The SKIWI Guide

A Guide to New Zealand Skiing by Birgit Ertl
Was ist in Neuseeland anders? Was macht Schifahren in NZ so besonders?
In Neuseeland unterscheidet man bei den Schigebieten zwischen den "Commercial Fields" und den "Club Fields". Während die Commercial Fields eher moderner und alle mit Sesselliften ausgestattet sind, kommt man sich in den Club Fields vor, als hätte jemand die Zeit zurück gedreht.
Mehr dazu später….

Unser Trip beginnt in einem der Commercial Fields, den Remarkables. Als wir Ende Juli hier ankommen, erwarten uns gleich an unserem ersten Schitag 20cm Neuschnee. Ein Powder Day ist in Neuseeland immer ein besonderes Spektakel, erstens, weil er nicht so oft vorkommt und zweitens, weil die Schneegrenze über dem Tal liegt, was einen atemberaubenden Kontrast bietet. Während man am Berg Spuren im frischen Schnee zieht, ist es im Tal grün.
Um einen guten Überblick über das Schifahren in Neuseeland zu geben, muss man wohl den Begriff "Powder Day" neu definieren. Das liegt nicht nur daran, dass, wie schon erwähnt, ein Powder Day eher selten vorkommt, sondern auch an der Mentalität der Kiwis. Neuseeländer sind die positivsten und entspanntesten Typen, die ich je getroffen habe. Ich glaube nicht, dass es viel gibt, das einem Kiwi die Laune verdirbt. Und so wird auch jedes bisschen Neuschnee gefeiert:Genau diese positive Einstellung der Locals macht jeden Schitag in Neuseeland zu einem besonderen. Egal wie die Bedingungen sind, die guten Vibes sind einfach ansteckend. Es wird vom Lift gejubelt und applaudiert, wenn jemand eine coole Line fährt. Unser nächstes Ziel ist Wanaka. Wir fahren nach Treble Cone, eines der Schigebiete um Wanaka. TC, wie Treble Cone von den meisten Leuten genannt wird, ist das Schigebiet mit der wohl besten Aussicht. Egal wo man sich im Gebiet befindet, sieht man entweder die spektakulären neuseeländischen Alpen, Lake Wanaka oder Matukituki Valley.
TC ist wie ein riesiger Spielplatz. Der Großteil des Schigebiets ist nicht präpariert und man hat vom Lift aus unzählige Möglichkeiten verschiedene Lines zu fahren. Im Vergleich zu den Remarkables hat Treble Cone mehr Gelände, das man vom Lift aus erreichen kann. Allerdings bieten die Remarkables extrem spektakuläre und steilere Abfahrten, wenn man sich die Mühe macht, etwas zu hiken. Für alle Parkrats bietet Cardrona perfekte Kicker, Rails und eine Halfpipe.
Nun zurück zu den Club Fields…

Von Wanaka aus machen wir uns auf den Weg nach Temple Basin. Die 5 Stunden Autofahrt vergehen wie im Flug. Egal wo man hinkommt, Neuseeland bietet einfach überall traumhaft schöne Landschaften.
Als wir an unserem Ziel ankommen müssen wir unser Auto am Fuße des Bergs parken und uns zu Fuß auf den Weg zur Lodge machen. Um nicht alles an Equipment tragen zu müssen, gibt es einen Goods Lift, der unsere Sachen zur Lodge auf den Berg bringt.
Nach einer Stunde Wandern kommen wir bei der Lodge an, wo wir zuerst unsere Sachen vom Goods Lift holen und dann unsere Zimmer beziehen. Doch selbst als wir fertig ausgepackt haben und bereit zum Schifahren sind, kann es nicht sofort losgehen. Denn zuerst muss man das Liftfahren lernen.
Die Lifte sind sogenannte Nutcrackers - Seilzüge, bei denen man sich mit einem Teil aus Eisen einhängen muss, das aussieht wie ein Nussknacker. Dieser Nutcracker ist mit einem Seil an einem Gurt befestigt, den man sich umschnallen muss.

Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten schaffen wir es alle bis nach oben und genießen einen perfekten Schitag. Eines ist in den Club Fields gewiss, man muss sich den Berg mit höchstens 10 anderen Leuten teilen. Dies liegt wohl auch daran, dass schon das Liftfahren eine Herausforderung ist. Auch die Abfahrten sind nichts für Anfänger. Es gibt keine präparierten Pisten sondern lediglich die Ski Patroller, welche auf Lawinensicherheit achten. Man hat also einen mehr oder weniger unberührten Berg, den man nur mit wenigen anderen Schifahrern teilt. Ein weiteres Highlight ist die Lodge. Obwohl die Unterkunft so abgelegen ist, bekommt man ein Frühstücksbuffet und mehrgängige Mittag- und Abendessen. Alles wird frisch gekocht. Damit in der Lodge alles so gut funktioniert, müssen die Gäste jeden Tag gewisse Pflichten erfüllen, die man auf dem "Duty Board" aufgelistet sind. Unsere Duties waren: Beim Kochen helfen, Teller waschen, Bäder und Toiletten putzen. Das mag abschreckend klingen, wir haben jedoch diese Aufgaben alle mit Spaß erledigt. Man wird Teil des Teams und fühlt sich sofort als Freund aufgenommen. Nach Temple Basin fahren wir noch nach Mt. Olympus und Craigieburn.
Obwohl man in diesen Club Fields mit dem Auto bis zur Lodge und den Liften fahren kann, haben wir auch hier den Berg nahezu für uns alleine. In den Lodges helfen wir wieder alle zusammen. Wir putzen und kochen und erzählen von den Hikes und den Lines, die wir tagsüber erkundet haben.
Um sich problemlos mit Kiwis unterhalten zu können, sollte man allerdings einige typisch neuseeländische Ausdrücke kennen:
Neuseeland ist atemberaubend! Es sind allerdings nicht nur die spektakulären Berge, Seen, Strände, Sonnenauf- und Untergänge, es sind vor allem auch die Kiwis, die eine Neuseelandreise unvergesslich machen. Egal wo man hinkommt, man wird überall sofort herzlich aufgenommen, sodass man sich gleich wie zuhause fühlt.
Um nicht nur mit den Kiwis reden zu können sondern auch wie einer auszusehen, sollte man noch eines beachten:
Was man in Neuseeland am Körger trägt ist nicht wichtig, Hauptsache das Schuhwerk passt. Der waschechte Kiwi trägt entweder Gummistiefel, Jandals oder nichts – und das zu jeder Jahreszeit.
Infobox:
Neuseeland ist ein geographisch isolierter Inselstaat im südlichen Pazifik. Er besteht aus einer Nord- und einer Südinsel sowie zahlreichen kleineren Inseln. Die Neuseeländischen Alpen durchziehen die Südinsel Neuseelands der Länge nach. Der mittlere Kernbereich mit Höhen über 1500 Meter erstreckt sich über rund 360 Kilometer bei einer durchschnittlichen Breite von rund 50 Kilo metern. Der höchste Berg ist der Mount Cook mit 3724 Meter.
Hauptstadt: | Wellington |
Kontinent: | Ozeanien |
Visum: | Deutsche, österreichische und schweizer Staatsbürger benötigen für einen Urlaub von unter drei Monaten kein Visum für Neuseeland. |
Bevölkerung: | 4,471 Millionen |
Währung: | Neuseeland-Dollar (1 Neuseeland-Dollar = ca. 0,65 Euro) |
Flüge nach nach Neuseeland werden von vielen großen deutschen und europäischen Städten aus angeboten. Die meisten internationalen Verbindungen enden in Auckland oder Christchurch. Die durchschnittliche Flugzeit von Europa aus liegt bei 24 Stunden. Skisaison ist von Juni – Oktober www.newzealand.com |
