Valentina Höll: „Ich würde gern mal mit Tahnée Seagrave fahren.“
Die junge Österreicherin Valentina „Vali“ Höll ist eines der derzeit größten Nachwuchstalente im Downhill – nicht nur in ihrer Heimat, sondern überhaupt. Mit ihren 15 Jahren fährt sie schon mal schneller als manche Athletinnen der Women Elite und ist sie bei den Pro U17 Damen im iXS European Downhill Cup in dieser Saison ungeschlagen. Ihr Homespot: der Bikepark Leogang.
Hey Vali, diese Saison bist Du mal wieder ganz schön busy. Nimmst Du im Sommer eigentlich jedes Wochenende an einem Rennen teil?
Die meisten Rennen sind eigentlich im Mai und Juni, das ist ein bisschen doof wegen der Schule. Ich fahre beim EDC mit, das sind nur 5 Rennen, aber ich schau mich immer um, welche Rennen in der Nähe stattfinden und da fahre ich dann oft spontan mit. Soweit mein Dad halt Zeit hat. (lacht)
Der Bikepark Leogang ist quasi Dein Revier, Du fährst dort, seit Du ein kleines Mädchen warst. Wann genau hast Du mit dem Biken begonnen?
Ohne Stützräder konnte ich mit 3 Jahren fahren. Mit Downhill fahren habe ich eigentlich erst mit 12 Jahren so richtig angefangen.
Als 6-jährige hast Du im Restaurant bei der Asitz Talstation Hausaufgaben gemacht, während Du auf Deine Eltern gewartet hast. Danach seid Ihr zusammen biken gegangen. Was war für Dich damals das Schönste am biken?
Wie auch jetzt noch finde ich cool, dass ich das mit meinen Eltern zusammen machen kann. Ich glaube, es gibt wenige Eltern, die den Sport mit ihren Kids teilen.
Seitdem hat sich eine Menge verändert, beispielweise gab es den Riders Playground damals in dieser Form noch nicht. In der Zwischenzeit hat sich hier sehr viel getan – mehr Lines, ein toller Pumptrack und seit letztem Jahr gibt’s ja sogar einen Schlepplift! Was hältst Du von diesem Anfänger-Bikepark?
Ich finde den super cool! Ich glaube, zwei Lines gab es damals auch schon, nur leider war der Zauberteppich damals noch nicht in Betrieb, so musste ich immer mein Bike hochschieben. Das fand ich damals nicht so cool. (lacht)
Heutzutage bist Du eher auf dem „Speedster“, der Leoganger Weltcup-Strecke, unterwegs. Wie oft bist Du den „Speedster“ wohl schon gefahren?
Wow, keine Ahnung, das wär mal interessant zu wissen! Ich muss aber zugeben, dass ich den „Hangman“ wahrscheinlich schon öfters gefahren bin. Den „Speedster“ fahre ich glaub ich erst seit zwei Jahren, weil ich mich früher nie richtig getraut hab, eine Weltcup-Strecke auszuprobieren.
Vom 15. Bis 17. September findet in Saalfelden Leogang das Biketember Festival statt, im Zuge dessen Du beim Saisonfinale des iXS European Downhill Cup um Punkte für die Gesamtwertung kämpfen wirst. Da Du bisher jedes Rennen des iXS European Downhill Cup gewonnen hast, blickst Du dem Saisonfinale sicherlich ziemlich gelassen entgegen, oder?
Ich kenne die Strecke jetzt schon auswendig, deswegen mach ich mir auch keinen Stress. Klar ist man bei jedem Rennen nervös, aber mir sind die Punkte egal. Hauptsache ich kann Gas geben. (lacht)
Mit welcher Elite-Fahrerin würdest Du gerne mal so richtig im Bikepark herumheizen? Ist sie auch Dein Vorbild und wenn ja, warum?
Ich würde gern mal mit Tahnée Seagrave fahren. Sie ist eines der wenigen Mädchen, die auch mal im Rennlauf stylen, das find ich voll cool. Aber mit Casey Brown wär es auch mega!
2020 findet die UCI Mountainbike Downhill Weltmeisterschaft in Saalfelden Leogang statt. Gleichzeitig ist das Dein erstes Elite-Jahr. Freust Du Dich schon darauf?
Haha, das wird sicher interessant. Ich bin mal gespannt, wie das so wird im Weltcup. Ich glaub, dass ich am meisten nervös sein werde, wenn ich im Training mit den Elite Frauen fahren muss. Wenn neben dir deine ganzen Idole fahren, wird es schwer sich zu konzentrieren. (lacht)
Die Saison neigt sich so langsam dem Ende zu. Was machst Du im Winter?
Dieses Jahr werde ich viel trainieren müssen. In den Winterferien werde ich nach Nordirland fliegen, um mehr Zeit auf meinem Bike verbringen zu können. Aber ich hoffe, dass es diesen Winter auch wieder mal gescheite Powderdays gibt.
Das Fahrrad feiert dieses Jahr seinen 200. Geburtstag. Was würdest Du ohne Bike mit Deiner Zeit anfangen? Gibt es eine Alternative zum Bike?
Vielleicht Skifahren... Aber sonst hätte ich keine Ahnung, was ich machen würde. (lacht)
Danke, Vali, für dieses Gespräch und alles Gute für den Rest der Saison!
bikepark.saalfelden-leogang.com
Interview: Saalfelden Leogang Press Office
Bilder: Portrait - Daniel Roos // Action: Iam Leon // Panorama: Daniel Roos
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Bereits traditionell ging der große Showdown des iXS European Downhill Cups – der höchsten Rennserie nach dem Weltcup – beim Biketember Festival über die Bühne und mit dem Steirer David Trummer mischte auch ein Österreicher im Kampf um die Gesamtwertung mit. Um weniger als eine Sekunde verpasste er letztlich im Superfinale einen Podestplatz, doch in der Gesamtwertung konnte Trummer seinen dritten Rang verteidigen: „Natürlich ärgert mich diese eine Sekunde. Ich habe im oberen, sehr matschigen Teil sicher einiges an Zeit liegen lassen, aber es haben alle gekämpft und ich habe mein Saisonziel, den dritten Platz in der Gesamtwertung, erreicht. Damit bin ich zufrieden“, erklärte Trummer. Tages- und Gesamtsieg gingen an den Polen Slawomir Lukasik, der das Feld der Elite Men dominierte.
Zum ersten Mal überhaupt wurden in Saalbach Leogang auch die Österreichischen Meisterschaften im Enduro durchgeführt. Zum ersten Staatsmeister dieser jungen Disziplin wurde der Grazer Gerd Skant gekührt: „Ich bin im letzten Jahr durch das BMX-Fahren zum Enduro gekommen und hatte heuer eine gute Saison, die mit dem heutigen Meistertitel gekrönt worden ist“, so Skant. Die als "Big-5-Challenge" bekannte Runde mit 40 Kilometern (12,6 davon auf gewerteten Stages) und rund 3.500 Höhenmetern absolvierte die Wienerin Birgit Braumann bei den Damen als Schnellste und darf sich nun Österreichische Staatsmeisterin nennen.








