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Bergstolz fragt Lorraine Huber / Freeriderin, Coach & Bergstolz-Kolumnistin

„Nicht zu wissen, wann ich meinen Freund wiedersehen kann, ist echt hart“

Heute haben wir in unserer täglichen Interviewserie anlässlich der Corona-Situation Lorraine Huber zu Gast. Lori müssen wir wohl kaum noch vorstellen: Als Profi-Freeriderin gewann sie 2017 die Freeride World Tour, 2020 war sie als Kommentatorin und Coach von Hedvig Wessel mit dabei. Und in den Bergstolz-Ski-Ausgaben findet sich ihre Kolumne schon seit Jahren in jedem Heft.

SportsMedien: Hallo Lorraine, wie geht’s Dir?
Ich muss sagen, es geht mir gut. Ich bin es gewohnt, von zuhause und alleine zu arbeiten und frei über meine Zeiteinteilung zu verfügen. Dadurch, dass ich in Lech wohne, habe ich es relativ einfach: Die Berge sind direkt vor der Haustür, man darf und kann raus an die Sonne.

Ich habe genug zu tun und arbeite gerade alles auf, was im Winter liegen geblieben ist. Außerdem schließe ich gerade die letzten Anforderungen für meinen Studienabschluss ab. Die Defensio meiner Masterarbeit wurde auf 28. Mai verschoben, ebenso meine letzte Prüfung. Da habe ich jetzt noch gut zeit,mich darauf vorzubereiten.

Ich habe außerdem eine neue Gewohnheit installiert: Jeden Tag starte ich mit 20 bis 30 Minuten Yoga in den Tag, was mir irrsinnig gut tut.

SportsMedien: Kannst Du uns die Situation bei Dir beschreiben?
Mein Eindruck ist, dass es den Lechern relativ einfach gefallen ist, die Quarantänebestimmungen bzw. Ausgangsbeschränkungen einzuhalten. Die Situation wurde gut eingedämmt und es gab wohl auch nicht so viele Infizierte wie anfangs vermutet.

Ich habe das Gefühl, dass die Menschen die Zeit zur Erholung nutzen. Der Winter ist ja für viele hier sehr stressig, da bleibt oft nicht viel Zeit für die Liebsten. Bei dem schönen Wetter lassen sich die Einschränkungen aber gut ertragen.

SportsMedien: Die Saison hat ja sehr abrupt geendet. Was hättest Du eigentlich noch am Plan gehabt?
Die Saison hat tatsächlich sehr abrupt geendet, am Plan hätte ich noch vieles gehabt: Das traurigste ist, dass ich die Womens Progression Days presented by Audi Ende März leider absagen musste. Das ist sehr schade. Auch VIP Kundentage mit meinen Partnern wurden abgesagt, genauso ein Filmabend, den ich seit einem halben Jahr organisiert hatte.

Ansonsten: Eine Filmaktion mit Nadine Wallner, zwei Wochen Skibergsteigen in Chamonix und zwei weitere Wochen in den Eastern Sierrras in Kalifornien sind ebenfalls ins Wasser gefallen. Bis Ende Mai wäre es für mich als Athletin echt noch viel gewesen... Aber so ist es jetzt halt.

SportsMedien: Was ist für Dich persönlich gerade die größte Herausforderung?
Auf jeden Fall, dass mein Freund in Kalifornien ist und wir nicht wissen, wann wir uns wiedersehen werden. Es sieht ja aktuell so aus, als ob das noch Monate gehen könnte – das ist wirklich hart.

SportsMedien: Wie verbringst Du gerade Deine Tage?
Wie gesagt starte ich mit Yoga in den Tag, danach gehe ich raus auf den Berg oder an die frische Luft. Ich arbeite intensiv an den Dingen, die über die letzten Monate liegen geblieben sind, unter anderem auch an meinem Business als Profi-Sportlerin: Website erneuern, Strategien entwerfen, Partnerschaften erneuern, Content kreieren, die Planung der Camps für nächstes Jahr...

Es gibt immer was zu tun und es wird mir nicht langweilig. Ich musiziere auch wieder jeden Tag, das macht mir viel Freude: Als Kind bekam ich lange Zeit Klavierunterricht, außerdem spiele ich Ukulele, dwas mir viel Spaß macht, weil man laut dazu singen kann. Und Didgeridoo. Dafür jetzt Zeit und Muße zu haben ist megalässig, sonst komme ich im Winter kaum dazu. Außerdem lese ich – Bücher, die nichts mit meinem Studium zu tun haben. Das ist für mich fast ein Luxus!

SportsMedien: Wagst Du einen Ausblick? Hast Du schon Pläne für 2020/21? Wo wirst Du heute in einem Jahr sein?
Ich wünsche mir, dass ich die Events, die ich heuer absagen musste, kommenden Winter nachholen kann. Allen voran die WPDs, aber auch die Freeride Filmnight. Aktuell arbeiten wir auch gerade an unserem neuen Film, der „Coached“ heißen wird und zusammen mit Katie Burrell TV im Frühjahr und Sommer produziert werden wird. Ich bin in die Organisation involviert, im Herbst soll es auf Filmtour gehen.

In einem Jahr bin ich hoffentlich in einer ähnlichen Lage wie jetzt: Eine Profi-Athletin mit vielen spannenden Projekten, die ich mit meinen Partnern umsetzen kann. Und ich kann hoffentlich Skifahrern und Skifahrerinnen weiterhin meine Leidenschaft weitergeben kann. Im vergangenen Sommer habe ich auch ein paar Athleten als Mentalcoach betreut, ich hoffe, dass diese Zusammenarbeit auch 2020 stattfinden kann.

SportsMedien: Vielen Dank für diesen Einblick und das ausführliche Gespräch Lorraine! Wir wünschen Dir als Gute für Deine Masterprüfung, die kommenden Monate und freuen uns schon auf Deine erste Kolumne 2020/21 im Oktober!

lorrainehuber.com

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Bergstolz fragt Daniel Schäfer / Pro-Mountainbiker

"Wir hatten eh vor, uns diesen Sommer mal ein bisschen treiben zu lassen"

Seit einem Monat fragen wir bei Ridern, Fotografen und Autoren, der Industrie und Shops nach, wie es ihnen in der aktuell schwierigen Corona-Situation geht und wie sie mit den Herausforderungen umgehen, die diese Krise an sie stellt. Heute im Talk: Daniel Schäfer, Ambassador für SRAM und Specialized.

