Bergstolz fragt nach: Andreas Vigl / Fotograf aus Innsbruck
„Ich vertraue darauf, dass es wieder gut wird – wenn auch vielleicht anders“
In unserer täglichen interviewreihe mit Menschen, die in und um die Sport- bzw. Touristikbranche arbeiten, unterhalten wir uns mit Ridern, Fotografen, Bergbahnen und vielen mehr. Heute im Gespräch: Andreas Vigl, selbstständiger Sportfotograf aus Innsbruck.Servus! Mir gehts hier gut soweit. Ich bin von heute auf morgen aus einer sehr hektischen Wintersaison direkt in den „Zwangsurlaub“ versetzt worden. Meiner Familie gehts auch gut, meine Eltern leben am Land und genießen grad ihre Pension, meine Schwestern sind zwischen Innsbruck und Wien verstreut.
Da wir alle unterm Jahr sehr viel unterwegs sind, sind wir es eh schon gewohnt, dass wir telefonisch und über Videocalls in Kontakt bleiben. Das hat grad sehr stark zugenommen, da wir jetzt alle wieder mehr Zeit dafür haben.
Klar, die ganze Situation ist schon auch ein permanenter Stresszustand - aber ich habe hier eher den Zugang, dass ich mir die Sorgen nicht im Vorhinein machen will, es lässt sich ja wirklich noch kaum abschätzen wie es uns alle treffen wird und wie stark - erstmal gesundheitlich und dann in Folge auch noch wirtschaftlich.
SportsMedien: Kannst Du uns die Situation bei Dir kurz beschreiben?
Gerade befinde ich mich im Homeoffice, ich bearbeite einiges an Bildmaterial nach, das sich über die Saison aufgestapelt hat. Es bleibt auch mal genug Zeit für Buchhaltung, für die Sichtung des Archivs, Planung einer neuen Website und viele andere Dinge, die sonst zu kurz kommen.
Aber mein „richtiges“ Arbeitsumfeld ist natürlich draußen in den Bergen, immer in Verbindung mit Sport und mit vielen verschiedenen Menschen. Und genau das ist ja jetzt erstmal komplett auf Eis gelegt. Es ist noch sehr ungewiss, ab wann wir hier wieder durchstarten können. Das wird sich zeigen - und ich will mir auch erst Gedanken darüber machen, wenns soweit ist.
Ich denke, trotz Allem positiv zu bleiben und sich nicht zu viele Szenarien auszumalen, das ist jetzt auch mal gesund für die Psyche.
Richtig, die Saison hat bei mir eine Vollbremsung von 100 auf 0 gemacht. Zum Glück war ich diese Saison bisher schon recht fleißig, habe einen großen Teil meiner kommerziellen Shootings schon abgeschlossen. Aber natürlich sind jetzt noch einige Shootings abgesagt worden.
Für die Zeit nach der Katalogproduktion waren einige Sachen geplant. Private Fototrips sind bei mir jedes Jahr fixer Bestandteil meiner Routine, das hält mich fit und kreativ. Dieses Jahr wäre noch ein größerer Trip in die Westalpen gedacht gewesen. Der Plan war, etwa Mitte April mit dem Bus loszufahren und die Ziele nach den besten Bedingungen rauszusuchen. Zu dieser Zeit haben viele der hohen Berge in der Schweiz und Italien gute Bedingungen - und da stehen noch einige Befahrungen auf der Wunschliste.
Der Plan war ja auch, gute Fitness aufzubauen und dann im Juni nach Peru zu fliegen, zum Bergsteigen und eventuell auch eine Linie mit Ski zu machen. Aber beide Pläne müssen wir wohl um ein Jahr verschieben.
SportsMedien: Was ist für Dich persönlich gerade die größte Herausforderung? Wie versuchst Du, die wirtschaftlich schwierige Lage als Selbstständige zu meistern?
Eindeutig die größte Herausforderung ist einfach die Ungewissheit darüber, was sich alles noch ändern wird. Ich habe das starke Gefühl, dass sich nicht alles wie gewohnt weitergehen wird, nachdem wir diese Situation überstanden haben. Es gibt viele Überlegungen, die in Richtung von „mehr regional - weniger Globalisierung“ gehen. Hier in Tirol ist natürlich die Situation mit Ischgl und die Rolle des Tourismus in der Krise eine Diskussion. Ob sich hier was ändern wird und in welcher Form, das steht ja noch in den Sternen. Ich habe aber insgesamt das starke Gefühl, dass ein Umdenken stattfinden wird und sich das auf jeden Fall auch auf unsere Branche auswirken wird.
Als Selbstständiger gilt ja schon immer, dass man gewissen Unsicherheiten ausgeliefert ist - auch schon ohne Corona. Gerade finanziell war es daher eh schon immer wichtig, ein gutes Polster zu haben. Ich bin froh, dass unsere Regierung auch so schnell mit Hilfsfonds reagiert hat, das hilft auf jeden Fall.
