SIMON WOHLGENANNT
Eigentlich bin ich gar kein Contesttyp.
Simons Anfänge beim Skifahren unterscheiden sich gar nicht so großartig von jenen der meisten Vorarlberger Kinder. Aufgewachsen in Kehlegg, einem kleinen Dorf in den Vorarlberger Bergen, gab es schon mit 3 Jahren nichts schöneres, als den Schneehügel vor dem Haus mit Plastikski hinunter zu „heizen“. Spätestens als die ersten Rennen erfolgreich gemeistert waren stand für Simon fest: „Skifahren ist meine Leidenschaft!“
Schon damals haben ihn aber die Geschichten seines Vaters und dessen Brüder, wie sie das Skifahren noch ohne Lifte und präparierte Pisten gelernt haben, fasziniert. Da gab es nur den einen Run, den sie sich hart erarbeiteten und an dem sie einen Tag lang Spaß hatten. Sie genossen das Skifahren und probierten immer wieder Neues auf den Ski aus. Genau aus diesem Grund ging Simon auch auf das Sportgymnasium in Dornbirn. Ja nicht zu weit weg von den Bergen! Und immer viel Zeit zum Skifahren. Und natürlich zog es ihn auch bald „ins Gelände“. Die Berge vor der Tür, die Geschichten vom Vater und den Onkels im Kopf, war sehr schnell klar, dass er ebenfalls die Pisten verlassen musste. Und er hat sie schnell gefunden, die Begeisterung beim Freeriden!
Innsbruck, die Hauptstadt der Alpen, war natürlich der einzige Ort, um zu studieren. „In keiner anderen Stadt kannst Du Ausbildung und Sport so genial kombinieren. Und in keiner anderen Stadt gibt es eine so große Freeride-Community“. Er begann mit seinem Lehramtsstudium Sport- und Biologie, kam sehr schnell mit der Lokalen Freeride Szene in Kontakt und entdeckte die Vorzüge der Nordkette als idealen Spielplatz direkt vor der Haustüre.
Die ersten Freeride Contests ließen nicht lange auf sich warten. „Eigentlich bin ich gar kein „Contesttyp“ grinst Simon, aber trotzdem nutzt er jeden Bewerb aus, um ein Feedback zu seinem Style zu bekommen. „Und Contest fahren ist einfach was besonderes. Man geht an die Limits und versucht immer die beste Performance zu zeigen. Nebenbei kommt man noch viel rum und lernt die Freeride Community in verschiedenen Ländern kennen.“ Die ersten Erfolge bei nationalen Contests waren schnell da, und mittlerweile fährt Simon auch bei auch bei den Internationalen Bewerben vorne mit. „Auf den 4. Platz beim FWQ 4* Event NendazFreeride in der Schweiz bin ich echt stolz.“
Neben dem Studium hat Simon die Ausbildung zum staatlichen Skilehrer und Skiführer gemacht. Der heurige Winter ist die zweite Saison in der Alpin- und Freerideschule ArlbergAlpin in Stuben am Arlberg, wo Simon als Einheimischer seinen Gästen die besten Freeridespots am Arlberg zeigen kann. „Und jetzt, nach Abschluss des Studiums ist doch die beste Zeit um einen Winter nur Skizufahren.“ neben dem Guiden und Contest fahren engagiert sich Simon auch bei den freeridecamps.at. „Es macht einfach Spaß, Jugendliche für das Freeriden zu begeistern und sie aber auch für die Alpinen Gefahren zu sensibilisieren.“
All diese Erfahrungen und Ausbildungen, zusammen mit den Vorlieben fürs Klettern und Mountainbiken, seiner Naturverbundenheit und Abenteuerlust, lassen Simons Blick jetzt zu immer größeren Bergen und steileren Abfahrten im In- und Ausland schweifen. „Im April geht ein Traum in Erfüllung: Wir fliegen nach Alaska!“
Fotos: Daniel Zangerl
Steckbrief:
Alter: 27
Wohnort: Schruns
Homespot: Arlberg, Silvretta Montafon
DISZIPLIN: Big Mountain
SPONSOREN: Kästle, Ortovox, Scott, Arcteryx, Garmont, Bergfink Schwarzenberg
Letzten Platzierungen:
3. Rang Silvretta Montafon Freeride Festival 2011
4. Rang NendazFreeride 4*FWQ 2012
11. Rang La Clusaz Radikal Mountain 4*FWQ 2012
12. Gesamtrang Freeride World Qualifier Tour 2012