20200505 harookz 083 3793Bergstolz: Hallo Daniel, wie geht es Dir und Deiner Familie?
Sehr gut, wir leben ja auf dem Land und können somit schön einfach in die Natur flüchten zum Luft holen. Außerdem ist es uns so sehr einfach, Sozialkontakte zu vermeiden. Vielleicht ist das ja sogar mal wieder ein Lernschritt für alle, sich mit sich selbst zu beschäftigen und von dem schnell von hier nach da und von dem zu dem Druck abzusehen.

Bergstolz: Kannst Du uns die aktuelle Situation bei Dir beschreiben?
Eigentlich relativ unverändert, außer dass wir keinen Stress wegen einer bevorstehenden Saison haben. Trotzdem muss man natürlich seine Hausaufgaben machen, dass wir trotz der Umstände unser Ambassador-Dasein rechtfertigen.

20200505 DanielP7090085Bergstolz: Die Saison hat noch nicht begonnen. Was machst Du jetzt und was hättest Du eigentlich am Plan gehabt?
Ironischerweise wollten wir dieses Jahr eh weniger eigene Events organisieren um uns mal neu zu orientieren, was eigentlich gefragt ist von Teilnehmern und Sponsoren. Auch Reisen und Shootings wollten wir mal auf uns zukommen lassen um nicht wieder das ganze Jahr verplant zu sein.

Bergstolz: Was ist für Dich persönlich gerade die größte Herausforderung?
Wir schaffen gerade unser gemeinsames Eigenheim und da ist die Herausforderung immer wieder mal nen Ruhetag einzulegen, weil die Hände bis zu den Schultern sonst nicht mehr mitmachen.

Bergstolz: Wie verbringst Du gerade Deine Tage?
Mauern einreißen und wieder aufbauen, Decke isolieren und verschalen, Dachfenster einbauen, Kamine und Strom Dachträger abbauen, Heizsysteme und ein Stromnetz installieren und Sanitär Armaturen oder Böden verlegen. Außerdem geht das Bikeleben natürlich auch weiter und wir haben WebSeminare mit unseren Sponsoren, schreiben Produkt Feedbacks für Neuigkeiten oder vermarkten letztjährige Storys, die noch in der Reserve liegen.

Bergstolz: Wagst Du einen Ausblick? Wie wäre die Planung der Saison? Wo wirst Du heute in einem Jahr sein?
Das ist tatsächlich ungewiss aber wir werden uns mal treiben lassen, weil mich bisher das Leben, nach der richtigen Entscheidung, immer wieder in neue, interessante Abenteuer gelenkt hat.

Bergstolz: Vielen Dank für Deine Zeit, Daniel! Ich wünsche Euch viel Erfolg mit der Baustelle und natürlich einen hoffentlich schönen Bikesommer!

Youtube Daniel Schäfer
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Bergstolz fragt nach: Guido Unterwurzacher / Bergführer Alpinschule Rock*n*Roll

„Nach dem Regen kommt die Sonne raus“

Seit einem Monat bringen wir an dieser Stelle jeden Tag ein neues Interview – mit Ridern, Fotografen, Touristikern, der Ski- und Bikeindustrie und vielen mehr. Auch die Berg- und Skiführer haben die Covid-19-Ausgangsbeschränkungen nicht nur privat, sondern auch beruflich getroffen. Darüber, wie es im Moment bei ihnen aussieht und wie sie die Lage meistern haben wir uns mit dem Berg- und Skiführer bzw. Extremkletterer Guido Unterwurzacher unterhalten, der gemeinsam mit Toni Mosshammer und Christian Hechenberger in Kirchdorf bei Kitzbühel die Alpinschule Rock*n*Roll betreibt.

20200504 Guido2SportsMedien: Servus Guido! Wie geht’s Euch Rock*n*Rollern?
Servus Julia. Danke uns gehts ehrlich gesagt sehr gut.

SportsMedien: Könnt Ihr die Situation bei Euch kurz beschreiben? Wie haben Euch die Corona-Krise und die damit einhergehenden Einschränkungen getroffen?
Die aktuelle Situation sieht bei uns derzeit so aus: Sehr viel Zeit mit der Familie, sehr viel Zeit zum Heimwerken, und das fühlt sich richtig gut an einmal richtig Zeit für daheim zu haben. Wirtschaftlich hat uns die Krise natürlich auch, wie viele andere, direkt am Anfang in der Skihochtouren Saison getroffen. Alle bereits gebuchten Skitouren und Reisen waren von einem Tag auf den nächsten aufgrund der Maßnahmen nicht mehr möglich. Das hat uns natürlich getroffen, aber da sind wir nicht die einzigen.

SportsMedien: Wie habt Ihr die letzten Wochen verbracht und wie sieht Euer Bergführer-Alltag im Moment aus?
Wie gesagt, es hat sich bei uns einiges getan. Mit Christian „Hechei“ Hechenberger haben wir einen sehr guten Freund und Bergführer neu bei uns im Team. Wir haben unsere Homepage komplett überarbeitet und ich denke das aktuelle Programm kann sich sehen lassen. Davon könnt Ihr euch am besten selbst überzeugen: www.alpinschulerocknroll.at. Unser Alltag als Bergführer besteht derzeit darin, diverse Mails zu beantworten, an Videokonferenzen zum Thema „Bergführen im Sommer“ teilzunehmen und schauen, dass wir fit bleiben.

20200504 Guido1SportsMedien: Was ist für Euch persönlich gerade die größte Herausforderung?
Da unsere geplanten Sommerevents, Kinderklettercamps, Westalpen und Dolomitenführungen, das Junior Rockcamp im Zillertal, mit der Österreichischen Nachwuchselite alles ins Wasser fällt, besteht die größte Herausforderung derzeit darin, den Sommer zu planen. Das ist gerade ein Ding der Unmöglichkeit, da es einfach noch zu viele Fragezeichen gibt. Aber wir bleiben positiv und freuen uns wenn die Grenzen aufgehen und unsere Lieblingsnachbarn wieder zu uns dürfen. ?

SportsMedien: Für Euch persönlich und als Unternehmen – Krise oder Chance?
Mir gefällt das Sprichwort dazu sehr, selten ein Schaden ohne Nutzen. Finanziell gesehen für uns als Unternehmen natürlich Krise, die Zeit sinnvoll genutzt um uns neu zu ordnen, sehe ich als Chance.

