Spielplatz vor der Haustüre
Warth-Schröcken am Arlberg
Wenn jemand vom sogenannten „Kind im Manne“ spricht, dann kann ich nur verständnisvoll nicken und definitiv sagen, dass diese Redewendung zu 100% auf mich zutrifft. Mit meinen Brettern unter den Füßen durch die endlosen Weiten des tief verschneiten Arlbergs zu streifen, macht mich dabei immer wieder aufs Neue zur besten Version meiner selbst. Mit strahlenden Augen und voller Tatendrang, habe ich den größten und für mich perfekten Spielplatz direkt vor meiner Haustüre. Dieses Privileg weiß ich mittlerweile auch immer mehr zu schätzen und es ist auch der Grund dafür, weshalb ich nächstes Jahr sogar mit dem Bau einer eigenen Skilodge beginnen werde. Ich bin viel gereist und habe zahllose Skidestinationen kennen lernen dürfen, aber „Home is, where your heart is“, oder in meinem Fall: „Home is, where Warth is!“
Ich möchte euch hier gerne, anhand eines typischen Skitages, einige meiner Lieblingsabfahrten im Skigebiet Warth-Schröcken vorstellen und bin mir sicher, dass ihr dabei genauso viel Spaß haben werdet, wie ich ihn habe.
Ich starte meinen Tag direkt im Ortszentrum von Warth. Keine zehn Meter Entfernung von meinem Haus zur neuen Dorfbahn sprechen hierbei für sich ;-) Bewaffnet mit meinen Freeride-Latten, geht es dann weiter nach oben mit der Steffisalpbahn und dem Wartherhornexpress, um die verspielten Hänge nördlich unterhalb des Wartherhorns für einige Abfahrten im Gelände zu nutzen. Hierbei möchte ich auch gleich auf die Sicherheitsmaßnahmen im freien Skiraum hinweisen. Ihr solltet euch niemals alleine und stets mit kompletter Sicherheitsausrüstung, immer der aktuellen Lawinensituation angepasst, im freien Gelände bewegen. Es bieten sich auch zahlreiche Angebote der Ski- und Snowboardschule Warth an, um unter professioneller Führung den ganzen Arlberg zu erkunden.
Mein nächster Weg führt mich dann meistens zur Jägeralpbahn und zur Hochalpbahn, welche beide perfekte Tiefschneeabfahrten, direkt vom Lift aus erreichbar, möglich machen. Alle Varianten liegen auch hier in nördlicher Exposition und ergeben ein langgezogenes Band an Abfahrtsmöglichkeiten von der Jägeralpe bis hin zum Saloberjet.
Nach zweieinhalb, drei Stunden melden sich bei mir dann meistens der kleine Hunger und der große Durst und ich lege einen kleinen Boxenstopp in der Punschhütte beim Wartherhornexpress ein. Für weitere lässige Freeride-Abfahrten und einen landschaftlich traumhaft-schönen Abschluss meines Freeridetages hänge ich dann noch ganz gerne die „Pfarrer-Müller Tour“ dran. In Warth startend, führt mich diese einmal rund um das Karhorn. Über Bürstegg fahre ich nach Lech und dann im Skigebiet wieder zurück nach Warth. Je nachdem wie viel Zeit zur Verfügung steht, kann man diese Tour auch nach Belieben ausdehnen.
Warth-Schröcken ist dank seiner günstigen Nordstaulage bekannt als eines der schneereichsten Gebiete in den Alpen und dementsprechend gute Verhältnisse findet man hier zum Skifahren auch vor. Die beste Zeit zum Freeriden wird für mich persönlich aber ab Ende Februar dann eingeläutet. Ab hier kann man sich im Normalfall bis Ostern komplett im Gelände austoben und zahlreiche Varianten befahren.
Es gibt im Gebiet viele Geheimtipps (und das soll auch so bleiben ;-) ), aber einen davon möchte ich euch dennoch nicht vorenthalten. Das sogenannte Gamsloch ist eine kleine Höhle in der Westflanke des Karhorns und ist prinzipiell über die Nord- und die Südseite erreichbar. Hier gilt der Grundsatz „earn your turn“, denn dieser Durchgang ist nur zu Fuß erreichbar und setzt sehr gutes Können voraus. Einmal oben angekommen bietet sich einem dann eine traumhafte, wenn auch sehr anspruchsvolle, Abfahrt im nördlich gelegenen Powder.
Warth ist immer eine Reise Wert und für mich sogar zur finalen Destination geworden. Ich wünsche euch in diesem Sinne auf jeden Fall viel Spaß im Skigebiet Warth-Schröcken und vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja einmal in meiner Heimat.