„Ich bin überzeugt, dass es trotz allem ein guter Sommer werden kann“
Seit mehr als einem Monat fragen wir bei Menschen aus der Ski- und Bikebranche nach, welche Herausforderungen sie in der aktuellen Corona-Situation zu meistern haben. In einem täglich neuen Interview kommen Rider, Touristiker, Selbstständige, die Industrie selbst, Bikeshops und viele mehr zu Wort. Heute bitten wir Mike Frei zum Gespräch, der für Erlebnismarketing bei Graubünden Ferien zuständig ist.SportsMedien: Hallo Mike, wie geht es Dir, Deiner Familie und Deinem Team?
Danke, uns geht’s den Umständen entsprechend gut. Wir haben den Lockdown grundsätzlich gut überstanden, freuen uns aber natürlich auf die schrittweise Lockerung, die momentan stattfindet. Im Vergleich zu anderen Ländern hatten wir in der Schweiz ja das Glück, dass wir uns weiterhin draußen bewegen durften. Ich habe glaubs noch nie so viele Biker respektive allgemein Radfahrer gesehen wie in den letzten Wochen.
SportsMedien: Kannst Du uns die aktuelle Situation bei Euch und wie Ihr den schrittweisen Shutdown erlebt habt beschreiben?
Momentan herrscht große Aufbruchstimmung. Graubünden freut sich trotz der aktuell schwierigen Situation auf die Sommer- und Herbstsaison. Die Gastronomie konnte am 11. Mai wieder starten – natürlich unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen- und Regeln. Die Hotels konnten die ganze Zeit über geöffnet halten, für viele hat sich dies nach dem Lockdown aber nicht mehr gelohnt, aktuell ist noch Zwischensaison. Die Bergbahnen öffnen voraussichtlich ab dem 8. Juni. Der definitive Entscheid wird voraussichtlich Ende Mai gefällt.
SportsMedien: Im Vergleich zu den Vorjahren – wie viele Menschen habt Ihr normalerweise Anfang Mai, wann startet bei Euch die Bikesaison bei den Bergbahnen und Beherbergungsbetrieben?
Bei uns ist im Mai immer Zwischensaison. Somit hat es in dieser Zeit nie viele Gäste bei uns. Unsere Bikesaison startet in den meisten Gebieten gewöhnlich erst im Verlaufe des Junis. Ich bin überzeugt, dass es trotz allem ein guter Sommer werden kann. Die Leute haben Lust auf Ferien, wollen was erleben, sich bewegen, die Natur und frische Luft genießen. Da gibt es doch nichts Besseres, als auf das Bike zu steigen und loszufahren.
SportsMedien: Wie geht Ihr mit dieser Krise und dieser wirtschaftlichen Herausforderung um?
Klar, die Situation ist sehr herausfordernd für die einzelnen Leistungsträger wie Hotels, Bergbahnen, Restaurants etc. Wie erwähnt, herrscht momentan aber eine große Aufbruchstimmung. Wir versuchen nun das Beste daraus zu machen. Ich bin überzeugt, dass die Leute wieder große (oder sogar noch größere als sonst) Lust haben, sich auf dem Bike zu bewegen. Bikerinnen und Biker möchten bestimmt im Sommer und Herbst unsere Trails entdecken – und somit auch Bikeferien bei uns im Home of Trails buchen.
SportsMedien: Was siehst Du aktuell als die größten Herausforderungen, die in den kommenden Monaten auf den Tourismus zukommen werden?
Aufgrund der speziellen Herausforderungen in diesem Jahr ist es entscheidend, dem potenziellen Gast das Vertrauen in unbedenkliche und unvergessliche Ferien in Graubünden zu vermitteln. Wir müssen den Gästen aufzeigen, dass sie bei uns genügend Platz haben – dank unseren 150 Tälern und unserer großen Fläche können wir das sehr gut kommunizieren. Zudem gilt es, dem Gast Geheimtipps aufzuzeigen, also z. B. Biketouren-Vorschläge, wo nicht die große Masse unterwegs ist.
SportsMedien: Wagst Du einen Ausblick? Wie läuft der Sommer und wie sieht die Wintersaison 20/21 aus?
Ein Ausblick zur Wintersaison wäre reines Kaffeesatzlesen. Wir konzentrieren uns nun Vollgas auf den Sommer und Herbst.
SportsMedien: Vielen Dank für Deine zeit und das Gespräch! Wir wünschen Euch einen guten Saisonstart und auf ein hoffentlich rasches Wiedersehen im Home of Trails!
www.graubuenden.ch