Für mich persönlich sehe ich die Gesamtsituation als Chance. Notbremse. Stillstand. Neuordnung. Hoffentlich mit langsamerem Tempo in eine nachhaltigere und bewusstere Zukunft.

SportsMedien: Wagt Ihr einen Ausblick? Wie sehen Eure Wünsche für den Sommer – und den Winter 2020/21 – aus?
Nach dem Regen kommt die Sonne raus, egal wie heftig das Gewitter war. Wir freuen uns schon sehr auf intensive und schöne Tage am Berg mit unseren Gästen.

SportsMedien: Das hoffen wir auch! Vielen Dank, dass Du Dir Zeit für uns genommen hast! Wir wünschen Euch alles Gute und eine erfolgreiche Sommersaison. Und natürlich darauf, dass wir ebenfalls bald wieder mal mit Euch unterwegs sein dürfen.

www.alpinschulerocknroll.at
Instagram: @alpinschulerocknroll.at
Facebook: @alpinschulerocknroll
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Bergstolz fragt nach: Christoph Bösl / SR Suntour

"Wir versuchen, dem Fachhandel so gut es geht zu helfen"

Jeden Tag ein neues Interview – das machen wir hier beim Bergstolz nun schon beinahe ein Monat. Wir unterhalten uns anlässlich der Corona-Krise nicht nur mit Ridern und Tourismus-Unternehmen, sondern auch direkt mit der Ski- und Bike-Industrie über ihre momentane Situation und darüber, wie sie versuchen, diese schwierige Lage zu bewältigen. Heute erzählt Christoph Bösl, Sales & Marketing bei SR Suntour, wie es ihm und dem Komponenten-Produzenten geht.

20200430 SRS 2004 stay united Poster v2Bergstolz: Hallo Christoph, wie geht es Dir, Deiner Familie und Deinem Team?
Vielen Dank der Nachfrage, Günter. Meiner Familie und mir geht es gut. Wir sind zu Hause und halten uns an die Vorgaben, nutzen sie aber auch verantwortungsvoll. Ich meine damit vor allem, die Möglichkeit, noch individuell oder als Familie raus zu gehen. Darüber sind wir sehr dankbar.

Auch den Kollegen geht es gut, wir haben uns als Firma den Vorgaben angenommen, wechseln uns im Büro ab, halten aber den Betrieb am Laufen, bedienen alle Serviceanfragen und versuchen, dem Fachhandel so gut es geht zu helfen.

Bergstolz: Kannst Du uns die aktuelle Situation bei Euch im Unternehmen, bei Euren Zulieferern und Vertriebspartnern beschreiben? Wie geht es Euren Mitarbeiter/innen?
Uns trifft die Corona-Welle wie manch andere Firmen in der Industrie mehrfach. Wir waren als Hersteller mit zwei eigenen Werken in China dort schon betroffen, als in Europa noch produziert wurde und nicht jeder daran geglaubt hat, dass uns das auch treffen könnte. Taiwan und Vietnam waren da weitgehend außen vor und so konnten wir gewisse Aufträge umschichten. Nach der Erholung stottert der Motor aber auch in Teilen wieder in Asien, weil in Europa die Bänder langsamer laufen oder stillstehen. Das betrifft vor allem unser Werk in Vietnam.

Den Mitarbeitern geht es im Großen und Ganzen gut, wir haben keine Krankheitswelle zu berichten, alle sind sehr um- und vorsichtig. Die ganzen Entwicklungs- und Planungsgeschichten auf 2022 und weiter laufen nach wie vor, im Tagesgeschäft sind wir und auch unsere Vertriebspartner mit deutlichen Einschränkungen konfrontiert.

Bergstolz: Wie geht Ihr mit dieser Krise und dieser wirtschaftlichen Herausforderung um?
Die Situation annehmen, wie sie ist. Das Einschränken, was nicht unbedingt notwendig ist in dieser Zeit und sich dennoch rüsten für den Moment, wenn es wieder langsam losgeht. Es gibt immer Dinge, die verbessert werden können oder die normalerweise liegen bleiben. Da kann man sich schon um Themen kümmern, die man weniger gerne anfasst oder die normalerweise immer in der Priorität nach unten gedrückt werden.

Bergstolz: Konntet Ihr Eure Produktion umstellen (Schutzausrüstung oder Desinfektionsmittel produzieren) oder engagiert Ihr Euch anderweitig?
Wenn wir die Produktion sehen, dann laufen wir natürlich nicht überall auf voller Flamme. Dennoch ist es so, dass wir an unseren Produktionsstandorten in Asien schon wieder oder immer noch arbeiten und in China vor allem einen Ausfallmonat kompensieren müssen. Natürlich gibt es Einbußen aufgrund der globalen Situation, wir laufen aber vor allem in China noch etwas den bestehenden Aufträgen hinterher, auch wenn diese jetzt zum Teil reduziert werden.

Die Mitarbeiter, die bei uns gerade in Europa nicht voll ausgelastet sind, stellen wir nach Möglichkeit frei für soziales Engagement.

Bergstolz: Was siehst Du aktuell als die größte Herausforderung für Euch als Unternehmen?
Ich würde gerne den Blick etwas weg nehmen vom Unternehmen – vor allem in Deutschland haben wir ja die glückliche Situation, dass wir raus dürfen für Individualsport oder im Kreis der Familie. Ich sehe ja nur den Ausschnitt bei uns und das sagt mir, dass so viele Leute aktiv auf dem Rad sitzen wie sonst nie. Wir sind als Lieferant nicht nur an MTBs verbaut, sondern in der breiten Masse an City- und Trekkingrädern und multifunktionalen vollgefederten Rädern mit- und ohne Antrieb. Ich würde mir wünschen, dass die Leute den Wert des Rades für für die eigene Gesundheit und Mobilität nicht vergessen, wenn sich die Ausgehbeschränkungen lockern. So viele Leute sagen mir, dass die aufgezwungene Entschleunigung wichtig ist, um sich neu zu ordnen und bestenfalls neu gewonnene oder aufgefrischte Verhaltensweisen zu behalten.

