoben haben, ist man dank der zusätzlichen Watt noch gefahren, aber auch bergab war das Haibike-Sduro, dank der SR Suntour Auron Gabel mit 160mm Federweg gut aufgestellt. Dann wurden die beiden 27,5+ Bikes von Scott und Specialized ausgetestet. Der sehr leichte Stumpjumper, hier mit Rock Shox Pike und DT Swiss Laufräder ausgestattet (persönlicher Sponser von Daniel) ist sportlich straff abgestimmt und trotzdem spricht der Hinterbau sehr gut an, die fetten Reifen bügeln alles nieder, gerade bei felsigen Steilstufen, verleihen die Reifen wesentlich mehr Sicherheit. Auch das Scott Genius 700 tuned 27,5+ (auch hier mit Rockshox Federelementen) ist sehr leicht und agil, es ist sehr komfortabel, es war vom Fahrverhalten dem Stumpjumper sehr ähnlich, allerdings müssen sich die Reifenhersteller noch was einfallen lassen, die Reifen sind etwas zu rund, da fehlt es noch an Kurvenhaftung auf rolligen Schotterpassagen, man kann das Bike nicht so umlegen wie normal gewohnt. Aber wie man hört, ist man schon am Entwickeln und das Problem wird man bald im Griff haben. Alle drei Bikes der Pro's entsprachen nicht der Serienausstattung, da sie mit verschiedenen Ausrüsterfirmen Verträge haben, fahren sie natürlich auch deren Produkte (die genaue Ausstattung entnehmt Ihr bitte aus der Tabelle Bikespecs). Das Bionicon überraschte mit guten Federungskomfort und fettem 180mm Federweg, es war sehr handlich und komfortabel, die Federelement können für bergauf und bergab jeweils in der Höhe verstellt werden.

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Nun zu den Meinungen der Cracks. Holger meinte, der Yamahamotor des Haibike Sduro E-Bikes schiebt richtig gut an und es ist trotz des Gewichts noch sehr handlich. Das Specialized Stumpjumper FSR Fattie6 ist ähnlich wie sein Scott Genius 700 tuned 27,5+, sehr wendig und komfortabel. Das Bionicon Evo war ihm insgesamt etwas zu soft. Daniel kam auf ungefähr den gleichen Nenner. Das Scott Genius 700 tuned 27,5+ ist dem Specialized sehr ähnlich, das Haibike geht richtig gut bergauf und das Bionicon Evo war eine Sänfte. Guido fährt auf jedem Fall am liebsten mit seinem Haibike, doch fand er das Scott und das Specialized sehr wendig und agil. Das Bionicon war Ihm natürlich auch zu soft. Klar die Pro's wollen es natürlich sportlich straff, allerdings hat das Bionicon Evo mit seinen schon erwähnten 180mm Federweg, 50mm mehr Federweg als z.B. das Scott und fühlt sich auch aus diesem Grund softer an. Der normale Biker bevorzugt in der Regel eher eine softer abgestimmte Federung, denn diese ist etwas gutmütiger und verzeiht den einen oder anderen Fahrfehler. Zum Schluß gab es dann noch einen Jumpcontest und Guido und Daniel zeigten uns, was sie sprungtechnisch drauf hatten, mit ein paar sehenswerten Sprüngen.

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Der Abschluß fand dann bei einer gemütlichen halben Bier in der Hüttn statt. Wir waren uns alle einig, dass wir uns auf der Hüttn vom Wage nicht zum letzten Mal getroffen haben. Recht herzlichen Dank an Wage, ohne Ihn hätte das Ganze nicht so kurzfristig stattfinden können.

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Der Hüttnwirt
Christian Markus "Wage 69" Wagner

Wage ist gelernter Heizungs- und Lüftungsbauer, Metallbauer, Schweisser, Nonkonformist und seit einiger Zeit selbstständig mit seiner Firma "Wage 69" mit der er "Eigentlich ois macht:" Location - scouting, Radlschrauben, Skiverkaufen, Messebau. Frei nach dem Motto: Real skiers don't have real jobs.

Seine "Bikekarriere" beginnt mit 15 in der Kiesgrube von Großding - harting südlich von München: Eine Strecke war schnell gebaut und die ersten 60 Meter Wheelies und Bunnyhops über sechs potentielle Helden schunden sogar bei Alexander Rockenberg Eindruck. In der Berufsschule öffneten sich dann ganz neue Türen: Das Maredo Steakhaus wurde zum Hauptquartier der Münchner Fahrradszene, zu der sich Größen wie Simai, Rasuli, Rockenberg, Koller und Kreftner zählten. Es folgen die wilden Jahre des jungen Mountainbikesports und natürlich die MTB Weltmeisterschaft in Kaprun, Österreich. Bis auf die Zähne bewaffnet mit seinem Cannondale 17 Zoll Hardtail mit Pepperoni Gabel in kampfrot arbeite er sich immer weiter nach vorne. Platzierungen sind damals zweitrangig, Hauptsache dabei und Hauptsache ne gute Party – Und da ist Wage eh Weltmeister. Seit 2011 ist er im Nebenerwerb Senner und Almpächter am Spitzingsee. Viehbestand: drei Mäuse, sechs Spinnen und saisonal bedingt bis zu sechs Schmal-Geißen.

Wenn er heute vor seiner "69er Hüttn" in den letzten Sonnen strahlen sitz und zufrieden Richtung Alpen schaut, ist er angekommen. Aber trotzdem noch voller Tatendrang, Geschichten und Ideen: "Bevor das hohe Alter auch in meinen Knochen zusetzen wird, nutze ich jede Minute in Bikeparks und auf den Bergen, um meinem größten Hobby nachzugehen – Freeriden und Socializen".




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