Fotofolio - Endless Winter
Leider habe ich nicht die Gnade einer alpinen Geburt erfahren und kam daher erst spät mit der Materie Tiefschnee in Berührung. Doch es gibt Dinge im Leben, da braucht es keinen langen Vorlauf, da macht es sofort Klick. Nach nur einem Tag am Idiotenhügel von Hochfügen im Winter 1997 zappelte ich an der Angel von König Winter. Es folgte eine Saison mit Rekordschneefällen (zumindest in meiner Wahrnehmung), die das Erlernen der richtigen Tiefschnee-Technik mit dem damals erhältlichen Material zwar nicht unbedingt leichter machte, doch dafür fiel es sich umso weicher.
Und so ging ich fortan auf die Suche. Nach diesem einen Ausnahmetag, an dem alles passt: Schnee, Wetter, Freunde. Und mit etwas Know-how reihte sich bald Ausnahmetag an Ausnahmetag. Zunächst von Weihnachten bis Ostern in den Alpen, dann von November bis Mai, zur Not auch in Übersee. Irgendwann wollte ich auch im Hochsommer meine Portion Tiefschnee. Auf einen perfekten Südamerika-Trip folgten insgesamt sechs weitere, bei denen die Schneemengen zwischen knöcheltief und »nipple-deep« rangierten. Unvergesslich war es immer.
Im Laufe der Jahre gelang es mir auch in den »Brückenmonaten« wie Juni und Oktober mit ein paar Spuren im Neuschnee zu punkten. Fertig war der »Endless Winter«, ein Bildband (bestellbar unter www.endless-winter.net) über eine Reise rund um den Globus mit der Option auf 12 Monate Tiefschnee nonstop. Mich hat sie einige Jahre gekostet, doch wer weiß, vielleicht schaffen Sie es ja in 365 Tagen? Das Schöne am perfekten Schnee ist jedenfalls: Man findet ihn nie. Denn ein Tal weiter ist er meist noch ein bisschen besser – die Suche geht also weiter ... Michael Neumann