Insofern ist es eine Herausforderung an die Industrie, dem Fachhandel jetzt in dieser Zeit so gut es geht zu helfen, über die Runden zu kommen. Weil ich glaube, dass danach besonders in Deutschland viele den Weg zu den Läden werden für ein neues Rad. Und dann müssen wir als Industrie noch besser darauf hinarbeiten, die Anzahl der Zweitwagen in Zweiträder zu verwandeln.

Bergstolz: Wagst Du einen Ausblick? Wie läuft die Saison 2020 an und wird es noch Events und Rennen geben?
Das ist natürlich keine ganz leichte Frage – ich hoffe auf einen goldenen Herbst mit milden Temperaturen, trockenen Trails und dass wir dann zwei, drei feine Events haben, auf denen wir das Rad feiern. Selbst die Eurobike erwägt eine Verlegung auf November. Ich würde sagen, der Mai macht alles neu und dann schauen wir weiter. Ligurien wird mich in jedem Fall sehen, davon gehe ich aus und das wünsche ich vor allem den Italienern, dass es dort aufwärts geht.

Gesellschaftlich würde ich mir persönlich wünschen, dass die Rücksichtnahme auch später weiter anhält und dass wir das auf die wichtigen Fragen übertragen wie Umweltschutz. Auf persönlicher Ebene glaube ich, dass jeder sein ‚man müsste mal‘ hat. Jetzt ist die Zeit, daran zu arbeiten. Wenn nicht, ist der Wunsch dahinter nicht stark genug.

Als Unterhaltung genieße ich jeden 007 Film, der gerade wiederholt wird. Die lohnen sich auch unter dem Gesichtspunkt, sich anzuschauen, wie wir uns über die Jahre und Jahrzente entwickelt haben.

Vielen Dank an alle an der Stelle, die unseren Alltag und die medizinische Versorgung am Laufen halten und ich wünsche allen Lesern gute Gesundheit und trotz allem gute Laune!

Bergstolz: Christoph, vielen herzlichen Dank für das ausführliche Gespräch und den Einblick, den Du uns gegeben hast!

www.srsuntour.com
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Bergstolz fragt nach: Wolfgang Töchterle / IDM Südtirol

„Vertrauen ist das, was wir jetzt im Tourismus brauchen“

In unserer täglichen Interview-Serie fragen wir seit Anfang April bei Ridern, Touristikern, der Industrie und vielen anderen mehr nach, welche Herausforderungen sie in der Corona-Krise zu bewältigen haben und wie sie diese zu meistern versuchen. Heute im Gespräch: Wolfgang Töchterle, Director Marketing IDM Südtirol.

SportsMedien: Servus Wolfgang, wie geht es Dir, Deiner Familie und Deinem Team?
Hi Ralf, es geht mir und meiner Familie gut. Unsere Bewegungsfreiheit ist im Moment zwar noch etwas eingeschränkt, aber wir leben ja an einem fantastischen Fleck. Das hilft. Und die Natur im Frühlingserwachen gepaart mit dem schönen Wetter brauchen wir auch, denn bei der Arbeit gehts grad ziemlich rund ;)

SportsMedien: Wo bist du gerade und wie ist die Situation bei Dir?
Ich bin bei mir zu Hause im schönen Olang nahe Kronplatz. Die Situation würde ich als „intensiv“ beschreiben. Es sieht so aus, als hätten wir Corona bald überstanden. Die Vorbereitungen für die kommende Saison laufen auf Hochtouren und sind deutlich aufwändiger als in anderen Jahren. Unser Ziel ist es, unseren Gästen neben unvergleichlichen Erlebnissen in diesem Sommer auch die maximale Sicherheit trotz Corona zu bieten. An den neuen, sehr hohen Standards arbeiten aktuell sämtliche Unterkunftsbetreiber und Freizeitanbieter.

SportsMedien: Anfang April in Südtirol OHNE Corona – wie sähe es aus???
Da muss ich lachen. Ich denke dafür wären wir wohl alle zu haben. Es wäre ein unglaublicher Frühling geworden. Der Sonnenskilauf wäre in allen Skigebieten bis nach Ostern Sonderklasse gewesen. Wir hatten ja noch viel Schnee in der Höhe. Eine leckere Pasta und dann mit einem Hugo in den Liegestuhl an der Piste... Nach dem Essen dann im Tal zum Biken. Vor allem rund um den Kalterer See oder in der Gegend rund um Meran und im Vinschgau wäre das perfekt möglich gewesen. Besser geht nicht! Einfach alles vom Tag haben, gemeinsam mit Freunden... aber na gut. Jetzt freuen wir uns auf Sommer und Herbst!

SportsMedien: Was siehst Du aktuell als die größten Herausforderungen, die auf Euch bzw. den Tourismus zukommen?
Die größte Herausforderung ist das Vertrauen der Menschen. Vertrauen ist das, was wir jetzt im Tourismus brauchen. Wie schon gesagt bereiten wir uns gerade sehr gut vor. Wir sorgen dafür, dass jeder die maximale Sicherheit in der Unterkunft und im Erlebnis hat. Aber das nützt wenig, wenn die Menschen Bedenken haben zu reisen und dann zu Hause bleiben oder ganze Staaten den Menschen verbieten Grenzen zu überqueren. Aber wir sind positiv gestimmt. Auch wir Südtiroler wollen uns ja wieder bewegen und ich bin überzeugt, das gilt auch für unsere Kollegen im Norden. Immer daheim, das geht nicht lange gut ;)

SportsMedien: Wagst Du einen Ausblick? Wann könnt Ihr in den Sommer starten und wie sieht die Wintersaison 20/21 aus?
Stand heute gehe ich davon aus, dass wir im Juni starten können. Alle Zeichen sprechen im Moment dafür. Sicherheit dafür gibt es natürlich keine, aber die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Die Wintersaison 20/21 wird gut. Davon bin ich überzeugt. Unsere touristischen Partner im Reiseveranstaltersektor melden ungebrochene Buchungslagen für Winter. Wohl deshalb, weil die Menschen darin vertrauen, dass bis dahin nicht nur die Sicherheitsstandards einheitlich hoch sein werden, sondern möglicherweise wird es bis dahin auch die Impfung oder eine medikamentöse Behandlung für Coronainfizierte geben. Davon abgesehen: die Evolution hat uns Menschen gelehrt mit neuen Situationen umzugehen und uns daran zu gewöhnen. Wir lassen uns von Corona nicht runterziehen!

