Christian Reichenberger
„Den Backflip hab’ ich von Kathrin Hölzl in der Mittagspause gelernt“
„Als Sohn eines Skiservicemanns der deutschen Nationalmannschaft war ja mein Weg eigentlich schon vorbestimmt.” Geboren und aufgewachsen ist Christian „Gri“ in Bad Reichenhall im Berchtesgadener Land. Und wenn der Papa im Ski-Business arbeitet und auch der Rest der Familie dessen Leidenschaft mitträgt, ist es schwierig, nicht vom Ski-Virus angesteckt zu werden. „Durch meine skibegeisterte Familie stand ich bereits als Dreijähriger fast den ganzen Winter auf Skiern.“ Wie immer begann aber alles auf „dünnen Latten“. Nach einigen Saisonen im Schülercup wechselte Gri in die C/D-Mannschaft und kam so aufs Ski-Gymnasium Christopherus nach Berchtesgaden. „Dort drückte ich gemeinsam mit Kaderkollegin Kathrin Hölzl die Schulbank.” Sie war es auch, die ihm den Backflip, den Rückwärtssalto, gelernt hat: „In der Mittagspause, auf einem Schneehaufen“, lacht Gri.
Die turbulenten Rennjahre und FIS-Einsätze machten sich aber leider in seinen Noten bemerkbar, und so beschlossen seine Eltern und er die Rennkarriere für eine gute Ausbildung an den Nagel zu hängen. “Saftey first!“, grinst er. Also machte Gri seine mittlere Reife und eine Ausbildung zum Energieelektroniker. Natürlich blieb Skifahren immer ein großer und wichtiger Bestandteil seines Lebens. „Während meiner Ausbildung war Skiercross gerade im Kommen, und somit war ich wieder zurück im Rennzirkus.“ Viele seiner Freunde verletzten sich aber sehr schwer bei Skiercross-Rennen, so dass er nach einer Saison ins Lager der Freeride-Crossler wechselte. „Nachdem ich beim ersten Rennen, dem ‘Trails of white’ gleich bis in Finale fuhr, war für mich klar, dass das die Art von Rennen ist, die ich in Zukunft fahren wollte. Wir fuhren fast alles, was irgendwie mit Skiercross oder Chinese Downhill zu tun hatte.“ Das blieb so bis zu seinem Unfall 2007 beim X-over am Kitzsteinhorn. „Ich zog mir eine schwere Schulterverletzung zu und musste viermal operiert werden.“
Aber schon nach fünf Monaten sprang Gri in Hintertux wieder Kicker. „Skifahren konnte ich einfach nicht aus meinen Leben streichen, denn Skifahren ist für mich Leben!“ Nach einigen „Freeride World Qualifier“ Rennen in ganz Europa gelang ihm 2010 seine beste Saison. „Ich fuhr konstant in die Top 10 und in Hochfügen sogar aufs Treppchen.“ Eine „Wild Card“ für Fieberbrunn war der Höhepunkt seiner Saison. Der Tag in Fieberbrunn, sein erster “Freeride World Tour”-Event, verlief vom Morgen an perfekt: Blue Bird & Powder! „Ich hatte lang besichtigt und mir eine schöne Line ausgesucht“, erzählt Gri. Und dann leuchten seine Augen: “Kennt ihr das, wenn einfach alles passt?“ Gri fuhr auf den sechsten Plazt. „Das war die absolute Krönung!“ Im Moment wartet er noch auf die Zusage für eine Wildcard für die FWT 2012. Wir drücken fest die Daumen!
Letzten Platzierungen:
2011: FWT Fieberbrunn Place 6th
2011: FWQT Röldal Place 6th
2011: FWQT Andorra Place 9en
2011: FWQT Hochfügen Place 3th
www.christianreichenberger.com
Name : | Christian Reichenberger |
Alter: | 26 |
Derzeitiger Wohnort: | Piding | Berchtesgadener Land |
Disziplin: | Freeride, Big Mountain |
Homespot: | Jenner |
Sponsoren: | SWEET, K2, MARKER , SMITH, LEKI, ABS |
Action Bilder: Martin Kamml, Michael Neumann
Portrait: Korbi Seifert
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