Build2Ride
Baue deinen eigenen Ski. Vom Race Carver bis zum Freerider ist alles möglich. Und das Design? Ob Holzfurnier oder individuelle Grafikelelemente, es geht fast alles, der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. In der Werkstatt von Build2Ride in Garmisch entstehen jedes Wochenende „Selfmade Ski“. Schnell ist ein Termin gefunden, und der Spaß kann beginnen.
Jeder Teilnehmer legt im Voraus den hauptsächlichen Einsatzbereich seiner Skier fest, etwa rennsportlich oder Freeride. Als erster Arbeitsschritt wird der rohe Skibelag ausgeteilt. Die Kanten sind schnell mit Kleber fixiert und in die richtige Form gebracht. Anschließend werden Glasfaseranteile von einer großen Rolle geschnitten – jeweils angepasst auf die speziellen Ski, die Länge, Shape und Steifigkeit. Gleichzeitig wird das Furnier geschnitten. Hier steht eine breite Palette zur Auswahl. Auch selbst mitgebrachte Furniere aus speziellem Holz können eingebaut werden. Wer nicht auf Holzdesign steht, kann auch ein Stoffdesign mit eigenen Bildern oder graphischen Elementen verwenden.
Bereits jetzt wird es ernst, Gruppenarbeit ist gefragt. Zu zweit werden alle Teile, die für die Ski gebraucht werden, zusammengesucht. Belag mit den Kanten, zwei Glasfaseranteile, Holzkern und Furnier. Der Belag ist die unterste Schicht und wird mit Hartz bestrichen. Die erste Glasfaserschicht kommt oben drauf und dann wieder eine großzügige Hartzschicht. Nun wird der Holzkern aufgelegt, wieder Glasfaser, wieder
Hartz. Zu guter Letzt wird auch das Furnier auf der Glasfaserschicht mit Hartz fixiert. Momentan sind die Ski noch nicht zu erkennen. Das Hartz quillt an allen Seiten aus den Seiten raus, alles ist klebrig und erinnert eher an ein Snowboard als an ein Paar Ski. Nur von der Unterseite ist die Form der Ski durch die Kanten zu erkennen. Schnell einen Vakuum-Sack über das Holz-Hartz-Gemisch gestülpt und bei 60 Grad kommt das Material in den Ofen. Das ist automatisch der Abschluss des ersten Tages. Zwölf Stunden müssen die Ski im Ofen bleiben und aushärten. Die Nachtstunden reichen für diese Prozedere aus. Ein klein wenig erschöpft aber sehr erleichtert ob der gelungenen handwerklichen Arbeit wird die Werkstatt aufgeräumt.
Der nächste Tag geht ereignisreich und lautstark los! Nachdem der Ofen geleert wurde, hat jeder sein fertiges Material auf der Bank liegen. Mit der Stichsäge werden die Ski von den Resten drumherum getrennt, vorsichtig fährt man an den Kanten entlang. Auch wenn die Bretter grob aussehen und auch nach dem Schneiden nicht sehr viel her machen, erfüllt es einen mit Stolz, die selbst gebauten Ski das erste Mal in den Händen zu halten.
Durch das "Backen" im Ofen und das Vakuum-Verfahren sind Reste vom Hartz auf den Ski zurück geblieben. Sehr sorgfältig versucht jeder Kursteilnehmer, winzigste Unebenheiten von seinen „Babys“ zu schleifen, bis alles glatt ist. Die Große Schleifmaschine bringt die Ski abschließend in die endgültige Form. Die Kanten an den Seiten werden begradigt, Nose und Tail noch ein wenig in Form gebracht, fast fertig sind die guten Stücke.
Alles sieht gut aus, doch was fehlt noch? Zum Abschluss kommt noch eine Schicht Lack auf die Ski. Der versiegelt das Holz und lässt die Farbe schön und kräftig herausstechen. Mit zum Service bei den Jungs von Build2Ride gehört das anschließende Wachsen des Belages und das Schleifen der Kanten. Mit geschliffenen Kanten und Urkunde sind die Ski voll einsatzfähig. Das Wochenendseminar hat echt begeistert und unglaublich viel Spaß gemacht. Dass man unter Anleitung und mit Unterstützung und der Kompetenz der Experten seine eigenen Bretter bauen kann, fast unglaublich, aber es geht. Nun steht der Ski immer in Blickweite im Wohnzimmer --- und natürlich bin ich super gespannt auf den ersten Einsatz im Schnee. Es hätte kaum ein besseres Wochenende sein können.
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