SportsMedien: Vielen herzlichen Dank für das Gespräch, Wolfgang! Wir wünschen Euch viel Erfolg und hoffen, auch selbst bald wieder mal ins schöne Südtirol kommen zu können.

www.suedtirol.com
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Bergstolz fragt nach: Sanna Kosa / Say Mahalo

„Jetzt ist doch eine gute Zeit, mal komplett aufzuräumen“

Hier führen wir ab sofort jeden Tag ein kurzes Interview mit der Branche: Rider, Fotografen, Touristiker, Industrie und auch Shops kommen zu Wort. Mit ihnen unterhalten wir uns darüber, was die Corona-Krise für sie jeweils bedeutet und wie sie versuchen, möglichst unbeschadet aus dieser zu kommen. Heute im Talk: Susanna Kosa, die Frau hinter der Kamera von Paws & Wheels!

SportsMedien: Hey Sanna, wie geht es Dir und Deiner Familie?
Hi, mir geht’s wirklich gut. Ich bin gesund und meine Familie zum Glück auch. Wenn ich ganz ehrlich bin, „genieße“ ich die Entschleunigung gerade sogar ein wenig. Mein Leben war die letzten 3 Jahre einfach viel zu stressig...Auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass die Situation für viele Menschen katastrophal ist, daher versuche ich, meinen Anteil zu geben, indem ich spende und ein ProBono Projekt für eine Hilfsorganisation schneide.

SportsMedien: Kannst Du uns die aktuelle Situation bei Dir beschreiben?
Ich wohne seit einem Jahr im Alpenvorland und hier auf dem Land merkt man deutlich weniger von den Einschränkungen als zum Beispiel meine Freunde in München. Wir müssen nicht vor Supermärkten anstehen, können leichter Abstand halten und haben die Natur und die Berge vor der Haustür. Im Moment kommen auch keine Tagestouristen mehr, dadurch ist es sooo ruhig und die Stimmung sehr entspannt. Ich vermisse nur meine Freunde schrecklich...

SportsMedien: Die Wintersaison hat sehr abrupt geendet. Was machst Du gerade?
Ich lese wie verrückt und mache gerade Online-Kurse für Storytelling und Colour Grading. Ansonsten bin ich mit meinem Hund ein paar Stunden am Tag unterwegs und mache Sport. Ich fahr viel Rad und nutze Fitness-Apps. Außerdem haben wir im Garten eine kleine Outdoor-Crossfitbox und toben uns da mit meinen Mitbewohnern jeden Tag aus.

SportsMedien: Für Dich als Filmerin – Erinnerungen an den vergangenen Winter rauskramen oder die aktuelle Lage dokumentieren?
Och, gerade nehme ich mir lieber viel Zeit für Fortbildung, probiere neue Foto – und Filmtechniken aus und arbeite die vielen „Berge“ ab, die sich angehäuft haben...Webseite, Papierkram, Steuerkram, Alltagskram. Man schiebt doch so viele Dinge so lange vor sich her – und jetzt ist doch eine gute Zeit, mal komplett aufzuräumen.

SportsMedien: Was ist für Dich persönlich gerade die größte Herausforderung? Wie versuchst Du, die wirtschaftlich schwierige Lage als Selbstständige zu meistern?
Da bin ich gerade noch recht gechillt...im Moment laufen noch zwei Schnittprojekte und ein größeres Projekt, bei dem wir gerade in der Konzeptionsphase sind, daher habe ich noch genug Arbeit. Und ich habe zum Glück genug Rücklagen. Zudem lebe ich recht minimalistisch in einer Haus-WG und brauche nicht viel, außer ein gutes Bike und ein gutes Buch...und ne Hängematte :)

SportsMedien: Wagst Du einen Ausblick? Wie läuft der Sommer und wie sieht die Wintersaison 20/21 aus? Was wirst Du heute in einem Jahr machen?
Hm..schwierig...ich glaube, dass die Beschränkungen ab Mai langsam gelockert werden und wir Filmer und Fotografen im Sommer dann wieder in kleinen Teams arbeiten können, wahrscheinlich noch mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Digitaler Content wird für alle Unternehmen jetzt immer wichtiger, da so viele Events und Messen abgesagt wurden und sie nur online noch eine Sichtbarkeit nach außen haben...daher werden die Leute aus digitalen Branchen im Sommer hoffentlich doppelt so viel Arbeit haben.

Und was mache ich nächstes Jahr um die Zeit? Hoffentlich wieder Schnee und Sonne auf den Gletschern geniessen....

SportsMedien: Sanna, vielen Dank für Deine Zeit! Wir wünschen dir nur das Beste!

Youtube: SayMahalo

Instagram @saymahalo
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Bergstolz fragt Reiner Gerstner / Schöffel

„Es ist Schöffel ein persönliches Anliegen, über das Unternehmen hinaus zu unterstützen“

Seit Anfang April unterhalten wir uns jeden Tag mit Ridern, Autoren, Touristikern, kurz Menschen aus der Ski- und Bikebranche. Die Interviews drehen sich stets darum, welche Herausforderungen es in der aktuellen Corona-Krise zu meistern gibt und wie sich ihr Alltag (und die Arbeit in ihren Unternehmen) verändert haben. Heute freuen wir uns, Reiner Gerstner, Marketingchef bei Schöffel, im Talk begrüßen zu dürfen.

20200429 SchöffelSportsMedien: Servus Reiner, wie geht es Dir, Deiner Familie und Deinem Team?
Danke der Nachfrage. Gesundheit steht aktuell an erster Stelle und daher bin ich froh sagen zu können: Alle sind wohlauf! Mein Team sehe ich zur Zeit nicht persönlich. Alle arbeiten im Homeoffice, wir tauschen uns telefonisch und über Videokonferenzen aus. Aber ohne Frage vermisse ich den unmittelbaren Austausch mit Kollegen und speziell dem Marketing-Team.

