UCI MTB World Cup Fort William 2019
Rachel Atherton und Amaury Pierron holen sich die Siege in Schottland
Die regierenden UCI MTB Weltmeister Rachel Atherton und Amaury Pierron zeigten vergangenes Wochenende in Fort William, dass auch 2019 mit ihnen zu rechnen sein wird: Atherton war auf ihrem Haus-und-Hof-Kurs wieder einmal die schnellste und führt nun in der Weltcup-Gesamtwertung vor Tracey Hannah, Pierron war mehr als 3,5 Sekunden schneller als der aktuelle Gesamtführende Troy Brosnan, ist ihm jetzt aber knapp auf den Fersen.
Die Gewinner des ersten Bewerbs 2019 in Maribor, Tahnée Seagrave und Loic Bruni, stürzten beide bei schwerem Regen und heftigem Wind in der Qualifikation schwer. Seagrave verletzte sich am Schlüsselbein und musste das Rennen gleich ganz streichen. Die Wetterverhältnisse sollten sich nicht bessern, das gab auch Local Rachel Atherton zu Protokoll: „Das Wetter ist furchtbar! Sich auf sein Bike-Setup zu konzentrieren ist wirklich schwierig unter diesen Voraussetzungen. Das ist definitiv das schlechteste Wetter, das ich hier bisher je erlebt habe.“
Bei den Frauen zeigten die Italienerin Veronika Widmann und die heimische Hoffnung Nina Hoffmann bei nassen, schwierigen Bedingungen hervorragende Läufe und konnten letztendlich einen fünften bzw. dritten Platz einfahren. Rachel Atherton legte dann mit einer Zeit von 5:15,560 ordentlich vor, bevor Tracey Hannah startete. „Fort William ist Rachels Hometrack, mir war klar, dass ich so hart fahren musste wie irgendwie möglich“, erklärte Hannah später. Sie sollte mit nur 1,6 Sekunden Rückstand Zweite werden. Eine überglückliche Rachel Atherton fand kaum Worte, um ihren 38. Weltcupsieg zu beschreiben:“ Wow, ich bin nur mehr drei Siege von der magischen 41er-Marke von Anne-Caroline Chausson entfernt! Unglaublich! Als ob ein Sieg in Fort William nicht schon besonders genug wäre...“Für die Konkurrenz der Männer sollte der Wettergott zumindest etwas milder gestimmt sein, Bruni legte trotz seines Sturzes in der Quali sofort ordentlich vor. Während Aaron Gwin einen wilden Crash hinlegte wechselten Finn Iles und Troy Brosnan auf den Hot-Seat des Führenden. Amaury Pierron war aber diesmal nicht zu schlagen und verwies sämtliche Konkurrenten auf die Plätze. Sein Landsmann Loris Vergier konnte noch auf den dritten Platz vorstoßen.
Weiter geht es im UCI MTB World Cup schon an diesem Wochenende im Österreichischen Leogang. Wir sind gespannt...
Fort William Frauen Downhill:
Rachel Atherton GBR 5:15.560
Tracey Hannah AUS +1.611
Nina Hoffmann GER +8.822
Marine Cabirou FRA +13.374
Veronika Widmann ITA +15.735
UCI MTB World Cup Frauen Downhill Gesamtwertung:
Rachel Atherton GBR 430 Punkte
Tracey Hannah AUS 400
Marine Cabirou FRA 290
Nina Hoffmann GER 285
Tahnée Seagrave GBR 230
Fort William Männer Downhill:
Amaury Pierron FRA 4:28.578
Troy Brosnan AUS +3.582
Loris Vergier FRA +3.631
Finn Iles CAN +7.203
Danny Hart GBR +7.518
UCI MTB World Cup Männer Downhill Gesamtwertung:
Troy Brosnan AUS 350 Punkte
Amaury Pierron FRA 330
Loic Bruni FRA 301
Danny Hart GBR 292
Loris Vergier FRA 215
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„Mit acht Jahren, als ich begann, BMX-Rennen zu bestreiten, konnte ich kein einziges davon gewinnen. Ein Mädchen namens Charlie Philipps, die Schwester des ehemaligen Weltmeisters Liam Philipps, hat mich jedes einzelne Mal geschlagen. So hab ich immer am Weg zu den rennen den irischen Folksong ‚To Win Just Once‘ gesungen. Ich wünschte mir diesen Sieg so sehr!
