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Letztes Wochenende war Sölden - genauer gesagt das FIS Worldcup Opening Sölden 2017 – zu dem wir einen kleinen Betriebsausflug gemacht haben. Jetzt könnt ihr natürlich fragen, was die Redaktion eines Freeride Magazins bei einem FIS-Rennen verloren hat und ob unsere Ski jetzt auch nur noch 68mm unter der Bindung breit sind. Zur Beruhigung vorne weg: sind sie nicht! Und nach Sölden fahren wir aus Tradition: Erfahrungsgemäß haben die Ötztaler nämlich jedes Jahr das ausgesprochene Glück (brutale Fettn), dass es pünktlich zu ihrem Großevent ne ordentliche Ladung Schnee hinlegt und dann rechtzeitig zur Live Übertragung das herrlichste Winter-Wonder-Land-Super-Wetter herrscht.
Wie jedes Jahr beginnt der Tag sehr früh. Dank der Serviceleute und Streckenposten läuft der Lift schon ab 6.00 Uhr, was uns jedes Jahr die prächtigsten Sonnenaufgänge beschert. Und das auf über 3.000hm. Jedes Jahr wieder taucht die aufgehende Sonne den Himmel in die herrlichsten Farben. Dann geht es sofort rüber zum Tiefenbachferner, um mit den ersten Sonnenstrahlen die ersten Turns auf die meist noch menschenleere Piste zu ziehen. Das Highlight des Tages ist dann der Hang Skiers-Right neben der Rennstrecke. Seit Jahren der erste Freeriderun der Saison. Seit Jahren immer mit gutem Schnee und seit Jahren unverspurt. Und seit Jahren immer wieder dieses überwältigend schöne Gefühl, wenn man über den Roll-Over fährt, die Knie nach vorne drückt, die Ski gehen lässt und sich Schwung an Schwung reiht. Links die Rennläufer, im Zielbereich mehrere tausend Zuschauer und du völlig allein mit dir bei deinen ersten richtigen Turns der Saison. Einfach gewaltig!
Und um die Debatte „müssen die Freerider überall reinfahren“ gleich im Keim zu ersticken: Wir haben uns vorher mit einem einheimischen Bergführer besprochen, haben die Einfahrt genau angeschaut und uns die Line gut überlegt. Ganz im Gegensatz zu den vielen anderen, die uns ohne Ausrüstung und – noch viel schlimmer – Verstand einfach nachgefahren sind. Aber so ne Line ist natürlich verlockend. Dafür aber zu viel zu riskieren ist einfach nur dumm. Und deshalb will ich es wieder und wieder sagen: Überlegt Euch gut wo ihr reinfahrt. Informiert Euch bitte vorher genau über die Bedingungen, es steht nicht dafür für ein paar Schwünge im Powder Leben und Gesundheit zu riskieren. Der Powder kommt wie jedes Jahr und wir werden alle schöne Lines fahren – die müssen nicht im November quer über Spalten und Felsen sein!
Wir haben dann noch das Rennen angeschaut, waren stolz auf unsere bayerische Siegerin, haben Abends lang übers Skifahren diskutiert und dabei viel zu viel Fernet Menthol getrunken, am nächsten Tag die Jungs verflucht die das bestellt haben und einfach a guads Wochenende beim Skifahren gehabt.
Und das wünsche ich Euch auch: Gewaltige erste Schwünge und schöne Wochenenden beim Skifahren
Ralf
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