SportsMedien: Kannst Du uns die Situation bei Euch im Unternehmen, bei Euren Zulieferern und Vertriebspartnern kurz beschreiben?
Das sind sehr unterschiedliche Bereiche und eine fundierte Antwort für alle drei würde hier den Rahmen sprengen. Daher möchte ich gerne eine Lanze speziell für unsere Partner brechen, mit denen wir seit Jahrzehnten vertrauensvoll zusammenarbeiten. Der fundierte Sportfachhandel steht für ein unmittelbares Einkaufserlebnis und eine hochwertige persönliche Beratung. Die aktuelle Schließung der Läden ist ein wirtschaftlicher Grenzgang, der mit jedem Tag zunimmt – auch für uns, die seit jeher eng mit dem stationären Handel verbunden sind. Jeder Outdoor-Enthusiast, der nach Wiedereröffnung bewusst in einen Shop geht, unterstützt das Fortbestehen der Läden und damit auch in Zukunft den Zugang zu einer individuellen Beratung durch echte Produkt-Profis.

SportsMedien: Wie geht Ihr mit dieser Krise und den wirtschaftlichen Herausforderungen um?
Die Corona-Pandemie hat uns alle hart getroffen und stellt uns vor immense Herausforderungen. Wir ziehen unsere aktuelle Handlungsstärke auch aus der Herkunft des Unternehmens und der Tatsache, dass Höhen und Tiefen unsere über 216 Jahre lange Geschichte geprägt haben. Schöffel ist ein wirtschaftlich solides Traditionsunternehmen und so können wir derzeit unsere Energien auf die Gestaltung der aktuellen Situation und der Zukunft ausrichten. Und diese betrachten wir nicht ohne Zuversicht: Der Wunsch nach einem selbstbestimmten Erleben der Natur wächst mit jedem Tag, den wir aus unserer Verantwortung heraus darauf verzichten. Es ist unser Anliegen Outdoor-Fans in dieser herausfordernden Zeit positiv zu motivieren, beispielweise mit der #IchbinrausVorfreude Challenge auf unseren Social-Media-Kanälen. Und sobald es wieder möglich ist, unterstützen wir wieder vielfältige Draußen-Abenteuer mit unseren Produkten.

SportsMedien: Konntet Ihr Produktionen umstellen bzw. für Schutzausrüstung frei machen?
In der jetzigen Zeit zählen die Gesundheit und die Verantwortung füreinander mehr denn je. Die Geschäfts- und Unternehmensleitung hat Möglichkeiten diskutiert und dabei festgehalten: Für uns steht die Gesundheit der Mitarbeiter an oberster Stelle. Da diese in der aktuellen Situation in der Service Factory nicht ausreichend geschützt werden kann, schließen wir einen Arbeitseinsatz derzeit aus. Das gilt vor allem mit Blick auf die Risikopatienten unter uns.

Es ist aber der Familie Schöffel ein wichtiges Anliegen, in dieser Krise über das Unternehmen hinaus zu unterstützen. So erwarten wir im Laufe der kommenden Woche 60 000 professionell gefertigte Atemschutzmasken, die anschließend dem Landkreis Augsburg gespendet werden. Dabei handelt es sich um Masken Typ N95 für den Bereich persönliche Sicherheit. Diese bieten nach jetzigem Stand keinen Schutz für den Träger vor einer Infektion, können aber dazu beitragen, dass andere nicht infiziert werden.

SportsMedien: Wagst Du einen Ausblick? Wie verläuft die Sommersaison 2020 und wie sieht die Wintersaison 20/21 aus?
Ein Ausblick wäre an dieser Stelle unseriös. Ich wünsche aber allen Outdoor-Freunden, dass sie Ihre Lieblingsaktivität möglichst bald wieder frei und energievoll ausleben können. Im Namen von Schöffel wünsche ich der gesamten Outdoor-Branche, allen Partnern und auch Mitbewerbern, dass sie die Krise gut überstehen und dass wir gemeinsam das Lebensgefühl Outdoor zeitnah wieder miteinander teilen können! Besonders denke ich an all unsere Medienpartner und (freien) Journalisten: Wir halten unsere Vereinbarungen und Zusagen, auch wenn dies bei erheblichen Budgetstreichungen eine enorme Herausforderung darstellt. Ich wünsche mir sehnlichst, dass die schreibende Zunft gut durch die Krise durchkommt und wir uns bald am Berg oder in der Natur treffen, um gemeinsame Erlebnisse zu genießen.

SportsMedien: Vielen Dank für Deine Zeit Reiner! Wir wünschen Euch alles Gute für diese Zeit und viel Vorfreude aufs Draußen-Sein!

www.schoeffel.com

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Bergstolz fragt nach: Veit Erben /Aeroski

„Ich hoffe, dass das Vertrauen der Menschen wieder zurückkehrt“

Anlässlich der aktuellen Herausforderungen, die die Situation um das Covid-19-Virus an uns stellt, unterhalten wir uns seit einigen Wochen jeden Tag mit Ridern, Fotografen, Touristikern, der Industrie und vielen weiteren Menschen, die der Ski- oder Bikebranche verbunden sind. Heute im Talk: Veit Erben, Geschäftsführer von Aeroski Reisen.

SportsMedien: Servus Veit, wie geht es Dir?
Den Umständen entsprechend gut. Wir sind gesund und aktuell vollauf mit den Rückabwicklungen beschäftigt: Das letzte Viertel der Skisaison haben wir leider aufgrund der Corona-Einschränkungen komplett verloren, jetzt bekommen unsere Kunden entweder eine Gutschrift, die sie in den kommenden zwei Jahren einlösen können, oder aber ihr Geld zurück.

Die Heliski-Saison in Island ist heuer komplett ausgefallen. Hier konnten wir aber alle Buchungen auf 2021 verschieben, das stimmt uns sehr positiv. Überhaupt versuchen wir, positiv zu denken – denn wenn Du alles schwarzsiehst, dann kannst Du gleich zusperren.

SportsMedien: Kannst Du uns die Situation bei Dir kurz beschreiben?
Wir bei Aeroski befinden uns in einer relativ komfortablen Position, da wir mit sehr langem Vorlauf arbeiten. Das bedeutet, dass wir bisher bei den Afrika-Buchungen für Herbst keine Stornierungen haben und auch die kommende Wintersaison, die für uns Mitte Dezember startet, bisher unberührt ist.

Wir hoffe, dass der Buchungsstopp langsam nachlässt und bis Juni wiedereinzusetzen beginnt, dass es langsam vorwärts geht und wir in einigen Monaten wieder halbwegs normal agieren können.

Momentan stehen wir in sehr engem Kontakt mit unseren Anbietern, denn viele Kunden wünschen sich jetzt verständlicherweise Sonderbedingungen wie kostenfreies Storno. Wir werden versuchen, wieder Leben reinzukriegen.

