Rider Profile - Manuela Mandl

"Ich bin dann doch eher abfahrtsorientiert"
Geburtstag: | 05. 06. 1988 |
Home: | Wien und Haus im Ennstal |
Beruf: | Freeride-Snowboarderin Masterstudium Architektur Autorin und Texterin Social Media & Print |
Sponsoren: | Furberg Snowboards, Julbo Eyewear, Penguin Clothing, Icetools Snowequipment, Pieps, Mons Royale, Unterstützt vom Wiener Skiverband seit 2015 |
Media: | www.manuelamandl.com www.facebook.com/manuela.mandl.1 www.instagram.com/manuelamandl vimeo.com/user9839746 |
Erfolge: | Qualifikation FWT 2017 Österreichische Meisterin Snowboard Freeride 2014, 2015 Siege bei 4*FWQ • 2016 Jasna (SVK) • Nendaz (SUI), Røldal (NOR) • 2015 Big Mountain Hochfügen (AUT) • 2014 Open Faces Obergurgl (AUT) • 2012 Eldorado Freeride (AND) |

Manu ist im flachen Osten Österreichs aufgewachsen und steht mit drei Jahren zum ersten Mal auf Skiern. Dabei entdeckt sie im Salzburger Land schnell ihre Leidenschaft für die Berge und Geschwindigkeit. Mit 14 dann der Wechsel aufs Snowboard: "Das war zu der Zeit einfach irgendwie cooler." Nach einigen Erfahrungen im damals noch sehr kleinen Park in Schladming wird sie relativ schnell von Freunden ins freie Gelände mitgenommen. Im Lauf der Zeit entwickeln sich die Lines, werden immer größer und exponierter. Bei Contests zu starten ist da die logische Konsequenz. "Ich mag eigentlich schon immer die schwierigen Contests. Mit Jasna verbindet mich eine Hassliebe, da hat's mich beim ersten Mal ordentlich zerlegt. Auch bei den Open Faces in Obergurgl- Hochgurgl ist das Face extrem spannend, jedes Jahr von Neuem. Und wenn man in Nendaz die Quali übersteht und dann den Mont-Gond runterfahren darf, kann man sich eigentlich einen Haxen ausfreuen."
Dass sie dort schon ziemlich lange erfolgreich ist, führt sie auch auf das extrem viele Snowboarden bei schlechten Bedingungen im freien Gelände zurück. "Da bieten sich dir unglaublich viele Möglichkeiten, jeder Run ist einzigartig und jeder Tag anders. Als Stadtkind kann ich einfach nicht immer in den Bergen sein. Wenn ich dann dort bin, will ich unbedingt aus allen Bedingungen immer das Beste rausholen. Es wird einem niemals fad im Gelände, aber man muss sich auch viel spezifischer mit alpinen Gefahren auseinandersetzen." Dass man bei ungünstigen Bedingungen auch mal umdrehen muss und es oft wichtig ist, den richtigen Moment abzuwarten, hat sie erst lernen müssen: "Ich hab auch manchmal etwas zu viel riskiert, das weiß ich heute."
Die Vorliebe für exponierte Lines und steile Faces hat sich jedenfalls ausgezahlt: im vergangenen Winter entschied sie die 4*FWQ Bewerbe in Jasna (SVK), Nendaz (SUI) und Røldal (NOR) für sich und qualifizierte sich für die Freeride World Tour 2017. "Ich hab schon zwei Mal die World Tour um einen einzigen Platz verpasst, heuer kann ich endlich mitfahren. Auch wenn es nie meine fixe Vorstellung war, dass ich zur FWT muss, jetzt freut's mich schon voll!" Die Schwierigkeit beim Contest fahren sieht sie in den extrem wechselhaften Schneebedingungen, in denen man die beste Leistung kombiniert mit Orientierungssinn abrufen muss. "Gerade wenn ich aufgeregt bin, ist das echt schwierig. Die einzige Strategie, die mir in solchen Momenten weiterhilft: ich erinnere mich immer wieder daran, wie wahnsinnig viel Glück ich habe, da auf irgendeinem Berg zu stehen und gleich das machen zu dürfen, was mich glücklich macht." Für die FWT hat sie sich vorgenommen, gute Runs zu zeigen, die auch den Zuschauern Spaß machen und ans Limit zu gehen: "Ich will den Cut vor Alaska schaffen und mich auch für 2018 qualifizieren. Da hast du nur drei Runs und darfst nicht viel vergeigen."

Manu fährt im Winter aber nicht nur Contests, sie ist auch viel mit dem Splitboard unterwegs. Dabei interessierte sie allerdings schon immer mehr das Runterfahren. "Auch wenn ich das raufgehen extrem entspannend finde, bin ich dann doch eher abfahrtsorientiert", lacht sie. "Mir ist die Naturerfahrung und die Einsamkeit wichtig. Ich muss einfach manchmal weit weg von allem sein und spüren, dass jeder einzelne von uns wirklich nur ein winziger Teil ist. Das ist auch das Schöne an den Bergen, da wird einem diese Tatsache unmittelbar bewusst. Anders als im Architektur-Studium bekommt man beim Snowboarden auch immer sofort Rückmeldung und weiß in der Sekunde, ob der Turn gepasst hat oder nicht."
Ein Highlight steht dann für Manu noch im Frühjahr an: "Im April geht's für mich zusammen mit Flo Orley nach Island zur ‚White Session' unseres Goggle Sponsors Julbo. Das coole daran ist, dass es einen dritten Startplatz für diesen Trip zu gewinnen gibt." Wer also Lust hat, Manu noch besser kennenzulernen und einen Freeridetrip in den hohen Norden zu machen, sollte dran bleiben. Die genauen Infos zur White Session kommen nach der Alpinmesse in Innsbruck Ende Oktober. "Ich hoffe natürlich, dass es bei der FWT gut läuft für mich heuer. Auf den Saisonabschluss-Trip nach Island freue ich mich aber jetzt schon total."
Portrait & Action: Saul Ferguson
unten: Mia Knoll