SportsMedien: Wagst Du einen Ausblick? Wie verläuft die Sommersaison? Wo wirst Du heute in einem Jahr sein?
Die Sommersaison wird auf jeden Fall sehr viel schwächer ausfallen dieses Jahr. Einige Firmen haben schon angekündigt, dass sie einsparen werden müssen. Ich würde mir auch erwarten, dass viele Menschen vielleicht erstmal etwas sparsamer sein werden. Das neueste Equipment und große Reisen stehen nach dieser Krise erstmal sicher nicht weit oben auf der Liste. Und in der Folge werden das auch sehr viele Sportartikelhersteller, Seilbahner, Magazine - und in weiterer Folge auch wir Fotografen zu spüren kriegen. Die meisten von uns werden sicher wieder auf die Beine kommen - aber wir werden sicher noch eine längere Durststrecke vor uns haben.
Ich persönlich mache mir grade Gedanken, wie ich mich beruflich sogar weiterentwicklen könnte, welche Sachen ich immer schonmal fotografieren wollte - die Zeit dafür wird sicher da sein.
Im Großen denke ich, dass wir alle zu einer neuen Ordnung zurückfinden werden. Es wird sicher nicht alles bleiben wie es ist - aber ich vertraue darauf, dass es wieder gut wird. Wie genau das aussehen mag, das werden wir sehen.
SportsMedien: Das hoffen wir auch! Vielen Dank für Deine Zeit Andi und hoffentlich bis bald!
andreasvigl.com
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SportsMedien: Servus Thomas, wie geht es Dir und Deiner Familie?
SportsMedien: Servus Manu, wie geht es Dir und Deiner Familie?
Ich habe zwei Filmprojekte wegen der Verletzung ins späte Frühjahr verschoben, wo jetzt natürlich nicht klar ist, was sein wird. Das Filmprojekt von Media pa Kanten in Norwegen wird auf jeden Fall ohne mich stattfinden.
Diese erzwungene Pause ist auch eine Chance für die Welt – wir können extrem viele Dinge besser machen, grade für die Umwelt, und jetzt ist Zeit, um da drüber nachzudenken...
Wir werden sehen, wie sich alles entwickelt, aber selbst in der nahen Umgebung von Innsbruck gibts so viele Lines. Ich hoffe natürlich, dass im nächsten Winter alle Skigebiete aufmachen können und auch die Lebensgrundlage für die Menschen hier in Tirol bestehen bleibt.
Mit Zip Tee, Tee und Shorts hat POC eine Unisex-Bekleidungslinie entwickelt, die Komfort außerhalb der Komfortzone und extra viel Stauraum bei minimalem Gepäck. Optimal also für lange Touren. Funktion steht bei den Skandinaviern wie immer an erster Stelle: Mit Lichtschutzfaktor 50+ lässt das Material kaum UV-Strahlen durch. Der an Schultern und Ärmeln verwendete, robuste Cordura Stoff, beugt Schürfwunden bei möglichen Stürzen, sowie Hautirritationen durch Reibung von Rucksäcken vor. Eine wasserabweisende, PFC-freie Membran am unteren Rücken trotzt Nässe und Spritzern.
Nachdem zunächst noch überlegt worden war, das Rennen auf den Spätsommer zu verschieben und nachdem dazu auch das Feedback der gemeldeten fahrer eingeholt worden war, entschied sich der Veranstalter dazu, das Rennen 2020 abzusagen. Der nächste BMW Hero Südtirol Dolomites wird im Juni 2021 stattfinden.
SportsMedien: Servus Petra, wie geht es Dir und Deiner Familie?
SportsMedien: Was ist für Dich persönlich gerade die größte Herausforderung? Wie versuchst Du, die wirtschaftlich schwierige Lage als Selbstständige zu meistern?
Dieses Projekt ist etwas ganz anders als die Zusammenarbeit mit den AthletInnen: Ist die Bandbreite der Produkte im Normalfall riesig, so konzentriert sich aktuell alles auf genau nur eines: Schutzmasken. Frankreich wird in der Corona-Krise schwer gebeutelt, und so appellierte die Regierung angesichts des akuten Mangels an Schutzmasken an die dortige Textilindustrie, die Produktion umzustellen.
„Wir sprechen gerne davon, dass wir innerhalb eines normalen Arbeitstags morgens einen Schuh-Prototypen herstellen könnten, und nachmittags einen Sport BH für unsere Running-Kollektion“, so Jean-Noel Thevenoud, der das Prototypen-Labor leitet. „Das hier ist offensichtlich eine völlig andere Situation und Aufgabe für uns, aber wir wollten seit Beginn der Krise helfen. Als wir letzte Woche den Anruf erhielten, waren alle sofort zur Stelle. Wir werden früh genug wieder Outdoor-Sportausrüstung herstellen, aber im Moment sind wir froh, die Fähigkeiten des Teams dafür einzusetzen, in diesen kritischen Zeiten einen sinnvollen Beitrag zu leisten.“