SportsMedien: Die Saison hat ja sehr abrupt geendet. Was bedeutet das für Dich und Dein Unternehmen?
Dadurch, dass uns wie gesagt ein Viertel der Wintersaison komplett fehlt, haben wir sehr viel verloren – auch Geld. Um unsere sozialen Kontakte weitestgehend einzuschränken arbeiten meine Mitarbeiterinnen aktuell abwechselnd vom Homeoffice aus, sodass immer nur eine ins Büro kommt. Das Wichtigste ist aber, dass wir alle gesund sind.

Wir warten momentan auf die Gutscheinlösung der Politik. Für uns und das Überleben sehr vieler Reiseanbieter wäre es extrem wichtig, wenn diese Lösung kommen würde. Müssten wir sämtlichen Kunden sämtliche geleistete Zahlungen rückerstatten, könnte das den Ruin vieler Reiseanbieter bedeuten. Wir hoffen also, dass sich Politik und Verbraucherschutz schnell einigen.

SportsMedien: Was ist für Dich persönlich gerade die größte Herausforderung? Wie versuchst Du, die wirtschaftlich schwierige Lage zu meistern?
Die Unwissenheit, wie es in Zukunft weitergehen wird, das ist das Schlimmste für mich.

SportsMedien: Wagst Du einen Ausblick? Wie verläuft die Sommersaison und wie sieht der Heli-Skiing-Winter 2020/21 aus? Wo wirst Du heute in einem Jahr sein?
Schwierig. Ich wünsche mir, dass Sicherheit und Vertrauen bei den Menschen wieder zurückkehren. Dann würden sich viele Dinge von selbst wieder lösen, denke ich. Außerdem hoffe ich auf die Wissenschaft – auf die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen, da wäre viel gewonnen. Dann könnten auch die Grenzen wieder geöffnet und die Reisebeschränkungen aufgehoben werden.

In einem Jahr beende ich eine hoffentlich reibungslose Skisaison in Kanada. Das wäre schön.

SportsMedien: Vielen Dank für Deine Zeit! Dir, Deiner Familie und Deinem Team alles Gute für die kommende Zeit!

www.aeroski.com
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Bergstolz fragt nach: Andreas Vigl / Fotograf aus Innsbruck

„Ich vertraue darauf, dass es wieder gut wird – wenn auch vielleicht anders“

In unserer täglichen interviewreihe mit Menschen, die in und um die Sport- bzw. Touristikbranche arbeiten, unterhalten wir uns mit Ridern, Fotografen, Bergbahnen und vielen mehr. Heute im Gespräch: Andreas Vigl, selbstständiger Sportfotograf aus Innsbruck.

20200428 stay at home av 02SportsMedien: Servus Andi, wie geht es Dir und Deiner Familie?
Servus! Mir gehts hier gut soweit. Ich bin von heute auf morgen aus einer sehr hektischen Wintersaison direkt in den „Zwangsurlaub“ versetzt worden. Meiner Familie gehts auch gut, meine Eltern leben am Land und genießen grad ihre Pension, meine Schwestern sind zwischen Innsbruck und Wien verstreut.

Da wir alle unterm Jahr sehr viel unterwegs sind, sind wir es eh schon gewohnt, dass wir telefonisch und über Videocalls in Kontakt bleiben. Das hat grad sehr stark zugenommen, da wir jetzt alle wieder mehr Zeit dafür haben.

Klar, die ganze Situation ist schon auch ein permanenter Stresszustand - aber ich habe hier eher den Zugang, dass ich mir die Sorgen nicht im Vorhinein machen will, es lässt sich ja wirklich noch kaum abschätzen wie es uns alle treffen wird und wie stark - erstmal gesundheitlich und dann in Folge auch noch wirtschaftlich.

SportsMedien: Kannst Du uns die Situation bei Dir kurz beschreiben?
Gerade befinde ich mich im Homeoffice, ich bearbeite einiges an Bildmaterial nach, das sich über die Saison aufgestapelt hat. Es bleibt auch mal genug Zeit für Buchhaltung, für die Sichtung des Archivs, Planung einer neuen Website und viele andere Dinge, die sonst zu kurz kommen.

Aber mein „richtiges“ Arbeitsumfeld ist natürlich draußen in den Bergen, immer in Verbindung mit Sport und mit vielen verschiedenen Menschen. Und genau das ist ja jetzt erstmal komplett auf Eis gelegt. Es ist noch sehr ungewiss, ab wann wir hier wieder durchstarten können. Das wird sich zeigen - und ich will mir auch erst Gedanken darüber machen, wenns soweit ist.

Ich denke, trotz Allem positiv zu bleiben und sich nicht zu viele Szenarien auszumalen, das ist jetzt auch mal gesund für die Psyche.

20200428 stay at home av 01SportsMedien: Die Saison hat ja sehr abrupt geendet. Was hättest Du eigentlich noch am Plan gehabt?
Richtig, die Saison hat bei mir eine Vollbremsung von 100 auf 0 gemacht. Zum Glück war ich diese Saison bisher schon recht fleißig, habe einen großen Teil meiner kommerziellen Shootings schon abgeschlossen. Aber natürlich sind jetzt noch einige Shootings abgesagt worden.

Für die Zeit nach der Katalogproduktion waren einige Sachen geplant. Private Fototrips sind bei mir jedes Jahr fixer Bestandteil meiner Routine, das hält mich fit und kreativ. Dieses Jahr wäre noch ein größerer Trip in die Westalpen gedacht gewesen. Der Plan war, etwa Mitte April mit dem Bus loszufahren und die Ziele nach den besten Bedingungen rauszusuchen. Zu dieser Zeit haben viele der hohen Berge in der Schweiz und Italien gute Bedingungen - und da stehen noch einige Befahrungen auf der Wunschliste.

Der Plan war ja auch, gute Fitness aufzubauen und dann im Juni nach Peru zu fliegen, zum Bergsteigen und eventuell auch eine Linie mit Ski zu machen. Aber beide Pläne müssen wir wohl um ein Jahr verschieben.

