"Ich konzentriere mich im Training auf meine ewigen Schwachpunkte"
Täglich werden wir ab sofort hier an dieser Stelle ein kurzes Gespräch veröffentlichen, das wir mit jemandem aus der Branche - Ridern, Fotografen, Touristikern, Produzenten und vielen mehr - anlässlich der aktuell schwierigen Corona-Situation geführt haben. Heute im Talk: Kurt Exenberger, Inhaber der Bikeacademy, Kitzbuehler Alpen/Tirol.Bergstolz: Hallo Kurt, wie geht es Dir und Deiner Familie?
Hi! Uns geht es gut, ehrlich gesagt genießen wir die gemeinsame Zeit in vollen Zügen. Wir verbringen den ganzen Tag gemeinsam, von der Home-School bis zur Bike-School auf Parkplatz und Garten sowie dem gemeinsamen Kochen von Lieblingsgerichten. So lange ein Ende der Quarantäne in Aussicht liegt, ist es eine überaus wertvolle Zeit für die Familie!
Bergstolz: Kannst Du uns die aktuelle Situation bei Dir beschreiben als Fahrer und Inhaber der Bikeacademy?
Wir in Tirol dürfen zurzeit nicht mal Joggen gehen, ganz zu schweigen von einer Runde mit dem Bike. Als Fahrer konzentriere ich mich momentan auf ewige Schwachpunkte bei mir wie Rumpfstabilität und Beweglichkeit und erziele Tag für Tag Erfolge damit. Ich bin überzeugt, dass ich danach besser als je zuvor am Bike performen kann.
In der Bikeacademy ist momentan Stillstand und eine sehr ungewisse Zeit. Es gibt so gut wie keine Umsätze und erste Camps haben wir schon verschieben müssen. Ich hoffe, dass wir ab Anfang Juni wieder unseren Betrieb aufnehmen können und zumindest die Grenze von Deutschland zu Österreich frei passierbar sein wird.
Bergstolz: Die Saison noch nicht begonnen. Was machst Du jetzt und was hättest Du eigentlich am Plan gehabt?
Eigentlich wollten wir ein wirklich tolles Projekt mit einem Trailpark rund um einen Tellerlift in Oberndorf starten, warten aber noch auf den Baubescheid der Behörden - die sind momentan auch im Krisenmodus und können solche Anträge nicht abarbeiten.
Noch dazu ist unser zweites Standbein, der Kraftraum - ein Gym speziell auf Sportler ausgerichtet, auch aufgrund der Corona Krise geschlossen. Alles in allem ist es wirtschaftlich eher bescheiden, hoffentlich ändert sich bald etwas an der Situation.
Bergstolz: Was ist für Dich persönlich gerade die größte Herausforderung?
Dafür zu sorgen, dass wir wirtschaftlich überleben und meine Familie zu ernähren.
Bergstolz: Wie verbringst Du gerade Deine Tage?
Momentan bin ich damit beschäftigt mit Kunden zu kommunizieren, wirtschaftlich alles zu regeln und abzuwarten was die Regierung in Aussicht stellt. Den Rest vom Tag arbeite ich an meiner Fitness und widme ihn meiner Familie. Auch Erledigungen rund ums Haus, welche sonst immer zurückbleiben, werden abgehakt.
Bergstolz: Wagst Du einen Ausblick? Wie ist der Plan für die Saison? Wo wirst Du heute in einem Jahr sein?
Wie gesagt hoffen wir, ab Juni wieder einigermaßen im Plan zu sein - die Sommersaison wird im Juli so richtig los gehen. Der Herbst wird sicherlich gut werden. Wenn die Restriktionen aufgehoben sind werden die Menschen heiß auf gemeinsamen Sport aller Art sein.
Heute in einem Jahr werden viele Menschen besser sensibilisiert sein um auf ihre körperliche sowie geistige Gesundheit zu achten und mehr Sport mit Verstand ausüben, heißt: Sich mehr in der Natur bewegen und auch im Fitnessstudio mit gezielt gesteuertem Kraft- und Beweglichkeitstraining das allgemeine Körpergefühl verbessern, um so nachhaltig fit zu sein. Ich werde sie dabei bestmöglich unterstützen!
Die Menschen in Tirol werden sich vermehrt den wesentlichen Dingen im Leben widmen und feststellen, dass es bei gegenseitigem Respekt überhaupt nicht schlimm ist, wenn Mitmenschen mit Mountainbikes auf Wanderwegen unterwegs sind.
www.bikeacademy.at