Bergstolz fragt nach: Thomas Vetsch / Schweiz Tourismus
„Nichts ist beständig, auch nicht diese Krise“
In unserer täglichen Interview-Serie unterhalten wir uns mit Menschen aus der Ski- und Bike-Branche darüber, wie sie die Corona-Krise meistern und welche Herausforderungen sie jetzt und in Zukunft hier sehen. Heute im Gespräch: Thomas Vetsch, Medienverantwortlicher Schweiz Tourismus Deutschland.
SportsMedien: Servus Thomas, wie geht es Dir und Deiner Familie?
Ich kann nicht klagen. Ich bin gesund, habe eine schöne Wohnung mit Balkon, eine gut sortierte Bar und sogar genügend Toilettenpapier. Also ganz gute Voraussetzungen für die Quarantäne... Im Ernst: Zum Glück war es immer möglich, zu joggen. Diese Bewegung macht alles erträglicher.
SportsMedien: Wo bist du gerade und wie ist die Situation bei Dir?
Ich wohne in Berlin-Kreuzberg. Hier ist es relativ entspannt. Ich bin überrascht, wie sich die Leute an die Kontaktsperre halten. Der Kreuzberger an sich ist ja nicht gerade dafür bekannt, sich an Anordnungen zu halten... Aber das klappt jetzt erstaunlich gut!
SportsMedien: Wie viele Touristen hättet Ihr normalerweise Anfang April in der Schweiz?
Knapp 1,4 Millionen, davon 125.000 Deutsche. Das richtig Bittere: Nach Rückgängen bei den Logiernächten von deutschen Gästen haben wir uns wieder stabilisiert und im Februar diesen Jahres sogar ein Plus von 18,8 Prozent erzielt. Normalerweise hätten wir darauf mit einem guten Schweizer Wein angestoßen, stattdessen sind wir ins Homeoffice gezogen. Aber so ist es nun mal. Nichts ist beständig. Auch nicht diese Krise!
SportsMedien: Was siehst Du aktuell als die größten Herausforderungen, die auf den Tourismus zukommen?
Die Zeit! Je schneller wieder gereist werden darf, umso kleiner werden die Herausforderungen sein.
SportsMedien: Wagst Du zu einem Ausblick? Wann werden die Gäste wieder in die Schweiz fahren können? Wie lief die Wintersaison 20/21 und wie sehen die Aussichten für die Sommersaison aus?
Ich wäre sehr glücklich, wenn ich das vorhersagen könnte. Es ist doch gerade diese Unsicherheit, die so zermürbend ist. Aber es wird wohl noch eine Weile dauern, bis wir wieder einigermaßen eine Normalität haben. Ich lasse mich aber sehr gerne vom Gegenteil überraschen!
Dream now – travel later ist unsere aktuelle Kommunikationskampagne. Wir wollen die Menschen zum Träumen anregen – momentan reichts nur dafür, aber wenn wieder gereist werden darf, freuen wir uns über viele besucher ind er schönen Schweiz!
SportsMedien: Thomas, vielen herzlichen Dank für Deine Zeit! Und schöne Grüße nach Berlin!
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