SportsMedien: Was ist für Dich persönlich gerade die größte Herausforderung? Wie versuchst Du, die wirtschaftlich schwierige Lage als Selbstständige zu meistern?
Eindeutig die größte Herausforderung ist einfach die Ungewissheit darüber, was sich alles noch ändern wird. Ich habe das starke Gefühl, dass sich nicht alles wie gewohnt weitergehen wird, nachdem wir diese Situation überstanden haben. Es gibt viele Überlegungen, die in Richtung von „mehr regional - weniger Globalisierung“ gehen. Hier in Tirol ist natürlich die Situation mit Ischgl und die Rolle des Tourismus in der Krise eine Diskussion. Ob sich hier was ändern wird und in welcher Form, das steht ja noch in den Sternen. Ich habe aber insgesamt das starke Gefühl, dass ein Umdenken stattfinden wird und sich das auf jeden Fall auch auf unsere Branche auswirken wird.

Als Selbstständiger gilt ja schon immer, dass man gewissen Unsicherheiten ausgeliefert ist - auch schon ohne Corona. Gerade finanziell war es daher eh schon immer wichtig, ein gutes Polster zu haben. Ich bin froh, dass unsere Regierung auch so schnell mit Hilfsfonds reagiert hat, das hilft auf jeden Fall.

SportsMedien: Wagst Du einen Ausblick? Wie verläuft die Sommersaison? Wo wirst Du heute in einem Jahr sein?
Die Sommersaison wird auf jeden Fall sehr viel schwächer ausfallen dieses Jahr. Einige Firmen haben schon angekündigt, dass sie einsparen werden müssen. Ich würde mir auch erwarten, dass viele Menschen vielleicht erstmal etwas sparsamer sein werden. Das neueste Equipment und große Reisen stehen nach dieser Krise erstmal sicher nicht weit oben auf der Liste. Und in der Folge werden das auch sehr viele Sportartikelhersteller, Seilbahner, Magazine - und in weiterer Folge auch wir Fotografen zu spüren kriegen. Die meisten von uns werden sicher wieder auf die Beine kommen - aber wir werden sicher noch eine längere Durststrecke vor uns haben.

Ich persönlich mache mir grade Gedanken, wie ich mich beruflich sogar weiterentwicklen könnte, welche Sachen ich immer schonmal fotografieren wollte - die Zeit dafür wird sicher da sein.

Im Großen denke ich, dass wir alle zu einer neuen Ordnung zurückfinden werden. Es wird sicher nicht alles bleiben wie es ist - aber ich vertraue darauf, dass es wieder gut wird. Wie genau das aussehen mag, das werden wir sehen.

SportsMedien: Das hoffen wir auch! Vielen Dank für Deine Zeit Andi und hoffentlich bis bald!

andreasvigl.com
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Bergstolz fragt nach: Roman Rohrmoser, Profi-Freerider & Bike-Guide

„Ich verbringe viel Zeit mit meiner Familie“

Heute im täglichen Interview: Roman Rohrmoser, Profi-Freerider und Bike-Guide, und somit sein eigener Chef. Wie er gerade in seiner Heimat Zi8llertal die Corona-Situation handelt, erzählte er uns.

SportsMedien: Servus Roman, wie geht es Dir aktuell?
Alles klar soweit, ich genieße die Ruhe bei uns im Tal ;-)

SportsMedien: Kannst Du uns die Situation bei Dir beschreiben?
Zillertal und ganz Tirol war ja in häuslicher Quarantäne quasi.... ich kam am ca. 23. März aus BC zurück und irgendwie war ja Weltuntergangsstimmung bei uns im Land; für mich hat sich eigentlich nicht viel geändert, außer dass ich bis jetzt nicht Skitouren, Biken oder mich anderweitig sportlich betätigen durfte. Ich war jedoch täglich einige Stunden mit meiner Family hinterm Haus im Wald... das war/ist auch wichtig!

SportsMedien: Die Saison hat ja sehr abrupt geendet. Was hättest Du eigentlich noch am Plan gehabt?
Ja wie gesagt, ich war grad in BC, hätte gerne noch verlängert, aber das wollte dann eben nicht so sein. Ich hatte mir am letzten Tag beim Heli einsteigen das Kreuz so extrem verrissen, dass ich sowieso mindestens eine Woche Pause gebraucht hätte... von dem her wars a gutes Timing für die zweiwöchige Quarantäne für mich. Der Winter bei uns hat heuer eh nicht wirklich begonnen und seit keine Ahnung wievielen Tagen schon keinen nennenswerten Niederschlag mehr. Die Base am Berg ist sowas von schlecht, das habe ich zu der Zeit im Jahr noch nie erlebt! Naja, es stünden jetzt noch einige Hochtouren an. Ich hoffe auch noch auf einige geile Tage am Gletscher, insofern der überhaupt noch aufsperrt!?

SportsMedien: Was ist für Dich persönlich gerade die größte Herausforderung?
Nicht Biken, Skifahren oder Paragliden zu gehen, wobei das jetzt wieder erlaubt oder zumindest nicht mehr strafbar ist. Man sollte halt nichts riskieren... ansonsten versuche ich herauszufinden was wirklich hinter dem ganzen „Wahn“ steckt, wieso es so ist, wie es ist. Die Zahlen und Statistiken sprechen für sich oder halt auch nicht, je nachdem wie man es sieht und ob die wirklich stimmen oder manipuliert werden... Also ja keine Ahnung, ich mag gar nicht mehr über die „Shitshow“ reden!

SportsMedien: Wie verbringst Du gerade Deine Tage?
Vormittags bin ich meistens im Büro, Nachmittag verbringe ich mit meiner Family. Ein paar kleinere Sunrise-Touren, Hike & Fly, MTB, ein paar größere Ausflüge ins Grüne oder Weisse...

SportsMedien: Wagst Du einen Ausblick? Hast Du schon Pläne für 2020/21? Wo wirst Du heute in einem Jahr sein?
Ehrlich gesagt wird sich, glaub ich, einiges ändern.... Finanziell wird es natürlich auch nicht einfacher, wer weiß schon, wie es genau weitergeht... Ich werde versuchen meinen Sport weiter zu machen, wie bisher; sicherlich mehr zu Hause bleiben, da ab Anfang Mai unser zweites Kind zur Welt kommt, dann wird’s sowieso nicht mehr so easy!

SportsMedien: Dann drücken wir die Daumen, dass der Nachwuchs gesund und munter zur Welt kommt und Familie Rohrmoser gut durch die Krise! Danke für Deine Zeit Roman!

www.roman-rohrmoser.com
Instagram: @rohrmoserroman

/dertirolerundseinpiefke.com

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