Der größte Einfluss auf meine Karriere liegt aber sicher näher an Zuhause – ich verdanke so ziemlich mein gesamtes Leben, wie es heute ist, meinen beiden Brüdern Dan und Gee. Ich hätte niemals mit Mountainbike begonnen, wenn sie es nicht getan hätten. Am Beginn hat Dan vor den Rennen immer zu mir gesagt: „Wenn du die Beste sein willst, dann musst du auch ohne Rennen Radfahren und mehr üben.“ Aber ich wollte immer nur in den rennen starten und dann zurück zum Schulsport. Irgendwann haben Dan und Gee dann plötzlich Rennen gewonnen und ich dacht nur „Das will ich auch!“ Das war mein persönliches Schlüsselerlebnis.
Ich denke es bringt das Beste in jedem Athleten zum Vorschein, wenn du jemandem hinterher jagen musst, der ein klein wenig schneller als du selbst ist – egal, ob das ein Mann oder eine Frau ist. Damals waren meine Brüder stärker, geübter und technisch besser als ich, also musste ich mich jedes Mal höllisch anstrengen um dran zu bleiben.
Mittlerweile sind wir alle erwachsen geworden, wir wohnen nicht mehr zusammen, Dan fährt keine Downhillrennen mehr und ich trainiere alleine. Jeder verbringt mehr Zeit für sich und ich folge meinen Brüdern nicht mehr überallhin. Ich weiß, wie ich trainieren muss und kann selbst ein Bike fahren, und ich will, dass Frauen überall die Anerkennung und den Respekt bekommen, dass wir das selbst können.
Im vergangenen Jahr war Vallnord (AND) Austragungsort der World Championships, während das Abschlussrennen des Weltcups in Val di Sole stattfand. Eine durchaus spannende Ausgangslage: Aaron Gwin kommt mit vier Gesamt-Weltcupsiegen (2011, 2012, 2015, 2016) in der Tasche nach Val di Sole; ein Platz auf dem Treppchen bei den UCI Downhill World Championships fehlt ihm bislang noch. In Vallnord freute sich Gwin 2015 gerade über seinen World Cup Gesamtsieg, doch ein Sturz im Wald machte seine Hoffnungen auf einen Sieg bei den World Championships zunichte. Obwohl Titelverteidiger Loic Bruni (FRA) 2016 verletzungsbedingt drei Rennen verpasste, erreichte er bei der diesjährigen Punktejagd um den Weltmeistertitel immerhin den sechsten Platz. 2015 hatte Bruni in Val di Sole einen spektakulären Run und somit beste Aussichten auf seinen ersten World Cup Sieg der Saison, doch Gwin schnappte ihm den Sieg vor der Nase weg. Der hatte sich damals den Gesamttitel zwar bereits gesichert und musste das Rennen nur unter den Top 30 beenden, aber er wollte es wissen und konnte Bruni mit 1.159 Sekunden Vorsprung übertrumpfen. Mit seinen drei aufeinanderfolgenden World Cup Siegen hat Danny Hart (GBR) sicherlich derzeit den besten Lauf und wird ebenfalls ein Wörtchen im Titelkampf mitreden.
Mit einem Höhenunterschied von 519 Metern und einem durchschnittlichen Gefälle von 21 Prozent konfrontiert der 2,2 Kilometer lange Downhill-Track die Fahrer mit einer der kürzesten, schnellsten und intensivsten Herausforderungen der Saison. Während des letztjährigen Weltcup-Finales riss der einschüchternde Wall-Abschnitt Greg Minnaar (RSA) aus dem Rennen, der dadurch auf dem 51. Platz landete. Darauf folgt der „Mickey Mouse“-Abschnitt mit Geraden und Wurzeln. „The Snake“ ist eine sich schlängelnde Holzbrücke, die bei Regen besonders tricky ist. „Teo’s Dog Stone“ ist ein steiler Drop mit vielen Lines, Wurzeln und Bäumen. Auf dem Weg nach unten durchqueren die Downhill-Piloten sprichwörtlich die Hölle: „The Hell“ ist eine schnelle Abfahrt mit steilen Kurven, großen Felsen und Wurzeln. Bevor eine scharfe Kurve die Fahrer aus dem Wald und über einige Jumps auf die Zielgerade führt, müssen sie erst noch über den Step Down „Pippo’s Jump“.








