Rider Profile - Chris Davenport
Chris Davenport war Abfahrtsläufer und ist einer der ersten Big Mountain Skifahrer der Welt. Die Liste der Erfolge des zweifachen Extreme Skiing Weltmeisters ist lang. Zahlreiche Erstbefahrungen, mehr als 30 Filmauftritte bei Warren Miller und Matchstick Productions zieren seine Vita. Er war 2007 der Erste, der in einem Jahr alle 54 Gipfel der 4.000er in Colorado befuhr. ESPN bezeichnete ihn kürzlich als einen der 10 besten amerikanischen Freeskier aller Zeiten. Die USA Ski and Snowboard Hall of Fame hat ihn sogar zum Ehrenmitglied erkoren. Daneben fungiert er als Geschäftsführer von Non-Profit-Organisationen wie Protect Our Winters oder dem Amerikanischen Institut für Lawinenforschung und Ausbildung (AIARE). Als TV Kommentator für diverse Sender und als Autor von Büchern macht er sich ebenfalls einen Namen.
„The greatest challenge was, and is, just staying alive I guess“
Ursprünglich kommt Chris nicht aus einer Gegend, die fürs Skifahren bekannt ist. Im Mount Washington Valley im Nordosten der USA steht er zum ersten Mal auf den Ski, der Opa und der Vater sind begeisterte Skifahrer und der Sport immer Teil der Familie. Gern erinnert er sich an viel Schnee, schöne Familienabende rund ums Feuer und viel Skitraining und Skiracing zurück. Im Gegensatz zu seinen beiden Schwestern schafft es Chris bei den Alpinen aber nie über die Universitäts Mannschaft hinaus. Auch wenn er eigentlich fürs Rennen Fahren von der Ostküste an die Universität von Colorado gewechselt ist. Beeindruckt von den Rocky Mountains und deren unglaublichen Freeride- und Bergsteigermöglichkeiten ändert sich schnell sein „Ski-Interesse“: „Ich hab schnell gemerkt, dass ich es sehr genieße in den Bergen unterwegs zu sein und das es mich mehr erfüllt Mountain Athlet zu sein als Racer.“ Die Abfahrtsski wandern in den Keller, Felle, Eispickel und Landkarten nach oben.
Spricht man ihn auf seinen größten Erfolg an kommen natürlich sofort die beiden Freeride World Championships in Alaska und der – mit sehr viel Training und Aufwand verbundene Sieg bei den „24 Hours of Aspen“. „Wir sind 80 Runden mit ca. 80.000 Tiefenmetern gefahren“. Leider hat es nie beim Red Bull Snow Thrill of Chamonix und beim Verbier Xtreme geklappt. „Da wurde ich nur Dritter“. Sein verrücktestes Rennen ist er in den Alpen gefahren: „2001 am Krippenstein! Alle Athleten haben oben am Berg in einer Hütte geschlafen, um am nächsten Tag ein Top to Bottom Off Piste Skicross Rennen zu fahren“. Den Namen hat er vergessen, die Höhle durch die die Strecke ging nicht! „Das waren verrückte Zeiten! Und damals war die größte Challenge am Leben zu bleiben.“
Heute ist er viel konservativer am Berg unterwegs. Das mag am Alter oder an seiner Familie liegen. Chris ist verheiratet und hat drei Söhne. „Alle drei sind sehr talentiert und fahren Rennen. Ich hoffe aber, dass Sie nicht im meine Fußspuren treten bzw. werde alles versuchen, es ihnen auszureden. Der Job als Professioneller Freerider ist gefährlich und dich hab über die Jahre so viele Freunde dabei verloren“. Die aktuelle Saison steht natürlich auch bei Chris unter „Covid-Vorbehalt“. Für das Interview haben wir ihn in Alaska erreicht: „Ich guide eine Heli Gruppe und der Schnee ist für Dezember schon richtig gut hier“. Danach soll es zurück nach Aspen gehen und im Frühling in die Alpen, „Zermatt und die Dolomiten“. Dazwischen steht noch ein Projekt mit Cody Townsend an - „er will die 50 Classic Ski Desents of North America fahren, die ich in meinem Buche beschrieben hab”. Und sollte es sich ausgehen, stehen immer noch seine drei Berge an, die schon seit Jahren auf seiner Bucket List stehen: „Zwei Vulkane in Japan, der Mt. Fuji und der weniger bekannte Rishiri. Und die Zugspitze bei Top Bedingungen.“