Jasper Jauch | Riderprofile
Durch Gartenarbeit zum ersten Bike.
Jaspers Weg zum „professionellen“ Mountainbiker war wie ein harter, fordernder Wurzeltrail. Spitzkehren, Wurzeln und verblockte Passagen. Aber er hat ihn gut gemeistert und kann jatzt schon auf das bereits erreichte stolz sein.
Alter: | 21 |
Wohnort: | Hannover |
Erfolge: | Mountainbiker des Jahres 2011 – Action Sports Awards |
Sponsoren: | nanaLiteville, Syntace, Maloja, Schwalbe, Magura, Fluid24, Evoc, Kabuto, Five Ten, e-thirteen, Camforpro, TragWerker, Flatout Suspension, Soulrider-e.V.na |
Alles begann 2005 in Hannover: „Mein damals bester Freund Oscar bekam von seinem Vater Stephan ein Dirtbike geschenkt. So heizten wir, er auf dem Dirt, ich auf dem Kinderrad durch die Stadt und sprangen wie wildgewordene Treppen und Stufen herunter.“ Da Jasper aus armen Verhältnissen mit getrennten Eltern und böser Stiefmutter kommt war natürlich kein Geld für ein Fahrrad da. Stephan erkannte aber seine Talent und seine Leidenschaft und bot ihm einen Deal an, den er nicht ablehnen konnte. „Er besorgte mir ein Rad, das ich im Gegenzug in seinem Garten abarbeiten konnte.“ Fahrrad als Bezahlung.
„Danach konnte ich nicht anders, als jede freie Minute auf dem Rad zu verbringen. Bei uns in Hannover gibt es keine hohen Berge wie etwa die Alpen. Lediglich den Deister. Manche würden sagen eine Erhöhung, ich würde sagen 400 Höhenmeter geballte Trailpower. Dort lernte ich mich auf dem Waldboden zu bewegen und das Mountainbike war mein neues Zuhause.“
Nach seinem ersten Dowhillrennen das er trotz Sturz gleich gewinnen konnte, war schnell klar, dass ein besseres Bike her mußte. Auch das ermöglichte mir wieder Stephan Mangelsdorff. Und wieder musste bzw. durfte Jasper das Material abarbeiten. „Leider hielt das Bike nicht lange und ich brauchte ein neues.“ Bei seinem ersten Co-Sponsor Deal war unter anderem eine Lizenz Teil der Bedingung. Jasper konnte gar nicht anders und „musste“ quasi Downhill Rennen fahren. „Ich liebe es so schnell wie möglich eine Abfahrt runter zu fahren und einfach nur zu funktionieren, das ist für mich das wahre Abschalten. Beim Joggen oder so, hätte ich zu viel Zeit um nachzudenken.“
Die Ebelings, auch leidenschaftliche Mountainbiker und Freunde der Familie, wollten ihn ebenfalls unterstützen und luden Jasper ein, mit nach La Palma zu Reisen. „Freeride, ein ganz neues Ding für mich. Ich erfuhr wie es ist in wunderschöner ruhiger Natur, fernab der Uhr im Nacken die Trails zu rocken.“ Auch das wurde ein weiterer Teil seiner Faszination „Fahrrad“. Dort lernte er auch Daniel Schäfer und Philipp Foltz kennen. Durch Daniel kam er bei dem MTB-Hersteller Liteville ins Boot, und für Philipp und Daniel ist er nun in der Winterzeit bei Atlantic-Cycling als Guide auf Gran Canaria angestellt.
„Seit dem gibt es für mich mehr als nur eine Disziplin, mehr als nur um die schnellste Zeit zu fahren.“
Auch heute noch genießet er es mit dem BMX in die Skatehalle zu gehen oder mit dem Hardtail ein paar Stairgaps zu springen. „Aber ich muss zugeben, dass der Zeitplan eines Rennfahrers nicht viel Zeit für solche netten Spielerein lässt.“ Nach dem Abi nahm er sich ein Jahr Zeit um sich nur auf das Radfahren zu konzentrieren. „Ich reiste von Rennen zu Rennen, vom Bikepark zum Fahrtechnikseminar und vom deutschen Schnee in die kanarische Sonne. Mein großes Ziel lag jedoch woanders. Es war die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2012 in Leogang für das deutsche Nationalteam.“ Leider ist dieser Traum nach einem Sturz beim Worldcup in Val`d Isere geplatzt. Diagnose: Schulterblatt und Schlüssbeinbruch.
Eine weitere Kehre auf Jaspers Weg. „ Aber die Leidenschaft ist trotzdem nicht weniger geworden und mein Ziel nicht geringer, nur das Jahr und der Ort hat sich verändert“ Statt Leogang 2012 ist es nun die Weltmeisterschaft 2013 in Pietmaritzburg Süd Afrika.
Action: oben: Thomas Dietze, unten: Florian Schütte
Portrait: Wipp Art