Joi Hoffmann | Riderprofile

„Der ranzige Joi ist jetzt auch so ein Styler“
Alter: | 29 |
Homespot: | Patscherkofel |
Info: | Seit 2007 Studium der Geographie, Selbständig mit Whiteroom Productions Film und Produktionsfirma. |
Sponsoren: | Bavarian Alpine Manifest, Arcteryx, Alpina, Liebling, Daleboot |
Erfolge: | Kein einziger Contest Erfolg, dafür 7 Skifilme produziert und schon in 18 verschiedenen Ländern Ski gefahren. |
Geboren und aufgewachsen ist Joi in Innsbruck. Skifahren hat er aber erst mit 4 Jahren anstatt mit in Österreich üblichen 3, oder sogar schon 2 Jahren gelernt. „Der kleine Johannes hat damals keine Lust gehabt und sich geweigert, früher Ski zu fahren.“ Ebenfalls sehr unüblich für eine Freeride- Karriere: Joi war niemals in einem Skikurs oder einem Rennkader. „Skifahren war für mich als Kind eher nebensächlich, deswegen hab ich dann mit 13 Jahren einen Snowboardkurs gemacht und das Snowboarden angefangen.“ Im Sommer darauf riss er sich aber beim Skateboard fahren das Band im Sprunggelenk, worauf ihm die Ärzte rieten, das Snowboarden wegen den weichen Schuhen lieber bleiben lassen sollte. Ski waren trotzdem kein Thema! Also begann er mit dem Big Foot zu fahren und hat das – sehr zum Ärger seines Vaters – auch eine komplette Saison lang durchgezogen. „Mein Vater wollte zu der Zeit mit uns das Skitouren gehen anfangen und schenkte mir und Alex zusammen einen Bindungseinsatz für die Pistenski zu Weihnachten.“ Aber auch das hat nichts bewirkt! „Mein Vater hatte eine sehr schwere Zeit mit mir, da ich Skifahren abseits der Piste gehasst habe und mich oft geweigert habe raus zu fahren, weil ichs einfach nicht kapiert habe, auf einer nicht präparierten Piste zu fahren.“
Zu dieser Zeit war er mit seiner „Computerspiel/Nerd- Karriere“ voll am Durchstarten: Täglich bis zu 10 Stunden vorm PC bzw. Supernintendo spielen - was sich aber heute sehr positiv auf das Fliegen mit der Kameradrohne auswirkt! „An einem unmotivierten Herbstsonntag bin ich damals zum Pitschmann David auf einen Supernintendo Nachmittag gegangen und bevor wir mit dem Spielen loslegten, zeigte er mir noch seinen neuen ULTRA FETTEN Freeride Ski- eine Big Stix 84 - mit enormen 84mm unter der Bindung.“ Das weckte mal die erste Neugierde bei Joi. Dann hat er sich erst mal – ganz Computer-Nerd - über eine Download Plattform den Film SKI MOVIE von MSP runtergeladen. „Das dauerte damals zwei Wochen zum Runterladen. Aber durch den Film kam bei mir dann die unendliche Motivation, auch Skifahren im Tiefschnee zu lernen.“ Anfangs noch mit einem 165cm Atomic Pisten Ski mit gefühlten 50mm unter der Bindung, bis er sich nach einem Sommer-Ferienjob endlich auch einen Big Stix 84 leisten konnte. „Ich musste damals den Ski bei einem Geschäft bestellen und drei Wochen auf die Lieferung warten. Ich nervte den Ladenbesitzer 2,5 Wochen lang mit täglichen Anrufen, bis ich die fetteste Freeride Latte endlich in meinen Händen halten konnte.“ Da er sein weniges Geld damals immer nur in Ski investierte und nie in neues Gewand, wollten schon einige Leute nicht mehr mit ihm im Lift fahren bzw. in der Gondel fahren. „Der Geruch war wohl etwas penetrant damals.“ Aber kaum hatte er mit 22 Jahren seinen ersten richtigen Kleidungssponsor Arcteryx bekommen, wurde er wieder nur gehänselt: „Der ranzige Joi ist jetzt auch so ein Styler sei. So oder so, man kanns den Leuten eh nicht recht machen...“
„Zur gleichen Zeit fing ich an, mich für Kameras und Filmen zu interessieren. Ich kaufte mir eine MiniDV Kamera und filmte alles Mögliche und Schnitt es irgendwie zusammen.“ Dann kam der „Upgrade“ auf eine 50€ HD Kamera von Hofer (Aldi). „Ich „produzierte“ mit Dani Regensburger eine Saison lang BurgerTV: Eine Webepisode, wo es nur um Skifahr Blödeleien geht. Es folgten dann kleinere Aufträge und ein eigener Skipart im damalig größten Skifilmproduzenten Aestivation „Lifelong“, wo ich eher mäßig mit dem Ergebnis zufrieden war. Ich wusste, da geht noch viel mehr.“ Er beschloss, zusammen mit Dani einen eigenen Skifilm zu machen und möglichst viele Pros rund um Innsbruck dazu zu animieren, mitzumachen: Time – for the Whiteroom entstand.

„Gleichzeit war ich auch noch auf einigen Freeride-Contest unterwegs. Hab mir das 3 Jahre lang gegeben, bis ich in Nendaz sehr offensichtlich von den Judges um meinen Startplatz im Finale gebracht wurde. Da fing ich das erste Mal zu überlegen an, warum ich es mir überhaupt antun soll sehr weit weg zu fahren, um dabei sehr viel Geld auszugeben, um bei beschissenen Bedingungen einen Hang hinunter zu stürzen und anschließend frustriert wieder nach Hause zu fahren.“ Seit dem konzentriert er sich mehr auf das Filmen und das Reisen. „Mittlerweile konnte ich mit Ski fünf Kontinente entdecken und mit meiner Firma Whiteroom Productions sieben Skifilme produzieren.
Derzeit sind neben mir noch Simon Platzer und Jakob Schweighofer in der Firma am werken und wir konzentrieren uns neben den Skifilmen auf Auftragsproduktionen abseits vom Sport, also Werbungen und Imagefilme“. Neben dem Job sollte es dann auch dieses Jahr hoffentlich mit dem Masterabschluss in Geographie klappen.
„Pläne für die Saison schwirren schon ein paar in meinem Kopf herum: Mitte Januar für einen kurzen Trip mit Arcteryx nach Norwegen, im Februar wollen wir nochmal die alte Truppe zusammentrommeln, um einen exotischeren Skitrip zu machen und zwischen drin werde